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Verfahren zur Herstellung von Anthronabkömmlingen Die Erfindung
'betrifft neue Anthronabkömmlinge. Diese weisen einen einzigen Anthronkern und einen
in i,9-Stellung aufgepfropften fünfgliedrigen Heteroring sowie eine an ein a-ständiges
Kohlenstoffatom des nicht mit dem Heteroring kondensierten Sechsringes gebundene
Acylaminogruppe auf, die sich von einer vorzugsweise niedrigen. aliphatischen, Monocarbonsäure
ableitet.
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Sie enthalten also den Restder Zusammensetzung
und werden erfindungsgeinäß hergestellt, indem ma,n Anthrone, welche einen einzigen
Anthronkern und -einen in i,9-Stellung aufgepropften fünfglitdr-igen Hetero#ring
und eine an ein a-.ständiges Kohlenstoffatom des nicht mit dem Heteroring kondensierten
Sechsringes gebundene, d. h. in einer der Stellungen 5 und
8 befindliche Anlinogruppe aufweisen, mit Acylierungsmitteln behandelt, welche
befähigt sind, Acylreste abzugeben, die sich von. vorzugsweise niedrigen aliphatischen
Monoca-rbonsä,uren. ableiten.
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Es kommen Anthrone von der angegebenen Art mit verschiedenen fünfgliedrigen
Heteroringen als Ausgangsstoffe in Betracht, - z.'B. solche, deren Heteroring
i oder 2 Heteroatome enthält, und -inter den letzteren sind beispielsweise diejenigen
besonders
zu erwähnen, deren Heteroring 2 Stickstoffatome, i Schwefelatom
oder i Schwefelatom und i Stickstoffatom enthält..
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Besonders wertvolle Ergebnisse liefern vor allem die 5-Aminoanthron!e
mit in i, 9-Stellung aufgepfropftem Heteroring.
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Derartige 5- und 8-Aminoanthrone sind bereits bekannt, und
sie können im Übrigen, nach an sich bekannten Methoden hergestellt werden. Geeignete
Ausgangsstoffe sind beispielsweise -die in 5- oder 8-Stelluag eine NH.-Gruppe
enthaltenden Substitutionsprodukte folgender Verbindungen: i, 9-Isothiazolanthron
der Formel
i, 9-Pyrazolanth-rone, z. B. die N-Methyl-pyrazolanthrone der Formel
i, 9-Thiophenanthron der Formel
Als Acylierungsmittel werden beim vorliegenden Verfahren solche Verbindungen verwendet'
welche befähigt sind, Acylreste abzugeben, die sich von aliphatischen Monocarbonsäuren
ableiten. Die Acylierungsmittel können, vorzugsweise solche sein, die den Rest einer
niedrigmolekularen aliphatischen Monocarbonsäure mit 2, bis 6 Kählenstoffatoinen,
beispielsweise denjenigen der Valeriansäure, abgeben. Als besonders interessant
erweisen sich Acylierungsmittel, welche einen Rest der Formel -CO-C",H2,111 abzugeben
imstande sind, worin n eine ganze Zahl im Wert von höchstens 3
bedeutet, wie
z. B. den Rest der Essigsäurt, Propionsä,ure oder Buttersäure. Es können aber auch
acylierende Mittel verwendet werden, die einen höhermolekularen Rest abgeben, z.
B. den Rest -,der Capronsäure, Caprylsäure, Laurinsäure oder der Palmitinsäure,
Stearinsäureoder Ölsäure. Als acylierende Mittel kommen insbesondere reaktionsfähige,
funktionelle Derivate dieser Säuren, z. B. die Säurehalogenide, und unter diesen
vorzugsweise die Chloride, oder die Säurenanhydride in Betracht.
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Die Acylierung kann nach an sich bekannten Methoden beispielsweise
in einem indifferenten organischen Lösungsmittel, wie Nitrohenzol oder Chlorbenzol,
mit Vorteil unter Zusatz eines säurtbindenden Mittels, z. B. einer tertiären Base,
wie Pyrid-in oder Dim-ethylanilin, erfcdgen -und wird zweckmäßig bei erhöhter Temperatur
durchgeführt.
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Die neuen, nach* dem vorliegenden Verfahren erhältlichen Anthronabkömmlinge,
welche die eingangs angegebene Zusammensetzung aufweisen, können beispielsweise
als Pigmente verwendet werden. Die Derivate von nied-rigm-olekularen Carbonsäuren
eignen sich insbesondere nach einer passenden Verpastung, die auch mit einer Unifällung,
z. B. einer solchen aus Schwefelsäure, verbunden werden kann, zum Färben und Bedrucken
von Gebilden aus Celluloseestern, Superpolyamiden und Superpolyurathanen sowie gegebenenfalls
auch aus Polyvinylverbindungen. Insbesondere kann man sie mit Vorteil zum Färben
und Bed#uc.ken -der Acetatkunstseide und von Superpolyamidfäden oder -fasern verwenden
und erhält hierbei reine'und meist kräftige Gelbtöne, die sich in manchen Fällen
durch besonders gute Lichtechtheit auszeichnen.
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Mit steigender Molekül-größe des Acylrestes, etwa:von 6 Kohlenstoffatomen
an aufwärts, nimmt das ZiehvermÖgen für Acetatk#unstseid-e ab, dafür steigt
aber die Löslichkeit inFetten, Ölen, Wachsen sowie ]Präparaten aus solchen Stoffen,
so daß die Derivate von höhermolekularen Carbonsäuren zum Färben von Fettsubstanzen
aller Art verwendet werden können, wobei ebenfalls reine und wertvolle Gelbtöne
erhalten werden.
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Für manche Verwendungszwecke, vor allem für das Färben von Acetatkunstseide,
erweisen sich Gemische *verschiedener nach dem vorliegenden Verfahren erhältlicher
Anthronabkömmlinge als besonders wertvoll. Diese können entweder durch Vermischen
der fertigen, einheitlichen Produkte oder in der Weise er-halten werden, daß man
die Umsetzung mit Gemischen verschiedener Ausgangsstoffe der eingangs umschriebenen
Art vornimmt. Beispielsweise kann man Gemische verschiedener Anthronabkömmlinge,
z. B. solclie, die verschiedene Heteroringe-enthalten, gemeinsam acylieren, oder
man kann auch Gemische von verschiedenen Acylierungsmitteln verwenden, wie z.B.
ein Gemisch aus AcetylchlQrid und Propionsäurechlorid oder Buttersäurechlorid oder
ein solches aus allen drei soeben erwähnten Säurechloriden.
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Gegenüber dem in der deutschen Patentschrift 7o96go genannten 4-Acetylamino-N-methyli,
9-pyrazolanthron zeigen die erfindungsgemäß erhaltenen Farbstoffe den Vorzug, auf
Acetatkunstseide lichtechtere Färbungen zu geben, und gegenüber dem in dieser Patentschrift
genannt-en 5-Benzoylami-no-K-mothyl-i,9-pyrazolan#thron sowie gegenüber dem in der
USA.-Patentschrift :2 363 042 genannten 5 - Benzoylamino
- 1, 9 - isothiazolanthron
zeichnen sich die erfindungsg#mäg
erhaltenen Farbstoffe durch besseres Ziehvermögen aus.
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In den nachfolgenden Beispielen sind die Teile, sofern nichts anderes
bemerkt wird, Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente.
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Beispiel i 25,2 Teile 5-Aminc>#-i, 9-isothiazolanthronwerden in i
oo Teilen Chlorbenzol mit 12,5 Teilen Dimethylanilin und io Teilen PropionsÄurechlorid
1/2 Stunde zum Kochen erhitzt. Man küh.lt gut und filtriertden Farbstoff ab. Nach
geeigneter Verpastung färbt er Acetatkunsfseide in grüngelben, sehr lichtechten
Tönen.
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Statt mit io Teilen Propionylchlorid kann man mit 11,6 Teilen Butyrylchlorid
oder 13 Teilen Valerianylchlorid acylieren.
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Man kann auch Gemische obiger Säurechloride mit Acetylchlorid verwenden
oder die Farbstoffe nach deren Herstellung zur Steigerung des Ziehvermögens miteinander
mischen.
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Statt 5-Anlino-i, 9-isothiazolanthron kann man auch 8-Amino-i, 9-isothiazolanthr.on
in der angegebenen Weise acylieren.
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Beispiel 2 25 Teile 5-Amino-N-niethyl-i, 9,pyrazolanthron der
Formel
werden, in ioo Teilen Chlorbenzol mit 12,5 Teilen Dimeehylanilin und 11,6 Teilen
Butyrylrhlorid 1/2 Stunde zum Kochen erhitzt. Man ischliert. den Farbstoff; -wie
im Beispiel i angegeben. Er färbt Acetatkunstseide in reinen, gelben Tönen.
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Verwendet man das isomere 5-Amino-N-inethyli, 9-pyrazolanthron der
Formel
so erhält man einen Farbstoff, der Acetatkunstseide in orangegelben Tönen von ausgezeichneter
Lidlitechtheit färbt.
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Beispiel 3-
:25 Teile 5-Arnino-i, 9-thiophenanthron werden
in i oo Teilen Chlorbenzol mit 1:2,5 Teilen Dimethylanilin und 11,6 Teilen Isobutyrylch-lorid
1/2 Stunde zum Kochen erhitzt. Man kühlt gut und filtriert den Farbstoff
9,b. Nach geeigneterVerpastung färbt ,er Acetatkunstseide in grüngelben, sehr lichtechten
Tönen.
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- Statt Isobutyrylchlorid kann man isornere, wie ii-Butyrylehlorid,
oder liomologe Säurechloride, wie Propionylchlorid, verwenden. Die Säurechloride
kann man im- gleichen Arbeftsgang aus den entsprechenden Carbonsäuren z. B. mit
Thionylchlorid herstellen. Zur Erhöhung des Ziehvf-rmögens kann man die erhaltefien
Farbstoffe miteinander oder mit den Farbstoffen, der anderen Beispiele mischen.