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Verfahren zur Herstellung von Monoazofarbstoffen
Gegenstand des vorliegenden Patentes ist ein Ver- |
fahren zur Herstellung von llonoazofarbstoffen, «-elche |
auf Acetatkunstseide und synthetische Polyamid- und |
Polyesterfasern in reinen, orangen und roten Tönen |
aufziulien und deren Färbungen sich durch vorzügliche |
Licht-, Wasch- und Sublimierechtheit auszeichnen |
und außerdem gegenüber Verbrennungsgasen bestän- |
dig Sind. |
Die neuen Monoazofarbstoffe «erden erhalten, wenn |
man i Mol der Diazoverbindung aus einem i Amino- |
4-nitrobenzol-2-carbonsäurealkylester der Zusammen- |
setzling |
CO-O-R |
O,\- -N H2, |
worin R einen Alkvl-, einen Oxalk_yl- oder einen |
:llkuxc,alk@-Irest 1-jetleutet, mit i Mol eines in para- |
Stellung zur Aminogruppe kuppelnden tertiären Amins der Zusammensetzung
@i-orin R' einen Alkyl-, einen Oxalkyl- oder einen Alkoxyallkvlrest bedeutet und
worin der Benzolkern '-eitere Substituenten mit Ausnahme von wasserlöslichmachenden
Gruppen aufweisen kann, kuppelt.
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`-eitere Substituenten, «-elche der Benzolkern der Azokomponente definitionsgemäß
tragen kann, sind beispielsweise Halogenatome, verätherte Oxygruppen und Alkylgruppen.
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Als i-Amino-4-nitrobenzol-2-carbons7iureester, «-elche in Form ihrer
Diazoverbindungen zur Ausführung des vorliegenden Verfahrens verwendet
werden,
eignen sich beispielsweise i-AmiTio-4.-nitrobenzol-2-carbonsäuremetliylester, i-<Imiizo-j-riLrobenzol-2-carbonsäureäthvlester,
i Amino-4-nitrobenzol-2-carbonsäurepropylester, i-Amino-q.-niLrobenzol-2-carbonsäurebutylester,
i-Amino-4-nitrobenzol-2-carbonsäure-(2'-o@:y-)-äthylester, i Amino-q.-nitrobenzol-2-carbonsäureglyceryl-mo@oester,
i Amino-4-nitrobenzol- 2 -carbonsäure- (2'-methoxy)-äthyle ster und i _-lmino-4-nitrcbenzol-2-carbonsäure-(2'-äthox;;
)-äthylester.
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Als tertiäre Amine, «-elche erfindungsgemäß als Azokomponenten dienen,
kommen unter anderen in Betracht N-hlethy 1-N-cyanäthylaminobenzol, N-Äthyl-N-cyanäthylaminobenzol,
N-Oxäthyl-N-cyanäLhylaminobenzöl, N-Oxypropy-1-N-cyanäthylaminobenzol, N-Oxybutyl-N-cyanäthvlaminobenzol,
1@;-h@ethoxyT-äthyl-N-cyanäthylaminobenzol, i-(N-0xäthy-1-N-cyanäthvl)-amino-3-methylbenzol,
i-(N-0xäthy-1-N-cyanäthyl)-amino-3-chlorbenzol und i-(N-Oxäthy-l-N-cyanäthyl)-ainino-ä
methoxybenzol.
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Die mit den neuen Farbstoffen erhältlichen Färbungen auf Celluloseestern,
z. B. Acetatkunstseide, zeichnen sich vor den mit analogen, jedoch keine Cyanalkylgruppen
aufweisenden Farbstoffen hergestellten Färbungen durch eine erheblich verbesserte
Lichtechtheit aus. Außerdem sind sie gegenüber Verbrennungsgasen außarordentlich
beständig. Die Färbungen sind überraschenderweise auch licht- und rauchgasechter
als solche, die mit analogen, wohl Cvanalkylgruppen, aber keine Carbonsäureestergruppen
enthaltenden Farbst:,ffen erhalten werden. Ähnliche Verbesserungen, wenn auch zum
Teil nicht im gleichen, überraschend großen Ausmaße, zeigen die Färbungen der neuen
Produkte auf synihetischen Polvamid- und Polvesterfasern.
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Gegenüber den Färbungen auf Acetatkunstseide und Polvamidfasern, welche
mit den Farbstoffen der USA.-Patentschrift 2 492 971 erhalten werden, zeichnen sich
die Färbungen mit den nächstvergleichbaren neuen Farbstoffen durch eine verbesserte
Waschechtheit aus.
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Die nachfolgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Die Mengen-
und Temperaturverbältnisse können dabei im Rahmen der vorstehenden Beschreibung
zum Teil in weitem Umfange variiert werden. Unter Teilen werden in der Folge Gewichtsteile
verstanden, Prozente bedeuten Gewichtsprozente. Beispiel i 5 Teile Natriumnitrit
werden innerhalb von i Stunde bei 6o` in 6o Teile reine Schwefelsäure eingetragen.
Die Masse wird auf Zimmertemperatur gekühlt, worauf man 65 Teile konzentrierte Essigsäure
eintropft. Nun trägt man bei io bis 15° i3 Teile i-Amino-4-nitrobenzol-2-carbonsäuremethylester
in die Lösung ein und verdünnt sie nochmals mit 65 Teilen konzentrierter Essigsäure.
Die überschüssige freie salpetrige Säure wird nach einiger Zeit mit 2 Teilen Harnstoff
zerstört, worauf man die Diazotierungsmasse auf 75o Teile Eis austrägt. Man kuppelt
hierauf mit einer Lösung von 14 Teilen i-(N-Oxäthyl-N-cyanäthyl)-amino-3-methylbenzol
in 15o Teilen Wasser, 7o Teilen Eis und 16 Teilen 30 °/r,iger Salzsäure. Der gebildete
Farbstoff kris-l aliisiert bald in dunkelroten Nädelchen. Er färbt Acetathunstseide
in scharlachroten Tönen von hervorragender Licht-, Wasch-, Sublimier- und Rauchgasechtheit.
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Der neue Farbstoff ist doppelt so lichtecht und viermal so echt gegenüber
Verbrennungsgasen bei ebenfalls wesentlich verbesserter Waschechtheit als der keine
Carbonsäureestergruppe tragende Farbstoff aus i-Diazo-4 nitrobenzol und i-(N-Oxätlsy-l-N-cyanätl-ay-1)-amino-3-metliyibenzol.
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Synthetische Pol @-amidfasern werden etwas blaustichiger, aber ebenfalls
mit guten Echtheiten, gefärbt, Auf einer synthetischen Tereplzthalsäureesterfaser
erhält man schon bei der Siedetemperatur des Wassers rote Färbungen mit sehr guter
Lichtechtheit. Beispiel 2 2o Teile i-Amino-.4.-nitrobenzol-2-carbonsäuremethylester
werden in ioo Teilen reiner Schwefelsäure gelöst. Man trägt die Lösung auf Zoo Teile
Eis aus und erhält eine feine gelbe Suspension, welche filtriert und säurefrei gewaschen
wird. Den noch feuchten Rückstand rührt man in 6o Teilen 3o°'"iger Salzsäure an
und diazotiert mit 7 Teilen N atriumnitrit. Hierauf wird mit 16 Teilen ,,,-Metbv1-N-cy-anäthvl-aminobenzol,
«-elches in 23o Teilen Wasser, 21 Teilen 30°Joiger Salzsäure und Zoo Teilen Eis
gelöst wurde, gekuppelt. Man erhält einen Farbstoff vom Schmelzpunkt i36°, welcher
Acetatkunstseide in rotorangen Tönen von außerordentlicher Lichtechtheit färbt.
Die Färbungen auf Terephthalsäureesterfasern sind leuchtend scharlachrot und besitzen
eine sehr gute Lichtechtheit. Beispiel 3 Ersetzt man im Beispiel 2 die i6 Teile
N-Methy-l-N-cvanäthvl-aminobenzol durch 18 Teile `: Äthy1-N-cyanätliyl-aminobenzol,
so erhält man einen Farbstoff vom Schmelzpunkt 163", welcher Acetatkunstseide in
etwas rotstickigeren Tönen färbt, die ebenfalls außerordentlich lichtecht sind.
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Beispiel <i 25 Teile i-Amino-:l-nitrobenzol-2-carbonsäureäthoxväthylester
werden wie im Beispiel 2 diazotiert und mit einer Lösung von i9 Teilen N-Oxäthyl-N-cy
anäthyl-aminobenzol in 2ooo Teilen Wasser, 5 Teilen 3oo/aiger Salzsäure und Zoo
Teilen Eis gekuppelt. Man erhält einen Acetatkunstseide in rotorangen echten Tönen
färbenden Farbstoff.
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Beispiel 5 2o Teile i- Amino- 4-nitrobenzol-2-carbonsäuremethylester
werden wie im Beispiel 2 diazotiert und mit einer Lösung von i9 Teilen N-Oxäthy1-N-cyanäthylaminobenzol
in 2ooo Teilen Wasser, 25 Teilen 3o°%oiger Salzsäure und 20o Teilen Eis gekuppelt.
Man erhält einen Acetatkunstseide in rotorangen echten Tönen färbenden Farbstoff.
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Beispiel 6 Ersetzt man im Beispiel 5 die 2o Teile 1 Amino-4.-nitrobenzol-2-carbonsäuremethylester
durch 21 Teile
z-_@mino-@-nitrobenzol-@-carVorsäurräth@; fester, so |
erhält man einen Farbstoff mit ähnlichen @igeti- |
schaften. |
Beispiel |
z3Teile i-Amino-4-nitrchenzol-g-c;irbonsäure wer- |
den in ioo Teilen ioo" nirer -#eli«-efelsäiire gehst. |
worauf inan 25 Teilt Methanol hinzutropft. Die |
Tcinperatur steigt von selber auf ungrfähr 30- und |
wird hierauf auf So- erlic)ht. -Nach eini`,-er Zeit ist |
die Veresterung heen(1i;`t, und es «erden nun, ohne |
das Zwischenprodukt zu isolieren, o Teile Natrium- |
nitrit bei 6o- in kleinen Portit_)tiun eingetragen. Zuui |
Schluß wird die Masse noch i Stunde lan,_ bei w |
liis7o- 1-eriilirt und auf i3oo Teile @@-asser uiid 5ooTeile |
Eis ausgetragen. Bei einer Temperatur von ungefähr o@ |
wird sie hierauf mit einer Usinig von 23 Teilen |
i-(\-OZ;itlyl-\-c@-auätly-lj-3-metli_@-11 >enzol in 3iTeilen |
3o",'"iger Salzsäure und 5o Teilen Wasser vereinigt. |
Dc@r gebildete Farbstoff wird in üblicher Weise auf- |
gearbeitet und ist mit (lern im Beispiel i beschriebenen |
Farbstoff identisch. |