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Matrizensetz- und Zeilengießmaschine Die Erfindung betrifft eine Matrizensetz-
und Zeilengießmaschin:e mit einem :durch einen fortschaltbaren Regi:sterstreifen
gesteuerten, die Matrizen für die Zeilensetzung auswählendenTastenwerk und` mit
einem die gesetzte Zeile vom angehobenen Sammler nach der Gießvorrichtung befördernden
Überführungsschlitten sowie mit einer am Ende einer Zehensetzung das Weiterschalten
des Registerstreifens verhindernden und nach der Rückkehr des Sammlers die Matrizenau:fnahmelage
wieder in Gang setzenden Aus- und. Einrückvorrichtung.
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Durch eineMatrizensetz- und Zeilengießmasohine dieser Art kann man
jeweils zwei gesetzte Zeilen gehen und .eine dritte Zeile dabei durch sie zusammensetzen
lassen, was eine hohe Arbeitsgeschwinr digkeit der Maschine ergibt. Beispielsweise
kann, während eine gesetzte Zeile gegossen wird, eine zweite gesetzte Zeile sich
4n einer sogenannten »Wartestellung« befinden, d. h. auf ihre Aufnahme in den sie
nah der Gießvorrichtung befördernden Gießschlitten »warten«, und eine dritte Zeile
sich im Sammler in .der Zusammensetzung befinden. Wenn man -regelmäßig Zeilen von
einer der Breite einer Druckspalte gleichen Länge setzt, kann man mit dem im Magazin
aufspeicherb:aren Matr.izensatz, der ungefähr zwanzig Matrizen mit gleichen
Schriftzeichen
in jedem Magazinkanal umfaßt, wenigstens drei volle Zeilen zusammenstellen, ohne
daß der Matrizenvorrat in irgendeinem Kanal vollständig erschöpft wird. Werden jedoch
Zeilen von außergewöhnlicher Länge, z. B. Zeilen von doppelter Druckspaltenbreite,
gebildet, :so ist ein Zeilensetzei mit .der gleichen Arbeitsgeschwindigkeit wie
bei Zeilen von normaler Länge nicht möglich. Für das Gießen dieser langen Zeilen
ist es zur Zeit üblich, auf dem Registerstreifen nach jeder einer Zeile entsprechenden
Gruppe von Löchern eine ungelochte Strecke vorzusehen, was zwar verhindert, daß
die Maschine sich an Matrizen verausgabt, aber die Schnelligkeit und die Genauigkeit
dies Arbeitens der Maschine :mindert.
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Die Anwendung dieser Maßnahme wird nun nach der Erfindung bei einer
Matrizeüsetz- und Zeilengießmaschine dadurcherspart, daß für denRegisterstreifen
zusätzlich zu :der nach der Zeilensetzung bzw. nach der Sammlerrückkehr wirksamen
Aus-bzw. Einrückvo:r.richtung und unabhängig von dieser eine durch die Verschiebung
des Zeilenüberführungs.schlittens gesteuerte Hemmvorrichtung vorgesehen ist, welsche
denRegisterstreifen während der Dauer und bis zum Ende der Überführungsund,der Rückkehrbewegumg
dieses Schlittens ohne Rücksicht auf das Eintreffen des Sammlers in der Matrizenaufnahmelage
stillsetzt. Auf diese Weise wird Zeit für das Ablegen einer bereits gesetzten und
abgegossenen Matrizenzeil:egewonnen und jede ihrer Matrizen für den weiteren Gebrauch
zum Setzen einer neuen Zeile verfügbar- und somit die sogenannte »wartende« Zeile
beseitigt, ahne daß irgendeine Änderung -in der normalen Arbeitsgeschwind'igkeit
der Maschine oder die Verwendung besoAders ausgebildeter, teilweise lochfreier Registerstreifen
erforderlich ist.
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Die Ausnutzung der Bewegung dies Zeilenüberfüh.rungsschlittens für
die Zwecke der Erfindung kann in der Weise erfolgen, daß dieser Schlitten einen
elektrischen Schalter im Stromkreis eines Solenoids, das bei Erregung durch Einwirkung
auf einen Schwenkhebel den Antrieb .des Registerstreifens unterbricht, bei seiner
die Zeile nach der Gießvorrichtung befördernden Verschiebung schließt und erst nach
der Rückkehr in die Zeilenübernahmelüge wieder öffnet. Um die erfindungsgemäß vargesehene
zusätzliche Hemmvorriehtung für den Registerstreifen beim Gießen von Zeilen normaler
Länge unwirksam machen zu können, kann in dem Solenoidstromkreis noch ein von Hand
zu öffnender und zu schließender Schalter vorgesehen oder durch sonst ein Stellglied
-die Hemmvorrichtung walhlweise in und außer Tätigkeit setzbar sein.
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Es ist bei Matrzensetz- und Zeiilengießmaschinen mit Registerstreifensteuerwng
nicht .nur bekannt, den Registerstreifen vorn Ende der Zeilensetzung bis. zur Rückkehr
des heb- und senkbaren Sammlers .in .die Matrizenaufnaihmel:age stillzusetzen, sondiern
auch. sonst verschiedentlich üblich, einen störungsfreien Ablauf bereits eingeleiteter
Arbeitsvorgänge durch Verzögerungsvorrichtungen zu sichern und den Registerstreifenvorsohub
in der Zwischenzeit zu unte:rbirechen, beispielsweise um das Einrücken des Sammlerantriebes
von dem ordnungsmäßigen Rückführen des sogenannten Ausstoßarmes und .der dazugehörigen
Teile abhängig zu machen oder um bei Verwendung mehrerer umschaltbarer Magazine
eine Hemmpause zwischen Wahl und Beginn der Magazinumschaltung und dem Wieder:intätigkentsetzen
des Registerstreifens zu legen.
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Demgegenüber handelt es sich nach der Erfindung nicht einfach um eine
in Abhängigkeit vön der Bewegung eines Maschinenteiles zur Sicherung der Durchführung
:eines Arbeitsvorganges zw erzielende Stillsetzung des Registerstreifens, sondern
vielmehr darum, eine durch einen Registerstreifen gesteuerte Matrizensetz= und Zeilengießmaschine,
durch die gleichzeitig drei jeweils in unterschiedlichen Behandlungszuständen befindlicheZeilen
normaler Länge- gehen und. die eine den Registerstreifen vom Ende der Zeilensetzung
bis zur Rückkehz des Sammlers in die Ausgangslage anhaltende Ein- und Ausrückvorrdchtung
aufweist, so auszubilden, daß sie mit -der gleiohenAnbeits:geschwindigkeit und mit
einem Lochstreifen nonnalerArt sowie mit dem üblichen Vorrat an Matrizen auch für
das Gießen von doppelter und drehfacher Normallänge ohne weiteres verwendbar ist
und gegebenenfalls sich auch wieder auf das Arbeiten mit »wartender Zeile« rasch
umstellen. läßt, und der Lösung dieser Aufgabe dient die erfindungsgemäß vorzusehende
zusätzliche, von der Bewegarng des Zeilenüberführungsschlittens gesteuerte Hemmvorrichtung
für den Lochstreifen.
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Die Zeichnung veranschaulicht den erfindungsgemäß ausgebildeten Teil
:einer Matrizensetz- und Zeälengießmas,ohmne beispielsweise in einer Ausführungsform.
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Fig. i ist eine Stirnansicht des Sammlers der Maschine, der mit der
auf dem Registerstreifen wirkenden Hemmvorrichtung nach der Erfindung versehen ist;
-Fig. a läß:t in Seitenansicht einen Teil der An-- triebe des Registerstreifens
erkennen; Fig. 3 gibt in Stirnansicht einzelne Teile der aus Eig. i -ersichtlichen
Hemmvorrichtung in einer von Fig. i abweichenden Stellung wieder.
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Gemäß Fig. i fallen die mit den Schriftzeichen versehenen Matrizen,
nachdem sie aus ihrem nicht dargestellten Magazin durch das Tastenwerk ausgelöst
worden sind, auf Grund ihres Gewichtes auf den schräg umlaufenden Sammlerriemen
i, der sie durch eine Gleitrinne an ein sich dauernd, drehendes Sternrad :2 abgibt,
das sie in dem heb- und senkbaTen Sammleir 3 an einem -am einen Ende eines nachgiebig
verstellbaren Schiebers q. hochstehenden Abstützfinger stapelt. Die gesetzte Zeile
wird. durch den Sammler 3 angehoben und zwischen den zwei abwärts gerichteten Fingern
5 -und: 6 des ZeilenübeTführungsschlittens. 7 in Lage g6bracht, der sie dann nach
.dem nicht :dargestellten Gießschlitten bringt, von dem sie nach der Gießvorrichtung
befördert werden. Die Verschiebung des Zeilenüberführungsschlittens 7 wird durch
eine dem Uhrzeigerd.nehsinn entgegengesetzte DDxreihung der durch eine Nockenscheibe
gesteuerten Schwenkwelle 8 und
einen mit dieser verbundenen Hebel
9 bewirkt, und der angehobene Sammler 3 senkt sich nach der Entnahme der Zeile durch
sein Eigengewicht wieder in die Matrizenaufn.ahmelage.
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Das Tastenwerk A wird durch einen gelochten Registerstreifen, der
durch eine in Fig. i nur im Umriß strichpunktiert angedeutete Ablesevorrrichtung
B geht, zum selbsttätigen Arbeiten veranlaßt. Der Registerstreifen wird durch eine
von :einer Nockenschei.be verschwenkte Klinke schrittweise von einer Welle 12 aus
geschaltet, die durch eine Kupplung r r (vgl. Fig. 2) mit einem auf einer Welle
13a sitz-enden Schraubenrad 13 verbunden ist, das im Eingriff mit einer Schnecke
14 ,auf einer von der sogenannten Zwischenwelle .der Maschine aus angetriebenen
Welle 15 steht. Die Drehung der Welle 12 wird, wenn eine ganze Zeile in dem Sammler
3 gesetzt ist, durch Vers:chwenken eines um .den Zapfen 18" drehbaren Hebels 18
gehemmt, indem eine von der Welle 12 radial abstehende Nase i9 in ein am Hebel 18
ausgespartes Loch 2o faßt, daseine schräge Kante 2o" aufweist, die durch Ein-,virkung
auf die Nase i9 der Welle 12 die Lösung der Kupplung i i und damit den Stillstand
der Welle 12 herbeiführt. Während der Registerstreifen angehalten ist, wird durch
Anheben des Sammlers 3 die Zeile in die überführungs.lage ,gebracht, und bei der
Rückkehr des Sammlers 3 in seine Matrizen:aufn.ahmestellung wird durch Zurückschwenken
des Hebels 18 (vgl. Fig. 2) die Nase i9 der Welle 12 außer Eingriff mit dem Hebelloch
20 gebracht, so daß die Kupplung i i sich unter Federwirkung wieder ,schließt und
die Fortschaltwelle 12 des Registerstreifens von neuem in Gang setzt.
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Bei einer mit diesen Teilen von bekannter Ausführung und Wirkungsweise
ausgestatteten Matrix zensetz- und ZeilengieBmaschine wird die Zeilensetzung wieder
beginnen, sobald der Sammler 3 in seine Matrizenaufnahmelage zurückkehrt, obwohl
der Zeilenüberführungssehl.itten 7 in der abwartenden Stellung ist, in welcher er
die vorher gesetzte Zeile nicht nach dem Gießschlitten abgeben kann, bis der letztere
eine noch frühere Zeile abgeliefert hat. Nach der Erfindung wird nun das Wiederingangsetzen
des Registerstreifens und damit das Setzen einer Zeile, wenn es sich um den Guß
von besonders langen Zeilen handelt, gehemmt, bis der Zeilenüberführungsschlitten
7 sein volles Arbeitsspiel vollendet und nach seiner rechten Stellung. d. h. der
Zeilenübernahmestellung, zurückkehrt.
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Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß (vgl. Fig. i) auf der Welle 8
eine Nockenscheibe 25 befestigt, die das Verschwenken eines kleinen, senkrecht angeordneten.
Hebels 26 steuert, der an einem von der linken Seite des Tastenwerkes A ausgehenden
Arm 27 gelagert ist. Der Hebel 26 dient zur ax,ial,en Verschiebung einer waagerechten,
sich über die ganze Breite des Tastenwerkes erstreckenden Stange 28 mit Hilfe eines
kleinen Winkelhebels 29, der um den Zapfen 29, an der linken Seite des Tastenwerkes
A sch-,venkbar ist und dessen kürzerer Arm mit dem linken Ende der Stange 28 in
Gelenkverhindung steht, während isein längerer Arm im Eingriff mit dem unteren Ende
des Hebels 26 durch eine kleine, ihn .mit diesem verbindendeZugfeder 30 gehalten
wird.
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Wenn der Hebel 9 mittels der Welle 8 entgegengesetzt dem Uhrzei.gerdrehsinn
verschwenkt wird, um den Schlitten 7 nach der Überführungslage zu bringen, wird
auch die Nockensdheibe 25 an der Welle 8 gedreht, so daß der Hebel 26 durch die
Feder 30 ebenfalls entgegengesetzt dem Uhrzeigerd:rehsinn verschwenkt werden
kann. Der lange Arm des Winkelhe els 29 ist so gekrümmt, daß das entgsgengesetzt
dem Uhrzeigerdrehsinn erfolgende Schwenken des Hebels 26 eine Drehung des Hebells
29 durch die Feder 30 im Uhrzeigerdrehsinn und dadurch eine bestimmte Linksverschiebung
der Stange 28 zur Folge hat. Die Stange 28 schließt dabei einen die weitere Fortsch.altung
des Registerstreifens verhindernden Stromkreis, indem ihr rechtes Ende, das für
gewöhnlich in dauernder Berührung mit einem federnden Arm 31a eines Steuerschalters
31 ist und diesen dadurch offen hält, infolge seiner Linksbewegung den Arm Va für
die Schließung des .Schalters 31 (vgl. Fig. 3) freigibt, so daß das Solenoid 34
an die Batterie 33 gemäß Fing. i angeschlossen wird.
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Das erregte Solenoid 34 wirkt dann auf den zur Verhinderung der Fortschaltung
des Registerstreifens B dienenden Hebels 18, der jedoch schon, vorher bei der Vollendung
der Zusammensetzung der Zeile zur Wirkung gekommen ist, so daß diie augenblickliche
Tätigkeit des Solenoids 34 darin besteht, den Hebel 18 in seiner wirksamen Stellung
auch nach der Rückkehr .des Sammlers 3 zu halten, wenn normalerweise die Zusammensetzung
,einer Zeile wieder beginnt. Der Stromkreis des Solenoids 34 bleibt geschlossen,
bis der Überführungsschlitten 7 wieder nach der Zeilenübernahmelage zurückkehrt
und die Nockenscheibe 25 die Stange 28 nach ihrer rechten Ausgangslage zurückschiebt,
wodurch der Schalter 21 wieder geöffnet wird, .so daß nunmehr von neuem eine Fortschaltung
des Registerstreifens erfolgen kann.
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Damit die Hemmvorrichtung 18, 19, 20a, 34 für den Registerstreifen
B nach Belieben in den wirkungsbereiten oder wirku:ngs.losenZustand gebracht werden
kann, isst ein von Hand bedienbares Schaltglied vorgesehen, das aus einem .in dem
Stromkreis des Solenoids 34 liegenden Unterbrecher 36 bestehen kann, der geschlossen
wird, wenn. die Vorrichtung durch Erregung des Solierioi#ds 34 beim Gießen von besonders
langen Zeilen tätig sein soll, bei denen die Erschöpfung des Matrizenvorrates in
irgendeinem Magazinkanal zu befürchten ist, während der Schalter 36 geöffnet wird
und bleibt, wenn Zeilen vorn mittlerer oder normaler Länge gegossen werden.