DE94255C - - Google Patents

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DE94255C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03CSHEDDING MECHANISMS; PATTERN CARDS OR CHAINS; PUNCHING OF CARDS; DESIGNING PATTERNS
    • D03C3/00Jacquards
    • D03C3/02Single-lift jacquards

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  • Textile Engineering (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 86: Weberei.
(Grfsch. Worcester, Engl.).
Jacquard-Maschine.
Fatentirt im Deutschen Reiche vom 14. März 1896 ab.
Bei Herstellung von . gemusterten Plüschteppichen erhält jedes Rohr des Webstuhlblattes eine Gruppe verschiedenfarbiger Fäden (bis zehn Fäden). Vor jedem Schufs mufs ein Faden einer solchen Gruppe ins Oberfach gebracht werden, um denselben auf der Waarenfläche erscheinen zu lassen, während die übrigen Fäden im Unterfache liegen bleiben. Hierzu würden bei der gewöhnlichen Jacquard-Maschine so viele Nadeln erforderlich. sein, als Platinen oder Hebeschnüre vorhanden sind.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, die Jacquard-Maschine auf besondere Weise so vorzurichten, dafs mit weniger Nadeln, als die Anzahl Platinen oder Hebeschnüre beträgt, jeder einzelne Kettenfaden der durch ein Rohr gehenden Fadengruppe ins Oberfach gebracht werden kann.
Zunächst sei die allgemeine Einrichtung der Jacquard-Maschine mit Hebeschnüren vorausgeschickt.
Die Hebeschnüre α (Fig. 1) werden am oberen Ende am Löcherbrett b befestigt und durch die Löcher des Brettes c geführt. Das zum Heben der Schüre α dienende Brett d enthält die aus Fig. 2 ersichtlichen, besonders geformten Löcher d1. Dieses Brett ist derart eingestellt, dafs die Hebeschnüre durch den engen Theil dieser Löcher gehen und somit sämmtliche Hebeschnüre beim ,Hochgehen des Brettes d an ihren Knoten a1 erfafst werden und aufsteigen.
Um nun mit weniger Nadeln eine gröfsere ' Anzahl Hebeschnüre einzeln beeinflussen zu können, ist folgende besondere Einrichtung vorhanden:
Es ist auf jeder Nadel eine gleiche, aber gröfsere Zahl Augen als zwei angebracht, eine Nadel mehr, als jede Nadel Augen enthält, verwendet, und es werden die Augen auf einer Nadel derart angeordnet, dafs jede tiefer liegende Nadel je ein Auge mit einem der vorhergehenden Nadeln gemeinschaftlich hat und jede Hebeschnur nur von zwei Nadeln beeinflufst wird.
Das Augey1 (Fig. 3) jeder Nadel ist so lang, als die Bewegung der Nadeln durch das Kartenprisma beträgt, so- dafs eine zweite Nadel f2· mit ihrem Auge zwar die Hebeschnur seitlich mitnehmen kann, aber nicht die erste Nadel f1 verschiebt. Diejenigen Hebeschnüre, welche nach rechts gedrückt werden, gleiten mit ihren Knoten a1 durch die weitere Oeffnung von dl (Fig. 2) und bleiben liegen.
, Angenommen, man brächte auf jeder Nadel drei Augen an, so würden sich nach obiger Angabe vier Nadeln nöthig machen. Die Anzahl der beeinflufsten Hebeschnüre ergiebt sich aus der Augenvertheilung.
Die erste Nadel (Fig. 4) erhält die angenommene Augenzahl, also beispielsweise drei Augen in beliebiger Anordnung, etwa hinter einander. Die zweite Nadel hat ein Auge χ mit der ersten Nadel gemeinschaftlich. Die
dritte Nadel hat ein Auge y mit der ersten und ein Auge % mit der zweiten Nadel gemeinschaftlich u. s. f. Fährt man auf diese Weise fort, so ergiebt sich die Augenvertheilung von Fig. 5 und daher sechs Hebeschnüre. Die Vertheilung hätte man aber auch wie in Fig. 6 vornehmen können, wenn man der ersten Nadel die ersichtliche Augenanordnung giebt.
Es ist nun mit dieser Einrichtung immer eine Hebeschnur einer Querreihe zu bewegen möglich, während die anderen liegen bleiben. Hierzu hat man in der Jacquard-Karte zwei Löcher zu schlagen, und zwar für diejenigen Nadeln, welche die Hebeschnur umschliefsen, die gehoben werden soll. Angenommen, in Fig. 5 soll Hebeschnur 3 gehoben werden, so wird je ein Loch für Nadel 1 und 4 geschlagen. Hierdurch werden nur Nadel 2 und 3 durch die volle Stelle der Karte vorgeschoben; diese Nadeln schieben aber Schnur 1, 2, 4, 5 und 6 nach rechts, so dafs die Knoten dieser Schnüre durch die weite Oeffnung d1 im Löcherbrett (Fig. 2) durchgleiten und nicht erfafst werden können. Schnur 3 bleibt in ihrer Lage und wird gefangen und hochgezogen.
Allgemein gilt für die neue Einrichtung der Jacquard - Maschine, wenn man die Anzahl Augen auf einer Nadel mit n, die Anzahl der Hebeschnüre in einer Querreihe mit A bezeichnet :
und die Anzahl Nadeln = η + ι.
■Bringt man z. B. auf jeder Nadel vier Augen an, so ergiebt sich für die Hebeschnürezahl:
A = = io Hebeschnüre
.2
und 4+1=5 Nadeln, wie Fig. 7 erkennen läfst.
Bei fünf Augen ergeben sich sechs Nadeln und ι 5 Hebeschnüre, also 2 Y2 mal so viel Hebeschnüre als Nadeln, wie Fig. '8 zeigt.
Weiter findet sich aus der Formel, dafs zwei Augen auf jeder Nadel drei Hebeschnüre und drei Nadeln ergiebt, so dafs kein Gewinn gegenüber einer gewöhnlichen Jacquard-Maschine erreicht wird. Drei ist also die geringste Augenzahl.
Wenn nöthig, kann man auch die Nadel- und Hebeschnürezahl in jeder Querreihe verdoppeln, verdreifachen etc. In Fig. 9 sind beispielsweise zwei Rapporte von Fig. 7 benutzt.
Die beschriebene Einrichtung läfst sich aber auch bei Jacquard-Maschinen mit Platinen anbringen. In Fig. 10 sind z.B. die Hebeschnüre durch Drahtplatinen ersetzt. Auch hier wird jede Platine von zwei Augen umschlossen und die Augen auf den Nadeln haben dieselbe Vertheilung wie für die Hebeschnüre. Ist wieder z. B. Platine 3 hochzuziehen, so wird für Nadel 1 und 4 ein Loch in der Karte geschlagen, dann bleibt Platine 3 in ihrer Lage und wird vom Messer erfafst; die übrigen Platinen werden abgedrückt und bleiben liegen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Eine Jacquard-Maschine, bei welcher mit einer bestimmten Nadelzahl mehr Hebeschnüre bezw. Platinen, als die Anzahl der Nadeln beträgt, dadurch einzeln beeinflufst werden, dafs man auf jeder Nadel eine gleiche, aber gröfsere Anzahl Augen als zwei anbringt, ferner eine Nadel mehr benutzt, als die Augenzahl einer Nadel beträgt, und die Augen derart auf den Nadeln vertheilt, dafs jede tiefer liegende Nadel je ein Auge mit einem der vorhergehenden Nadeln gemeinschaftlich hat, doch so, dafs jede Hebeschnur bezw. Platine nur von zwei Nadeln beeinflufst wird bezw. durch zwei Nadelaugen geht.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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