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Ein- oder mehrpoliger Träger für Niederspannungs-Hochleistungs-Schmelzeinsätze
bei Freileitungs-Ortsnetzen Die Erfindung bezieht sich auf ein- oder mehrpolige
Träger für Schmelzsicherungen od. dgl., insbesondere für Niederspannungs-Hochleistungs-Schmelzeinsätze,
bei Freileitungsnetzen, wobei die Träger unabhängig von den zur Befestigung der
Freileitungen dienenden Isolatoren an einem Leitungsmast od. dgl. angebracht sind.
Es ist bereits bekannt, solche Schmelzsicherungen an einem Isolatorkörper, z. B.
einem Schäkelisolato:r, der zur Befestigung einer Freileitung dient, anzuordnen,
und zwar entweder unmittelbar in den Isolatorkörper selbst einzubauen oder an dem
entsprechend ausgebildeten Körper zu befestigen. Diese Sonderkonstruktionen bedingen
eine unerwünschte Verteuerung der Gesamtanlage bei der Montage und in dem Betrieb
sowie infolge erhöhter Ausfälle der Anlage bei Bränden.
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Zur Vermeidung dieses Nachteils sind nach einem früheren Vorschlag
Sicherungsorgane wie beispielsweise die vorgenannten Schmelzeinsätze an einem besonderen
Tragorgan angebracht worden, das unabhängig von den zur Befestigung der Freileitungen
dienenden Isolatoren an einem Leitungsmast od. dgl. befestigt ist. Dadurch ergibt
sich der wesentliche Vorteil, daß man die Sicherungen jederzeit auswechseln kann,,
ohne Eingriffe in das Leitungsnetz selbst vornehmen zu müssen. Auch kann man dadurch
die Sicherungen noch nachträglich an bereits verlegten Leitungsnetzen anbringen.
Nach dem früheren Vorschlag sind die unabhängigen Tragorgane als Isolationskörper
ausgebildet und stellen zugleich Schutzhauben für die Sicherungen gegen Witterungseinflüsse
dar.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt in Weiterentwicklung dieses allgemeinen
Erfindungsgedankens, einerseits nicht als Isolationskörper ausgebildete Tragorgane
verwenden zu können und andererseits das Auswechseln der Schmelzsicherungen
sehr
einfach zu gestalten. Die Erfindung besteht im -wesentlichen darin, daß als Schutzhauben
für die Schmelzeinsätze besondere und vorzugsweise aus isolierendem Werkstoff bestehende,
nach mindestens einer Seite offene und mit dem unabhängigen Tragorgan verbundene
Bauteile dienen. Das Tragorgan kann nunmehr aus nicht isolierendem Werkstoff großer
mechanischer Festigkeit bestehen, beispielsweise aus Leichtmetall, während die Schutzhauben
weitgehend von mechanischen Beanspruchungen entlastet sind und daher ebenfalls verhältnismäßig
leicht ausgeführt werden können. Im ganzen ergibt sich dabei eine nicht unbeträchtliche
und für Freileitungen besonders vorteilhafte Gewichtsersparnis. Außerdem ist das
Auswechseln der Sicherungen aus derartigen Schutzhauben, die eine dafür zweckmäßige
Formgebung besitzen, leichter als aus dem Tragorgan selbst, dessen Formgebung weitgehend
durch mechanische Anforderungen bestimmt wird.
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Zweckmäßig können die Kontaktbolzen der Aufnahmekontakte für die Schmelzsicherungen,
die den elektrischen Anschluß der Sicherungen darstellen, gleichzeitig die Schutzhauben
und/oder die Durchführungsisolatoren am Tragorgan festhalten. Ferner empfiehlt es
sich, die Schmelzsicherungen innerhalb der Schutzhauben an schwenkbaren Leisten
od. dgl. zu befestigen, wodurch ein besonders leichtes Auswechseln. der Sicherungen
gewährleistet ist.
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In der Zeichnung sind verschiedeneAusführungsbeispiele der Erfindung
veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. i die Vorderansicht eines einpoligen Tragorgans,
Fig.2 die zugehörige; teilweise im Schnitt gehaltene Seitenansicht, Fig. 3 eine
der Fig. i entsprechende Vorderansicht einer abgeänderten Ausführungsform, Fig.
4 die zugehörige Seitenansicht, Fig. 5 die Vorderansicht eines einpoligen Trägers
von Abspannsicherungen, Fig. 6 die zugehörige Draufsicht, Fig. 7 die Vorderansicht
eines dreipoligen Tragorgans, Fig. 8 in Seitenansicht, Fig. 9 und io die Anbringung
des Sicherheitsträgers an einem Holzmast und Fig. i r und i2 die Anbringung des
Gerätes unter Verwendung einer schellenähnlichen Befestigung. Bei der Ausführungsform
nach Fig. i und 2 befindet sich an dem Mast i ein üblicher U-förmiger Träger :2
od. dgl. für einen Isodatorkö.rper 3, der mittels des Bolzens 4 an dem U-förmigen
Träger :2 befestigt ist. Gleichzeitig wird durch diesen Bolzen 4 z. B. ein Winkelstück
5 gehalten, an dem ein Tragorgan 6 beispielsweise durch Schrauben befestigt ist.
Dieses Tragorgan 6 kann aus isolierendem Werkstoff, z. B. aus Porzellan oder wetterbeständigem
Kunststoff, hergestellt werden. Es kann aber auch aus nicht isolierendem. Werkstoff,
z. B. aus Leichtmetall od. dgl., bestehen. Innerhalb dieses haubenförmig ausgebildeten
Tragorgans ist erfindungsgemäß eine wannenartige Schutzhaube 14 angeordnet, die
nach unten offen ist und nach oben und nach den Seiten den genormten Schmelzeinsatz
9 schützt, der innerhalb der Schutzhaube 14 vorgesehen und mit messerähnlichen Kontaktfahnen
7 und 8 ausgerüstet ist. Er kann z. B. mittels eines - nicht dargestellten - Handgriffes
entfernt werden, wobei die Lappen io und ii in Verbindung mit dem Traggriff oder
einer Bedienungsstange od. dgl. gebracht werden. Bei Herausnahme dieses, Schmelzeinsatzes
wird dann gleichzeitig die Leitung abgeschaltet.
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Auf der Oberseite des Tragorgans 6 sind Durchführungsisolatoren i2
und 13 angeordnet. Innerhalb der Schutzhaube 14 befinden sich die federnden Kontaktteile
15 und 16, in die die messerähnlichen Kontaktfahnen der Schmelzeinsätze eingeschoben
werden. Die Anschlußbolzen 17 und 18 für den Anschluß der Leitung dienen gleichzeitig
zur Befestigung der federnden Kontaktteile, der Durchführungsisolatoren und -auch
der Schutzhaube 14 an dem Tragorgan 6.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 und 4 ist die Befestigung
des Tragorgans 6 mit der Schutzhaube 14 in gleicher Weise über ein Winkelstück 5
vorgesehen. Die Durchführungsisolatoren sind jedoch bei dieser Ausführungsform gespart,
statt dessen sind nach unten unterhalb der Schutzhaube 14 abgebogene Flachanschlüsse
i9 und 2o angeordnet.
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Einen ähnlichen Sicherungsträger kann man auch als Abspannträger ausbilden,
wie dies aus Fig. 5 und 6 hervorgeht. Auch in diesem Falle ist innerhalb des Sicherungsträgers
6 eine Wanne 14 angeordnet, innerhalb deren der Schmelzeinsatz 9 eingesetzt wird.
Im übrigen entspricht der Aufbau der Ausführungsform nach Fig. i und 2.
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Besonders vorteilhaft läßt sich ein solcher Sicherungsträger bei einer
mehrpoligen Ausführung anwenden, wie dies in Fig. 7 und 8 dargestellt ist. Auch
hier besteht der Träger aus dem Tragorgan 6-, an dessen Unterseite in geeigneter
Form die aus isolierendem Werkstoff hergestellten Schutzhauben 14 angebracht sind.
Diese Schutzhauben stehen mit den Durchführungsisolatoren 13 in Verbindung. Der
Sicherungsträger 6 kann so ausgebildet werden, daß die wannenartigen Schutzhauben
14 und die Durchführungsisolatoren 13 aus der gleichen Masse bestehen und untrennbar
mit dem Sicherungsträger verbunden -sind. Diese Ausführungsform kann gewählt werden,
wenn der Sicherungsträger aus Porzellan gefertigt ist.
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Auch bei dieser mehrpoligen Ausführung befinden sich in den Schutzhauben'die
federnden Kontaktteile 15, die mit ihren Anschlußbolzen 17 das Tragorgan
6, die Schutzhaube 14 und die Durchführungsisolatoren i2 und 13 durchdringen und
so den Anschluß der Freileitungen ermöglichen.
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In den Fig. 7 und 8 ist gleichzeitig eine schaltbare Ausführung des
Sicherungsträgers dargestellt. Die drei Patronen 9 sind auf drei Schaltleisten 2i,
22 und 23 aufgesetzt, die durch eine beliebig gestaltete Brücke 24 miteinander verbunden
sind. Die
mittlere Leiste 22 kann vorteilhaft mit einem Auge 25
ausgerüstet sein, so daß hier eine Schaltstange od. dgl. zur Betätigung des Gerätes
eingreifen kann, um die gleichzeitige Abschaltung aller Phasen zu erreichen. Diese
Schalteinrichtung kann selbstverständlich fehlen, so daß man die Patronen einzeln
durch Bedienungsgriffe einsetzen muß. Die gesamten Leisten sind um ein Scharnier
26 schwenkbar, dessen Teil 27 in geeigneter Weise mit dem Tragorgan 6 verbunden
sein kann.
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Während bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 und 8 das Tragorgan
mit einer Rückwand 28 versehen ist, um das Tragorgan in geeigneter Weise anzuschrauben,
zeigen die Fig.9 und io einen Sicherungsträger 6 mit Schutzhauben 14, der unter
Verwendung bekannter Schäkelbügel 29 und 30 an dem Holzmast i angeordnet
ist.
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Nach Fig. i i und 12 ist der mit einer Schutzhaube 14. versehene Träger
6 unter Verwendung einer zweiteiligen Schelle 3 i an dem Mast i festgeklemmt. Eine
solche Ausführungsform kann in gleicher Weise bei Holz- oder Gittermasten oder an
Dachständerrohren Verwendung finden.