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Schaltungsanordnung für Meldeanlagen, insbesondere Feuermeldeanlagen
Es isst bekannt, Melde-: und Alarmanlagen .in einer kombinierten Anlage zusammenzufassen.
Dabei erfolgt über dieselbe Schleifenleitung einmal die Meldung (z. B. Feuermeldung)
und zum anderen die Alarmierung (z. B. der Löschmannschaften). Üblicherweise sind
die Melderschleifen ruhestromüberwacht, und die eigentliche Meldung wird durch Schleifenunterbrechungen
im bestimmten Rhythmus zur Zentrale gegeben. Dia Alarmierung wird durch Anlegen
von Rufwechselstrom an die Schleife durchgeführt. Als Alarmeinrichtungen sind in
die Schleife sogenannte Verbundwecker eingeschaltet, die auf den Rufwechselstrom
(z. B. 25 Hz) ansprechen und auch bei Störungen (z. B. Drahtbruch) über Erdrückleitung
noch betriebsbereit sind. Diese Verbundwecker werden bei der Meldungsabgabe von
den Gleichstromstößen nicht beeinflußt.
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Sind nun die Alarmstellen zu mehreren Gruppen zusammengefaßt, die
unabhängig voneinander betätigt werden sollen, so hat man zum Teil die Alarmschleifen
in Gruppenschleifen aufgeteilt und dann jede einzelne Gruppenschleife getrennt alarmiert.
Dieses Verfahren erfordert jedoch einen erhöhten Leitungsaufwand und ist im Betrieb
daher unwirtschaftlich. Andere bekannte Anordnungen vermeiden den genannten zusätzlichen
Leitungsaufwand und steuern jede Gruppe von Alarmstellen durch abgestimmte Resonanzrelais,
die von der Zentrale aus durch Wechselstrom entsprechender Frequenz erregt werden.
Solche Anordnungen haben
immer noch den großen Nachteil, daß eine
Mehrzahl von Stromquellen für die Alarmierung zur Verfügung stehen muß.
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Derartige mit Hilfe verschiedener Frequenzen betriebene Anordnungen
mit Schleifenleitungen sind beispielsweise so ausgebildet, daß die gleichzeitig
zu alarmierenden Stellen (z. B. zu Unterschleifen) zusammengefaßt sind, denen jeweils
eine besondere Frequenz zugeordnet ist. Im Alarmfall werden durch Aussenden der
betreffenden Frequenz die gewünschten Unterschleifen an die Hauptschleife gekoppelt.
Es sind aber auch Anlagen bekannt, bei denen die Unterschleifen im Ruhezustand in
die Hauptschleife eingeschaltet und somit dauernd vom Ruhestrom überwacht sind.
Bei diesen Anlagen werden durch das Aussenden der Kennzeichnungsfrequenzen der gewünschten
Unterschleifen die nicht gewünschten Unterschleifen von der gemeinsamen Hauptschleife
abgeschaltet. Man will dadurch erreichen, daß trotz einer Störung der Schaltmittel
in der Zentrale oder in den Kopplungsstellen, die zur Abschaltung nicht gewünschter
Unterschleifen dienen, eine Alarmierung der gewünschten Stellen gewährleistet ist.
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Die Erfindung befaßt sich nun mit der Aufgabe, sowohl Leitungsaufwand
zu vermeiden als auch Stromquellen einzusparen, wenn in einer ruhestromdurchflossenen
Schleifenleitung außer den Meldern auch noch Alarmstellen vorhanden sind, von denen
eine Gruppe von Alarmstellen unabhängig von einer anderen Gruppe in Tätigkeit gesetzt
werden soll.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß in der einen Gruppe
von Alarmstellen die zur Aufnahme des Alarmrufes dienenden Schaltelemente gegenüber
denen der anderen Gruppe-in der Weise unterschiedlich ausgebildet und in der Zentrale
Schaltmittel derart vorgesehen sind, daß unter Verwendung der gleichen Rufwechselstromquelle
Wahlweise entweder die eine oder :die andere Gruppe von Alarmstellen in Tätigkeit
gesetzt werden. kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Die Wirkungsweise sei an Hand der Fig. i und 2 kurz erläutert.
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Fig. i stellt auszugsweise eine Melderschleife dar, in deren Außenleitung
neben Laufwerksmeldern M1, M2 noch zwei Gruppen von Alarmstellen eingefügt sind.
Die eine Gruppe besteht aus Verbundweckern W1, W2 bekannter Art. Die andere Gruppe
enthält Sirenen Si bzw. S2 als Alarmeinrichtungen. Die Schleifenleitung ist ruhestromü@berwacht.
Zu diesem Zweck liegt in der Zentrale eine nicht geerdete Batterie. Wird einer der
Melder betätigt, so wird die Meldung in der Zentrale in üblicher Weise aufgenommen
und zur Anzeige gebracht. Da diese Vorgänge jedoch für die Erfindung ohne Bedeutung
sind, wird hier nicht näher darauf eingegangen.
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Wie schon erwähnt, sind für die Alarmierungen zwei Fälle vorgesehen.
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a) Die eine Gruppe der Alarmstellen, die Verbundwecker W1, W2, wird
allein betätigt und b) die zweite Gruppe von Alarmstellen, die Sirenen S i, S2,
wird allein betätigt.
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Die Verbundwecker W1, W2 der einen Gruppe besitzen ein polarisiertes
Magnetsystem. Ihre Anker liegen daher in der vom Schleifenruhestrom vorbestimmten
Richtung einseitig an. In der anderen Gruppe -von Alarmstellen S i, S2 liegen in
der Schleifenleitung die Relais SR i, SR2 und dienen zur Aufnahme des Alarmrufes.
Um diese Relais nicht durch den Schleifenruhestrom zu erregen, ist ihnen jeweils
ein Ventil VS, bzw. hS2 parallelgeschaltet. Diese Ventile sind so gepolt, daß sie
wegen ihres geringen Durehlaßwiderstandes den Schleifenruhestrom von den Relais
SR i bzw. SR 2 fernhalten. Es sei nun der Fall a) beschrieben, d. h. die eine Gruppe
von Alarmstellen, die Verbund-Wecker W1 und W2 sollen allein betätigt werden. Zur
Alarmierung wird in der Zentrale die Taste R gedrückt, wodurch das Relais H zum
Ansprechen kommt. Kontakt h3 schaltet dann das Anlaßrelais AN ein. Mit Kontakt
an wird der Maschinensatz M angelassen. M liefert den Rufwechselstrom von z. B.
25 Hz. Gleichzeitig haben die Kontakte ui und u2 eines nicht dargestellten
Relais U die Batterie in der Zentrale abgetrennt und die Rufwechselstromquelle an
die. Schleifenleitung angelegt. Die Kontakte h1 und h2 schließen in der Zentrale
die Ventile V1 und V2 kurz, so daß folgender Rufstromkreis zustande kommt: Wechselstromquelle31,
hl, ui, Außenschleife, u2, h2, M.
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Das Magnetsystem der Verbundwecker wird durch beide Halbwellen des
Rufwechselstroms zum Schwingen gebracht.
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Infolge des unterschiedlichen Widerstandes des parallelgeschalteten
Ventils VS, bzw. VS, für die beiden Stromrichtungen ist die Erregung der Relais
SR i bzw. SR2 für die beiden Halbwellen des Rufwechselstroms verschieden stark.
Das Feld einer Stromrichtung wird somit stärker sein als das der anderen. Diese
Relais sind nun aber so bemessen, daß das stärkere Feld der einen Richtung dennoch
nicht ein Ansprechen der Relais bewirken kann. Durch Anlegen des normalen Rufwechselstroms
wird also nur eine von den beiden Gruppen von Alarmstellen, nämlich die Verbundwecker
W1, W2, in Tätigkeit gesetzt.
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Für den Fall b) wird zum Einschalten der Sirenen S i, S2 in der Zentrale
die Taste SR gedrückt. Dadurch wird über das Anlaßrelais AN
wieder der Maschinensatz
M angelassen, jedoch das Relais H nicht erregt. Die Kontakte ui und U2 legen die
Weehselstromquelle wieder, wie oben beschrieben, an die Schleifenlextung. Durch
die Ventile h1 und V2 wird in diesem Fall eine Halbwelle des Rufwechselstroms unterdrückt.
Die Durchlaßrichtung von V'1 und V2 ist so gewählt, daß die von ihnen durchgelassene
Halbwelle des Rufwechselstroms der Richtung des Schleifenruhestroms entgegengesetzt
ist. Die Relais SR i bzw. SR 2 werden nunmehr kräftig in der einen Richtung erregt
und ziehen an. über den Kontakt sri wird das Relais ZR, gebracht, welches mit seinem
Kontakt zri die Sirene einschaltet. Ganz analog verläuft der Vorgang
für
die Sirene S2. Da die Verbundwecker ein polarisiertes Magnetsystem besitzen, werden
ihre Anker durch diese Halbwellen nur einmal umgelegt und bleiben dann in dieser
Stellung anliegen. Es ist somit nur die Gruppe der Sirenen eingeschaltet.
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Bei Leitungsstörungen, z. B. Drahtbruch, erfolgt Bekannterweise die
Meldungsabgabe und auch die Alarmierung der Verbundwecker über Erde. Um die eine
Gruppe von Alarmstellen, nämlich die Verbundwecker, in Tätigkeit zu setzen, wird,
wie oben beschrieben, die Taste R betätigt. Wieder wird der normale Rufwechselstrom
auf die Schleife gegeben. Auch diesmal sprechen die Relais SR i bzw. SR 2 und auch
die Relais ER i und ER 2 infolge ihrer Kupferdämpfung nicht an. Wird dagegen wieder
eine Halbwelle des Rufwechselstrom durch die Ventile V1 -und v2 unterdrückt, so
kommen die Relais ER i bzw. ER 2, nachdem die Glimmlampen GLi bzw. GL2 durch
den Rufwechselstrom gezündet wurden, zum Ansprechen. Die Einschaltung der Sirenen
erfolgt in der gleichen Weise wie oben beschrieben wurde. Die Glimmlampen verhindern
einen Gleichstromfluß, wenn bei Leitungsstörung über Erde gemeldet wird. Sie werden
nur durch die höhere Rufspannung zum Zünden gebracht.
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Fig. 2 zeigt eine etwas abgeänderte Anordnung desselben Ausführungsbeispiels.
Hier sind an den Alarmstellen der einen Gruppe (Sirenen) zur Aufnahme des Alarmrufes
keine kupfergedämpften Relais vorgesehen (z. B. SR i in Fig. i), sondern polarisierte
Relais. Das polarisierte Relais SR 3 ist derart in die Schleife eingeschaltet, daß
sein Kontakt sr3 im Ruhezustand, d. h. bei ruhestromdurchflossener Schleife, sich
in Stellung i befindet. Die Alarmstelle wird vom Ruhestrom nicht beeinflußt. Es
sei nun wieder der Fall a) betrachtet, bei dem nur die andere Gruppe von Alarmstellen
(Verbundwecker) eingeschaltet werden sollen. Durch Anlegen des Rufwechselstroms
von z. B. 25 Hz pendelt der Kontakt sy3 im Rhythmus des Wechselstroms zwischen den
Stellungen i und 2. Die kurze Zeit, in welcher der Kontakt in Stellung 2 liegt,
reicht nicht aus, um das anzugverzögerte Relais SZ 3 zu betätigen. Die Sirene S3
wird dadurch nicht eingeschaltet. Für den Fall b), daß die Sirenen allein betätigt
werden sollen, wird, wie oben erwähnt, nur eine Halbwelle des Rufwechselstroms angelegt.
Die stets gleichgerichteten Stromstöße der durchgelassenen Halbwellen sind der Richtung
des Ruhestroms entgegengesetzt und schalten den Kontakt sr3 auf Stellung 2 um. Der
Kontakt bleibt in dieser Stellung liegen. Das anzugverzögerte Relais SZ 3 hat nun
genügend Zeit, anzusprechen. Mit seinem Kontakt sN3 bringt es ZR 3, welches die
Sirene S3 einschaltet. Bei Leitungsstörungen erfolgt die Alarmierung analog zur
Fig. i über Relais ER 3, Glimmlampe GL3 und Erde. Die Erfindung zeigt also einen
Weg, wie ohne großen Aufwand an Leitungen und Stromquellen bzw. Frequenzrelais in
einfachster Weise entweder die eine oder die andere Gruppe von in derselben Schleife
liegenden Alarmstellen in Tätigkeit gesetzt werden kann. Der große Vorteil der Erfindung
liegt darin, daß in jeder vorhandenen Ruhestromschleife, über die Meldungen und
auch Alarmrufe gegeben werden, nachträglich noch zusätzliche Anordnungen gemäß der
Erfindung ohne Schwierigkeiten eingebaut werden können, um unter Verwendung derselben
Rufwechselstromquelle eine weitere Gruppe von Alarmstellen unabhängig von den ursprünglich
vorgesehenen Alarmstellen in Tätigkeit zu setzen.