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Seilbahn mit drehbarer Gondel Die Erfindung bezieht sich auf ein-
oder mehrseilig betriebene Luftseilbahnen, insbesondere Umlaufbahnen, mit Tragsesseln,
Gondeln od. dgl. für den Piersonenverkehr.
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Zwar ist bekannt, bei den Gondeln @od.,dgl. für derartige Bahnen eine
Verstellung um die Vertikalachse in einfacher Art dadurch zu ermöglichen, daß die
Aufhängung des für den Fahrgastaufenthalt b!estimmten Teils am Fahrwerk drehbar
gelagert wird. Die Verstellung verfolgt bei diesen bekannten Beförderungsmitteln
durch Bein von den Fahrgästen drehbares Handrad, welches über eine durch das Dach
nach üben führende, am oberen Ende ein Kegelrad tragende Achse auf ein am Fahrwerk
befestigtes weiteres Kegelrad wirkt. Hierblei ist also neben !dem eigentlichen Tragrohr
seine weitere die Drehkraft übertragende Achse @erforderlich. Es besteht jedoch
bei dieser Ausführungsform die Gefahr, d,aß die Beförderungsmittel quer,oder in
beliebigem Winkel verstellt ran den Bahnsteig gelangen bzw. im Bahnsteigbereich
jederzeit verdreht werden können, wodurch die Fahrgäste unfallgefährdet sind und
das Ein- und Aussteigen nicht von stets glei. cher Seite erfolgen kann.
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Demgegenüber besteht die Aufgabe der Erfindung darin, die vorgenannten
Umstände zu beseitigen und sowohl die Betriebsweise derartiger Anlagen als auch
die Konstruktion und Handhabung der eigentlichen Drehvorrichtung zu verbessern.
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Zur Lösung der Aufgabe wird vorgeschlagen, daß die mit dem Luftseil
verbundenen: Beförderungsmittel :auf der freien Strecke um ihre Längsachse beliebig
drehbar, bei der Einfahrt in die Station jedoch zwangsweise und selbständig in die
Grund-Stellung rück- und feststellbar ausgebildet sind.
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Diese Maßnahmen sind geeignet, sowohl die BetrIebssicherheit der geschilderten
Anlagen zu erhöhen, ,als auch allgemein die Wirtschaftlichkeit von
Seilbahnen,
insbesondere von Ausstellungsbahnen, zu steigern, weil durch ein stets wechselndes
Streckenbild und .das Gefühl, selbst auf die Wahl des einzusehenden Geländeausschnittes
Einfluß nehmen, zu können, die Fahrgäste zu öfterer Wiederholung der Fahrt angeregt
werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbelspiel dargestellt. Es zeigt
Abb. i als Beispiel eines Beförderungsmittels einen D oppelsessel, Abb. 2 die zur
Erzielung freier Beweglichkeit der Befördierungsmittel nötigen Vorrichtungen, Abb.
3 die Rückstell- und Ausrichtvorrichtung der Einfahrtstelle in die Station.
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Der Beförderung der Fahrgäste auf einer S@eilbahnanlage könnten beispielsweise
D,oppielsessel (Abb. i) dienen, deren Laufwerk aus :dem LaufwerkSkÖrper 21, den
Laufrollen 22 und dem winklig abgebogenen, pendelnd aufgehängten, aber nicht um
seine Längsachse drehb ren oberen Teil 23 des Gehängerohres besteht. Eine
Haltebuchse 24 am Ende dieses Rohres trägt in einem Führungsmohr 2 5 den um die
Längsachse 2 der Gondel drehbaren unteren Tei#14o des Gehängerohres mit dem eigentlichen
Tragsessel. Dieser weist die Sitzflächen 26, die Fußbretter 27, die Scherheitsklappien
28, die Armstützen 29, die Rückwand 30 und das Schutzdach 31 auf.
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Die bei Ausführung der Gondel gemäß der Erfindung zur Erzielung der
Drehbarkeit am Gehänge erforderlichen Teile sind in Abb. 2 dargestellt. Im unteren
Teil 2 d dieser Abbildung erkennt man die am Ende des abgewinkel en Gehängerohres
23 biefindliche Haltebuchse 24, mit der ein Führungsrohr 35 fest verbunden ist.
Dieses trägt unten ein, äußerlich als Handrad ausgebildetes Getriebegehäuse 36,
in welchem sich ein Zahnrad 37, starr verbunden mit dem Führungsrohr 3 5, ferner
das im Gehäuse gelagerte Planetenradpaar 38 und das mit Odem durchgehenden unteren
Gehängerohr 40 fest verbundene Zahnrad 39 befinden.
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Das drehbare Gehängerohr 40 zeigt am oberen, aus der Haltebuchse 24
und denn Führungsrohr 35 herausragenden Ende eine Bremstrommel 43 mit Bremsband
44 sowie einen Hebel 41 mit Führungsrolle 42. Durch eine auf .der strichpunktierten
Linie 52 nach ,oben gerichtete Kraft kann also mit Hilfe des Übertragungswinkels
45 die Bremse angezogen, d. h. das .drehbare Rohr 40 indem festen Führungsrohr 3
5 arretiert werden. Die Anordnung der Bremsvorrichtung 43 und 44 sowie des Hebels
41 mit Führungsrolle 42 ist in den Abb. 2 b und 2 c noch eini:al besonders dargestellt.
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Zwischen der Seilkupplung 34 und der Arretierung 43, 44 besteht Bein
gegenseitiger Aussehluß (Abb.2a). Ein Sprunghebel 46, welcher durch eine Sprungfeder
47 abwechselnd in seinen beiden Endlagen. lestgehalten wird, kann die Kraft .der
Feder 47 über eine Verbindung 49 ,entweder auf die Seilkupplung 34 oder übler die
Verbindung 5o, 51 und 52 auf die Arretierung 43, 44 schalten.
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Vor .der Einfahrt in die Station müssen die von den Fahrgästen verstellten
Bieförderungsmittel durch eine Vorrichtung (Abb. 3) in eine Lage zurückgedreht werden,
die das Ein- und Aussteigen. von stets gleicher Seite gestattet und die Unfälle
durch quer gestellte Sessel ausschließt. Diesen Zweck erfüllt eine doppelte Ausrichtschiene
53, die beiderseits des Luftseiles i angebracht ist. - Die Ausriehtschiene mündet
in ;eine stufenförmige Führung 54, in deren breiterem Teil. die Rolle 42 des Hebels
41 und in deren schmalerem Teil :das obere Ernie des Gehängerohres 40 geführt wird.
Am Ende der stufenförmigen Führung ]legt der Punkt 48, an dem die Umkupplung vor
sich geht und bei dem auch die Laufschienen der Station beginnen. Im Bereich der
innerhalb der Ausrichtschlene 53 schraffierten Dreiecke würde die Gefahr von Verklemmungen
zwischen Hebel 41 und der Schirene 53 bestehen, wenn nicht mittels seines vom Beförderungsmittel
anstoßbaren, in seiner Führung verschiebbaren 1vEltnenmers 55, einer zweistufigen
Trommel 56, zweier Wagen 57 mit Rückstellung durch Gegengewichte 58 und den entsprechenden
Seilverbindungen und Umlenkrollen diesle Gefahr ausgeschlossen wäre. In den Weg
der Rolle 42 im breiterem. Teil .der stufmförmigen Führung 54 tritt seine drehbare
Zunge 59, die durch Seilzug und Umlenkrolle mit deinem Hebel 6o in Verbindung steht,
der seinerseits in: der schmalen Führung 54 für das Rohrende 40 liegt.
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Die Wirkungsweise der vorgeschlagenen, vorstehend beschriebenen Gondel
@od. dgl. soll nun an Hand der Schildertalg von. Betriebsvorgängen erläutert werden.
Sobald das von Personen besetzte Beförderungsmittel auf der schwach geneigten Laufschiene
das Stationsgleis verläßt, wird es durch die Umkupplungsvorrichtung (Abt. 2 a) mit
dem Luftseil i verbunden, wobei gleichzeitig der untere Teil des Gehängerohres 4o
durch Lösung der Arretierung 43, 44 frei beweglich wird. Die Fahrgäste können sich
nun die Blickrichtung nach Wunsch mittels des Handrades 36 reinstellen.
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Dreht .man das Handrad, welches einem Planetengetriebe als Gehäuse
dient, um seine Längsachse 2, so werden die mit ihrer Welle im Gehäuse ge@agerten,
fest mit dieser verbundenen P@lanetenradpaaare im Drehsinn mitgenommen. Dabei rollen
ihre Verzahnungen auf den Zahnrädern 37 und 39 ab. Letztere haben jedoch verschiedene
Durchmesser , wodurch sie eine unterschiedliche Umfängsgeschwindigkeit annehmen.
Weil nun das Riad 37 am Führungsrohr35, also am oberen Gehäuseteil, fest angebracht
ist, das Zahnrad 39 jedoch mit dem beweglichen Rohr 40, also reit dem eigentlichen
Tragsessel, fest verbunden ist, tritt eine Verdrehung beider Teile gegeneinander
eins, die je nach Wahl der übersetzungsverhälfinissie gleicher. oder entgegengesetzten
Drehsinn wie das Handrad 36 :hat.
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Nach Durchfahrung der Strecke nähert sich das B@eförderuingsmittel
nun der Station. Damit das auf dem Bahnsteig befindliche Publikum nicht durch quer
gestellte Sessel gefährdet wird und damit das Ein- und Aussteigen von. stets gleicher
Seite stattfinden kaum, müssen alle Beförderungsmittel vor der Einfahrt genau ausgerichtet
werden. Diesem Zweck dient Beine Ausrichtvorrichtung, deren
doppelte
Ausriichtschienen 53 einen sich verjüngenden Doppelwinkel mit dem Luftseil i bilden.
Der Hebel 44 welcher ieinen der Verdrehung der Gondel durch die Fahrgäste anialogen
Winkel mit dien Luftseil i bildet, wird bei der Weiterfahrt sperrig an eine der
Auisrichtschi,erjen 53 herangeführt. Dabei rollt nun die FührungsroiMe 42 an der
Schiene 53 entlianig. Durch den Gegendruck der Schiene 53 verringert sich der Winkel
zwischen dien Hebel 14i und der Fahrtrichtung immer mehr, bis er gleich Null ist.
In dieser Stellung wird das Beförderungsmittel später iarretiert.
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Wenn der Hebel 4 i biet der Annäherung an die Ausrichtschiienen leinenderartigen
Winkel mit einer von diesen bildet, daß der freie Schenkel des Weinkiels innerhalb
der in Abb. 3 schraffierten Dreiecke liegt, so würde die Giefiahr einer Verklemmung
zwischen. Schleime 53 und Hebeei 4 i bestehen. Diese Möglichkeit wird durch eine
Zusatzvorrichtung ausgeschlossen. Befindet sich der Hebel 41 innerhalb der kritischen
Winkelstellu:-g, dann stößt er gegen. den in seinen Weg ragenden Anschliagwirnkel
des Wagens 57. Dieser bewegt auf dem ersten Teil seines Weges den Stift des Mitneh.mers
55 mittels einer schiefen Ebene in lotrechter Richtung, so d;aß er vom Befärderun:gsmittel
erfaßt und mitgenommen wird. Weil nun der Wagen. 57 mit der inneren, der Mitnehmier
55 :aber mit der äußeren, doppelt so großen Stufte der Trommel 56 in Vierbindung
steht, wird der Wägen 57 nur die halbe Geschwindigkeit dies Beförderungsmittels
annehmen und mit seinem A:n;schlagwinkeldien von ihm zurückgehaltenen Hebel 41 auis
dem kritischen Bereich herausdrücken. Anschl:;(eße,nd löst sich der Stift des Mitnehmers
55 durch entsprechende Führung seiner Gleitbahn vom Beförderungsmittel und kehrt
durch die Wirkung des Gewichtsausgleichs 58 in die Anfangstelliun:g zurück. Dsejenig-en
Beförderungsmittel, deren Hebel 4 i biet der Annäherung an die Station keinen kritischen
Winkel zu den Schienen 53 bildet, werden durch die Zusatzvorrichtung nicht beeinflußt.
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Bei den, sich nähernden blestehen jedoch ,auch in anderer Hinsicht
zwei Möglichkeiten:. Der Hebel 41 kann ientweder so gesteilt sein, d@aß zuerst die
Führungsrohe 42 in den breiteren Teil der Führung 54 eintritt, der Hiehell 4 1 kann
aber :auch gegenüber dieser Möglichkeit -um i8o° verstellt sein, so daß das Endie
4o des Gehängerohres zuerst in den schmaleren Teil der Führung 54 gelangt. Ein Blick
auf Abb. i wird beeide Möglichkeiten sofort klarmachen: Der Hebel 41 :mit der Rollee
42 kann, wie dort dargestellt, :nach rechts weisen; ier kann aber auch nach links
zeigen, wodurch der untere Sesselteil um i8o° verstellt ran den Bahnsteig gelangen
würde. Diese Möglichkeit wird ausgeschaltet durch die weichenähnliche Zunge 59 (Alb.
3), die schräg zur Fahrtrichtung :nm breiteren Teil der Führung 54 liegt. Tritt
das Gehängerohr 4o zuerst in die Führung 5-1 ein;, so drückt es den Hiebell6o in
die in Abb.3 eiingestricheiftie Lage. Durch ieinen Seilzug od. ä. überträgt sich
diese Bewegurig auf die Zunge 59, welche umgelegt wird. Die Führungsrolle 42 folgt
also dien voraingeführten Gehängerohr in ,gerader Richtung. Erreicht dagegen die
Fizhrungsrolle 42 die stulieniförmxge Führungskulisse 54 vor dem Gehängerohr 40,
ist alsio das Beförderungsmittel um i 8o' verdreht, darin wird k ebne Wirkung auf
den Hiebe16o ausgeübt, weil dieser im ;schmalteren. Teil der Führung 54 liegt, während
die Rüllie 42 IM breiteren Teil geführt wird. Die Rolle 42 wird also an der Zunge
59 entlang rollen und dabei den Sessel um seine Längsachse 2 drehen. Wenn der Hiehe1
4 i nahezu senkrecht zur Fahrtrichtung steht, trifft die Rolle 42 :auf das Gumxnipols.ter
61, welches die Drehung des Beförderungsmittels elastisch beendet. Das Rohrende
4o ist einseitig abgeschrägt, so diaßi ies bei dem zuletzt beschriebenen Vorgaing
den Hiebei 6o nach @obein aus der Führung 54 heraushebt (vgl. :auch Abb.2c).
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Der Punkt 48 (Alb. 3) wird also von den Befärderungsmi:ttelln stets
so !erreicht werden, daß, vom Fahrgast aus gesehen, der rechts sitzende Pa sisager
zuerst :an den Bahnsteig herangeführt wird. In dieser Stellung wird ,nun im Punkt
48 das Beförderungsmittel, nachdem seine Laufrollen 22 sich ;auf diie Führungsischzenen
der Station aufgesetzt haben, vorm Luftseil i abgekuppelt, wobei gleichzeitig durch
die Arretierung 43, 44 jede rrneüite Verdrehung zwischen den beiden Teilen des Gehänges
(Alb. i) ausgeschlossen wird. Das Beförderungsnmiittel rollt nun, in der verlangten
Weise selbsttätig ausgerichtet, zum Aus- und Einsteigen an den Bahnsteig.