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Schärmaschine Die Erfindung betrifft eine Schärmaschine, deren abbremsbarer
Zettelbaum durch verstellbare Kegelscheiben geführt ist und bei der ein- oder beidseitig
des gegen Zapfenschlupf durch eine Zahnkupplung gesicherten Baumes eine Vielscheibenbremse
in dessen Achsflucht angeordnet ist, wobei der Baum durch einen mit Druckflüssigkeit
oder Gasstrom betreibbaren Motor angetrieben ist. Eine derartige Maschine ist in
der Patentschrift 7-5 361 gezeigt und beschrieben.
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Erfindungsgemäß wird nun der Antrieb derartiger Schärmaschinen nach
der Richtung weiterentwickelt, daß bei Verwendung eines aus Motor und Pumpe bestehenden
Flüssigkeitsregelgetriebes für die Grundeinstellung der Schärgeschwindigkeit ein
auf die Pumpe einwirkender Regler und zur Aufrechterhaltung gleicher Umfangsgeschwindigkeit
des Baumes ein weiterer auf den Motor wirkender Regler vorgesehen ist, der von einer
den Baumdurchmesser abtastendenFühlwalze beeinflußbar ist. Hierdurch wird es ermöglicht,
einen besonders weiten Regelbereich zu erfassen und das Regeln selbständig vorzunehmen.
Wird beispielsweise ein Garn geschärt, das eine Geschwindigkeit von Soo m/min ohne
weiteres zuläßt, so stellt man die Grundgeschwindigkeit der Pumpe auf diesen Wert
ein und überläßt es der Tastvorrichtung, beispielsweise einer dem Baum anliegenden
bekannten Tastwalze, den Regler des Motors so zu beeinflussen, daß das Schluckvermögen
des Motors vergrößert
und damit die Drehgeschwindigkeit des Baumes
verlangsamt wird, so daß die Fäden mit dauernd gleicher Geschwindigkeit aufgewickelt
werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Anordnung wird des weiteren ein mit mehreren
Steuerkolben versehener Steuerzylinder eingeschaltet, der, beispielsweise von der
Wächtereinrichtung des Schärgatters oder vom Bedienungsstand in an sich bekannter
Weise beeinflußt, die augenblickliche Ableitung des Treibmittels aus der Zuleitung
zum Motor und das Wirksamwerden des zur Bremse strömenden Mittels bewirkt. Um dabei
dieBremswirkung zu unterstützen, ist außerdem eine Drosselstelle od. dgl. in an
sich bekannter Weise während des Bremsens in den Weg der Rückleitung des Treibmittels
vom Motor eingeschaltet.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung kann ein Steuerzylinder nebst
Steuerkolben vorgesehen sein, der bei Änderungen des Druckes in der Zuführleitung
zum Motor auf den Regler des Motors einwirkt. Hierdurch wird zweierlei erreicht.
Einmal wird bei steigendem Druck die Schluckfähigkeit des Motors entsprechend vergrößert,
ohne daß es irgendeiner sonstigen Abnahme eines Steuerimpulses von Änderungen im
Schärvorgang bedarf, und zum anderen wird nun bei den erzielbaren hohen Schär- bzw.
Zettelgeschwindigkeiten der Zeitverlust beim Wiederanfahren infolge Fadenbruchs
dadurch vermindert, daß der beim Anfahren in der Zuleitung zum Motor entstehende
große Druck über den Steuerzylinder alsbald den Motor auf höchste Schluckfähigkeit
und damit auf größtes Drehmoment stellt.
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Endlich kann der auf den Regler des Motors wirkende Steuerkolben an.
Stelle eines Sicherheitsventils so, eingeregelt und dessen Zylinder mit dem Hauptsteuerzylinder
verbunden werden, daß nicht nur ein Sicherheitsventil überflüssig, sondern auch
plötzlichen erheblichen Unregelmäßigkeiten durch Druckabfall in der Zuführungsleitung
zum Motor begegnet ist.
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In. der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise erläutert. Es zeigt
in schematischer Darstellung Fig. i eine Anordnung, bei welcher der Regler des Motors
von einem Teil der Schärmaschine beeinflußt wird, der auf Änderungen des Wickelvorgangs
anspricht, und Fig. 2 eine Anordnung, bei welcher der Regler des Motors von Änderungen
im Druck des denn Motor zuströmenden Treibmittels, beeinflußt wird.
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Der Motor 62 eines Flüssigkeitsgetriebes ist an. ein Bremsgehäuse,
2o angeflanscht, Im Beispiel gemäß Fig. i wirkt ein vom Umfang des Zettelbaumes
in bekannter Weise beeinflußter Taster derart auf die Steuerstange 63 des Reglers
So, daß bei zunehmendem Baumdurchmesser die Schluckfähigkeit des Motors 62 verändert
wird, so daß der Druck der Treibflüssigkeit und damit die Umfangsgeschwindigkeit
des Baumes konstant bleibt. Da nämlich durch die Verstellung des Reglers das Aufnahmevermögen
(die Schluckfähigkeit) des Motors vergrößert wird, während andererseits die in der
Zeiteinheit zugeführte Menge des Treibmittels gleichbleib-t, so geht die erzielte
Drehzahl entsprechend zurück.
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Die Pumpe Bi des Flüssigkeitsgetriebes .ist mit einem Elektromotor
82 zusammengeflanscht und kann über die Steuerwelle 83 auf eine beliebige Grundgeschwindigkeit,
z. B. je nach der Garnart, eingestellt werden.
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Zur Steuerung des Treibmittelrücklaufs und des die Motorbremse beeinflussenden
Mittels (Gas, Dampf, Luft oder Flüssigkeit) ist ein Steuerzylinder 84 vorgesehen,
dessen Steuerkolben 86, 87 entgegen dem Druck einer Feder 85 in Treibstellung (Fig.
2) gebracht und gehalten werden kann. Die dazu erforderlichen, von der Wächtereinrichtung
des zugehörigen Spulengatters beeinflußbaren Mittel sind allgemein bekannt und daher
hier nicht näher erläutert. Bei Treibstellung des Kolbens 86 saugt die Pumpe 81
das Treibmittel aus dem Behälter 88 über ein Filter 89 an und drückt es über die
Leitung 65 zum Motor 62. Von dort gelangt es über die Leitungen 64, 89' und 9o zum
Vorratsgefäß 88 zurück, das mit entsprechenden mechanischen Reinigungsmitteln (Siebe
und Überlauf) versehen ist. Gegen unzulässigen Oberdruck in der Zuleitung 65 wirkt
ein Sicherheitsventil 94., Die Beeinflussung der Bremse ist in diesem Beispiel so
gedacht, daß die Bremsscheiben durch den Druck des Bremsmittels über die Leitungen
9i, 66 entgegen der Wirkung von Federn in gelöstem Zustand gehalten werden.
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Bei Fadenbruch oder Stillsetzen der Maschine wird die Sperre gelöst,
durch die die Kolben 86, 87 in Arbeitsstellung (Fig. 2) verriegelt sind. Die Kolben
nehmen augenblicklich durch Verschieben nach unten die Ruhestellung gemäß Fig. i
ein. Dadurch strömt das Treibmittel statt durch den Motor 62 über eine vor dem Motor
abgezweigte Leitung 93 unmittelbar zur Ableitung 89', 9o zurück. Gleichzeitig
mit dem Freigeben der Leitung 93 durch den Kolben 86 sperrt der Kolben 87 die Leitung
9i, so daß der Druck in der Leitung 66 augenblicklich sinkt und die Scheibenbremse
zur Wirkung gelangt. Die Bremswirkung wird durch den Rückstau des Treibmittels in
der Leitung 64 unterstützt, weil der Abfluß aus Leitung 6.I durch eine Drosselung
95 gehemmt wird.
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In dem Beispiel gemäß Fig. 2 erfolgt die Verlangsamung der Drehgeschwindigkeit
des Baumes entsprechend dem zunehmenden Durchmesser ohne irgendwelche der bekannten
Steuermittel, die von einem Teil der Schärmaschine beeinflußt werden, der auf Änderungen
des Wickelvorganges anspricht. Hierzu ist dem als Steuerzylinder 97 nebst Kolben
98 ausgebildeten Regler ein besonderer Steuerzylinder 99 zugeordnet. In dem Steuerzylin
-der 99 ist ein Steuerkolben loo unter der Wirkung einer Feder mittels einer Stellschraube
ioi auf die in Fig. 2 gezeigte Normalstellung eingeregelt. Der Kolben ioo trägt
zwei Eindrehungen 104 und tos, deren jede nach der entsprechenden Stirnseite des
Kolbens hin durch Zentralverbindungen 103 und io6 mit dem entsprechenden Teil des
"Zylinders 99
in Verbindung steht. Der Steuerzylinder 99 ist durch
die Leitungen 107 und io8 mit dem Steuerzylinder 84 verbunden. Im übrigen entspricht
diese Einrichtung der in Fig. i gezeigten. In beiden Fällen sind zur Entlastung
des Steuerzylinders 84 noch Leckleitungen vorgesehen.
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Die Wirkungsweise der Steuerung nach Fig.2 kommt dadurch zustande,
daß bei zunehmender Belastung des Motors 62 infolge zunehmenden Baumdurchmessers
der Druck in der Leitung 65 steigen will. Hierdurch wird im oberen Teil des Steuerzylinders
99 der Druck steigen, den Kolben ioo etwas nach unten drücken und dadurch im Zylinder
97 des Reglers gleichfalls einen Druckanstieg hervorrufen, der den Steuerkolben
98 (im Beispiel der Zeichnung nach links) verschiebt und dadurch genau so wie im
Ausführungsbeispiel nach Fig. i das Schluckvermögen des Motors vergrößert und infolgedessen
die Verlangsamung der Drehgeschwindigkeit herbeiführt. Der Kolben ioo kann dabei
auch das Sicherheitsventil 94 (Fig. i) ersetzen, indem man eine Leitung 107 an den
oberen Teil des Steuerzylinders 99 anschließt, durch die bei starkem Druckanstieg
in der Leitung 65 und demzufolge entsprechendem Tiefstand des Kolbens ioo die Leitung
65 entlastet wird. Ein unzulässiger Druckanstieg kann im vorliegenden Fall jedoch
nur eintreten, wenn der Regelbereich des Zylinders 97 durch Verschieben des Kolbens
98 in seine äußersteLage (imBeispiel nach links) erschöpft ist Bei einer regelwidrigen
Entlastung der Leitung 65 sorgt der Kolben ioo außerdem für einen Ausgleich, indem
er über die Eindrehung io5 und die Zentralbohrung io6 den Steuerzylinder 97 sofort
entlastet, wenn der Druck im oberen Teil des Steuerzylinders 99 unter den mit Stellschraube
ioi eingeregelten Wert sinkt.