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Zum Antrieb einer Arbeitsmaschine dienendes Flüssigkeitsgetriebe Auf
vielen Gebieten der Technik ergibt sich die Aufgabe, eine Arbeitsmaschine mit veränderlicher
Drehzahl derart anzutreiben, daß das ausgeübte Antriebsdrehmoment der Drehzahl umgekehrt
verhältnisgleich ist und daher eine gleichbleibende Leistung ausgeübt wind. Es ist
bekannt; zur Lösung dieser Aufgabe ein hydrostatisches Flüssigkeitsgetriebe zu verwenden,
das- zwischen Arbeitsmaschine und Antriebsmotor eingeschaltet ist und aus einem
mit der Antriebswelle gekuppelten Pumpenteil und aus einem dadurch gespeisten, mit
der Abtriebswelle gekuppelten Motorteil besteht. Der Motorteil ist in Abhängigkeit
vom Flüssigkeitsdruck durch einen Stellkolben verstellbar. Dieser steht unter Steuerung
durch ein Druckmeßgerät, das auf Änderungen des im Getriebe herrschenden Flüssigkeitsdrucks
anspricht. Steigt der Druck über eine bestimmte Grenze, so setzt .das Meßgerät den
Stellkolben in einer Richtung in Gang, welche zu einer Vergrößerung des Schluckvermögens
des Motorteils und damit zu einer Herabsetzung des Flüssigkeitsdrucks bei gleichzeitiger
Verringerung der Abtriebsdrehzahl und Vergrößerung des Abtriebsmorrients führt.
Der umgekehrte Vorgang findet statt, wenn der Druck unter eine bestimmte Grenze
fällt. -Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein derartiges Flüssigkeitsgetriebe
und seine Steurung so auszubilden, daß ein durch die Bauart des Pumpenteils bedingtes
Pulsieren des Druckmittels ohne Einfluß auf den Stellkolben bleibt und daß in einfacher
Weise der Sollwert des Regelvorganges einstellbar ist.
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-Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die obere
Ansprechgrenze, bei zieren Überschreiten das. Druckmeßgerät eine Verstellung des
Stehkolbens in der einen Richtung herbeiführt, und die untere Ansprechgrenze, bei
deren Unterschreiten
das Druckmeßgerät eine Verstellung des Stehkolbens
in der entgegengesetzten, Richtung herbeiführt, einstellbar sind. Man kann daher
die eine Grenze höher und die andere-Grenze niedriger einstellen als -die Werte,
zwischen denen der pulsierende Druck schwankt.
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Die Erfindung ist beispielsweise auf den Antrieb einer Wickelmaschine
anwendbar, die ein mit gleichförmiger Geschwindigkeit zugeführtes Band aus Papier;
Blech, Kunststoff ad. dgl. aufspult, und deren Spule oder Haspel daher um so langsamer,
aber mit einem um so größeren Drehmoment angetrieben werden muß, je mehr der Spulendurchmessec
wächst: Eine konstante Antriebsleistung führt nämlich bei gleichbleibender- Zuführungsgeschwindigkeit,des
Bandes zu einer gleichmäßigen Spannung in diesem. Die Aufrechterhaltung einer gleichförmigen
Spannung in -dem Band ist aber vielfach erforderlich.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin; das Getriebe so
auszugestalten, daß es bei laufendem Antriebsmotor; aber zum Stillstand gebrachter
Abtriebswelle .auf diese ein gleichföhniges Drehmoment ausübt. Bei einer Aufwickelmaschine
soll beispielsweise erreicht werden, daß, wenn die Zufuhr des aufzuwickelnden Gutes
stockt, der Pumpenteil des Getriebes selbsttätig. auf eine so, geringe Förderung
eingestellt wird, daß diese gerade noch den Leckverlust im Getriebe deckt und den
Motorteil befähigt, ,die vorgeschriebene Spannung im Wickelgut aufrechtzuerhalten.
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Ein anrderes Anwendungsgebiet, bei welchem ebenfalls die Aufgabe vorkommt,
das Getriebe auf gleichbleibende Leistung und bei, Stillstand der Abtriebswelle
auf gleichbleibendes Drehmoment zu regeln, ist der Antrieb von Hubwerken bei Hebezeugen,
bei denen leichte Lasten .schneller als schwere :zu heben oder zu senken sind, un&
bei denen bei Stillstand der Last das zu ihrem Festhalten erforderliche Drehmoment
auf die Abtriebswelle -ausgeübt werden muß. -Zur Lösung dieser Unteraufgabe verwendet
man ein. Getriebe, dessen Pumpenteil durch ein Stellglied: verstellbar ist. Erfindungsgemäß
ist-dabei ein hydraulischer Antrieb für , das Stellglied des Pumpenteils an das
obenerwähnte Druckmeßgerät durch ein Handventil änschleßbar. Wird er durch dieses
Ventil angeschlossen; so kommt er in Gang und verringert die Pumpenförderung so
lange, bis sie gerade noch ausreicht, 'den Flüssigkeitsdruck aufrechtzuerhäfen,
-auch wenn die Abtriebswelle ` durch eine äußere Kraft, z. B. ein Stocken der Materialzufuhr
zur Aufwlickelmaschine, stillgesetzt ist.' Weitere Unteraufgaben und deren Lösungsmittel
seien nachstehend an. Hand eines: -Ausführungsbeispiels erläutert, dessen hydraulisches
Schaltbild in Fig. i wiedergegeben ist.
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Fig2 veranschaulicht den Schnitt nach der Linie 29-2B und 2b-2b der
Fig. i.
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Eine Arbeitsmaschine, z: B. eine Aufwickelvorriehtung, wird durch
eine Welle-io-angetrieben, die von der Abtriebswelle i-i eines: Flüssigkeitsgetriebes
1.2 über einen Riementrieb 13 in Umlauf versetzt wird. Die Antriebswelle i¢ des
Flüssigkeitsgetriebes ist mit einem Elektromotor 15 verbunden und treibt -den Pumpenteil
16 des Getriebes an, der -durch eine Druckleitung 17 und eine Saugleitung ig mit
dem Motorteil ig in Verbindung steht. Der Läufer des Motorteils, treibt ,die Abtriebswelle
ii.
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Pumpenteil 16 und Motorteil i9 sind hinsichtlich ihres Fördervolumens
bzw. Schluckvermögens einstellbar. Die Einstellung des Pumpenteils erfolgt durch
Drehen, einer Schraubspindel 2o, an der ein. Handgriff 21 angebracht ist. Mit dessen
Hilfe kann man also,die Fördermenge des Druckmittels bestimmen, die dem. Motorteil
i9 zugeführt wird. Dessen Schluckvermögen ist durch einen Stellkolben 22 verstellbar,
welcher in einem am Gehäuse des Flüssigkeitsgetriebes 12 befestigten Zylinder 23
läuft und als doppelt wirkender Kolbenausgebildet ist, dessen Kolbenstarnge 2¢ durch
den einen Deckel des Zylinders 23 hindurchgeht und daher im Zylinder selbst einen
Ringraum 25 bildet. Die beiden Seiten. ides Zylinders 23 sind nun durch Leitungen
2:6 und 27 an das Druckmeßgerät angeschlossen, das den im Flüssigkeitsgetriebe 12
herrschenden Flüssigkeitsdruck bestimmt und im vorliegenden Fall aus einem federbelasteten
Kolben 28 besteht, welcher- .in einem Zylinder 29 gleitet. Die rechte Seite dieses
Zylinders ist durch eine Buchse 30 verschlossen, -die in einer Gewindebohrung des
Gehäuses sitzt, welches den Zylinder 29 bildet. Zwischen dem,Kolben 28 und der Buchse
30 ist eine durch diese einstellbare Schraubenfeder 31 eingesetzt. In der
Buchse 30 gleitet ein Rohrstück 32, das eine am Kolben 28 befestigte Stange
33 umgibt, welche mit ihrem rechten Ende .aus dem Rohrstück 32 herausragt und dort
mit dem Rohrstück durch eine Mutter 34 und eine Scheibe 35 verspannt ist. Die Scheibe
35 ist durch einen Keil 36 mit. der Kolbenstange 33 verbunden. Das Rohrstück 32
trägt einen. Keil 37, der in eine Keilnut der Buchse 30 eingreift. Löst man die
Mutter 34, so kann man mittels :der Scheibe 35 die Kolbenstange 33 und damit den
Kolben 28 verdrehen und ihn in der verdrehten Lage durch Festziehen der Mutter 3r¢
wieder feststellen, ohne daß diese Einstellmöglichkeit die Verschiebbarkeit des
Kolbens 28 im-Zylinder29 .behindert. Die mit der Streueröffnung 5.6 des Zylinders
29 zusammenwirkende Kante 74 des Kolbens 28 verläuft schraubenförmig.
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Schließlich ist dem Getriebe noch ein Umsteuerventil in Gestalt eines
Kolbenschiebers 38 zugeordnet, der in einem fest mit dem Getriebegehäuse verbundenen
Zylinder 39 gleitet und zwei in seinen Umfang eingedrehte, ringförmige Nuten 40
und 41 hat.
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Sodann gehört zur Steuervorrichtung des Flüssigkeitsgetriebes ein
als Drehschieber ausgebildetes Umsteuerventil 42 mit einem Arm 43, der durch eine
Zugfeder qq, nachgiebig in Anlage an einer Scheibe q:5 gehalten wird, die auf der
Welle io der Arbeitsmaschine sitzt und eine
Aussparung 46 hat. Bei
Umlauf in :der Richtung des Pfeils nimmt der Arm 43 die dargestellte Lage ein. Ändert
sich aber die Umlaufrichtung der Welle io der Arbeitsmaschine und gelangt dabei
in die Aussparung 46 in den Bereich des Armes 43, so wird dieser durch die Feder
44 in die Aussparung 46 hineingezogen und dann durch die Kante der Aussparung im
Uhrzeigersinn verschwenkt, wodurch das Umsteuerventil42 umgeschaltet wird. Dieses
nimmt daher je nach der Drehrichtung der Welle io die eine oder die andere Schaltstellung
ein.
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Schließlich ist die Steuervorrichtung noch mit einem durch einen Handgriff
verstellbaren Umsteuerventil47 versehen.
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Nunmehr sei die hydraulische Schaltung der Steuerelemente beschrieben.
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Die Druckleitung 17 ist durch eine Leitung 48 mit der oberen Seite
des Zylinders 39 und die Saugleitung 18 durch eine Leitung 49 mit der unteren
Seite des Zylinders 39 verbunden. Dieser hat ferner in seiner Wandung links
zwei und rechts drei. Steueröffnungen. Die beiden linken Steueröffnungen sind durch
sich kreuzende Kanäle 50 und 51 an die Leitungen 48 und 49 angeschlossen.
Von den -drei rechten Steueröffnungen steht die mittelste mit einer Leitung 52 in
Verbindung, während an die beiden anderen Steueröffnungen eine Leitung 53 bzw. deren
Zweig 54 angeschlossen ist. Die Leitung 52 führt zum rechten Ende und die Leitung
53 zum linken Ende des Zylinders 29.
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In diesem Zylinder sind nun vier Steueröffnungen 55, 56, 57 und 58
angeordnet. Die Öffnungen 55 und 56 sind an die Leitung 27 bzw. eine Zweigleitung
59 von dieser angeschlossen, während die Steueröffnungen 57 und 58 mit einer
Leitung 6o in Verbindung stehen, die zum Umsteuerventi147 führt.
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Die Leitung 26, die den Ringraum 25 des Zylinders 23 mit der Leitung
53, also mit dem linken Ende des Zylinders 2g verbindet, besitzt ein Drosselventil
6i und ferner einen diesem parallel geschalteten Zweig mit einem in Richtung auf
den Ringraum 25 schließenden Rückschlaäventil 62.
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Die Schraubspindel 2o zur Verstellung des Pumpenteils trägt ein auf
ihr befestigtes Zahnrad 63, das mit einer Stangenverzahnung 64 einer Kolbenstange
65 kämmt. Diese trägt zwei Tauchkolben 66 und 67, deren Zylinder 68 und 69 durch
Leitungen 7o und 71 mit dem Umsteuerventi142 verbunden sind. Dieses Umsteuerventil
ist andererseits durch eine Leitung 72 mit der Leitung 52 verbunden und durch eine
Leitung 73 mit dem Umsteuerventil47 verbunden.
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Die Wirkungsweise des beschriebenen Flüssigkeitsgetriebes und seiner
Steuerung ist folgende: Wenn der Motor 15 läuft und der Pumpenteil 16 mittels des
Handgriffs 2-1 auf die gewünschte Fördermenge eingestellt ist, so wird über die
Druckleitung 17 und die Saugleitung 18 der Motorteil ig angetrieben, dessen Abtriebswelle
i i über den Riementrieb 13 die Welle io der Arbeitsmaschine in Umlauf versetzt.
Die Drehzahl bestimmt sich dabei; sowohl nach der Einstellung des Hand",-riffs.2i.als
auch nach der jeweiligen Stellung des Kolbens 22. Der in der Leitung 17 wirkende
Druck wirkt über die Leitung 48 auf die obere Stirnfläche des Schiebers 38 und hält
diesen in der dargestellten Lage, in welcher die Leitung 53 sowohl durch .den Ringraum
4o und die Leitung 5o als auch durch den Zweig 54 mit der Leitung 48 in Verbindung
steht. Der Druck der Leitung 17 wird daher der linken Seite des Kolbens 28 zugeführt.
Gleichzeitig wirkt dieser Druck über die Drossel 61 auf die linke Seite des Kolbens
22. Dieser verschiebt sich daher nach rechts, wodurch er das Schluckvermögen des
Motorteils i9 verringert und damit die Drehzahl der Abtriebswelle i i unter Verringerung
des Drehmoments steigert. Die Verringerung des Schluckvermögens führt zu einer Erhöhung
des in der Leitung 17 des Getriebes herrschenden Drucks. Infolgedessen wird der
Druckmeßkolben 2.8 unter Zusammendrücken der Feder 31 weiter nach rechts verschoben.
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Das rechts von den beiden Kolben 22 und 28 verdrängte Öl fließt auf
folgendem Weg zur Saugleitung 18 zurück: 27, 29, 5:2,44 51, 49, 18.
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Sobald ein bestimmter Druck erreicht ist, dessen Höhe durch die Spannung
der Feder 31, also durch die Einstellung der Buchse 3o, bestimmt ist, schließt die
Steuerkante 74 des Kolbens 28 die Mündung 56. Da der Kolben 28 gleichzeitig die
Mündung 55 verschließt; verhindert er einen Abfluß des Drucköls aus der rechten
Seite des Zylinders 23, wodurch erden Stellkolben 22 hydraulisch verriegelt. Geringe
Druckschwankungen, wie sie durch Pulsieren infolge der unstetigen Förderung des
Pumpenteils 16 bewirkt werden, führen lediglich zu einer kurzen Hinundherbewegung
des Kolbens 28, welche an der Verriegelung des Stellkolbens 22 nichts ändert, sofern
die Scheibe 35 derart eingestellt ist, daß die Länge der mit den Steueröffnungen
55 und 56 zusammenfallenden Mantellinie des Kolbens 28 den Abstand der Steueröffnungen
übertrifft.
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Verringert sich die Drehzahl der Welle io, etwa weil sich die Materialzufuhr
zur angetriebenen Aufwickelvorrichtung verlangsamt, so vermag der Motorteil ig die
vom Pumpenteil 16 geförderte Flüssigkeitsmenge bei der gegebenen Einstellung nicht
mehr voll zu schlucken, so daß der Druck in der Leitung 17 steigt. Dadurch wird
der Kolben 28 weiter nach rechts verschoben, bis schließlich bei Überschreiten einer
oberen Ansprechgrenze die Mündung 55 durch den Kolben 28 freigegeben und mit der
Leitung 53 in. Verbindung gesetzt wird. Nun wirkt der Überdruck der Leitung 17 gleichmäßig
auf das, rechte Ende des Zylinders 23 als auch auf den Ringraum 25, so, daß der
als Differentialkolben wirkende Stellkolben 22 nach links verstellt wird und das
Schluckvermögen des Motorteils vergrößert. Das führt wiederum zu einer Druckabnahme-,
welche so lange andauert, bis der Kolben: 228 sich wieder über die Mündung 55 schiebt.
Bei der Bewegung des Kolbens 22 nach links kann das aus dem Ringraum 25 verdrängte
Öl
über die mit der Drossel 61 -versehene Leitung 26 und die dazu parallel verlaufende
Leitung mit ,dem Rückschlagventil 62 in :die Leitung 53 fließen.
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Sollte aus irgendwelchen Gründen, z. B. infolge eines sehr plötzlichen
Stillstandes der Welle io, der Druck in der Leitung 17 so schnell steigen, daß mit
diesem Anstieg die durch Verschiebung des Stellgliedes 22, 2:4 des Motorteils herbeigeführte
Verringerung des Schluckvermögens nicht Schritt halten kann und der Druck daher
weiter ansteigt, so wird durch das Druckmeßgerät 28-37 ein hydraulischer Antrieb
für das Stellglied 2o des Pumpenteils 16 in Gang gesetzt, um selbsttätig die Fördermenge
des Pumpenteils 16 zu verringern. Bis dieVerringerung erzielt ist, nimmtder hydraulische
Hiilfsantrieb für das Stellglied :des Pumpenteils dessen Fömderüberschuß auf.
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Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel, bei welchem der Hilfsantrieb
für das Stellglied 2o von den Elementen 63-69 gebildet wird, erfolgt die Einschaltung,dieses
Hilfsantriebs dadurch, däß der Kolben 228 infolge der plötzlichen Drucksteigerung
die :Mündung 57 freigibt und daher folgende Verbindungen herstellt: 17, 48, 54 53,
29, 57, 6o,
47, 73, 71, 69-. Der Kolben 67 wird aufwärts ge-,drückt und dreht,clen
Handhebel 21 'im Gegenuhrzeigersinn, wodurch -die Fördermenge des Pumpenteils
16 verringert wird.
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Das aus dem Zylinder 68 des Hilfsantriebs verdrängte Öl fließt auf
folgendem Weg ab: 70, 42, 7?, 52, 44 S i, 49, 18.
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Voraussetzung für die. beschriebene Wirkungsweise war es, daß- die
Welle io, mit der Scheibe45 im Uhrzei!gersinn- umläuft. War der Pumpenteil 16 auf
Förderung in der entgegengesetzten Richtung eingestellt, in,diesem Fall würde die
Scheibe 45 im Gegenuhrzeigersinn umlaufen, dann würde der Hebel 43 nach links verschwenkt
sein und das Umsteuerventil q2 so eingestellt haben; daß das über die Leitung 73
zugeführte Druckmittel über ,die Leitung 7o dem Zylinder 68 zugeführt würde, während
der Zylinder 69 über die Leitungen 71 und 72 auf Absehluß geschaltet wäre.
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Die beiden Kolben 66 und 67 sind so groß bemessen, daß die von ihnen
auf den Stellhebel 21 ausgeübte Kraft dem Bedienungsmann das Stellglied aus der
Hand nimmt. -Wie oben erläutert wurde, steht der Kolben 22 still, wenn,der Druckmeßkolben
28 die Mündungen 55 und 56 verschließt. Die obere Ansprechgrenze, bei deren Überschreiten
der Druckmeßkolben eine Verstellung :des Stellkolbens 22 nach links herbeiführt,
wird von dem Innendruck erreicht, wenn er die Freigabe der Mündung 55 erzwingt.
Die untere Ansprechgrenize, bei deren Unterschreiten der Druckmeßkolben 28 eine
Verstellung des Stellkolbens 22 nach rechts herbeiführt; ist- gegeben, wenn der
sinkende Öldruck im Getriebe dem Kolben 28 die Freigabe cler- Mündung 56 gestattet.
Beide Grenzen sind nun erfindungsgemäß, einstellbar. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
-ist diese Verstellung dadurch erreicht,- daß der Druckmeßkolben 218 die schraubenförmige
St:euerkante74 hat und hinsichtlich seiner Winkellage nach Lösen der Mutter 34 durch
Drehen der Scheibe 3.5 verstellt werden kann. Die absolute Größe der beiden Ansprechgrenzen
läßt sich durch Drehen der Gewindehülse 30 verändern, da hierdurch die Spannung
,der Feder 31 beeinflußt wird. Die relative Lage der Ansprechgrenzen ist abhängig
von der Länge der Mantellinie :des. Kolbens 28 in der Ebene der Mündungen 55 und
56. Die Länge dieser Mantellinie kann man. aber infolge der Schraubengestalt der
Steuerkante 74 - durch Drehen des Kolbens 28 verändern.
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Ferner ist beim Ausführungsbeispiel durch entsprechende Bemessung
des Kolbens 28 ein solcher Verstellbereich für .die Ansprechgrenzen erreicht, daß
diese zusammengelegt werden können. Das ist der Fall, wenn infolge entsprechender
Winkellage des Kolbens 28 stets eine der beiden Mündungen 55 und 56 geöffnet ist
und daher eine Verriegelung des Kolbens 22 nicht erreicht werden kann. Dies ist
der Grenzfall, in welchem auch die kleinste Veränderung des Flüssigkeitsdrucks im
Getriebe zu einer Verschiebung des Kolbens 22 führt.
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Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist nun entsprechend ,einem
weiteren Erfindungsmerkmal dafür Vorsorge getroffen, :daß der hydraulische Hilfsantrieb
63-69 für das Stellglied 2o des Pumpenbeils 16 durch das Handventil 47 willkürlich
an das Druckmeßgerät 28-37 angeschlossen werden kann, öhne'daß hierzu derFlüssigkeitsdruck
erst so weit steigen müßte, @daß der Kolben 28 die Mündung 57 freilegt. Durch diese
Maßnahme wird nämlich erreicht, daß, wenn die Abtriebswelle 1o unter Last stehentleibt,
ein bestimmtes Drehmoment auf sie ausgeübt wird. Die Wirkung ist folgende: Wird
:das Handventil q.7 um 9o° verstellt, so wirkt der im Flüssigkeitsgetriebe herrschende
Druck auf folgendem Wege auf den Hilfsantrieb 63-69: 48, 54, 53, 26, 25, 75, 47,
73, 71. Die Pumpenförderung wird dadurch so weit verringert; bis -die geförderte
Flüssigkeitsmenge nicht mehr ganz ausreicht, um die Leckölverloste im Getriebe zu
decken. Die Welle 1o der Arbeitsmaschine fängt daher langsam an., unter dem auf
sie wi:rkeriden Gegendrehmoment rückwärts zu laufen, bis -dadurch die Aussparung
46 in die in F.ig. 2 gestrichelt gezeigte, Lage kommt und den Hebel 43 senkrecht
stellt. In dieser Lage verschließt der Drehschieber 42 seine sämtlichen Steueröffnungen
und verriegelt dadurch den Hilfsantrieb 63-6g und mit ihm den Stellhebel. 21 in
der richtigen Lage.
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Sollte sich indessen die Welle so unter der auf sie wirkenden Last
noch weiter zurückdrehen, so däß ider Hebel 43 des Drehschiebers 42 nach links verschwenkt
wird, so würde der Flüssigkeitsdruck dem Zylinder- 68 zugeleitet werden und den
Hilfsantrieb im Sinne einer Vergrö0erung der Pumpenförderung verstellen, so daß
infolgedessen die Welle io mit der - Scheibe 45 wieder in die gestrichelte Lage
(Fig. 2) gelangen würde.
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Auch wenn. :bei diesem 'Vorgang vorübergehend :die Pumpenförderung
unter das Maß sinkt, das
zur Deckung :der Leckverluste im Getriebe
erforderlich ist, so findet dennoch kein Druckabfall im Getriebe statt, weil die
Welle i o unter Last steht, z. B. durch die Spannung des aufzuwickelnden Bandes,
und daher den Motorteil ig im gegenläufigen Sinn anzutreiben sucht, wobei der Motorteil
als Pumpe wirkt und den. Druck im Getriebe aufrechterhält.
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Bei einer Schaltung des Handhebels 2i, die zu einer starken, Verzögerung
der Abtri@ebs#,ve11e io führt, kann unter Umständen eine Druckumkehr im Getriebe
eintreten. Denn dann kanndieangetriebene Arbeitsmaschine infolge der Trägheit ihrer
laufenden Massen schneller zu laufen suchen als der Motorteil ig. Das hat aber zur
Folge, d:aß in der Leitung 18 ein Druckanstieg erfolgt, während der Druck in. der
Leitung 17 absinkt. Um auch in diesem Fall die ordnungsgemäße Wirkung des Druckmeßgeräts
28-37 sicherzustellen, ist der Umsteuerschieber 3,8 vorgesehen. Entsteht nämlich
in der Leitung 18 ein Überdruck, so wirkt dieser auf die untere Stirnfläche des
Kolbenschiebers 38 und verschiebt diesen nach oben, wodurch die Leitung 53 all .die
Leitung 18 und die Leitung 52 über die Leitungen 5o und 48 an die Leitung 17 angeschlossen
werden.
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Wie sich aus der vorstehenden Beschreibung ergibt, wird zur Änderung
der Drehzahl bei konstanter Leistung eine Regelung nach der Methode der Grenzregelung
angewendet, die ohne irgendeine fremde Kraftquelle nur den im Getriebe selbst herrschenden
Flüssigkeitsdruck zur Verstellung des Motorteils ig benutzt. Die beiden Ansprechgrenzen
können durch den, Kolben 28 von veränderbarer, wirksamer Länge beliebig nahe zusammengelegt
werden, so daß je nach den Erfordernissen ein ganz bestimmter Arbeitsdruck oder
ein. Arbeitsdruckbereich mittels der Feder 31 eingestellt werden kann. Drücke unterhalb
des Arbeitsdrucks wirken auf das Verstellglied 22, 24 des Motorteils 1g stets so,
daß durch dessen Verstellung eine Druckerhöhung erfolgt. Umgekehrt führen Drücke
oberhalb des Bereichs zu einer Verringerung des Drucks. Innerhalb des Arbeitsdruckbereichs
zwischen den Ansprechgrenzen bleibt der Motorteil 1g hydraulisch verriegelt. Das
Pulsieren des Drucköls infolge nicht ganz gleichförmiger Ölförderung durch den Pumpenteil
16 wirkt sich dabei nicht auf das Verstellglield 22 aus.
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Eine Überlastung des Wickelguts bei Stockungen oder bei, Verzögerungen
in der Zufuhr wird dadurch verhindert, daß beim Überschreiten der oberen Ansprechgrenze
zunächst das Stellglied 22 in der vorstehend erläuterten Weise im Sinne einer Druckverminderung
verstellt wird. Wird dadurch der erstrebte Erfolg nicht erzielt, sondern steigt
der Druck noch weiter (das kann der Fall sein, wenn der Motorteil ig bereits bis
in seine dem größten Schluckvermögen entsprechende Endlage verstellt worden ist,
oder wenn die Verstellung des Kolbens 22 nicht rasch genug erfolgt), so wird das
Drucköl durch Freigabe der Mündung 57 zum Hilfsantrieb des Pumpenstellgliedes 2o
geleitet, so daß dieser unter der Druckwirkung in Richtung seiner Nullstellung verstellt
wird. Bei verzögerter Zufuhr des Wickelguts wird dadurch auch die Leistung entsprechend
gemindert, und bei Blockierung der Zufuhr hört die Druckmittelförderung ganz auf.
Jegliches verdrängte Öl oder Lecköl wird der Saugleitung 18 des Getriebes über .die
Leitung 52 und das Druckleitventil 38 zugeführt und läuft nicht in den Ölsumpf.
Das Druckleitventil 38 kehrt die Anschlüsse des Druckmeßgeräts 28-37 an Druck- und
Saugleitung 17, 18 des Getriebes um, wenn in. diesem ein Druckwechsel erfolgt. Soll
bei Stehenbleiben .der Arbeitsmaschine ein Drehmoment aufrechterhalten bleiben (also
beispielsweise bei Stocken der Zufuhr von Wickelgut die Zugspannung in diesem aufrechterhalten
oder bei Stillstand einer Winde die Last gehalten werden), so. wird nach Umschalten
des Handventils 47 der Pumpenteil 16 :des Getriebes so gesteuert, daß die Pumpenförderung
lediglich den Leckölbedarf deckt. Das drehsinnabhängige Umsteuerventi.l 42 steuert
dabei den Hilfsantrieb für den Pumpenteil in der erforderlichen Weise.
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Das beschriebene Ausführungsbeispiel kann in mannigfacher Hinsicht
abgeändert werden. So kann,das Umsteuerventil. 42 statt durch die Scheibe 45 auch
durch eine Rutschkupplung geschaltet werden. ,Auch kann die schraubenförmige Steuerkante
74 statt am Kolben 2,8 vorgesehen zu sein, eine der Mündungen 55 bzw. 56 begrenzen.
In diesem Fall wird die betreffende Mündung als Nut ausgeführt, die in die Innenwand
des Zylinders 2g eingearbeitet ist und mit einer in der Oberfläche des Kolbens 28
vorgesehenen Steueröffnung zusammenwirkt. Das Druckmeß@gerät 2837 braucht nicht
von einem Kolben gebildet zu werden, sondern kann z. B. als Meßdose ausgestaltet
sein.
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Die Erfindung ist auf zahlreiche Arbeitsmaschinen anwendbar und keineswegs
auf die erwähnten Anwendungsfälle, wie Wickelmaschinen oder Hebezeuge, beschränkt.
Ein anderes Beispiel leistungskonstanter Regelung, auf :das die vorliegende Erfindung
anwendbar ist, isst der Spindelantrieb bei Drehbänken. zum Plandrehen, wobei das
Drehmoment mitAnnäherung des Drehstahls an die Spindelachse sinkt und die Drehzahl
entsprechend gesteigert werden soll. Bisher mußte man in diesem Fall zwischen .dem
Planschlitten und dem Stellglied 2o des Flüssigkeitsgetriebes eine mechanische Steuerverbindung
herstellen. Bei Anwendung der vorliegenden Erfindung kann diese fortfallen, was
eine wesentliche Vereinfachung bedeutet.