Spulmaschine mit hin- und hergehendem Fadenführer
Die Erfindung bezieht sich auf eine Spulmaschine mit hin- und hergehendem Fadenführer und einem zwischen Spulantrieb und Fadenführerantrieb geschalteten veränderbaren Fadenführergetriebe zur Änderung des Geschwingdigkeitsverhältnisses zwischen Ablaufspule und Fadenführer.
Derartige Fadenführergetriebe sind bereits seit Jahrzehnten bekannt und haben die Aufgabe, eine An- derung des Steigungswinkels der Fäden beim Spulvorgang zu ermöglichen.
Ein erheblicher Nachteil der Spulmaschinen mit hin- und hergehendem Fadenführer besteht darin, dass die Fadenführergeschwindigkeit unter Berücksichtigung der an den Umkehrstellen der Bewegung auftretenden Massenkräfte auf einem bestimmten Höchstwert begrenzt ist. Überschreitet die Fadenführergeschwindigkeit diese Höchstgrenze, so führt dies binnen kurzem zur Zerstörung der Maschine. Bei den bekannten Spulmaschinen dieser Art bleibt das eingestellte Verhältnis zwischen Spulgeschwindigkeit und Fadenführerge- schwindigkeit bei einer Änderung der Spuigeschwindig- keit erhalten.
Um bei hohen Spulgeschwindigkeiten die maximal zulässige Fadenführergeschwindigkeit nicht zu überschreiten, wurde deshalb die maximale Spuige- schwindigkeit entsprechend begrenzt. Dies hatte aber zur Folge, dass auch bei kleineren Kreuzungswinkeln nur eine entsprechend geringe Spulgeschwindigkeit zur Verfügung stand, obwohl in diesem Fall im Hinblick auf die Fadenführergeschwindigkeit höhere Spulgeschwindigkeiten zulässig gewesen wären. Das bedeutete aber für diesen Fall eine schlechte Ausnutzung der Maschine.
Die Aufgabe der Erfindung bestand darin, die vorbeschriebenen Nachteile bekannter Spulmaschinen zu beseitigen. Dies wird gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass das Übersetzungsverhältnis des Faden führergetriebes in Abhängigkeit von der Spulgeschwinv digkeit derart selbsttätig veränderbar ist, dass bei Erhöhung der Spulgeschwindigkeit die Fadenführergeschwindigkeit auf einen vorbestimmten Maximalwert begrenzt ist.
Dadurch ist es möglich, im Bereich kleinerer Kr:euzu;ngswinkel mit hohen Spulgeschwindigkei- ten zu arbeiten, ohne dass bei einer Vergrösserung der Kreuzungswinkel, d. h. also bei einer Vergrösserung der Faderführergeschwindigkeit, diese Fadenführergeschwindigkeit unzulässig hohe Werte annimmt.
Die zur Veränderung des Übersetzungsverhältnisses des Fadenführergetriebes massgebende Spulgeschswin- digkeit kann auf die verschiedensten an sich bekannten Arten, beispielweise durch Drehzahlmesser, ermittelt und der gemessene Wert zur entsprechenden Verstellung des Übersetzungsverhältnisses herangezogen werden. Eine besonders einfache und vorteillhlafte Ausfüh rungsform ergibt sich jedoch, wenn die Verstelleinrichtung für die Änderung der Spulgeschwindigkeit mit einem Versteliorgan indes Fadenführergetriebes verbunden ist.
Auf diese Weise wird bei jeder Betätigung der Verstelleinrichtung für die Änderung der Spulenge- schwindigkeit bereits das Verstellorgan für die Fadenführergeschwindigkeit derart beeinflusst, dass der zulässige Höchstwert der Fadenführergeschwindigkeit nicht überschritten werden kann.
Anhand des in der Figur schematisch dargestell- ten Ausführungsbeispieles für den Antrieb einer Fachmaschine sei die Erfindung näher erläutert.
In einem nur strichpunktiert angedeuteten Gestell 1 ist die Auflaufspule 2 in an sich bekannter Weise um die Achse 3 schwenkbar gelagert. Der Antrieb der Auflaufspule 2 erfolgt von der Treibwalze 4. Zur Verlegung des Fadens F dient ein hin ; und hergehender Fadenführer 5, welcher im vorliegendlen Fall von der Nutentrommel 6 auf der Gleitschiene 7 verschoben wird. Die Geschwindigkeit des hin- und hergehenden Fadenführers 5 ist dabei abhängig von der Drehzahl der Nutentrommel 6.
Der Antrieb der Spulmaschine erfolgt in an sich bekannter Weise von einem Motor 8, welcher über ein veränderbares Getriebe 9 die Welle 10 in Umdrehungen versetzt. Das veränderbare Getriebe 9 besteht aus dem auf der Motorachse angeordneten antreibenden Rad 9a, dem keilförmigen Übertragungsmittel 9b, wie Keilriemen, Kette oder dergleichen, und dem angetriebenen Rad 9c. Dabei besteht das Rad 9a in bekannter Weise aus zwei Keilscheiben, deren eine unter der Wirkung einer Feder 9d unter dem Einfluss der Spannung des thbertragungsmittels 9b gegen die andere verschoben werden kann.
Von der Welle 10 aus wird die Antriebswalze 4 über ein Getriebe 11 und die Nutentrommel 6 über ein veränderbares Getriebe 12 angetrieben, welches wie das veränderbare Getriebe 9 aufgebaut ist.
Zur Änderung g der Spulgeschwindigkeit, welche der Drehzahl der Welle 10 proplortional ist, wurde der Motor 8 in bekannter Weise auf einer Welle 23 schwenkbar gelagert. Dabei ist der Motor 8 an einer Kette 14 aufgehängt, die ihrerseits an einem Rade 15 befestigt ist, welches von der Kurbel 16 mittels des Schneckentriebes 27, 28 versbellt werden kann. Wird das Rad 15 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht, so wird die Kette 14 länger, der Motor 8 schwenkt unter der Wirkung der Schwerkraft um die Welle 23 im Sinne gegen den Uhrzeiger.
Dadurch verstellt das Übertragungsmittel 9b des veränderbaren Getriebes 9 die eine Keilscheibe des antreibenden Rades 9a gegen die Kraft der Feder 9d und gelangt auf einen kleineren Durchmesser des antreibenden Rades 9a, so dass die Spuigeschwindigkeit herabgesetzt wird.
Wie bereits erwähnt, ist zwischen den Antrieb der Spule 2 und den Antrieb des Fadenführers 5 ein ver änderbares Getriebe 12 geschaltet, durch welches der Kreuzungswinkel der auf die Spule 2 auflaufenden Fäden bestimmt werden kann. Die Verstellung des Getriebes 12 erfolgt ähnlich der Verstellung des Getriebes 9 in ebenfalls bekannter Weise dadurch, dass das Übertragunsmittel mittles einer Rolle 13 mehr oder winiger ausgelenkt und dabei auf einen kleineren oder grösseren Durchmesser des antreibenden Rades geführt wird. Diese Rolle 13 ist über einen Doppelhebel 14, 15 um eine ortsfeste Achse 16 mittels eines Handgriffes 17 schwenkbar gelagert. Eine Verstellung in Richtung auf die mit l bezeichnete strichpunktierte Linie bedeutet dabei eine Vergrösserung der Fadenführergeschwindigkeit.
Dabei kann der Handgriff 17 vor einer Skala 18 verschwenkt und auf irgendeine Art und Weise arretiert werden, beispielsweise durch eine Klemmschraube 19. Auf der Skala 18 ist dann der Kreuzungswinkel der auf die Spule 2 auflaufenden Fäden ablesbar.
Um zu verhindern, dass bei höchster Spulgeschwindigkeit die zulässige Maximalgeschwindigkeit des Fadenführers 5 überschritten wird, ist das Fadenführ rergetriebe 12 in Abhängigkeit von der Spulgeschwin digkeit selbsttätig veränderbar. Dies wird beim Ausführungsbeispiel dadurch erreicht, dass die Verstelleinrich- tung für die Änderung der Spulgeschwindigkeit mit dem Verstellorgan 17 des Fadenführergetriebes ver bunden ist. Zu dem Zweck ist ein ebenfalls ! um die Welle 23 schwenkbarer Heblearm 26 mit dem Motor 8 verbunden.
Wird beispielsweise die Spulgeschwindigkeit herabgesetzt, so wird mit dem Motor 8 auch der Hebelarm 28 aus der Richtung der mit + bezeichneten strichpuiierl : en ; Linie in die Richtung auf die mit bezeichnete strichpunktierte Linie verschwenkt. Der Hebelarm 26 ist mit einer Stange 20 verbunden, welche durch ein am Hebelarm 15 befestigtes Führungsauge 21 geführt ist und an seinem oberen Ende eine Begrenzungsscheibe 22 aufweist. Diese Begrenzungsscheibe 22 verhindert in Verbindung mit dem Führungsauge 21, dass das Verstellorgan 17 über eine gewisse Höhe angehoben wird.
Andererseits bewirkt diese Begrenzungsscheibe 22, dass bei einer Vergrösserung der Spulgeschwindigkeit das Versteilorgan 17 selbsttätig im Sinne einer Verkleinerung der Fadenführergeschwindigkeit verstellt wird. Diese Verstellung kann beispielsweise gegen die von der Schraube 19 aufgebrachte Reibkraft erfolgen.
Das in der Figur dargestellte Ausführungsbeispiel dient lediglich zur Erläuterung des Grundgedankens vorliegender Erfindung. Dieser Grundgedanke ist jedoch sowohl bei den verschiedensten Spulmaschinen als auch in den verschiedensten Ausführungsformen anzuwenden. So sei beispielsweise darauf hingewiesen, dass zur Änderung der Spulgeschwindigkeit auch ein drehzahlveränderbarer Motor verwendet werden kann, wobei dann das Verstellorgan für die Änderung der Motordrehzahl mit dem Verstellorgan 17 des Fadenführergetriebes 12 verbunden werden kann.