DE3920374A1 - Verfahren und wickeleinrichtung zum herstellen einer kreuzspule mit stufenpraezisionswicklung - Google Patents
Verfahren und wickeleinrichtung zum herstellen einer kreuzspule mit stufenpraezisionswicklungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer
Kreuzspule mit Stufenpräzisionswicklung in einer
Wickeleinrichtung, die eine steuerbare
Kreuzspulenantriebseinrichtung, eine steuerbare
Fadenchangiereinrichtung und eine die Fadenzufuhrgeschwindigkeit
bestimmende Fadenzufuhreinrichtung aufweist, sowie eine
Einrichtung zum Ausführen des Verfahrens.
Beim Herstellen einer Kreuzspule mit Präzisionswicklung bleibt
das Spulverhältnis konstant. Es ist definiert durch das
Verhältnis von Spulendrehzahl zu Changierfrequenz. Der
Fadenkreuzungswinkel wird mit zunehmendem Spulendurchmesser
kleiner, so daß mit wachsender Kreuzspule der Spulenaufbau durch
Kantenabschläge leidet und auch später beim Abwickeln der
Kreuzspule Schwierigkeiten durch ungleichmäßige Fadenspannungen
und vermehrt auftretende Fadenbrüche entstehen.
Beim Herstellen einer Kreuzspule mit wilder Wicklung wird die
Spule am Umfang mit im wesentlichen konstanter
Umfangsgeschwindigkeit angetrieben. Die Changierbewegung ist an
die Drehzahl der antreibenden Walze gebunden. Die
Changierfrequenz ist daher im wesentlichen gleichbleibend. Der
Fadenkreuzungswinkel bleibt daher auch gleich. Das Spulverhältnis
nimmt mit wachsender Kreuzspule ab, und beim Durchlaufen
ganzzahliger Werte des Spulverhältnisses entstehen die
gefürchteten Wicklungsbilder oder Spiegelwicklungen. Zum
Vermeiden derartiger Bildwicklungen muß ein erheblicher
technischer Aufwand getrieben werden.
Kreuzspulen können aber auch mit Stufenpräzisionswicklung
hergestellt werden. Es handelt sich hierbei um einen Kompromiß
zwischen Präzisionswicklung und wilder Wicklung, bei dem nur die
Vorteile der Wicklungsarten, aber nicht ihre Nachteile zum Tragen
kommen sollen.
Zum Herstellen einer Kreuzspule mit Stufenpräzisionswicklung
bleibt das Spulverhältnis zunächst konstant, bis ein vorgegebener
Spulendurchmesser erreicht ist. Dann wird das Spulverhältnis um
einen vorbestimmten Betrag verkleinert. Es bleibt dann wieder
konstant, bis ein anderer vorgegebener Spulendurchmesser erreicht
ist und so fort. Auf diese Art wird das Spulverhältnis
stufenförmig verkleinert, beispielsweise in acht Stufen, bis die
Kreuzspule fertiggewickelt ist. Die Stufen werden üblicherweise
so bemessen, daß der Fadenkreuzungswinkel der Kreuzspule
innerhalb vorbestimmter Toleranzgrenzen um einen Mittelwert herum
gleichbleibt.
Es sind allerdings ungünstige Rückwirkungen auf die Fadenspannung
unvermeidbar, insbesondere beim Wickeln konischer Spulen in einem
Offen-End-Spinn-Spulautomaten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Herstellen von
Kreuzspulen mit Stufenpräzisionswicklung zu verbessern und
gegebenenfalls zu beschleunigen.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die
Drehzahl der Kreuzspulenantriebseinrichtung in Abhängigkeit von
der gemessenen Fadenspannung gesteuert wird und daß die Drehzahl
einer Antriebsvorrichtung der Fadenchangiereinrichtung sowohl in
Abhängigkeit von der Umfangsgeschwindigkeit der Kreuzspule
beziehungsweise der Winkelgeschwindigkeit einer mit der
Kreuzspule in Friktionskontakt stehenden Trommel, als auch nach
Maßgabe eines das Spulverhältnis während der Spulreise
stufenweise herabsetzenden Stufenpräzisionsprozessors gesteuert
wird.
Durch das Steuern der Kreuzspulenantriebseinrichtung wird dafür
gesorgt, daß die Fadenspannung in vorgegebenen Toleranzgrenzen
konstant bleibt oder in Abhängigkeit von der aktuellen
Spulenfülle einem vorgegebenen Fadenspannungsverlauf folgt. Die
Fadenchangierung richtet sich nun nach der Umfangsgeschwindigkeit
der Kreuzspule beziehungsweise der Winkelgeschwindigkeit einer
mit der Kreuzspule in Friktionskontakt stehenden Trommel, wobei
gleichzeitig der Stufenpräzisionsprozessor das Spulverhältnis
konstant hält, aber lediglich jeweils innerhalb vorgegebener
Stufen, deren Anzahl und Stufenhöhe beispielsweise programmiert
ist. Der Stufenpräzisionsprozessor überwacht sensorisch die
Drehzahl der Kreuzspule, und er ermittelt sensorisch oder auch
rechnerisch ihren aktuellen Durchmesser. Durch laufende Steuerung
der Changierfrequenz hält er das Spulverhältnis konstant. Ist ein
vorgegebener aktueller Spulendurchmesser erreicht, schaltet der
Stufenpräzisionsprozessor das Spulverhältnis auf die
nächstfolgende Stufe zurück und hält das neue Spulverhältnis dann
bis zum Erreichen eines nächstfolgenden aktuellen
Spulendurchmessers konstant und so fort.
Bei Offen-End-Spinn-Spulautomaten ist die Fadenzufuhreinrichtung
üblicherweise auf gleichbleibende Fadenzufuhr eingestellt.
Theoretisch könnte die Kreuzspule in diesem Fall mit
gleichbleibender Umfangsgeschwindigkeit laufen. In der Praxis
treten jedoch Schwankungen der Fadenspannung auf. Diese
Schwankungen ergeben sich beispielsweise aus dem Schrägzug des
Fadens im Verlauf der Fadenchangierung, aus Anspinnvorgängen und
Wiederanfahrvorgängen nach Fadenbruch und aus anderen Gründen.
Durch das Steuern der Kreuzspulenantriebseinrichtung gemäß der
Fadenspannung werden aber alle möglichen Störeinflüsse
kompensiert.
In Weiterbildung der Erfindung wird die
Kreuzspulenantriebseinrichtung durch ein steuerbares Getriebe mit
einer Antriebseinrichtung verbunden, deren Drehzahl im
wesentlichen konstant gehalten wird, wobei das
Übersetzungsverhältnis des steuerbaren Getriebes in Abhängigkeit
von der gemessenen Fadenspannung verändert wird. Bei der
Antriebseinrichtung kann es sich beispielsweise um eine für viele
Wickeleinrichtungen gemeinsame Antriebseinrichtung handeln.
In Weiterbildung der Erfindung wird die
Kreuzspulenantriebseinrichtung durch ein steuerbares Getriebe mit
der Antriebsvorrichtung der Fadenchangiereinrichtung verbunden,
wobei das Übersetzungsverhältnis des steuerbaren Getriebes durch
den Stufenpräzisionsprozessor gesteuert wird, und zwar
entsprechend der oben erwähnten Konstantregelung und stufenweisen
Rücknahme des Spulverhältnisses.
Durch das Ankoppeln des Getriebes an die
Kreuzspulenantriebseinrichtung ist die Abhängigkeit von der
Umfangsgeschwindigkeit der Kreuzspule in jedem Fall gegeben,
unabhängig davon, ob die Kreuzspule direkt oder über ihren Umfang
angetrieben wird, wie es in Weiterbildung der Erfindung dadurch
geschieht, daß die Kreuzspule durch die
Kreuzspulenantriebseinrichtung an ihrem Umfang durch Friktion
angetrieben wird.
Bei einer Wickeleinrichtung mit einer steuerbaren
Kreuzspulenantriebseinrichtung, einer steuerbaren
Fadenchangiereinrichtung und einer die Fadenzufuhrgeschwindigkeit
bestimmenden Fadenzufuhreinrichtung ist in Weiterbildung der
Erfindung zum Herstellen einer Kreuzspule mit
Stufenpräzisionswicklung und zum Ausführen des Verfahrens ein
Fadenspannungsmesser vorgesehen, der eine Wirkverbindung zur
Kreuzspulenantriebseinrichtung besitzt, um nach Maßgabe der
Fadenspannung die Spulendrehzahl beziehungsweise
Spulenumfangsgeschwindigkeit zu steuern. Es ist ferner eine
Antriebsvorrichtung für die Fadenchangiereinrichtung vorgesehen,
deren Drehzahl durch hierfür geeignete und zweckentsprechend
angeordnete, auf die Spulenumfangsgeschwindigkeit beziehungsweise
die Winkelgeschwindigkeit einer mit der Kreuzspule in
Friktionskontakt stehenden Trommel und auf Steuersignale eines
Stufenpräzisionsprozessors ansprechende Mittel sowohl in
Abhängigkeit von der Umfangsgeschwindigkeit der Kreuzspule
beziehungsweise der Winkelgeschwindigkeit einer mit der
Kreuzspule in Friktionskontakt stehenden Trommel, als auch nach
Maßgabe des das Spulverhältnis während der Spulreise stufenweise
herabsetzenden und innerhalb der Stufe konstant haltenden
Stufenpräzisionsprozessors steuerbar ist.
Die Erfindung könnte dadurch verwirklicht werden, daß die
Antriebsvorrichtungen separate Antriebsmotoren aufweisen, wobei
lediglich deren Steuerung durch die zweckentsprechend gewählten
und angeordneten Mittel vorgenommen wird. Einfacher ist es
jedoch, nach Möglichkeit nur einen autonomen Antriebsmotor
einzusetzen, und hierzu ist in Weiterbildung der Erfindung
vorgesehen, daß die Kreuzspulenantriebseinrichtung ein die
Kreuzspule durch Friktion am Umfang antreibende Antriebswalze
besitzt, die getriebemäßig mit der Antriebsvorrichtung für die
Fadenchangiereinrichtung verbunden ist. Die
Fadenchangiereinrichtung benötigt dann keinen autonomen
Antriebsmotor mehr.
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die
Kreuzspulenantriebseinrichtung durch ein steuerbares Getriebe mit
einer Antriebseinrichtung verbunden ist, deren Drehzahl im
wesentlichen konstant gehalten wird, wobei eine Steuereinrichtung
des Getriebes mit dem Fadenspannungsmesser wirkungsmäßig
verbunden ist, um das Übersetzungsverhältnis des Getriebes in
Abhängigkeit von der gemessenen Fadenspannung im Sinn einer
Regelung der Fadenspannung zu verändern. Die Regelung erfolgt als
Konstantregelung innerhalb vorbestimmter Toleranzgrenzen oder in
Abhängigkeit von der aktuellen Spulenfülle nach einem
vorgegebenen Fadenspannungsverlauf.
In Weiterbildung der Erfindung ist die
Kreuzspulenantriebseinrichtung durch ein steuerbares Getriebe mit
der Antriebsvorrichtung der Fadenchangiereinrichtung verbunden,
wobei eine Steuereinrichtung des Getriebes mit dem
Stufenpräzisionsprozessor wirkungsmäßig verbunden ist, um das
Übersetzungsverhältnis des Getriebes nach Maßgabe des
Stufenpräzisionsprozessors zu steuern.
Die Getriebe sind vorteilhaft als stufenlos steuerbare Getriebe,
wie zum Beispiel Reibgetriebe, Zugmittelgetriebe oder
Schubkettengetriebe ausgebildet.
Stufenlos steuerbare Getriebe arbeiten beispielsweise mit
riemenumschlungenen Konoiden, oder mit Keilriemen zwischen
Führungsscheiben, deren Scheibenabstand veränderbar ist, wobei
statt der Keilriemen auch Zugketten oder Schubketten eingesetzt
werden können. In verschlechterter Ausführung sind die
Übersetzungsverhältnisse der Getriebe lediglich in Stufen
steuerbar. Auch eine solche Ausbildung wird durch die Erfindung
mit erfaßt.
Anhand zeichnerisch dargestellter Ausführungsbeispiele soll die
Erfindung noch näher beschrieben und erläutert werden.
Fig. 1 zeigt schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel der
Erfindung.
Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 3 zeigt die schematische Anordnung einer
Fadenchangiereinrichtung.
Fig. 4 zeigt schematisch die Anordnung eines mit Konoiden
ausgestatteten, stufenlos steuerbaren Getriebes.
Fig. 5 zeigt als Diagramm die stufenweise Rücknahme des
Spulverhältnisses S in Abhängigkeit vom wachsenden
Kreuzspulendurchmesser D während der Spulreise.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Wickeleinrichtung 3 an einer
Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine, beispielsweise einer
OE-Spinnmaschine, die eine Mehrzahl derartiger
Wickeleinrichtungen 3 aufweisen soll.
Die einzelne Wickeleinrichtung 3 besitzt eine
Kreuzspulenantriebseinrichtung in Gestalt einer Friktionsrolle 4,
die sich in Richtung des Pfeils 5 dreht. Die Friktionsrolle 4
dient dem Antrieb der zu wickelnden Kreuzspule 2, die auf der
Friktionsrolle 4 aufliegt. Die Kreuzspule 2 wird durch einen
schwenkbaren Spulenrahmen 6 getragen. Ein Abzugswalzenpaar 7, 8
bildet gemeinsam mit einer Spinnbox 9 eine die
Fadenzufuhrgeschwindigkeit des Fadens 10 bestimmende
Fadenzufuhreinrichtung. Der Faden 10 wird in Richtung der Pfeile
über einen Ausgleichsdraht 11 und einen changierenden Fadenführer
12 der Kreuzspule 2 zugeleitet. Der Fadenführer 12 wird durch
eine Fadenchangiereinrichtung 13 angetrieben.
Der Faden 10 durchläuft einen Fadenspeicher 14, bestehend aus
einer Umlenkrolle 15, einer weiteren Umlenkrolle, die mit der
Walze 8 des Abzugswalzenpaars 7, 8 identisch ist, einer
Speicherrolle 16, einem Speicherhebel 17 und einem steuerbaren
Speicherantrieb 18. Beim Wickeln einer konischen Kreuzspule 2
bewegt der Speicherantrieb 18 den Speicherhebel 17 im Takt der
Bewegung des Fadenführers 12 in Richtung des Doppelpfeils 19.
Der Faden 10 umschlingt die Abzugswalze 8 um 90 Grad, danach in
Laufrichtung gesehen die Speicherrolle 16 um 180 Grad, die
Umlenkrolle 15 um 90 Grad und gelangt dann über den
Ausgleichsdraht und den Fadenführer 12, wie erwähnt, zur
Kreuzspule 2.
Die Abzugswalze 8 ist in Richtung des Pfeils 20 mit konstanter
Drehzahl antreibbar. Der Ausgleichsdraht 11 bringt den
Längenausgleich zustande, der wegen des im Changierdreieck
(siehe Fig. 3) auftretenden Schrägzugs des Fadens erforderlich
ist. Der Fadenspeicher 14 dient der taktweisen Speicherung von
Fadenlängen beim Wickeln konischer Spulen. Es handelt sich um
einen gesteuertern Fadenspeicher, bei dessen Bewegungsspiel die
Größe der Spulenkonizität und der wachsende Spulendurchmesser
Berücksichtigung findet.
Zur Fadenspannungsregelung ist eine insgesamt mit 1 bezeichnete
Regeleinrichtung vorhanden. Die Regeleinrichtung 1 besitzt ein
Stellgerät 21 zum Verändern der Drehzahl der Friktionsrolle 4.
Die Umlenkrolle 15 dient zugleich als Fadenleitelement eines
insgesamt mit 22 bezeichneten Fadenspannungsmessers (22), der ein
Teil der Regeleinrichtung 1 ist. Der Fadenspannungsmesser 22
besitzt ein lageveränderbares Element in Gestalt eines Hebels 24,
der an einem Lagerpunkt 25 gelagert ist und der nach Maßgabe
einstellbarer Anschläge 26, 27 in Richtung des Doppelpfeils 28 um
den Lagerpunkt 25 begrenzt in einer Ebene schwenkbar ist.
An seinem einen Hebelarm 24′ trägt der Hebel 24 das erwähnte
Fadenleitelement 15. An seinem zweiten Hebelarm 24′′ trägt der
Hebel 24 einen kleinen Eisenanker 29, dessen Annäherung
beziehungsweise Entfernung durch zwei den Hebelausschlag
erfassende Sensoren 30, 31 ermittelt werden kann. Der Sensor 30
ist durch eine Wirkverbindung 32, der Sensor 31 durch eine
Wirkverbindung 33 mit dem Stellgerät 21 verbunden. Die beiden
Sensoren 30 und 31 können beispielsweise Induktionsspulen
enthalten, deren Induktivität durch die Annäherung
beziehungsweise Entfernung des Eisenankers 29 veränderbar ist. In
diesem Fall sind die Wirkverbindungen 32 und 33 elektrische
Leitungen, über die das Stellgerät 21 gesteuert wird.
Der zweite Hebelarm 24′′ ist außerdem mit einem Sollwertgeber 34
verbunden. Der Sollwertgeber 34 besitzt eine gegen die Atmosphäre
abgeschlossene Kammer veränderbaren Volumens in Gestalt eines
dünnwandigen Balges 35. Über ein Zwischenstück 36 ist der
Hebelarm 24 mit der äußeren Oberfläche eines Deckels 37 des
Balges 35 in Kontakt.
Die Richtung der Kraft F, die das Fadenleitelement 15 auf das
lageveränderbare Element 24 ausübt, liegt parallel zur Richtung
des Fadenlaufes zwischen Fadenleitelement 15 und Ausgleichsdraht
11.
Die Sollwertgeber 34 aller Spuleinrichtungen 3 der Kreuzspulen
herstellenden Textilmaschine sind durch Rohrleitungen 38, die aus
Stichleitungen und Sammelleitungen bestehen können, an einen
zentralen Sollwerteinsteller 39 angeschlossen. Der
Sollwerteinsteller 39 besitzt eine Stellvorrichtung 40 zum
Einstellen eines vom Atmosphärendruck abweichenden Fluiddruckes.
Als Fluid wird Luft gewählt. Statt Luft kann beispielsweise ein
inertes Gas gewählt werden. Flüssigkeiten sind für
Textilmaschinen weniger empfehlenswert wegen der
Verschmutzungsgefahr.
Das lageveränderbare Element 24 besitzt einen
geschwindigkeitsproportionalen Bewegungsdämpfer 41 in Gestalt
eines mit Siliconöl 42 gefüllten Gefäßes, in dem ein mit dem
lagerveränderbaren Element 24 durch ein Gestänge 43 verbundener
Kolben 44 angeordnet ist.
In Fig. 1 ist angedeutet, daß das beispielsweise als steuerbarer
Frequenzumrichter ausgebildete Stellgerät 21 einen Asynchronmotor
45 steuert, der eine Wirkverbindung 45′ zu der Friktionsrolle 4
besitzt. Bei der Wirkverbindung 45′ handelt es sich
beispielsweise um eine Welle.
Wird das Fadenleitelement 15 infolge der Fadenspannung in
Richtung des Kraftpfeils F bewegt, so gerät der Eisenanker 29
näher an den Sensor 31, der über die Wirkverbindung 33 das
Stellgerät 21 veranlaßt, auf den Motor 45 derartig einzuwirken,
daß sich die Drehzahl der Friktionsrolle 4 etwas verlangsamt.
Bewegt sich das Fadenleitelement 15 dagegen bei nachlassender
Fadenspannung gegen die Richtung des Kraftrichtungspfeils F, so
nähert sich der Eisenanker 29 wieder mehr dem Sensor 30, der über
die Wirkverbindung 32 das Stellgerät 21 veranlaßt, die Drehzahl
der Friktionsrolle 4 etwas zu erhöhen. Treten nur geringe
Garnspannungsschwankungen auf, so stellt sich eine quasi
stationäre Wickelgeschwindigkeit ein, sofern die
Fadenzufuhreinrichtung 7, 8, 9 auf konstante Fadenzufuhr gestellt
ist, was ja nicht unbedingt sein muß.
Erfolgen die Fadenspannungsänderungen langsam während der
Spulreise, so geht auch die Änderung der Wickelgeschwindigkeit
entsprechend langsam vonstatten.
Die zentrale Einstellbarkeit des Fluiddruckes gewährleistet einen
recht gleichmäßigen Spulenaufbau sämtlicher Kreuzspulen aller
Wickeleinrichtungen der Maschine und gewährleistet dadurch einen
hohen Qualitätsstandard.
Nach Fig. 3 besitzt die Fadenchangiereinrichtung 13 als
Antriebsvorrichtung 49 eine Walze, in deren Oberfläche eine
Kehrgewinderille 48 eingearbeitet ist. In der Kehrgewinderille 48
wird der Fadenführer 12 auf eine Art und Weise geführt, wie sie
später für ein weiteres Ausführungsbeispiel noch erläutert wird.
Die Welle 50 der Walze 49 ist nach Fig. 1 mit einem steuerbaren
Getriebe 51 verbunden.
Die Welle 52 der Kreuzspulenantriebseinrichtung 4 ist ebenfalls
mit dem Getriebe 51 verbunden. Eine Steuereinrichtung 53 des
Getriebes 51 ist durch eine Wirkverbindung 54 mit einem
Stufenpräzisionsprozessor 55 verbunden. Es handelt sich um einen
programmierbaren Mikroprozessor oder Kleinrechner, dem ein
Programm zum Steuern des Spulverhältnisses S in Abhängigkeit vom
aktuellen Spulendurchmesser D nach Fig. 5 eingegeben ist.
Den aktuellen Spulendurchmesser berechnet der Prozessor 55 aus
der auf die Kreuzspule 2 aufgelaufenen Fadenlänge. Die Fadenlänge
ermittelt der Prozessor mit Hilfe eines Sensors 56, der die
Umdrehungen der Friktionsrolle 4 abzählt. Jede Umdrehung der
Friktionsrolle 4 ist einer bestimmten Fadenlänge des auflaufenden
Fadens äquivalent. Nach Erfahrungswerten, die auch die sonstigen
Wickelbedingungen, wie gewählte mittlere Fadenspannung, den
mittleren Fadenkreuzungswinkel, die Fadenstärke und die
Spulenbreite berücksichtigen, errechnet ein Sonderprogramm des
Prozessors 55 jeweils den aktuellen Spulendurchmesser.
Selbstverständlich könnte der aktuelle Spulendurchmesser auch
direkt, beispielsweise mit Hilfe optischer Sensoren, erfaßt und
laufend an den Prozessor 55 gemeldet werden. Zum Erfassen der
Spulendrehzahl dient ein weiterer Sensor 57, der ebenfalls an den
Prozessor 55 angeschlossen ist.
Nach Maßgabe der aktuellen Spulendrehzahl steuert der Prozessor
55 das Getriebe 51 so, daß innerhalb der aktuellen Stufe das
Spulverhältnis konstant bleibt. Bei Erreichen der vorbestimmten
Spulendurchmesser schaltet der Prozessor 55 dann das
Spulverhältnis jeweils um eine Stufe zurück, deren Höhe ihm nach
Fig. 5 vorgegeben ist. Unterliegt hierbei die Welle 52
beziehungsweise die Friktionsrolle 4 infolge der Regeleinrichtung
1 gewissen Drehzahlschwankungen, so hat dies keinen unmittelbaren
Einfluß auf das Übersetzungsverhältnis des Getriebes 51. Eine
Rückwirkung tritt erst dann ein, wenn sich dadurch das
Spulverhältnis ändert, wobei der Prozessor 55 jeder gravierenden
Änderung entgegenwirkt, weil er eine Konstantregelung erzwingt.
Von dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 unterscheidet sich das
Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 durch folgendes:
Die Kreuzspule 103 wird von einer Antriebstrommel 104 in
Umdrehung versetzt, die ihrerseits durch eine Welle 105
angetrieben wird. Die hier der Übersichtlichkeit halber ohne
Gehäuse dargestellte, zur Fadenchangiereinrichtung 101 gehörende
Kehrgewindewalze 106 zum Antrieb des Fadenführers 107 wird durch
eine Welle 108 angetrieben. Der aufzuwickelnde Faden F1 läuft
über einen Ausgleichsdraht 124. Mittels des Fadenführers 107 wird
der Faden F1 vor dem Auflaufen auf die Kreuzspule 103 changiert.
Der Fadenführer 107 ist auf einer Lasche 111 befestigt, die durch
ein Führungsstück 112 gehalten wird. Das Führungsstück 112 bewegt
sich auf Führungsstangen 113 und 114. Ein Bolzen 115 ist in das
Führungsstück 112 eingepreßt und hält ein Gleitstück 116, das
seinerseits von den Nuten 106′ der Kehrgewindewalze 106 geführt
ist, so daß eine hin- und hergehende Bewegung auf den Fadenführer
107 übertragen wird. Das die Kehrgewindewalze 106 umgebende
Gehäuse besteht aus einem Gehäuseunterteil 117 und einem
Gehäuseoberteil 118. In dem Gehäuseoberteil 118 befindet sich ein
Schlitz, der durch die Abdeckung 119 verschlossen wird. Durch
eine Öffnung der Abdeckung 119 wird die Lasche 111, die den
Fadenführer 107 trägt, geführt. Die Abdeckung 119 bewegt sich in
Nuten 123, 124 des Gehäuseoberteils 118.
Die Welle 105 der Kreuzspulenantriebseinrichtung 104 ist durch
ein steuerbares Getriebe 120 mit einer Antriebseinrichtung 121
verbunden. Die Antriebseinrichtung 121 stellt sich hier als eine
von Wickeleinrichtung zu Wickeleinrichtung der OE-Spinnmaschine
durchgehende Welle dar, deren Drehzahl durch einen hier nicht
dargestellten Elektromotor im wesentlichen konstant gehalten
wird. Das Getriebe 120 ist nach dem Schema der Fig. 4 als
stufenlos steuerbares Zugmittelgetriebe ausgebildet. Mit der
Welle 105 der Kreuzspulenantriebseinrichtung 104 ist ein Konoid
122 verbunden. Ein weiteres Konoid 125 ist mit der Welle
121 verbunden. Beide Konoide 122, 125 umschlingt ein Zugmittel in
Gestalt eines Riemens 126. Das Getriebe 120 besitzt eine
Steuereinrichtung 127. Sie besteht aus einem hydraulischen
Stellmotor 128, dessen Kurvenstange parallel zu den Wellen 105,
121 verschiebbar ist und die eine Kopfarmatur 129 trägt, an der
zwei Gabeln 130, 131 befestigt sind. Der Riemen 126 läuft durch
die Gabeln 130, 131 hindurch, so daß er durch entsprechende
hydraulische Beaufschlagung des Stellmotors 128 mit Hilfe der
Gabeln auf den Konoiden 122, 125 verschoben werden kann. Dadurch
ändert sich das Übersetzungsverhältnis des Getriebes 120. Das
Konoid 122 ist lediglich in Fig. 4 sichtbar. Es wird in Fig. 2
durch die Kreuzspulenantriebseinrichtung beziehungsweise
Friktionsrolle 104 verdeckt.
Die Welle 105 der Kreuzspulenantriebseinrichtung 104 ist durch
ein weiteres Getriebe 134 mit der Welle 108 der
Antriebsvorrichtung 106 der Fadenchangiereinrichtung 101
verbunden. Auch das Getriebe 134 ist nach dem Schema der Fig. 4
als stufenlos steuerbares Getriebe ausgebildet, das Konoide 132,
133 aufweist, die von einem Zugmittel in Gestalt eines Riemens
135 umschlungen sind. Die Steuereinrichtung 136 des Getriebes 134
besteht hier ebenfalls aus einem hydraulischen Stellmotor 137,
dessen Kolbenstange parallel zu den Wellen 105 und 108
verschiebbar ist. Eine Kopfarmatur 138 der Kolbenstange trägt
zwei Gabeln 139, 140. Der Riemen 135 läuft durch die Gabeln 139,
140 hindurch, so daß er je nach der hydraulischen Beaufschlagung
des Stellmotors 137 auf den Konoiden 132, 133 verschoben werden
kann, wodurch sich das Übersetzungsverhältnis des Getriebes 134
ändert.
Abweichend von dem ersten Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 führen
die Wirkverbindungen 32, 33 der Regeleinrichtung 1 zum
hydraulischen Stellmotor 128 des Getriebes 120, so daß die Lage
des Riemens 126 und damit das Übersetzungsverhältnis nach Maßgabe
der gemessenen Fadenspannung verändert wird.
Ebenfalls abweichend vom ersten Ausführungsbeispiel nach Fig. 1
geht die Wirkverbindung 54 des Prozessors 55 zum hydraulischen
Stellmotor 137 des Getriebes 134, damit das
Übersetzungsverhältnis des Getriebes 134 durch den Prozessor 55
steuerbar ist.
Fig. 2 deutet an, daß der Faden F1 im mittleren Changierbereich
der strichpunktierten Linie 141 folgt und dabei Fadenlänge
speichert. Nähert er sich den Wendestellen der Changierung, folgt
er der ausgezogenen Linie 142 und gibt dabei Speicherlänge frei.
Sofern der Ausgleichsdraht 124 nicht in der Lage ist, einen ganz
zufriedenstellenden Spannungsausgleich hervorzurufen, bewirkt die
Regeleinrichtung 1 (Fig. 1) durch Einflußnahme auf das Getriebe
120 (Fig. 2) eine zufriedenstellende Kompensation.
Claims (9)
1. Verfahren zum Herstellen einer Kreuzspule mit
Stufenpräzisionswicklung in einer Wickeleinrichtung, die eine
steuerbare Kreuzspulenantriebseinrichtung, eine steuerbare
Fadenchangiereinrichtung und eine die
Fadenzufuhrgeschwindigkeit bestimmende Fadenzufuhreinrichtung
aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehzahl der Kreuzspulenantriebseinrichtung in
Abhängigkeit von der gemessenen Fadenspannung gesteuert wird
und daß die Drehzahl einer Antriebsvorrichtung der
Fadenchangiereinrichtung sowohl in Abhängigkeit von der
Umfangsgeschwindigkeit der Kreuzspule beziehungsweise der
Winkelgeschwindigkeit einer mit der Kreuzspule in
Friktionskontakt stehenden Trommel, als auch nach Maßgabe
eines das Spulverhältnis während der Spulreise stufenweise
herabsetzenden und innerhalb der Stufe konstant haltenden
Stufenpräzisionsprozessors gesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kreuzspulenantriebseinrichtung durch ein steuerbares Getriebe
mit einer Antriebseinrichtung verbunden wird, deren Drehzahl
im wesentlichen konstant gehalten wird, und daß das
Übersetzungsverhältnis des steuerbaren Getriebes in
Abhängigkeit von der gemessenen Fadenspannung verändert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kreuzspulenantriebseinrichtung durch ein steuerbares
Getriebe mit der Antriebsvorrichtung der
Fadenchangiereinrichtung verbunden wird und daß das
Übersetzungsverhältnis des steuerbaren Getriebes durch den
Stufenpräzisionsprozessor gesteuert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kreuzspule durch die
Kreuzspulenantriebseinrichtung an ihrem Umfang durch Friktion
angetrieben wird.
5. Wickeleinrichtung mit einer steuerbaren
Kreuzspulenantriebseinrichtung, einer steuerbaren
Fadenchangiereinrichtung und einer die
Fadenzufuhrgeschwindigkeit bestimmenden
Fadenzufuhreinrichtung, zum Herstellen einer Kreuzspule mit
Stufenpräzisionswicklung und zum Ausführen des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Fadenspannungsmesser (22) vorgesehen ist, der eine
Wirkverbindung (32, 33) zur Kreuzspulenantriebseinrichtung
(45, 104) besitzt, um nach Maßgabe der Fadenspannung die
Spulendrehzahl beziehungsweise Spulenumfangsgeschwindigkeit
zu steuern, daß eine Antriebsvorrichtung (49, 106) für die
Fadenchangiereinrichtung (13, 101) vorgesehen ist, deren
Drehzahl durch hierfür geeignete und zweckentsprechend
angeordnete, auf die Spulenumfangsgeschwindigkeit
beziehungsweise die Winkelgeschwindigkeit einer mit der
Kreuzspule (2, 103) in Friktionskontakt stehenden Trommel (4,
104) und auf Steuersignale eines Stufenpräzisionsprozessors
(55) ansprechende Mittel (51, 134) sowohl in Abhängigkeit von
der Umfangsgeschwindigkeit der Kreuzspule (2, 103)
beziehungsweise der Winkelgeschwindigkeit einer mit der
Kreuzspule (2, 103) in Friktionskontakt stehenden Trommel (4,
104), als auch nach Maßgabe des das Spulverhältnis während
der Spulreise stufenweise herabsetzenden und innerhalb der
Stufe konstant haltenden Stufenpräzisionsprozessors (55)
steuerbar ist.
6. Wickeleinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kreuzspulenantriebseinrichtung eine die Kreuzspule
(2, 103) durch Friktion am Umfang antreibende Antriebswalze
(4, 104) besitzt, die getriebemäßig mit der
Antriebsvorrichtung (49, 106) für die
Fadenchangiereinrichtung (13, 101) verbunden ist.
7. Wickeleinrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kreuzspulenantriebseinrichtung (104)
durch ein steuerbares Getriebe (120) mit einer
Antriebseinrichtung (121) verbunden ist, deren Drehzahl im
wesentlichen konstant gehalten wird, und daß eine
Steuereinrichtung (128) des Getriebes (120) mit dem
Fadenspannungsmesser (22) wirkungsmäßig verbunden ist, um das
Übersetzungsverhältnis des Getriebes (120) in Abhängigkeit
von der gemessenen Fadenspannung im Sinn einer Regelung der
Fadenspannung zu verändern.
8. Wickeleinrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kreuzspulenantriebseinrichtung (4,
104) durch ein steuerbares Getriebe (51, 134) mit der
Antriebsvorrichtung (59, 106) der Fadenchangiereinrichtung
(13, 101) verbunden ist und daß eine Steuereinrichtung (53,
137) des Getriebes (51, 134) mit dem
Stufenpräzisionsprozessor (55) wirkungsmäßig verbunden ist,
um das Übersetzungsverhältnis des Getriebes (51, 134) nach
Maßgabe des Stufenpräzisionsprozessors (55) zu steuern.
9. Wickeleinrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Getriebe (120, 134) als stufenlos
steuerbare Getriebe, wie zum Beispiel Reibgetriebe,
Zugmittelgetriebe oder Schubkettengetriebe ausgebildet sind.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893920374 DE3920374A1 (de) | 1989-06-22 | 1989-06-22 | Verfahren und wickeleinrichtung zum herstellen einer kreuzspule mit stufenpraezisionswicklung |
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DE19893920374 DE3920374A1 (de) | 1989-06-22 | 1989-06-22 | Verfahren und wickeleinrichtung zum herstellen einer kreuzspule mit stufenpraezisionswicklung |
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