DE3210244A1 - Verfahren zur spiegelstoerung beim aufwickeln eines fadens in wilder wicklung - Google Patents

Verfahren zur spiegelstoerung beim aufwickeln eines fadens in wilder wicklung

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DE3210244A1
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DE19823210244
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Siegmar Dipl.-Ing. 5630 Remscheid Gerhartz
Erich Dipl.-Ing. Dr. Lenk
Gerhard Dr.-Ing. Martens
Manfred Dr.-Ing. 5630 Remscheid Mayer
Werner 5608 Radevormwald Pieper
Siegfried 5600 Wuppertal Putsch
Heinz Dipl.-Ing. Dr. E.H. Schippers
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Oerlikon Barmag AG
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Barmag Barmer Maschinenfabrik AG
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    • B65CONVEYING; PACKING; STORING; HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL
    • B65HHANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL, e.g. SHEETS, WEBS, CABLES
    • B65H54/00Winding, coiling, or depositing filamentary material
    • B65H54/02Winding and traversing material on to reels, bobbins, tubes, or like package cores or formers
    • B65H54/38Arrangements for preventing ribbon winding ; Arrangements for preventing irregular edge forming, e.g. edge raising or yarn falling from the edge
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B65CONVEYING; PACKING; STORING; HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL
    • B65HHANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL, e.g. SHEETS, WEBS, CABLES
    • B65H2701/00Handled material; Storage means
    • B65H2701/30Handled filamentary material
    • B65H2701/31Textiles threads or artificial strands of filaments

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  • Winding Filamentary Materials (AREA)

Description

  • Verfahren zur Spiegel störung beim Aufwickeln eines
  • Fadens in wilder Wicklung Gegenstand dieser Erfindung ist die Bild- oder Spiegelstörung (im folgenden "Spiegelstörung" genannt) beim Aufwickeln von Fäden in wilder Wicklung.
  • Beim Aufwickeln von Fäden zu Spulen wird der Faden quer zu seiner Laufrichtung über eine bestimmte Entfernung (Hub), die im wesentlichen der Spulenlänge entspricht, hin- und herbewegt. Diese Hin- und Herbewegung des Fadens wird als Changierung bezeichnet. Ein charakteristisches Maß für die Changiergeschwindigkeit ist die Doppelhubzahl. Dabei ist als Doppelhub die Summe zweier aufeinanderfolgender Hübe, also einer Hinbewegung und einer Rückbewegung bezeichnet, und die Doppelhubzahl ist die Anzahl der Doppelhübe pro Zeiteinheit. Hängen die Drehzahl der Spindel und die Doppelhubzahl voneinander z.B. infolge einer getrieblichen Verbindung von Spindel und Changierantrieb konstant ab, so entsteht eine Präzisionskreuzwicklung.
  • Im Gegensatz dazu befaßt sich diese Erfindung mit sämtlichen Wicklungsarten, bei denen die Drehzahl der Spindel nicht konstant von der Doppelhubzahl abhängt (wilde Kreuzwicklung, wilde Wicklung), insbesondere solchen Kreuzwicklungen, die sich durch ein konstantes Verhältnis zwischen der Doppelhubzahl und der Umfangs geschwindigkeit der Spule auszeichnen. Wilde Kreuzwicklungen im Sinne von DIN 61 801 werden insbesondere erzeugt beim Aufwickeln von Chemiefasern, die mit konstanter hoher Geschwindigkeit nach der Erzeugung oder Bearbeitung anfallen. Hierbei wird die Umfangsgeschwindigkeit der Spule durch Tangentialantrieb (Antrieb mittels Treibwalze, welche mit konstanter Geschwindigkeit angetrieben wird und am Umfang der Spule anliegt) oder durch Messen und Regeln der Umfangsgeschwindigkeit der Spule erhalten.
  • Die Changiergeschwindigkeit, d.h. die Doppelhubzahl, ist konstant (DIN 61 801) oder wird geringfügig, jedenfalls aber ohne festes Verhältnis zur Drehzahl der Spindel verändert. Das hat zur Folge, daß im Verlaufe des Spulenaufbaus (Spulreise) der Spulfaktor, d.h. das Verhältnis aus Spindeldrehzahl zur Changiergeschwindigkeit mit dicker werdendem Spulendurchmesser hyperbolisch abnimmt. Bei der Herstellung von wilden Wicklungen im Sinne dieser Erfindung besteht die Gefahr, daß "Bilder" bzw. "Spiegel" in Bereichen der Spulreise entstehen. (Im folgenden stets als "Spiegel" bezeichnet.) Im Bereich dieser Spiegel liegen die Fadenstücke von mehreren aufeinanderfolgenden Windungsschichten unmittelbar übereinander. Dadurch entsteht insbesondere die Gefahr, daß die aufeinander liegenden Fadenstücke seitlich abrutschen und sich dadurch gegenseitig verklemmen. Spiegel beeinträchtigen daher die Ablaufeigenschaften der Spulen, indem sie zu Fadenbrüchen oder eventuell zur Unbrauchbarkeit der Spule führen. Spiegel führen aber auch zur zentrischen und axialen Unsymmetrie der Spulen und damit zu unsymmetrisch verteilter Spulenhärte, Spulendichte und Masseverteilung, bei Verwendung von Treibwalzen zu unsymmetrischer Anpreßkraft, zu Schwingungen beim Aufspulvorgang und zu Beschädigungen empfindlichen Fadenmaterials.
  • Ein Spiegel entsteht in den Bereichen der Spulreise, in denen der Spulfaktor, d.h. der Quotient aus Spindeldrehzahl und Doppelhubzahl ganzzahlig ist. Zwischenspiegel entstehen, wenn der Spulfaktor um einen Bruch mit kleinem Nenner insbesondere 1/2, 1/3 von einem ganzzahligen Spulfaktor abweicht. Spulfaktoren, bei denen Spiegel oder Zwischenspiegel entstehen, werden als Spiegelwerte bezeichnet. Als Spiegel höherer Ordnung werden diejenigen mit größerem Spiegelwert bezeichnet. Es ist bekannt, eine Spiegelstörung dadurch zu bewirken, daß die Doppelhubzahl innerhalb vorgegebener enger Grenzen periodisch oder aperiodisch laufend verändert wird. Hierbei ist es allerdings unvermeidlich, daß bei Annäherung des Spulfaktors an einen Spiegelwert, insbesondere einen ganzzahligen Spiegelwert,dieser Spiegelwert mehrfach durchlaufen wird. Diese Art der Spiegelstörung beseitigt daher nicht das Durchlaufen der Spiegelwerte, sondern beseitigt oder mildert lediglich die Symptome des jeweiligen Spielgels.
  • Es ist ferner bekannt, die Spiegelstörung dadurch zu bewirken, daß die Changiergeschwindigkeit, d.h. die Doppelhubzahl bei Annäherung des Spulfaktors an einen Spiegelwert zeitweilig abgesenkt und erst dann wieder auf den Ursprungswet erhöht wird, wenn der Spiegelbereich verlassen wird (Bag. 1114 = DE-OS 29 14 924).
  • Diese Erfindung setzt sich Verbesserungen dieses bekannten Verfahrens zum Ziel, durch welche der Erfolg dieses Verfahrens gewährleistet werden soll.
  • Dies geschieht nach Anspruch 1 dadurch, daß jedem Spiegelwert ein angemessener Sicherheitsabstand und jedem Sicherheitsabstand eine bestimmte Sprunghöhe zugeordnet ist, wobei unter Sprunghöhe die durch Änderung der Changiergeschwindigkeit bewirkte Änderung des Spulfaktors verstanden wird. Erreicht der Spulfaktor diesen Sicherheitsabstand von einem Spiegelwert, so erfolgt die Umschaltung der Changiergeschwindigkeit und damit die Änderung des Spulfaktors. Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die Gefahr des Auftretens von Spiegel symptomen auch in einem Abstand vor und hinter jedem Spiegelwert besteht und von der Spiegelordnung und von der durch die Änderung der Changiergeschwindigkeit bewirkten Sprunghöhe, d.h. der Änderung der Sprunghöhe des Spulfaktors abhängt.
  • Der Sicherheitsabstand ist dabei vorzugsweise definiert als ein bestimmter Bruchteil p des zu vermeidenden Spiegelwertes oder des-Spulfaktors, der sich als Quotient aus der momentanen Messung der Spindeldrehzahl und der Changiergeschwindigkeit (Doppelhubzahl) ergibt. Der praktische Unterschied liegt lediglich in dem jeweils erforderlichen Aufbau der elektronischen Steuerung, wozu dem Fachmann in beiden Fällen geeignete Mittel zur Verfügung stehen.
  • Der sich ergebende Unterschied des Sicherheitsabstandes nach den aufgezeigten Berechnungsverfahren ist jedoch sehr gering und kann textiltechnisch vernachlässigt werden.
  • Der Bruchteil p ist vorzugsweise über mehrere aufeinanderfolgende Spiegel konstant. Er kann jedoch auch variiert werden, wenn sich durch Erfahrung herausstellt, daß Spiegel symptome insbesondere bei Spiegeln niederer Ordnung schon relativ früh vor Erreichen des Spiegelwertes zu erwarten sind. Der Größenordnung nach beträgt p weniger als 5% und im allgemeinen mehr als 0,1%. Der Bruchteil p ist durch Versuche oder - worauf noch einzugehen ist - aus den textilen Daten des Aufwickelvorgangs zu ermitteln.
  • Durch die Vorgabe eines Sicherheitsabstandes wird erfindungsgemäß auch die Änderung der Changiergeschwindigkeit vorgegeben, da erfindungsgemäß der Sicherheitsabstand und die Sprunghöhe,d.h. die Änderung des Spulfaktors, welche durch die Änderung der Changiergeschwindigkeit bewirkt wird, zusammenhängen durch das Verhältnis Q = Sprunghöhe/Sicherheitsabstand, wobei dieses Verhältnis mindestens gleich zwei und über eine Mehrzahl von Spiegeln konstant vorgegeben ist.
  • Dieses Verhältnis ist sehr maßgeblich auch verantwortlich dafür, daß Spiegelsymptome vermieden werden, worauf später noch einzugehen ist. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß bei Annäherung des Spulfaktors an einen Spiegelwert die Changiergeschwindigkeit entweder erhöht oder erniedrigt 2.Bu wird. Wird(Hie Changiergeschwindigkeit von ihrem Ausgangswert NCA auf einen Störwert NCS erhöht, so sinkt damit der Spulfaktor ab, und zwar bis auf einen Wert, der unterhalb des Spiegelwertes liegt. Der Spulfaktor durchläuft also den Spiegelwert. Um zu vermeiden, daß dabei schädliche Spiegelsymptome auftreten, ist zum einen vorgesehen, daß die Änderung der Changiergeschwindigkeit und damit des Spulfaktors möglichst schnell vor sich geht. Hierzu ist vorgesehen, daß der für die Changiergeschwindigkeit maßgebende Antriebsparameter des Changierantriebs - im Falle der DE-OS 29 14 924 = Bag. 1114 - die Spannung, bei Verwendung von Asynchronmotoren die Frequenz in einer Sprungfunktion -soweit dies technisch möglich ist - vorzugsweise unter Überlagerung eines Differentialanteils verändert wird.
  • Gleichwohl ist es unvermeidlich, daß der Changierantrieb nur verzögert in die durch den geänderten Antriebsparameter vorgegebene Drehzahl einläuft. Folglich ist unvermeidlich, daß sich auch der Spulfaktor nur mit endlicher Beschleunigung oder Verzögerung ändert. Stellt sich dabei heraus, daß der sich ändernde Spulfaktor den Bereich des Spiegelwertes mit so geringer Beschleunigung oder Verzögerung durchläuft, daß es zu schädlichen Spiegel symptomen kommt, so kann das Verhältnis Q vergrößert werden. Hierdurch wird erreicht, daß der sich ändernde Spulfaktor den Spiegelwert in kürzerer Zeit durchläuft.
  • Der Störwert der Changiergeschwindigkeit wird nur für eine gewisse Zeit aufrechterhalten. Die erneute Änderung der Changiergeschwindigkeit von dem Störwert auf den Ausgangswert und die dadurch zu bewirkende Änderung des Spulfaktors erfolgt jedenfalls dann, wenn die Spindeldrehzahl so weit abgefallen ist, daß der Sicherheitsabstand zwischen dem vermiedenen Spiegelwert und dem Spulfaktor wieder gegeben ist, welcher sich als Quotient der Spindeldrehzahl und dem Ausgangswert der Changiergeschwindigkeit ergibt (Ausgangsspulfaktor).
  • Wie bereits gesagt: Zur Vermeidung der Spiegelwerte kann die Changiergeschwindigkeit von ihrem Ausgangswert NCA aus erhöht oder abgesenkt werden. Der Störwert NCS der Changiergeschwindigkeit ist also entweder größer oder kleiner als der Ausgangswert NCA.
  • Jedenfalls werden Ausgangswert und Störwert bevorzugt über die gesamte Spulreise, zumindest aber über einen wesentlichen Teil der Spulreise konstant gehalten, insbesondere dann, wenn eine Mehrzahl von Spulstellen den Changierantrieb gemeinsam haben.
  • Wird die Changiergeschwindigkeit bei Eintritt des Spulfaktors in den Sicherheitsabstand vom nächsten Spiegelwert abgesenkt, so erhöht sich damit der Spulfaktor,und das Erreichen des Spiegelwertes wird zunächst hinausgeschoben. Ist die Spindelgeschwindigkeit nunmehr so weit abgesunken, daß der Spulfaktor, der sich aus dem Störwert der Changiergeschwindigkeit ergibt (Störspulfaktor), den vorgegebenen Sicherheitsabstand erreicht, so muß die Changiergeschwindigkeit wieder auf ihren Ausgangswert erhöht und dadurch der Spulfaktor wieder abgesenkt und dabei der Spiegelwert durchlaufen werden. Auch dabei kommt es darauf an, daß dies in möglichst kurzer Zeit geschieht Dies kann auch in diesem Falle zum einen wiederum durch sprunghafte Änderung des für die Changiergeschwindigkeit maßgebenden Antriebsparameters, zum anderen dadurch geschehen, daß das Verhältnis Q = Sprunghöhe des Spulfaktors / Sicherheitsabstand größer als zwei gewählt wird.
  • Sofern das Verhältnis Q größer als zwei ist und auf möglichst schnelles Durchlaufen des Spiegelwertes kein Wert zu legen ist, kann die Umschaltung auch schon vorher, und zwar frühestens dann erfolgen, senn die Spindeldrehzahl so weit abgefallen ist, daß der Ausgangsspulfaktor den vorgegebenen Sicherheitsabstand zu dem Spiegelwert erreicht.
  • Wird die Changiergeschwindigkeit bei Eintritt des Spulfaktors in den Sicherheitsabstand zu einem Spiegelwert erhöht, so erniedrigt man damit den Spulfaktor. Dabei wird der Spiegelwert schnell durchlaufen. Der erhöhte Störwert der Changiergeschwindigkeit wird jedenfalls so lange beibehalten, bis die Spindelgeschwindigkeit so weit abgefallen ist, daß der Ausgangsspulfaktor den Sicherheitsabstand zu dem Spiegelwert wieder erreicht hat. Wegen der aus technischen Gründen beschränkten Größe dieser Verzögerung der Changiergeschwindigkeit kann die Umschaltung auch etwas eher, sie kann aber auch später erfolgen.
  • Die Erhöhung der Changiergeschwindigkeit zum Zwecke der Spiegelstörung hat den Vorteil, daß hierbei eine Beeinträchtigung des Spulenaufbaus vermieden oder doch weniger zu befürchten ist. Durch die Erhöhung der Changiergeschwindigkeit wird nämlich der tatsächliche Ablagehub der Fadenwindungen auf der Spule vermindert. Man beseitigt daher die Gefahr, daß Fadenstücke aus den Stirnflächen der Spule infolge eines zu großen Hubes herausrutschen (Abschläger).
  • Der Ausgangswert NCA der Changiergeschwindigkeit wird nach dem gewünschten Spulenaufbau, insbesondere nach dem gewünschten Kreuzungswinkel bestimmt. So liegt z.B. der Kreuzungswinkel beim Aufspulen von Chemiefaser-Glattgarn in in Spinn- oder Streckmaschinen seiner Größenordnung bei 5 bis 12 Grad. Maßgebend ist hierbei vor allem die Qualität des Spulenaufbaus. Die Changiergeschwindigkeit, ausgedrückt als Doppelhubzahl ergibt sich sodann aus der vorgegebenen Fadengeschwindigkeit und der vorgegebenen Spulenlänge bzw. Hublänge.
  • Die Änderung DC der Changiergeschwindigkeit beträgt sodann im Rahmen dieser Erfindung zwischen 1% und 5% des Ausgangswertes NCA der zuvor ermittelten Changiergeschwindigkeit.
  • Innerhalb dieser Grenzen ist die Änderung der Changiergeschwindigkeit DC so zu wählen, daß die Fadengeschwindigkeit sich durch Änderung der Changiergeschwindigkeit um nicht mehr als 0,1% ändert.
  • Der Sicherheitsabstand S kann - wie bereits ausgeführt -nach Erfahrungsergebnissen bestimmt werden. Alternativ oder ergänzend hierzu wird erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Sicherheitsabstand S dem Spiegelwert und dem kleinsten zugelassenen Fadenabstand benachbarter Fäden zweier aufeinanderfolgender Windungen, gemessen auf der Mantellinie der Spule, proportional und dem zweifachen Hub (Doppelhub) umgekehrt proportional ist.
  • Hierbei wird zum einen die Spiegelordnung, vor allem aber die Fadenbeschaffenheit berücksichtigt. Abhängig von dem Titer und der Filamentzahl breitet sich der auf der Spule abgelegte Faden auch quer zu seiner Achse aus. Zur Vermeidung von Spiegel symptomen ist es daher notwendig, daß die benachbarten Fäden zweier aufeinanderfolgender Windungen einen Mindestabstand voneinander einhalten, damit es nicht zu Spiegelerscheinungen kommt, Dieser Abstand kann durch Versuche ermittelt werden. Er ist aber auch nach der Fadenbeschaffenheit, insbesondere Fadentiter, Filamentzahl, Filamenttiter, Zusammenhalt der Filamente durch z.B.
  • Verknotungen, Tanglen, Präparation, Aufwickelspannung mit guter Genauigkeit abschätzbar.
  • Ferner ergibt sich aus dieser Lehre der Erfindung, daß der Sicherheitsabstand um so größer sein muß, je kleiner die Spulenlänge ist. Das ist aus folgendem Grunde vorteilhaft: Bei geringer Spulenlänge ist die Doppelhubzahl relativ groß Es entstehen daher insbesondere Spiegel niederer Ordnung, die besonders schädlich sind. Diese Spiegel verteilen sich unter Umständen infolge der geringen Spulenlänge ungleichmäßig auf die Spule, so daß es zu einer axial und/oder radial asymmetrischen Masseverteilung des Fadens auf der Spule und bei großen Fadengeschwindigkeiten zur Zerstörung der Spule kommt. Dies wird durch die nach der Erfindung umgekehrt proportionale Abhängigkeit des Sicherheitsabstandes von der Spulenlänge vermieden.
  • Es ist ersichtlich, daß der im Zusammenhang mit Anspruch 1 A dargestellte Faktor p der hier erläuterten Größe 2H entspricht.
  • Die bis hierher dargestellte Lehre der Erfindung befaßt sich mit der Vermeidung von Spiegel symptomen bei einer Reihe von Spiegeln und Zwischenspiegeln, die in ihrer Ordnung aufeinanderfolgen. Ergänzend dazu liegt der Erfindung jedoch auch die Erkenntnis zugrunde, daß nicht alle Spiegelwerte auch zu schädlichen Spiegelsymptomen führen.
  • Dies gilt insbesondere für die Spiegel höherer Ordnung, die zu Anfang der Spulreise entstehen, wenn der Spulendurchmesser noch gering ist und sich daher die Spindeldrehzahl sehr schnell ändert. Ebenso kann es aber auch vorkommen, daß nicht alle Spiegel und insbesondere nur einige Zwischenspiegel von schädlicher Bedeutung sind, während andere ohne Spiegelsymptome durchlaufen werden. Aus diesem Grunde wird vorgeschlagen, daß die zu störenden Spiegelwerte frei programmierbar sind. Hierdurch wird es möglich, die erfindungsgemäße Spiegelstörung dem jeweiligen Spulverfahren (Spulgeschwindigkeit, Changiergeschwindigkeit, Fadenmaterial, Präparation u.a. Parameter) anzupassen. Der Vorteil liegt darin, daß unnötige Änderungen der Changiergeschwindigkeit und damit auch Beeinträchtigungen des Spulenaufbaus, die häufig mit der Änderung der Changiergeschwindigkeit verbunden sind, vermieden werden.
  • Die Erfindung geht weiterhin von der Erkenntnis aus, daß auch die Spiegelsymptome von Spiegel zu Spiegel unterschiedlich sind. Es wird daher als bevorzugt vorgeschlagen, daß der Sicherheitsabstand in Abhängigkeit von den zu störenden Spiegelwerten vorgegeben und vorzugsweise frei programmierbar ist. Es kann hierbei insbesondere zweckmäßig sein, den Sicherheitsabstand der Zwischenspiegel geringer zu machen als den Sichrheitsabstand der ganzzahligen Spiegel.
  • Ebenso wird als bevorzugt vorgeschlagen, daß das Verhältnis Q = Sprunghöhe/Sicherheitsabstand in Abängigkeit von den zu störenden Spiegelwerten vorgegeben und vorzugsweise frei programmierbar ist0 Hierdurch kann erreicht werden, daß die Spiegel, welche besonders deutliche und schädliche Symptome zeigen, schneller als andere Spiegel durchfahren werden.
  • Bei Spiegeln niederer Ordnung, insbesondere solchen mit Spiegelwerten kleiner als sechs wird vorgesehen, daß das Verhältnis Qt 2 ist. Es sei bemerkt, daß Q vorzugsweise ganzzahlig ist.
  • Die zuvor geschilderten Maßnahmen der Beeinflussung von S und Q können kombiniert werden, und zwar namentlich so, daß die Änderung der Changiergeschwindigkeit konstant bleibt.
  • Zur Ergänzung des erfindungsgemäßen Verfahrens der Spiegelstörung wird vorgeschlagen, daß Spiegel, die zu Ende der Spulreise auftreten, dadurch vermieden werden, daß zum Ende der Spulreise die Changiergeschwindigkeit diskontinuierlich oder vorzugsweise kontinuierlich abgesenkt wird.
  • Dies kann derart geschehen, daß der Spulfaktor konstant bleibt, wenn die Changiergeschwindigkeit im selben Verhältnis wie die Spindeldrehzahl abgesenkt wird. Es entsteht dabei in den letzten Windungen der Spulreise eine Präzisionswicklung.
  • Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen weiter erläutert.
  • Fig. 1 zeigt den Querschnitt durch eine Aufwickelmaschine für Chemiefasern. Der Faden 1 läuft mit der konstanten Geschwindigkeit v durch den Changierfadenführer 3, welcher durch die Kehrgewindewelle 2 in eine Hin- und Herbewegung quer zur Laufrichtung des Fadens versetzt wird. Neben dem Fadenführer 3 gehört zur Changiereinrichtung die Nutwalze 4, in deren endloser hin- und hergehender Nut der Faden mit teilweiser Umschlingung geführt ist. Mit 7 ist die Spule und mit 6 die frei drehbare Spulspindel (Spindel) bezeichnet. Am Umfang der Spule 7 liegt die Treibwalze 8 an, die mit konstanter Umfangsgeschwindigkeit angetrieben wird. Es sei erwähnt, daß Treibwalze und Changierung einerseits und Spulspindel und Spule andererseits relativ zueinander radial beweglich sind, so daß der Achsabstand zwischen der Spindel 6 und der Treibwalze 8 bei steigendem Durchmesser der Spule veränderbar ist. Die Kehrgewindewalze 2 und die Nutwalze 4 werden durch einen Asynchronmotor 9 angetrieben, die Kehrgewindewalze 2 und die Nutwalze 4 sind getrieblich, z.B. durch Treibriemen 10 miteinander verbunden. Die Treibwalze 8 wird durch einen Synchronmotor 11 mit konstanter Umfangsgeschwindigkeit angetrieben. Es sei erwähnt, daß zum Antrieb der Spule auch ein Motor dienen kann, der die Spulspindel 6 antreibt und dessen Drehzahl so gesteuert wird, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Spule auch bei steigendem Spulendurchmesser konstant bleibt. Die Drehstrommotoren 9 und 11 erhalten ihre Energie durch Frequenzwandler 12 und 13. Der Synchronmotor 11, der als Spulantrieb dient, ist lediglich an den Frequenzwandler 12 angeschlossen, der die einstellbare Frequenz f2 liefert. Der Asynchronmotor 9 ist über eine Schalteinrichtung 14 wechselweise mit dem Frequenzwandler 12 oder dem Frequenzwandler 13 verbunden, so daß der Changierantrieb 9 mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten betrieben werden kann. Zur Betätigung der Schalteinrichtung 14 dient ein Rechner 15. Das Ausgangssignal 16 des Rechners 15 hängt ab von der Eingabe. Eingegeben werden fortlaufend: Die Drehzahl der Changierung die durch Meßfühler 17 ermittelt und durch entsprechende Vorgabe im Rechner in die Doppelhubzahl umgerechnet wird; die Drehzahl der Spulspindel 6, die durch Meßfühler 18 ermittelt wird; das Ausgangssignal der dem Rechner vorgeschalteten Programmeinheit 19, die vorzugsweise frei programmierbar ist und in der die nach dieser Erfindung für die Spiegelstörung maßgebenden Parameter, insbesondere die zu störenden Spiegelwerte, die einzuhaltenden Sicherheitsabstände, insbesondere der Faktor p = A und das 2H Verhältnis Q = Sprunghöhe des Spulfaktors/Sicherheitsabstand sowie die vorgegebenen Changiergeschwindigkeiten gespeichert sind. Wenn das Verhältnis Q sowie die Differenz der Changiergeschwindigkeiten im Laufe der Spulreise geändert werden sollen, ist am Rechner 15 ein weiterer Ausgang 20 vorgesehen zur Steuerung des Frequenzgebers 13.
  • Fig. 2 zeigt schematisch die Ansicht einer Kreuzspule, die auf der Hülse 21 auf der Spulßpindel 6 gebildet wird An Fig. 2 sind ferner die für den Spulenaufbau maßgebenden Größen gezeigt. H ist die Spulenlänge. Sie stimmt im wesentlichen überein mit dem Hub des Fadenführers 3 bzw. der Nuten 5. Mit D ist der jeweilige Spulendurchmesser bezeichnet. Winkel alpha bezeichnet den Steigungswinkel, der zwischen dem Faden und der zur Mantellinie senkrechten Tangente an die Spule gemessen wird. Winkel gamma bezeichnet den Kreuzungswinkel der Fäden. Das Merkmal einer wilden Wicklung ist, daß der Steigungswinkel und der Kreuzungswinkel im Verlaufe der Spulreise im wesentlichen und vor allem im Mittel konstant bleiben. Abweichungen ergeben sich und sind bekannt zur Verbesserung des Spulenaufbaus, sind aber auch im Rahmen dieser Erfindung namentlich zum Ende der Spulreise vorgesehen.
  • In Fig. 3 ist die Entstehung eines Spiegels, und zwar des Spiegels zweiter Ordnung dargestellt. Im Zustand III.1 der Spule besitzt die Spule den Durchmesser D1 Der Faden wird auf der Spule mit dem Steigungswinkel alpha abgelegt.
  • Es sind nur wenige Windungen dargestellt. Ferner ist jeweils nur die Hälfte einer Abwicklung des Umfangs dargestellt.
  • Die auf der anderen Hälfte, d.h. der Rückseite der Spule liegenden Fadenstücke sind gestrichelt. Die Erläuterung beginnt mit dem Fadenstück 22, das auf der Vorderseite der Spule abgelegt wird. Im Punkt 23 verschwindet dieses Fadenstück auf der Hinterseite der Spule, erscheint wieder auf der Vorderseite in Punkt 24 und kehrt an dem einen Ende der Spule im Umkehrpunkt 25 um und so fort. Es ergibt sich hieraus, daß die Fäden von aufeinanderfolgenden Windungen -gemessen-auf der Mantellinie, also z.B. zwischen den Punkten 23 und 26 - einen Abstand A haben. Die Fäden aufeinanderfolgender Fadenwindungen liegen also nebeneinander. Dieser Abstand wird bei Annäherung an ein ganzzahliges Spulverhältnis kleiner.
  • In III.2 ist dieselbe Spule mit demselben Steigungswinkel alpha, jedoch vergrößertem Durchmesser DSP dargestellt, bei welchem ein Spiegel zweiter Ordnung entsteht. Es ist DSP so groß, daß die Länge einer Fadenwindung genau gleich dem Hub, die Länge von zwei Fadenwindungen gleich dem Doppelhub und folglich das Verhältnis Spindeldrehzahl zu Doppelhubzahl = 2 ist. Das hat zur Folge, daß aufeinanderfolgende Windungen genau übereinander liegen. Es entstehen dadurch rein optisch Markierungen auf der Spulenoberfläche, die als "Bild" oder "Spiegel" bezeichnet werden. Es ist leicht einzusehen, daß schon bei der Ablagerung sehr weniger Fadenschichten genau übereinander die Fäden seitlich abrutschen und sich gegenseitig verklemmen. Außerdem kommt es zu ungleichförmiger Masseverteilung.
  • In Fig. 4 ist anhand eines Diagramms das erfindungsgemäße Verfahren der Spiegelstörung dargestellt. Die Kurve 27 zeigt den Spulfaktor S = NS/NCA, der im Laufe der Spulreise, die hier zeitlich dargestellt ist, nach einer hyperbolischen Funktion abnimmt. Dies ergibt sich daraus, daß der Ausgangswert NCA der Changiergeschwindigkeit bei der wilden Wicklung zumindest im Mittel konstant ist, während die Spindeldrehzahl NS bei gleich bleibender Faden- und Oberflächengeschwindigkeit der Spule und dicker werdendem Spulendurchmesser abnimmt. Dargestellt ist ein Spulenaufbau, bei dem Spiegelwerte vierter, dritter und zweiter Ordnung auftreten.
  • An diesen Stellen erfolgt eine Spiegelstörung. Es hat sich in diesem Beispiel ferner als nützlich herausgestellt eine Störung auch bei dem Zwischenseg2,5 durchzuführen. Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die Änderung des Spulfaktors zur Spiegel störung hier maßstäblich übertrieben ist, um die Einzelheiten deutlich machen zu können. Dies gilt insbesondere für die Detaildarstellung nach Fig. 4a.
  • Fig. 4a veranschaulicht die Spiegelstörung anhand des Spiegels dritter Ordnung. In dieser Anmeldung wird der Spulfaktor, der sich aus dem Ausgangswert NCA der Changiergeschwindigkeit ergibt, als Ausgangsspulfaktor FA, und der Spulfaktor, der sich aus dem Störwert der Changiergeschwindigkeit ergibt, als Störspulfaktor FS bezeichnet. Wenn sich der Ausgangsspulfaktor FA nach Kurve 27 um den Sicherheitsabstand S dem ganzzahligen Spiegelwert 3 annähert, erfolgt bei Spulfaktor F3.1 eine Umschaltung der Changiergeschwindigkeit von einem Ausgangswert NCA auf einen Störwert NCS.
  • Und zwar wird im dargestellten Fall die Changiergeschwindigkeit erhöht. Dadurch erniedrigt sich der Spulfaktor auf den Störspulfaktor FS, der sich nach Kurve 28 entsprechend der abnehmenden Spindeldrehzahl weiter vermindert. Es wird nun erfindungsgemäß für den Sicherheitsabstand S ein Wert vorgegeben, der dem Spiegelwert und einem vorgegebenen Prozentsatz proportional ist. Dieser Prozentsatz ist kleiner als 5%. Weiterhin ist die-Sprunghöhe DF, d.h. die Differenz zwischen dem Ausgangsspulfaktor 27 und dem Störspulfaktor 28 im Augenblick 3.1 der Umschaltung von der Ausgangschangiergeschwindigkeit NCA auf die Störchangiergeschwindigkeit NCS ein Vielfaches, vorzugsweise ganzzahliges Vielfaches, jedenfalls aber das Zweifache des Sicherheitsabstandes.
  • Im dargestellten Falle ist es das Dreifache des Sicherheitsabstandes. Dadurch, daß die Sprunghöhe groß und mehr als das Zweifache des Sicherheitsabstandes ist, wird erreicht, daß sich der Spulfaktor beim Durchlaufen des Spiegelwertes 3 noch mit großer Beschleunigung ändert, d.h. sehr steil verläuft. In diesem Zusammenhang ist darauf inzuweisen, daß technisch eine unendlich schnelle Anhebung d r Changiergeschwindigkeit nicht möglich ist. Selbst wenn - wie erfindungsgemäß vorgesehen - durch die Schalteinrichtung 14 eine sprunghafte Umschaltung der Antriebsfrequenz von der Frequenz f auf die Frequenz f erfolgt und selbst wenn 2 3 durch entsprechende Programmierung des Rechners 15 die Frequenz f3 im Augenblick der Umschaltung zeitweilig auf einen Wert erhöht wird (überlagerter Differentialanteil), welcher höher als die Sollfrequenz ist, welche zur Erzielung des Störwertes der Changiergeschwindigkeit NCS erforderlich ist, läßt sich technisch nicht vermeiden, daß der Spulfaktor nur verzögert in den Störspulfaktor nach Kurve 28 einläuft. Dies ist anhand der Kurve 29 gezeigt, welche den tatsächlichen Verlauf der Änderung des Spulfaktors darstellt. Es ist dabei ersichtlich, daß die Verzögerung bei Annäherung an den Störspulfaktor zunimmt. Dadurch, daß n>2 gewählt ist, daß also die Sprunghöhe mehr als doppelt so groß wie der Sicherheitsabstand ist, wird erreicht, daß der ganzzahlige Spiegelwert 3 sehr schnell durchlaufen wird. Würde die Sprunghöhe nur das Doppelte des Sicherheitsabstandes betragen, ergäbe sich der Störspulfaktor 36 und eine reale Einlaufkurve 37,die flacher als Kurve 29 durch den Dreier-Spiegel läuft. Folglich ist die Verweilzeit der Changiergeschwindigkeit im Spiegelbereich,also innerhalb des positiven und negativen Sicherheitsabstandes - in Fig.
  • 4a mit T2 bezeichnet - größer als die entsprechende Verweilzeit - in Fig. 4a mit Tn bezeichnet-bei n> 2.
  • Wenn der Störspulfaktor auf der Linie 28 infolge Durchmesserzunahme und Absinkens der Spindeldrehzahl so weit abgefallen ist, daß der Ausgangsspulfaktor nach Linie 27 wiederum den vorgegebenen Sicherheitsabstand von dem Spiegelwert 3 erreicht hat, erfolgt das Absenken der Changiergeschwindigkeit von dem Störwert NCS auf den Ausgangswert NCA, wobei die Sprunghöhe DF des Spulfaktors wiederum dem mindestens zweifachen - im Beispiel dreifachen -Sicherheitsabstand entspricht.
  • Es wurde darauf hingewiesen, daß der Sicherheitsabstand, d.h. der Mindestabstand des Spulfaktors von einem Spiegelwert entweder proportional diesem Spiegelwert oder aber proportional dem jeweiligen Spulfaktor ist. Im letzten Fall ist der Sicherheitsabstand für den Spulfaktor FA 3.1, d.h. den Spulfaktor vor Erreichen des Spiegelwertes im Augenblick der Erhöhung der Changiergeschwindigkeit größer als der Sicherheitsabstand bezogen auf den Spulfaktor FA 3.2, d.h. den Spulfaktor im Augenblick 3.2 des Zurückschaltens auf den Ausgangswert der Changiergeschwindigkeit. Wenn der Sicherheitsabstand stets nur auf den jeweiligen Spiegelwert bezogen wird, so ergibt sich lediglich eine geringe rechnerische Abweichung, die beim Aufspulen technisch nicht ins Gewicht fällt.
  • Anhand von Fig. 4 ist fernerhin dargestellt, daß namentlich zum Ende der Spureise, welche durch die Linie 30 dargestellt ist, das Durchlaufen des letzten oder allenfalls der beiden letzten Spiegel gänzlich vermieden werden kann, indem der Spulfaktor oberhalb des Spiegelwertes - dargestellt ist der Spiegelwert 2 - gehalten wird. Dies kann dadurch geschehen, daß die Changiergeschwindigkeit abgesenkt wird, und zwar vorzugsweise im selben Verhältnis wie die Spindeldrehzahl bei zunehmendem Durchmesser abnimmt. Der Spulfaktor folgt sodann der Linie 31, wobei im dargestellten Fall, d.h. bei konstant bleibendem Spulfaktor im letzten Teil der Spulreise eine Präzisionswicklung entsteht.
  • In Fig. 5 ist in einer anderen Darstellungsweise die erfindungsgemäße Spiegel störung durch Absenken der Changiergeschwindigkeit dargestellt. Dabei beschreibt die hyperbolische Linie 32 die Spindeldrehzahl NS in Abhängigkeit von der Spulreise (Zeit). Dabei ist die Spindeldrehzahl auch als das ganzzahlige Vielfache des Ausgangswertes der Changiergeschwindigkeit NCA dargestellt. Die Changiergeschwindigkeit als die Anzahl der Doppelhübe pro Minute ist in der Linie 33 dargestellt. Es ergibt sich aus der Darstellung, daß immer dann, wenn die Spindeldrehzahl einem ganzzahligen Vielfachen der Changiergeschwindigkeit NCA gleich zu werden droht, die Changiergeschwindigkeit umgeschaltet wird von dem Ausgangswert NCA auf den Störwert NCS. NCA und NCS sind als Festwerte vorgegeben. Das Umschaltverfahren ist anhand von Fig. 5a und 5b im Detail dargestellt, wobei Fig. 5b hinsichtlich der Sprunghöhe der Fig. 5 entspricht.
  • Die verminderte Sprunghöhe nach Fig. 5a ist in Fig. 5 gestrichelt angedeutet. Dargestellt ist in Fig. 5a und 5b die Vermeidung des Spiegels vierter Ordnung.
  • Wenn das ganzzahlige Vielfache des Ausgangswertes NCA der Changiergeschwindigkeit, also das Vierfache dieses Ausgangswertes (4iNCA),sich um den Sicherheitsabstand S' der Spindeldrehzahl NS nähert, erfolgt die Umschaltung. Bei der Darstellungsweise nach Fig. 5 ist zu beachten, daß S' = 5. NC ist.
  • Da S = FSP. A/2H bzw. alternativ 5 = F. A/2H ist, ist demnach auch S' = FSP. NC. A/2H bzw. alternativ S' = NS. A/2H.
  • Der Wert S' kann also durch Messung der Spindeldrehzahl und Multiplizieren mit dem konstanten Wert A/2H elektronisch leicht ermittelt und der Schalteinrichtung vorgegeben werden.
  • Er kann aber auch durch Messen der Changiergeschwindigkeit NC ermittelt werden, wobei dann jeweils der Ausgangswert NCA oder der Störwert NCS mit dem Wert A/2H zu multiplizieren ist.
  • Der Changiersprung DC führt damit im Bereich des Spiegels vierter Ordnung zu dem Vierfachen des Störwertes (4.NCS) der Changiergeschwindigkeit. Nach dieser Erfindung ist die Sprunghöhe DF des Spulfaktors F = NS gleich DF = Q bS, NC wobei Q>2 ist. Das bedeutet in der Darstellungsweise nach Fig. 5, daß FSP DC = Q.S' ist, wobei DC die Differenz NCA - NCS der Changiergeschwindigkeiten ist. Nach Vorgabe von Q ist demnach bei vorgegebenem Ausgangswert der Störwert der Changiergeschwindigkeit zu berechnen. Wenn der Wert 4NCS sich nunmehr wiederum der Linie 32, d.h. der Drehzahl der Spulspindel nähert, erfolgt die Umschaltung, und zwar spätestens dann, wenn der Abstand zwischen NS - 4.NCS = S' ist (Linie 35).
  • In Fig. 5b ist dargestellt, daß der Quotient Q größer als 2 ist.
  • Hierbei ergibt sich, daß die Rückschaltung der Changiergeschwindigkeit vom Störwert NCS auf den Ausgangswert NCA entweder dann erfolgen kann, wenn die Spindeldrehzahl den Sicherheitsabstand von dem ganzzahligen Vielfachen - hier dem Vierfachen - des Ausgangswertes der Changiergeschwindigkeit erreicht hat (Funktion 34). Die Umschaltung kann aber auch zu einem späteren Zeitpunkt, und zwar spätestens dann erfolgen, wenn die Spindeldrehzahl 32 sich um den Sicherheitsabstand S' demganzzahligen Vielfachen - hier dem Vierfachen - des Störwertes der Changiergeschwindigkeit nähert (Funktion 35). Grundsätzlich kann die Umschaltung vom Störwert auf den Ausgangswert zu jedem Zeitpunkt zwischen den Funktionen 34 und 35 erfolgen. Die Umschaltung zum letztmöglichen Zeitpunkt, also dann, wenn die Spindeldrehzahl sich dem ganzzahligen Vielfachen des Störwertes um den Sicherheitsabstand nähert, hat den Vorteil, daß hierbei der Spiegel mit dem positiven und negativen Sicherheitsabstand in sehr kurzer Zeit T35 durchlaufen wird, d.h. daß die Änderungsfunktftn 35 die Funktion 32 der Spindeldrehzahl in einem sehr steilen Bereich schneidet.
  • Bei der früheren Umschaltung gemäß Funktion 34 liegt dagegen der Schnittpunkt in einem Bereich größerer Abflachung1 so daß der Gefähfflhngsbereich des Spiegels (Sicherheitsabstand nach oben und unten) in der Zeit T34 durchlaufen wird, die größer als T35 ist. Es sei erwähnt, daß die Darstellung zur größeren Deutlichkeit maßstäblich verzerrt ist. In der Praxis ist die Abflachung der Funktionen 34 und 35 wesentlich stärker als dargestellt, da insbesondere der Sicherheitsabstand S' maßstäblich überzeichnet ist.
  • Bei dem in Fig. 5a dargestellten Verfahren wurde Q = 2 gewählt. Daraus ergibt sich, daß die Umschaltung vom 5t6rwert auf den Ausgangswert der Changiergeschwindigkeit zu erfolgen hat, wenn die Spindeldrehzahl den Wert 4. (NCA + NCS) hat, so daß im Augenblick der Umschaltung 2 sowohl der Wert FSP. NCS als auch der Wert FSP. NCA den Sicherheitsabstand S' von der Spindelgeschwindigkeit NS hat.
  • In Fig. 5 ist weiterhin dargestellt, daß auch der Zwischenspiegel 2,5 gestört wird. Der Spiegel zweiter Ordnung, der zum Ende der Spulreise (Linie 30) liegt, wird dagegen vermieden, indem die Changiergeschwindigkeit im gleichen Verhältnis wie die Spindeldrehzahl abgesenkt wird.
  • Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß die zu störenden Spiegel auch frei programmiert werden können. Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, daß eine exakte Vorhersage über die Schädlichkeit von Spiegeln bisher nicht möglich war. Vielmehr ist die Auswirkung jedes einzelnen Spiegels durch Versuche zu ermitteln.
  • Es hat sich ferner herausgestellt, daß die Masseverteilung des Fadens auf der Spule sehr wesentlich auch von dem eingehaltenen Sicherheitsabstand abhängt. Das beruht darauf, daß bei hohen Spulendrehzahlen, also bei geringem Spulendurchmesser die Spiegel auf dem Umfang und der Länge der Spule in starker örtlicher Verteilung auftreten. Bei geringen Spindeldrehzahlen, d.h. großen Spulendurchmessern und namentlich bei kurzen Spulen kann es dagegen sein, daß Spiegel über eine beträchtliche Zeit immer wieder an derselben Stelle des Umfangs und/oder der Länge der Spule auftreten. Diese Erscheinungen sind jedoch nicht auf die Spiegelwerte des Spulfaktors beschränkt, sondern treten unter Umständen auch in Abständen von den Spiegelwerten auf. Aus diesem Grunde ist erfindungsgemäß auch der Sicherheitsabstand vorzugsweise frei programmierbar.
  • Weiterhin wird vorgesehen, daß das Verhältnis Q = DF/S in Abhängigkeit von den zu störenden Spiegelwerten vorgegeben und vorzugsweise frei programmierbar ist. Hierdurch kann erreicht werden, daß Spiegelwerte, die sich in den Versuchen als besonders kritisch herausgestellt haben, mit starker Beschleunigung bzw. Verzögereng der Changiergeschwindigkeit durchfahren werden.
  • Es sei erwähnt, daß die Änderung der Changiergeschwindigkeit nicht - wie bisher beschrieben - ausschließlich durch elektrische Einrichtungen erfolgen kann. Namentlich in Textilmaschinen mit einem zentralen Changierantrieb für mehrere Spulstellen (z.B. Texturiermaschinen) können die Changiereinrichtungen der einzelnen Spulstellen wahlweise von zwei mit unterschiedlicher Geschwindigkeit rotierenden Wellen über geeignete Kupplungen, Freilaufgetriebe, überholkupplungen oder sonstige getriebliche Verbindungen antreibbar sein, wobei die Einschaltung bzw. Abschaltung dieser getrieblichen Verbindungen so vorgenommen wird, daß der erfindungsgemäße Sicherheitsabstand des Spulfaktors von ganzzahligen oder Zwischenspiegebierten eingehalten wird und der Ausgangswert und der Störwert der Changiergeschwindigkeit so eingestellt werden, daß die durch die Umschaltung der Changiergeschwindigkeit bewirkte Änderung des Spul- faktors erfindungsgemäß mindestens das Zweifache des Sicherheitsabstandes ist. Es sei bemerkt, daß bei texturierten Fäden eine größere Änderung der Changiergeschwindigkeit möglich ist, da sich hierbei die Fadenspannung nur relativ geringfügig ändert.
  • BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG 1 Faden 2 Kehrgewindewalze 3 Fadenführer 4 Nutwalze 5 Nut 6 Spulspindel, Spindel 7 Spule 8 Treibwalze 9 Asynchronmotor, Changierantrieb 10 Treibriemen, Zahnriemen 11 Synchronmotor, Umfangsantrieb, Spulantrieb 12 Frequenzwandler 13 Frequenzwandler 14 Schalteinrichtung 15 Rechner 16 Ausgangssignal 17 Meßfühler 18 Meßfühler 19 Programmeinheit 20 Ausgang 21 Hülse 22 Fadenstück 23 Punkt 24 Umkehrpunkt 1 25 Punkt 26 Punkt 27 Spulfaktor 28 Störspulfaktor 29 tatsächlicher Verlauf 30 Ende der Spulreise 31 Spulfaktor für Präzisionswicklung 32 Spindeldrehzahl 33 Changiergeschwindigkeit 34 Funktion 35 Funktion Leerseite

Claims (15)

  1. Ansprüche 1. Verfahren zur Spiegelstörung beim Aufwickeln eines Fadens in wilder Wicklung durch zeitweilige Änderung der Changiergeschwindigkeit von einem Ausgangswert NCA auf einen Störwert NCS bei Annäherung des Spulfaktors F = NS/NC an vorgegebene Spiegelwerte FSP, wobei NS die Drehzahl der Spulspindel, NC die Doppelhubzahl der Changierung ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Maß der zulässigen Annäherung des Spulfaktors F = NS/NC an Spiegelwerte FSP ein Sicherheitsabstand S vorgegeben wird, und daß die durch Änderung der Changiergeschwindigkeit bewirkte Sprunghöhe DF des Spulfaktors zu dem Sicherheitsabstand in einem für mehrere Spiegelwerte konstanten Verhältnis Q = DF'2 2 steht und vorzugsweise ganzzahlig ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgangswert NCA der Changiergeschwindigkeit und der Störwert NCS der Changiergeschwindigkeit über die Spulreise fest vorgegeben sind.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Annäherung des Spulfaktors F an einen Spiegelwert FSP die Änderung der Changiergeschwindigkeit durch sprunghafte Änderung eines Antriebsparameters des Changierantriebs, bei Changierantrieb durch Drehstromasynchronmotor insbesondere durch sprunghafte Änderung der vorgegebenen Frequenz erfolgt, wobei der Änderungsfunktion vorzugsweise ein Differentialanteil überlagert wird.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Änderung der Changiergeschwindigkeit DC = (NCA - NCS> NCA zwischen 1% und 5% liegt und so klein ist, daß die Fadengeschwindigkeit sich durch Änderung der Changiergeschwindigkeit um nicht mehr als 0,18 ändert.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgangswert NCA größer als der Störwert NCS der Changiergeschwindigkeit ist.
  6. 6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgangswert NCA kleiner als der Störwert NCS der Changiergeschwindigkeit ist.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Changiergeschwindigkeit von dem Störwert NCS auf den Ausgangswert NCA zurückgeschaltet wird, wenn der Sicherheitsabstand zwischen dem Spiegelwert FSP und dem Spulfaktor F = NS/NCA, der sich aus der momentanen Spindeldrehzahl und dem Ausgangswert der Changiergeschwindigkeit ergibt, überschritten wird.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis Q = DF/S größer als 2 ist und daß die-Changiergeschwindigkeit von dem Störwert NCS auf den Ausgangswert NCA zurückgeschaltet und erhöht wird, wenn die Spindeldrehzahl NS so weit abgesunken ist, daß der Spulfaktor NS/NCS den Sicherheitsabstand S von dem Spiegelwert wieder erreicht hat.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis Q = DF/S größer als 2 ist und daß die Changiergeschwindigkeit von dem Störwert NCS auf den Ausgangspunkt NCA zurückgeschaltet und erhöht wird, wenn die Spindeldrehzahl NS so weit abgesunken ist, daß der Abstand des Spiegelwertes FSP sowohl zu dem aus dem Störwert als auch aus dem Ausgangswert der Changiergeschwindigkeit sich ergebenden Spulfaktor F größer als oder gleich dem Sicherheitsabstand S ist.
  10. 10. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherheitsabstand S bestimmt wird nach der Formel S=F. A 2H worin F der- Spulfaktor, der sich als Quotient aus der momentanen Messung der Spindeldrehzahl und der Changiergeschwindigkeit ergibt,oder der nächste zu störende Spiegelwert FSP, H der Changierhub bzw. die Spulenlänge, A der kleinste zugelassene Fadenabstand der benachbarten Fäden zweier aufeinanderfolgender Windungen, gemessen auf der Mantellinie der Spule, ist.
  11. 11. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die zu störenden Spiegelwerte frei programmierbar sind.
  12. 12. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherheitsabstand in Abhängigkeit von den zu störenden Spiegelwerten vorgegeben und vorzugsweise frei programmierbar ist.
  13. 13. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis Q = DF/S in Abhängigkeit von den zu störenden Spiegelwerten vorgegeben und vorzugsweise frei programmierbar ist.
  14. 14. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis Q = DF/S für Spiegel niederer Ordnung, insbesondere für Spiegelwerte FSP( 4 größer als zwei ist.
  15. 15. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß Spiegel niederer Ordnung, insbesondere der Spiegel am Ende der Spulreise durch mehrfaches, vorzugsweise kontinuierliches Ab senken der Changiergeschwindigkeit NC vermieden werden.
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