DE1510532B2 - Verfahren zum wickeln eines kopses - Google Patents
Verfahren zum wickeln eines kopsesInfo
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Description
Schnittpunkten der Funktionskurven der Richtwertdrehzahl und der ganzzahligen primären und sekundären
Verhältnisse zwischen Läuferdrehzahl und Windungszahl geringfügig versetzt werden, so daß
man im Ergebnis — abgesehen von drei oder vier Punkten — zwar niemals mit einer Spindeldrehzahl
arbeitet, die genau der Richtwertdrehzahl entspricht, sondern lediglich mit einer angenähert der Richtwertdrehzahl
entsprechenden Spindeldrehzahl, was jedoch auf die Qualität des Kopses keinen Einfluß
hat, im Gegensatz zu dem Auftreten der unerwünschten ganzzahligen primären und sekundären Verhältnisse
zwischen Läuferdrehzahl und Windungszahl. Das erfindungsgemäße Verfahren kann in einer üblichen
Vorrichtung vorprogrammiert werden und bedarf daher keiner Überwachung durch eine Bedienungsperson,
so daß eine Anwendung auf praktisch beliebig hohe Spindeldrehzahlen möglich ist.
Die Erfindung ist nachstehend an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer Streckzwirnvorrichtung
zum Wickeln eines Kopses in schematischer und perspektivischer Darstellung zur Veranschaulichung
der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
F i g. 2 a das Wickeln eines Kopses bei Vermeidung einer Band- oder Rippenbildung auf dessen
Oberfläche in schematischer Darstellung,
Fig. 2b das Wickeln eines Kopses beim Vorliegen
eines ganzzahligen primären oder sekundären Verhältnisses zwischen Läuferdrehzahl und Windungszahl,
wobei sich eine unerwünschte Band- oder Rippenbildung auf der Oberfläche des Kopses ergibt, in
schematischer Darstellung ähnlich F i g. 2 a,
Fig.3 ein Schaubild zur Darstellung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gewählten Spindeldrehzahl
als Funktion des augenblicklichen Gewichtes des Kopses (ausgezogene Kurve) sowie ferner
einer Richtwertdrehzahl (von oben nach unten durchgehende gestrichelte Kurve) und verschiedene
Spindeldrehzahlen bei ganzzahligen primären oder sekundären Verhältnissen zwischen Läuferdrehzahl
und Windungszahl (kurze gestrichelte Kurvenstücke), jeweils ebenfalls als Funktion des Gewichtes des
Kopses.
Gemäß F i g. 1 wird von einer Spule 2 Zwirn 1 abgezogen, der durch einen Fadenführer 4 zwischen
den Spalt eines Förderwalzenpaares 5,6 gelangt. Danach ist der Zwirn 1 um einen Streckstift? gewickelt
und gelangt zu Streckrollen 8,9, welche eine etwa fünfmal höhere Umfangsgeschwindigkeit als das Förderwalzenpaar
5,6 aufweisen. Von dort gelangt der gestreckte Zwirn durch einen Ballonfadenführer 10
zu einem Läuferringfadenführer 22 innerhalb eines Ringläufers 13, um eine Aufwicklung des gestreckten
Zwirnes auf eine Spulenhülse 23 mit großer Geschwindigkeit unter Bildung eines Kopses 11 zu bewirken.
Der Ring 13, auf dem der Ringläufer 22 umläuft, sitzt an einem vertikal beweglichen Schlitten 14, dessen
Führung und Antrieb nicht veranschaulicht ist. Mit dem Schlitten 14 ist ein Anschlagfühler 15 verbunden,
welcher mit einem oberen Grenzschalter 16 und einem unteren Grenzschalter 17 in Zusammenwirkung
steht. Die Grenzschalter 16, 17 können gesondert in (nicht veranschaulichte) Vertikalführungen
nach oben und unten mittels eines zugeordneten Nockens 18 bzw. 19 eingestellt werden. Die Nocken
18, 19 sitzen auf einer gemeinsamen Welle 20. Bei einer Drehung der Welle 20 mit den Nocken 18, 19
im Uhrzeigersinn gemäß dem gekrümmten Pfeil fällt zuerst der Grenzschalter 17 nach unten, wobei ein
großer Abstand zwischen den Grenzschaltern 16, 17 eingestellt wird. Bei weiterer kontinuierlicher Drehung
der Welle 20 wird der gegenseitige Abstand der beiden Grenzschalter 16, 17 bei den gezeigten Nokkenformen
kontinuierlich geringer. Durch eine (nicht
ίο gezeigte) Steuereinrichtung wird der Schlitten 14 jedesmal
dann umgesteuert, wenn der Anschlagfühler 15 einen der Grenzschalter 16,17 erreicht. Daher erhält
man zu Beginn des Wickelvorganges eine große Amplitude des Schlittens 14, die im Verlaufe der
weiteren Wicklung des Kopses immer mehr abnimmt, so daß sich die charakteristische Doppelkonusform
des Kopses 11 ergibt, wie sie in Fig. 1 veranschaulicht
sind. Die Spulenhülse 32 sitzt auf einer Spindel 12, wobei während des Wicklungsvorganges die Achsen
der Spindel 12 sowie der Spulenhülse 23 in einem Winkel von etwa 3° gegenüber der Achse des
Ringes 13 geneigt sind. Da die Achse der Spindel normalerweise vertikal angeordnet ist, ergibt dies
eine Ringneigung von etwa 3° gegen die Horizontale. Die Vorrichtung gemäß F i g. 1 stellt, soweit sie
bisher beschrieben wurde, keinen Bestandteil der Erfindung dar, sondern dient nur zur nachfolgenden
Erläuterung der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Es hat sich gezeigt, daß die Wicklung des Kopses 11 am günstigsten erfolgen kann, wenn die Drehzahl
der Spindel 12 mit zunehmendem Durchmesser und Gewicht des Kopses 11 absinkt (vgl. älteres deutsches
Patent 1 273 389). Eine entsprechende Richtwertdrehzahl 51 ist in Fig.3 veranschaulicht und
gibt eine funktioneile Beziehung zwischen der Spindeldrehzahl und dem jeweiligen Gewicht des teilweise
gewickelten Kopses. Das erfindungsgemäße Verfahren ist jedoch auch bei konstant gehaltener
Spindeldrehzahl durchführbar.
In jedem Fall durchläuft man beim. Wickeln des Kopses verschiedene ganzzahlige primäre Verhältnisse
zwischen Läuferdrehzahl und Windungszahl, z.B. 2:1, 1:1, oder sekundäre Verhältnisse, z.B.
3:2. Die Spindeldrehzahlen als Funktion des jeweiligen Kopsgewichtes für die beiden erstgenannten primären
Verhältnisse und das letztgenannte sekundäre Verhältnis sind in F i g. 3 in Form von gestrichelten
Funktionskurven 52, 53, 54 dargestellt. Diese Funktionskurven schneiden die Richtwertdrehzahl 51 jeweils
in einem bestimmten Punkt, der jedoch infolge des zwischen der Richtwertdrehzahl 51 und den Kurven
52, 53, 54 vorliegenden spitzen Winkels nicht besonders scharf definiert ist. Daher entsteht auf dem
Kops beim Wickeln eine Band- oder Rippenbildung, wie sie in F i g. 2 b veranschaulicht ist, und zwar
nicht nur im Bereich der Schnittpunkte zwischen den Kurven 52, 53, 54 mit der Richtwertdrehzahl 51, sondern
auch in einem gewissen Bereich vor und hinter diesen Schnittpunkten.
Erfindungsgemäß wird nun die Drehzahl der Spindel 12 so gesteuert, daß sie vor Erreichen eines der
Schnittpunkte zwischen den Kurven 52, 53, 54 sowie der Richtwertdrehzahl 51 kontinuierlich herabgesetzt
wird und danach nahezu sprungartig entsprechend Kurvenstücken 56, 57, 58 gegenüber der Richtwertdrehzahl
51 auf einen etwas größeren Wert gebracht wird, worauf wiederum eine gegenüber der Rieht-
wertdrehzahl 51 kontinuierliche Drehzahlverminderung stattfindet, beispielsweise in einem Kurvenstück
55, wobei vor Erreichen des nächsten Schnittpunktes die Spindeldrehzahl nahezu sprungartig auf einen gegenüber
der Richtdrehzahl 51 etwas größeren Wert gebracht wird. Die geringfügige Abweichung der jeweiligen
tatsächlichen Spindeldrehzahl von der Richtwertdrehzahl 51 zeigt auf dem gewickelten
Kops keinerlei störende Erscheinungen, während es andererseits möglich ist, die Kurvenstücke 56, 57, 58
so zu verlegen, daß sie bezogen auf die Richtwertdrehzahl 51 einen ausreichend großen Abstand von
dem jeweils benachbarten Schnittpunkt zwischen einer der Kurven 52, 53, 54 und der Richtwertdrehzahl
aufweisen. Damit ist auch das unerwünschte Auftreten einer Band· oder Rippenbildung auf der
Oberfläche des Kopses 11 vermieden, wobei sich ein schematisches Wickelbild ergibt, das idealisiert in
F i g. 2 a dargestellt ist und im Gegensatz zu demjenigen
gemäß F i g. 2 b steht.
Gemäß einer bevorzugten Durchführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Spindeldrehzahl
an den Kurvenstücken 56, 57, 58 jeweils um weniger als 2OVo erhöht. Die Erhöhung der Spindeldrehzahl,
die an den Kurvenstücken 56, 57, 58 jeweils vor Erreichen eines der Schnittpunkte durchgeführt
wird, erfolgt in einem Zeitraum bis zu 0,5% der gesamten Bewicklungsdauer des Kopses 11.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Wickeln eines Kopses, insbe- nungsperson, welche dauernd mit angespannter Aufsondere
Streckzwirnkopses, bei dem das Garn S merksamkeit den Wickelvorgang überwachen muß,
mit Hilfe eines Ringläufers und eines nach einem und ist darüber hinaus für höhere Spindeldrehzahlen,
vorgegebenen Programm bewegten Läuferringes beispielsweise solche im Bereich von 5000 bis
auf die Spulenhülse mit großer Geschwindigkeit 6000 U/min, kaum durchführbar. Nach der deutaufgewickelt
wird, wobei zum Vermeiden einer sehen Auslegeschrift 1144 631 und den bekanntge-Band-
oder Rippenbildung auf der Oberfläche io machten Unterlagen der deutschen Patentanmeldung
des Kopses ganzzahlige Verhältnisse zwischen B 33 513 VII a/76 d ist es auch bekannt, eine perioder
Läuferdrehzahl und der Windungszahl, vor dische Störgrößenbeaufschlagung bzw. eine zufällige
allem solche primärer und sekundärer Art um- Störgrößenbeaufschlagung zum Vermeiden von Bildgangen
werden, ^dadurch gekennzeich- wicklungen an Kreuzspulen durchzuführen, im Falle
net, daß die Spindeldrehzahl vor Erreichen 15 der letztgenannten Veröffentlichung bei Durchfüheines
ganzzahligen primären Verhältnisses zwi- rung einer statistisch konstanten Anzahl von Vorgänschen
Läuferdrehzähl: und Windungszahl (z.B. gen über das Zeitmittel. Damit sind indessen uner-1:2,
1:1) oder ejnes sekundären Verhältnisses wünschte Verhältnisse zwischen der Läuferdrehzahl
(z. B. 3:2) bei einer konstanten Richtwertdreh- und der Windungszahl grundsätzlich nicht völlig verzähl
oder einer z.B. mit zunehmendem Durch- 20 meidbar.
messer oder Kopsgewicht absinkenden Rieht- In dem älteren deutschen Patent 1273 389 ist bewertdrehzahl
(51) kontinuierlich herabgesetzt reits vorgeschlagen worden, die Spindeldrehzahl entwird
und danach nahezu sprungartig (Kurven- sprechend einer mit zunehmendem Durchmesser
stück 56) gegenüber der Richtwertdrehzahl (51) oder Kopsgewicht absinkenden Richtwertdrehzahl
auf einen etwas größeren Wert gebracht wird, 25 kontinuierlich herabzusetzen. Bei einem derartigen
worauf wiederum eine gegenüber der Richtwert- Wickelverfahren wurde eine Störgrößenbeaufschladrehzahl
(51) kontinuierliche Drehzahlverminde- gung der Spindeldrehzahl für nicht erforderlich gerung
(Kurvenstück 55) einsetzt und vor Erreichen . halten, weil die den ganzzahligen primären Verhältdes
nächsten primären oder sekundären Verhält..... nissen zwischen Läuferdrehzahl und Windungszahl
nisses zwischen Läuferdrehzahl und Windungs- 30 entsprechenden Funktionskurven die der Richtwertzahl
die Spindeldrehzahl nahezu sprungartig drehzahl zugeordnete Funktionskurve in jeweils
(Kurvenstück 57,- 58) auf einen gegenüber der einem ziemlich-scharf definierten Punkt schneiden,
Richtwertdrehzahl (51) etwas größeren Wert ger so daß die während dieser verhältnismäßig kurz
bracht wird (F i g. 3). '.·■.. (jaueni(jen Zeitintervalle auftretenden ungünstigen
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- 35 Erscheinungen bezüglich des Wicklungsaufbaues des
kennzeichnet, daß die Spindeldrehzahl vor Errei- Kopses als tolerierbar angesehen wurden, was tatchen
eines ganzzahligen Zahlenverhältnisses zwi- sächlich indessen nicht zutrifft.
sehen Läuferdrehzahl und Windungszahl um we- Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines
niger als 20% erhöht wird. demgegenüber verbesserten Verfahrens, welches
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, 40 auch bei hohen Spindeldrehzahlen die Ausbildung
dadurch gekennzeichnet, daß die Erhöhung der instabiler Wicklungen auf dem Kops in einwandfreier
Spindeldrehzahl vor Erreichen eines' gänzzahligön K Weise zu verhindern gestattet. Erreicht wird dies da-Zahlenverhältnisses
zwischen Läuferdrehzahl und .-;; ,durch, daß die Spindeldrehzahl vor Erreichen eines
Windungszahl in einem Zeitraum bis zu 0,5% der ganzzahligen primären Verhältnisses zwischen
gesamten Bewicklungsdauer des Kopses durchge- 45 Läuferdrehzahl und.Windungszahl (z.B. 1:2, 1:1)
führt wird. ■··.·: · .,*.. ■ oder eines sekundären Verhältnisses (z.B. 3 : 2) bei
einer konstanten Richtwertdrehzahl oder einer z.B. mit zunehmendem Durchmesser oder Kopsgewicht
, absinkenden Richtwertdrehzahl kontinuierlich herab-
. , 50 gesetzt wird und danach nahezu sprungartig gegen
über der Richtwertdrehzahl auf einen etwas größeren - Wert gebracht wird, worauf wiederum eine gegen-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wickeln über der Richtwertdrehzahl kontinuierliche Dreheines
Kopses, insbesondere Streckzwirnkopses, bei Zahlverminderung einsetzt und vor Erreichen des
dem das Garn mit Hilfe eines Ringläufers und eines 55 nächsten primären oder sekundären Verhältnisses
nach einem vorgegebenen Programm bewegten zwischen Läuferdrehzahl und Windungszahl die
Läuferringes auf die Spulenhülse mit großer Ge- Spindeldrehzahl nahezu sprungartig auf einen gegenschwindigkeit
aufgewickelt wird, wobei zum Vermei- . über der Richtwertdrehzahl etwas größeren Wert geden
einer Band- oder Rippenbildung auf der Ober- bracht wird.
fläche des Kopses ganzzahlige Verhältnisse zwischen 60 Durch die erfindungsgemäße Verfahrensführung
der Läuferdrehzahl und der Windungszahl, vor allem wird erreicht, daß die der Richtwertdrehzahl entspresolche
primärer und sekundärer Art umgangen wer- chende Funktionskurve durch die Funktionskurve
den. der Spindeldrehzahl praktisch rechteckig geschnitten
Es ist bereits ein Verfahren der erwähnten Art wird, im Gegensatz zu einem sehr spitzwinkligen
nach der belgischen Patentschrift 635 127 bekannt, 65 Schnittbereich bei Durchführung des Verfahrens
bei welchem das Umgeben ganzzahliger Verhältnisse nach dem bereits genannten deutschen Patent
zwischen der Lauf er drehzahl und der Windungszahl 1273 389. Darüber hinaus kann der jeweilige
von Hand mittels einer einrückbaren Getriebekupp- Sprungbereich der Spindeldrehzahl gegenüber den
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