DE4002230A1 - Verfahren zum aufbauen und abarbeiten eines aus teilverdralltem faden bestehenden wickels innerhalb einer zentrifugenspindel - Google Patents
Verfahren zum aufbauen und abarbeiten eines aus teilverdralltem faden bestehenden wickels innerhalb einer zentrifugenspindelInfo
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- D01H1/00—Spinning or twisting machines in which the product is wound-up continuously
- D01H1/08—Spinning or twisting machines in which the product is wound-up continuously cup, pot or disc type, in which annular masses of yarn are formed by centrifugal action
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbauen eines aus
teilverdralltem Faden bestehenden Wickels innerhalb einer Zentrifugenspindel,
bei dem das beim Ringspinnen übliche Prinzip
der Erzeugung eines konstanten, ständig versetzten Grundhubes
bis zum Erreichen eines bestimmten Gesamthubes mit einbezogen
ist und beim Abarbeiten dem Faden die noch fehlenden Drehungen
erteilt werden.
Anwendbar ist das Verfahren an Spinnspulmaschinen in Spinnereibetrieben.
Es ist bekannt, einem Faden einen Teil seiner Drehung mit Hilfe
einer Zentrifugenspindel zu erteilen, ihn in dieser zeitweilig
in Form eines Wickels abzulegen, nach Erreichen des gewünschten
Füllungsgrades aus der Zentrifugenspindel abzuziehen, aufzuspulen
und ihm dabei die restliche Drehung zu geben. Dieses Verfahren
wird in DD 22 772 und DE-OS 22 29 263 beschrieben. Nicht
beschrieben wird, wie der teilverdrallte Faden in der Zentrifugenspindel
abgelegt und aus ihr wieder herausgezogen wird.
Aber gerade die Art und Weise des Aufbaus und Abarbeitens des
Fadenwickels ist für das Vermeiden von Fadenbrüchen und das
Vermeiden eines gleichzeitigen Ablösens mehrerer Fadenwindungen,
was zu Schlingen im Faden führt, beim Abziehen des Fadens von
großer Bedeutung. In diesem Zusammenhang spielt die Größe und
die Schwankung der Fadenspannung eine entscheidende Rolle. Insofern
ist die beim normalen Zentrifugenspinnen übliche Art für
den Aufbau des Fadenwickels, wobei der Faden ständig mit dem
Gesamthub in Kreuzwindungen abgelegt wird, für das Abarbeiten
eines teilverdrallten Fadens bei gleichzeitiger Erteilung der
Restdrehung nicht geeignet. Es wurde jedoch herausgefunden, daß
sich im Hinblick auf einen schlingenfrei herzustellenden Faden
für den Aufbau des Fadenwickels das z. B. bei Ringspinnen für
den Kopsaufbau angewendete Prinzip eines konstanten, bis zum
Erreichen eines bestimmten Gesamthubes ständig versetzten Grundhubes
anbietet, wobei aber dafür und insbesondere auch für das
Abarbeiten des Fadenwickels eine Reihe ganz bestimmter Bedingungen
zu erfüllen sind.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, den in einer Zentrifugenspindel
aus teilverdralltem Faden zu bildenden Wickel so aufzubauen
und wieder abzuarbeiten, daß die beim Abziehen des Fadens
vorhandene Fadenspannung in bestimmten Grenzen gehalten und beeinflußt
werden kann, und daß die Fadenwindungen einzeln abgezogen
werden.
Dies ist erreicht worden mit Hilfe der im kennzeichnenden Teil
des Patentanspruches 1 genannten Verfahrensmerkmale. Weitere
Erfindungsmerkmale enthalten die Patentansprüche 2 bis 4.
Anhand der ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnungen
wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 den im Aufbau befindlichen Fadenwickel,
Fig. 2 die Lage des Fadenumlenkpunktes am Ende des Wickelaufbaus,
Fig. 3 die Lage des Fadenumlenkpunktes unmittelbar nach Beginn
des Abarbeitens des Fadenwickels,
Fig. 4 eine mögliche Lage des Fadenumlenkpunktes während des
Abarbeites des Fadenwickels,
Fig. 5 eine andere mögliche Lage des Fadenumlenkpunktes während
des Abarbeitens des Fadenwickels,
Fig. 6 eine mögliche Lage des Fadenumlenkpunktes kurz vor
Ende des Abarbeitens des Fadenwickels,
Fig. 7 eine andere mögliche Lage des Fadenumlenkpunktes kurz
vor Ende des Abarbeitens des Fadenwickels.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch die Zentrifugenspindel 1 mit
dem Fadenführerrohr 2 zu einem bestimmten Zeitpunkt des Aufbaus
des Fadenwickels 3. Der Wickelaufbau erfolgt von der Nähe des
Zentrifugenbodens 5 aus in Richtung der Zentrifugenöffnung 6.
Die Stellung des Fadenführerrohres 2 ist so gezeichnet, daß
sich der Fadenumlenkpunkt A gerade am Ende des Grundhubes h₁
und des bis dahin erreichten Hubversatzes h₂ befindet. Durch
die Ausführung des konstanten Grundhubes h₁ und den ständigen
Hubversatz ergibt sich am Anfang und am Ende des Fadenwickels 3
ein konischer Teil 4. Der Grundhub selbst wird im Gegensatz zum
beispielsweise Ringspinnen in beide Richtungen mit gleichem Ge
schwindigkeitsverlauf und außerdem mit relativ geringer Geschwindigkeit
vollführt, so daß die einzelnen Fadenwindungen
annähernd parallel nebeneinander abgelegt werden.
Wenn, wie in Fig. 2 gezeigt, der vorbestimmte Gesamthub h erreicht
ist, beginnt das Abziehen des Fadens 7 zurück durch das
Fadenführerrohr 2. Zu diesem Zweck wird die Grundhub- und Versatzbewegung
so stillgesetzt, daß sich der Fadenumlenkpunkt A
gegenüber dem Umlenkpunkt der Grundhubbewegung befindet, der dem
Zentrifugenboden 5 näher liegt. Unmittelbar danach erfolgt eine
schnelle Verschiebung des Fadenumlenkpunktes A um einen Betrag a,
der bis zu 5 mm betragen kann (Fig. 3). Dadurch wird die Spannung
des abzuziehenden Fadens erhöht, was sich günstig auf ein
Einzelablösen der Fadenwindungen auswirkt.
Der weitere Abbau des Fadenwickels 3 wird in den Fig. 4 und 5
gezeigt. Es ist ersichtlich, daß während des Abarbeitens des
Fadenwickels 3 der Fadenumlenkpunkt A in Richtung Zentrifugenboden
5 verschoben wird. Dabei erfolgt im Gegensatz zum Wickelaufbau
keine Grundhubbewegung. Der Fadenumlenkpunkt A kann nun
so verschoben werden, daß er gegenüber dem Punkt B, an dem der
konische Teil 4 des Fadenwickels 3 in den zylindrischen Teil
des Wickels übergeht, voreilt (Fig. 4) oder nacheilt (Fig. 5).
Damit kann die Spannung des abzuziehenden Fadens 7 in bestimmten
Grenzen verändert werden, was unter Beachtung der auf den
Faden wirkenden Zentrifugalkraft und in Abhängigkeit des Fasermaterials
und der Fadenfeinheit erfolgt und Einfluß auf ein ordnungsgemäßes
Ablösen der einzelnen Fadenwindungen hat.
Am Ende des Abarbeites des Fadenwickels 3 befindet sich der
Fadenumlenkpunkt A entweder innerhalb des Bereiches b vor
(Fig. 6) oder innerhalb des Bereiches c nach dem Punkt, an dem
die Wickelbildung begonnen wurde.
Claims (4)
1. Verfahren zum Aufbauen eines aus teilverdralltem Faden bestehenden
Wickels innerhalb einer Zentrifugenspindel, bei
dem das beim Ringspinnen übliche Prinzip der Erzeugung eines
konstanten, ständig versetzten Grundhubes bis zum Erreichen
eines bestimmten Gesamthubes mit Anwendung findet und beim
Abarbeiten dem Faden die noch fehlende Drehung erteilt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der Aufbau des Fadenwickels von
der Nähe des Zentrifugenbodens aus in Richtung Zentrifugenöffnung
erfolgt, wobei der Geschwindigkeitsverlauf der Grundhubbewegung
in beide Richtungen gleich und die Geschwindigkeit
selbst so gering ist, daß die Fadenwindungen annähernd parallel
nebeneinander abgelegt werden, und daß zum Abarbeiten des Fadenwickels
der sich durch die Stellung des Fadenführerrrohres
ergebende Fadenumlenkpunkt in entgegengesetzte Richtung wandert,
ohne dabei die Grundhubbewegung auszuführen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit
Erreichen des Gesamthubes zum Abarbeiten des Wickels die
Versatz- und Grundhubbewegung so beendet werden, daß sich
der Fadenumlenkpunkt gegenüber dem, dem Zentrifugenboden
näher liegenden Umkehrpunkt der Grundhubbewegung befindet.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß unmittelbar nach Beendigung der Versatz- und Grundhubbewegung
der Fadenumlenkpunkt mit hoher Geschwindigkeit
um einen Betrag bis zu 5 mm in Richtung Zentrifugenboden
verschoben wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß während des Abarbeitens des Fadenwickels der Fadenumlenkpunkt
weiter so in Richtung Zentrifugenboden verschoben
wird, daß er sich am Ende des Abarbeitens in einem Bereich
von 5 mm vor bis 5 mm nach dem Ausgangspunkt für den
Wickelaufbau befindet.
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