DE2239864C3 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Effektgarnen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von EffektgarnenInfo
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- D01H—SPINNING OR TWISTING
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Description
40
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Effektgarnen.
Es ist ein solches Verfahren und eine Vorrichtung bekannt, bei denen eine Tragfadenkomponente und
eine mit höherer Geschwindigkeit als die Tragfadenkomponente geförderte Effektfadenkomponente durch
eine Falschdrallvorrichtung geführt werden, die beiden mit einer Falschdrehung beaufschlagten Fadenkomponenten
mit einer Einbindefadenkomponente spiralförmig umwunden werden und das so gebildete Effektgarn
abgezogen wird. Bei diesem bekannten Verfahren sind zwei in Fadenrichtung untereinander angeordnete
Falschdrallvorrichtungen erforderlich, wobei die untere Vorrichtung die Spule des Einbindefadens trägt.
Außerdem werden die beiden Falschdrallvorrichtungen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten betrieben,
wobei die Geschwindigkeit der oberen Falschdrallvorrichtung ein Mehrfaches derjenigen der unteren
Falschdrallvorrichtung beträgt. Weiter ist bei dem bekannten Verfahren eine zusätzliche Trennvorrichtung
erforderlich, die dazu dient, einen Wiederaufstieg der Falschdrehung bis zu den Lieferwerken der Tragfa
denkomponente und der Effektfadenkomponente zu verhindern. Schließlich ist die Anordnung eines weite·
ren Hakens bei dem erfindungsgemäßen Verfahren notwendig, der von der oberen Falschdrallvorrichtung
getragen ist und den Zweck hat, die Falschdrehung zu verriegeln. Das erfindungsgemäße Verfahren bedarf
somit eines nicht unerheblichen Aufwandes und ist außerdem kompliziert auf Grund der erforderlichen
Anordnung von zwei verschiedenen Falschdrallvorrichtungen, die auf Grund ihrer unterschiedlichen Umlaufgeschwindigkeiten
zu unterschiedlichen Falschdrehungen führen, so daß hinsichtlich der Steuerung der unterschiedlichen
Geschwindigkeiten der beiden Falschdrallspindeln zusätzliche aufwendige Maßnahmen nötig
sind. Auf Grund der bei dem bekannten Verfahren erforderlichen Anordnung der Trennvorrichtung lassen
sich als Trag- und Effektfadenkomponente ausschließlich Fäden verwenden, wodurch die unterschiedliche
Ausbildung der Effektgarne eingeschränkt ist.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die sich durch einfache Betriebsweise und einen
unkomplizierten Aufbau auszeichnen und mit denen sich Effektgarne optimal unterschiedlicher Ausgestaltungen
erreichen lassen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Finbindefadenkomponenie am Eingang der Falschdrallvorrichtung um die beiden anderen Fadenkomponenten
gewickelt wird und daß die Einbindefadenkomnonente von einer unmittelbar auf der
Falschdrallvorrichtung aufgenommenen Spule abgenommen wird.
Ein weiteres Merkmal des Verfahrens kennzeichnet sich dadurch, daß wenigstens eine weitere Effektfadenkomponente
in die Falschdrallvorrichtung eingeführt
Weiter besteht das Verfahren darin, daß wenigstens eine weitere Tragfadenkomponente in die Falschdrallvorrichtung
eingeführt wird.
Die der Durchführung des Verfahrens dienende Vorrichtung, bu der eine Falschdrallvorrichtung, Einrichtungen
zur Zuführung einer Tragfadenkomponente und einer mit höherer Geschwindigkeit als die Tragfadenkomponente
geförderten Effektfadenkomponente zur Falschdrallvorrichtung, eine den Einbindefaden tragende
Spule und Lieferwerke für das Effektgarn vorgesehen sind, kennzeichnet sich dadurch, daß die Hohlspindel
der Falschdrallvorrichtung als Träger für die Spule der Einbindefadenkomponente dient.
Gegenüber dem bekannten Stand der Technik zeichnet sich die Erfindung vorteilhafterweise dadurch aus.
daß lediglich eine einzige Falschdrallvorrichtung erforderlich ist. wodurch eine einfache und unkomplizierte
Betriebsweise gewährleistet ist; außerdem ist bei der Erfindung kein Trennsystem und kein der Verriegelung
der Falschdrehung dienender Haken erforderlich, da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Falschdrehung
bis zu den Lieferorganen des Tragfadens und des Effektfadens ansteigen kann. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren besteht wegen des Fortfalles einer Trennvorrichtung ohne weiteres die Möglichkeit, als
Trag- und als Effektkomponenten wahlweise Fäden oder auch Faserbänder zu benutzen, die mittelbar oder
unmittelbar von einem Streckwerk geliefert werden. Hierdurch wird die Variationsmöglichkeit der Effektgarne
gegenüber dem bekannten Stand der Technik wesentlich erhöht, worin ein weiterer wesentlicher
Vorteil zu sehen ist. So kann beispielsweise als Tragfadenkomponente eine der Effektfadenkomponenten
verwendet werden; es kann auch für wenigstens eine der Effektfadenkomponente und/oder der Tragfadenkomponenten
ein nach dem Verfahren gebildetes Effektgarn benutzt werden; schließlich kann die Förder-
geschwindigkeit wenigstens einer der Tragraden- und der Ei'fektfadenkomponenten während des Betriebes
beliebig verändert werden, da nur eine einzige Falschdrallvorrichtung
Anwendung findet.
Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Methode und Vorrichtung.
Die erfindungsgemäße, der Herstellung von Effektgarnen
dienende Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer drehbaren Hohlspindel I, in deren Eingangsöffnung
drei Arten von aus natürlichen oder synthetischen Textilfaden bestehende Komponenten eingeführt
werden, nämlich eine Tragkomponente 2, eine der Effektbildung dienende Komponente 3 und eine der Einbindung
dienende Komponente 4. Bei dem Beispiel nach der Zeichnung findet außerdem eine zweite, der
Effektbildung dienende Komponente 3/4 Verwendung, im allgemeinen jedoch wird nur eine derartige Komponente,
nämlich die Komponente 3 angewendet.
Die Hohlspindel 1 ist senkrecht angeordnet und wird durch einen an sich beliebigen, nicht dargestellten Antrieb,
beispielsweise einen Wirtel, in Drehung versetzt. Das Eintrittsende der Hohlspindel 1 ist das obere Ende,
während aus dem unteren Ende der Hohlspindel das fertige Effektgarn beispielsweise durch ein Paar von
ein Lieferwerk bildenden Zylindern 7, 8 abgezogen wird.
Die Tragkomponente 2 besteht aus einem Faden und ebenso auch die der Einbindung dienende Komponente
4, wobei die letztere von einer auf der Hohlspindel t aufgenommenen Spule 11 abgezogen wird. Die der Effektbildung
dienende Komponente 3 kann beispielsweise aus einem Fadenband bestehen, das durch die Zylinder
13,14 eines Lieferwerkes 15 gefördert wird.
Vor der Zusammenführung mit der der Effektbiklung dienenden Komponente 3 ist der die Tragkomponente
bildende Faden 2 durch einen Fadenführer in Form eines Auges 17 geführt. Von dem Lieferwerk 7, 8 fällt
das fertige Effektgarn 6 in einen Topf 18; es kann jedoch aber auch unmittelbar auf einer Spule aufgenommen
werden.
Die Λ' beitsweise der Vorrichtung ist folgende:
Durch das Lieferwerk 7, 8 des fertigen Effeki>;arnes
wird der Tragfaden 2 mit einer Geschwindigkeit ν gefördert,
während das der Effektbildung dienende Fadenband 3 durch das Lieferwerk 13, 14 mit einer Geschwindigkeit
V gefördert wird, die größer ist als v.
Während der Drehung der Hohlspindel 1 verleiht die Rotation des der Einbindung dienenden Fadens 4 dem
Tragfaden 2 eine falsche Drehung zwischen dem Eintrittsende der Hohlspindel 1 und dem Fadenführer 17.
Der Tragfaden 2 unterliegt in diesem Bereich einer Falschdrehung dadurch, daß er zu einer Drehung um
seine Achse veranlaßt wird, wobei das der Effektbildung dienende Band 3 sich um diesen Teil des Tragfadens
aufwickelt. Am oberen Eintrittsende der Hohlspindel 1 befestigt der der Einbindung dienende Faden
4 den Tragfaden und das der Effektbildung dienende Fadenband 3 miteinander. In dem Maße, wie die nunmehr
miteinander verbundenen drei Fadenkomponenten nach unten in die Hohlspindel 1 eintreten, verliert
der Tragfaden 2 seine Falschdrehung, wobei das der Effektbildung dienende Fadenband 3 sich leicht von
dem Tragfaden 2 abspreizt, indem es sich teilweise von diesem abwickelt an den Stellen, an denen es nicht
durch den schraubenförmig gewundenen Einbindungsfaden festgehalten wird.
Auf diese Weise erhält man ein mehr oder weniger gebauschtes Effektgarn in Abhängigkeit von dem Verhältnis
der Fördergeschwindigkeiten des der Effektbildung dienenden Fadenbandes und des Tragfadens, wobei
der Grad der Bauschung um so größer ist, je größer das Geschwindigkeitsverhältnis ist
Im allgemeinen sind sowohl der Tragfaden 2 als auch der Einbindungsfaden 4 relativ dünn, während das der
Effektbildung dienenden Fadenband sehr viel dicker ist und beim Endprodukt den weitaus größten Teil des
Garuvüiumens ausmacht
Wenn man im Zuge der Fabrikation die Geschwindigkeit
des Lieferwerkes 7, 8, d.h. die lineare Geschwindigkeit des Tragfadens 2 und/oder die Fördergeschwindigkeit
V des der Effektbildung dienenden Fadenbandes 3, ändert, kann man wellige, mit Knoten versehene
oder beliebig anders ausgebildete Effektgarne erhalten.
Die Drehgeschwindigkeit der Hohlspindel 1 bestimmt den Grad der Falschdrehung des Tragfadens 2.
Da der Tragfaden 2 einer Falschdrehung unterworfen ist, verliert das auf ihm aufgewickelte, der Effektbildung
dienende Fadenband praktisch vollkommen seine Torsion, wenn die Falschdrehung aus dem Tragfaden 2
verschwindet, wodurch das Endprodukt, d. h. das Effektgarn, sehr voluminös ist.
Beim Betrieb ist es beim Auswechseln der Spulen nicht notwendig, die ganze, eine Reihe der erfindungsgemäßen
Vorrichtungen tragende Maschine stillzusetzen, da man leicht die Spulen 11 des Einbindefadens
ersetzen kann, indem man nur für sich die betreffende Hohlspindel stillsetzt; außerdem ist die Auswechselung
der Töpfe 18 möglich, ebenfalls ohne ein Stillsetzen der Hohlspindel.
Wenn man eine Hohlspindel 1 mit einem ausreichend großen Durchmesser verwendet, lassen sich Effektgarne
mit sehr unterschiedlichen Nummern herstellen, beispielsweise zwischen der Nummer 0,5 und der Nummer
20.
Die Stelle desjenigen Bereiches, in dem das der Effektbildung dienende Fadenband 3 sich um das Tragband
herumwickelt, kann sich selbst überlassen werden, wenn sämtliche Komponenten freigelassen werden;
man kann diese Stelle aber auch willkürlich mittels eines entsprechend angeordneten Fingers bestimmen,
oder auch diese Stelle sich in einem gewissen Bereich längs des Tragfadens 3 verschieben lassen mit bestimmter
Gesetzmäßigkeit.
Es sind sehr zahlreiche Varianten möglich. Beispielsweise kann man um den Tragfaden 2 ein zweites, der
Effektbildung dienendes Fadenband 3 aufwickeln lassen mittels eines anderen Lieferwerkes 13/4, 14Λ; in
dem Fall, wo man zwei der Effektbildung dienende Fadenbänder oder zwei beliebige, der Effektbildung dienende
Komponenten benötigt, kann das eine gegenüber dem anderen die Rolle des Tragfadens spielen
derart, daß man in Abwandlung den Tragfaden 2 fortfallen läßt, wobei wenigstens eine der der Effektbildung
dienenden Komponenten mit einer Geschwindigkeit V gefördert wird, die größer ist als die Geschwindigkeit
des Lieferwerkes 7, 8 für das fertige Effektgarn; man kann auch das der Effektbildung dienende Fadenband 3
ersetzen durch eine beliebige andere Komponente, die beispielsweise aus einem oder mehreren Fäden, aus
einem unter der Bezeichnung »Rota-Frotteur« bekannten Band, aus einem Kardenband oder aus einer beliebigen
Kombination mehrerer dieser vorgenannten Teile besteht. Als der Effektbildung dienende Komponente
kann auch ein zusammengesetzter Faden verwendet
werden, der mittels einer Vorrichtung nach der vorliegenden
Anmeldung erhalten ist. Man kann auch mehrere Materialschichten unter gegenseitiger Überlagerung
verwenden, die entweder gleich oder unterschiedlich sein können.
Bei anderen Abwandlungen kann der Tragfaden 2 durch eine andere als Träger wirkende Komponente
ersetzt werden, die beispielsweise aus mehreren Fäden,
aus einem unter der Bezeichnung »Rota-Frotteur« bekannten Band, aus einem Kardenband oder aus einer
beliebigen Kombination der vorstehenden Materialien oder auch aus einem zusammengesetzten, mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung erzielten Faden besteht. Die Erfindung ist nicht beschränkt auf die dargestellte
und beschriebene Ausfiihrungsform; an ihr können Abwandlungen vorgenommen werden, sofern sie innerhalb
des Rahmens der Erfindung liegen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung \on Effektgarnen,
bei dem eine Tragfadenkomponente und eine mit höherer Geschwindigkeit als die Tragfadenkomponente
geförderte Effektfadenkomponente durch eine Falschdrallvorrichtung geführt werden, die beiden
mit einer Falschdrehung beaufschlagten Fadenkomponenten mit einer Einbindefadenkomponente
spiralförmig umwunden werden und das so gebildete Effektgarn abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einbindefadenkomponente am Eingang der Falschdrallvorrichtung um die beiden anderen Fadenkomponenten gewickelt
wird und daß die Einbindefadenkomponente von einer unmittelbar auf der Falschdrallvorrichtung
aufgenommenen Spule abgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine weitere Effektfadenkomponente in die Falschdrallvorrichtung eingeführt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine weitere Tragfadenkomponente
in die Falschdrallvorrichtung eingeführt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, bei der eine Falschdrallvorrichtung, Einrichtungen
zur Zuführung einer Tragfadenkomponente und einer mit höherer Geschwindigkeit als die Tragfadenkomponente
geforderten Effektfadenkomponente zur Falschdrallvorrichtung, eine den Einbindefaden
tragende Spule und Lieferwerke für das Effektgarn vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlspindel (1) der Falschdrallvorrichtung als Träger für die Spule (11) der Einbindefadenkomponente
(4) dient.
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Legal Events
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