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Schärmaschine Das Patent 920 42o bezieht sich auf eine Schärmaschine,
deren abbremsbarer Zettelbaum durch verstellbare Kegelscheiben geführt wird und
bei der an einer Seite oder beidseits in der Achsflucht des gegen Zapfenschlupf
durch eine Zahnkupplung gesicherten Baumes eine Vielscheibenbremse angeordnet ist,
wobei der Baum durch einen mit Druckflüssigkeit oder Gasstrom betreibbaren Motor
angetrieben wird.
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Bei einer solchen Schärmaschine besteht nach dem Hauptpatent die Erfindung
im wesentlichen darin, daß bei Verwendung eines aus Motor und Pumpe bestehenden
Flüssigkeitsregelgetriebes für die Grundeinstellung der Schärgeschwindigkeit ein
auf die Pumpe einwirkender Regler und zur Aufrechterhaltung gleicher Umfangsgeschwindigkeit
des Baumes ein weiterer auf den Motor wirkender Regler vorgesehen ist, der von einer
den Baumdurchmesser abtastenden Fühlwalze beeinflußbar ist.
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Der Gegenstand des Hauptpatents erfährt nunmehr dadurch eine weitere
Ausbildung, daß erfindungsgemäß die zum Motor führende Treibstoffleitung des Flüssigkeitsregelgetriebes
bei abgeschaltetem Motor unmittelbar auf die Bremsleitung schaltbar gemacht ist,
so daß die Pumpe bei abgeschaltetem Motor ihrerseits unmittelbar auf die Bremseinrichtung
wirken kann. Hierdurch wird nicht nur eine
augenblickliche Entlastung
des Motors erreicht, sondern auch die Ausnutzung des in der Treibstoffleitung herrschenden
Druckes für Steuerzwecke möglich gemacht.
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Des weiteren wird in die Druckleitung der Pumpe und die Bremsleitung
ein Windkessel eingeschaltet, der mittels eines beispielsweise von der Fadenwächtereinrichtung
gesteuerten Drehschiebers freigegeben wird, sobald der Treibstoff statt auf den
Motor auf die Bremse drückt. Hierdurch wird eine sehr schnelle und doch nachgiebige
Bremswirkung sichergestellt.
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Ordnet man nun des weiteren den Windkessel so an, daß er mit anderen
Leitungen in Verbindung steht, durch die Treibstoff für sonstige Steuervorgänge
benötigt wird, so bildet sein Inhalt gleichzeitig einen gewissen Olvorrat, so daß
Verluste an Treibstoff in der Hauptleitung infolge abgezweigter Steuervorgänge vermieden
werden. Da andererseits die Hauptleitung von der Pumpe über ein Rückschlagventil,
das sich gegen den Windkessel hin öffnet, mit dem Windkessel verbunden sein kann,
so herrscht im Windkessel stets der höchste Druck, der in der Hauptleitung auftritt.
Infolgedessen lassen sich irgendwelche Steuervorgänge, ohne Beeinflussung der Verhältnisse
in der Hauptleitung, auch unter dem Höchstdruck, der im Windkessel herrscht, auslösen
bzw. durchführen.
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So kann dieser Druck mittels eines Steuerschiebers, der beispielsweise
von der am Baum anliegenden Tastwalze oder einem anderen Teil der Schäranlage gesteuert
auf den Regler des Motors einwirkt, ähnlich wie bei einem älteren Vorschlag, diesen
Regler in dem Sinne beeinflussen, daß die Anfahrzeit wesentlich verkürzt wird, weil
der hohe Druck des Windkessels über den Regler das Drehmoment des Motors ändert,
was gemäß dem älteren Vorschlag durch unmittelbare Verbindung der Zuflußleitung
zum Motor mit dem Regler erreicht wird. Benutzt man als vom Schärvorgang beeinflußten
Teil einen Geschwindigkeitsregler, so wird der Schieber nur bei einer Geschwindigkeitsänderung
beeinflußt und kehrt, da infolge der Wirkung des Windkessels auf den Regler die
verlangte Geschwindigkeit alsbald wieder hergestellt ist, selbsttätig in seine Normallage
zurück.
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Die stoßfreie Verwendung des Treibstoffes, selbst bei Abzweigung aus
der Druckleitung der Pumpe, ermöglicht es, mehrere Steuervorgänge auch nacheinander
abzuzweigen, derart, daß die Bewegung des die entsprechenden Leitungen verbindenden
Drehschiebers bzw. seine Bohrungen und die Gehäuseanschlüsse so zueinander verlegt
sind, daß beispielsweise das Drucköl nach Wirksamwerden der Bremse von dort wieder
abgeleitet und einem weiteren Steuervorgang, z. B. der gegenseitigen Verschiebung
zwischen Gatter und Aufwindorgan, nutzbar gemacht werden kann.
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Bei Abzweigung des Treibstoffes aus der Druckleitung der Pumpe kann
dieser Druck erfindungsgemäß auch zum Lösen der Bremse und Wiederanschalten des
Motors verwendet werden. An sich ist es bekannt, bei Schärmaschinen durch den gleichen
Steuerimpuls den Motor abzuschalten und gleichzeitig die unter einem Kraftspeicher
bereit gehaltene Bremse zur Wirkung gelangen zu lassen. Erfindungsgemäß wird nun
der Schalthebel der Bremse mit einem, den Treibstrom gegen den Motor sperrenden
Schieber und einem von der Druckleitung der Pumpe unmittelbar beeinflußbaren Kolben
verbunden, so daß also dieser Kolben unter der Wirkung des Druckes des abgezweigten
Treibstromes sowohl gegen die Bremse löst als auch die Druckleitung wieder auf den
Motor schaltet. Um bei dieser Anordnung die Bremse auch während des Betriebs in
gelöstem Zustand zu halten, wird endlich erfindungsgemäß noch ein Doppelknickhebel
vorgesehen, auf dessen Knickpunkt das Schaltschütz der Wächtereinrichtung wirkt.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an schematischen Ausführungsbeispielen
erläutert, wobei wirkungsgleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen des Hauptpatents
versehen sind. Es zeigt Fig. i die Abzweigung des Treibstromes aus der Druckleitung
der Pumpe zur Steuerung von Bremse und sonstigen zu steuernden Teilen der Schäranlage
und Fig. 2 die Steuerung eines auf die Bremse und den Zufluß des Treibstromes zum
Motor wirkenden Kolbens durch den aus der Druckleitung der Pumpe abgezweigten Treibstrom.
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Als Motor dient der Motor 62 eines Flüssigkeitsregelgetriebes, der
wie im Beispiel des Hauptpatents an das Bremsgehäuse 2o angeflanscht ist. Im Beispiel
gemäß Fig. 2 wirkt beispielsweise ein vom Umfang des Zettelbaumes in bekannter Weise
beeinflußter Taster derart auf die Steuerstange 63 des Reglers 8o, daß bei zunehmendem
Baumdurchmesser die Schluckfähigkeit des Motors 62 verändert wird, wodurch der Druck
der Treibflüssigkeit und die Umfangsgeschwindigkeit des Baumes konstant bleiben.
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Die Pumpe 81 des Flüssigkeitsregelgetriebes ist mit einem Elektromotor
82 zusammengeflanscht und kann über die Steuerwelle 83 auf eine beliebige Grundgeschwindigkeit,
z. B. unter Berücksichtigung der Garnart, eingestellt werden. Im Beispiel gemäß
Fig. i ist zur Beeinflussung der Pumpe 81 ein Elektromotor i5o über einen Druckknopfschalter
151 an das Netz gelegt. Die Pumpe 81 saugt das Treibmittel aus dem Behälter 88 über
ein Filter 89 an und drückt es über die Leitungen i52, 65 zum Motor 62, von
wo es über die Leitungen 64 und go zum Vorratsbehälter 88 zurückgefangen kann: Die
Bremse im Bremsgehäuse 2o ist in nicht dargestellter Weise als Mehrscheibenbremse
ausgebildet, deren Scheiben entweder durch einen Ringkolben gegeneinander (lösend
oder schließend) verschoben oder dadurch zusammengedrückt werden, daß ein axial
nicht verschiebbarer Ring mit der äußersten der Bremsscheiben über Kugelbolzen derart
verbunden ist, daß sich bei Verdrehen des nicht verschiebbaren Ringes der Abstand
von Ring und äußerster Bremsscheibe ändert.
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Im Beispiel gemäß Fig. i wirkt das Treibmittel über die Leitung 158
auf einen solchen Ringkolben,
im Beispiel gemäß Fig. 2 verdreht
der Hebel 24 die axial nicht verschiebbare Scheibe.
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Die Abzweigung des Treibstromes gemäß Fig. i erfolgt in der Weise,
daß durch Verdrehen des 5 Schiebers 153 dessen Bohrung 155 mit der Mündung der Zweigleitung
175 der Leitung 158 verbunden wird, wogegen die Mündung der Leitung 158 zum Drehschieber
hin (in der Zeichnung rechts) verschlossen wird. Da bei dieser Drehung des Schie-Lo
bers gleichzeitig die Bohrung 156 mit der Leitung 16o verbunden wird, so steht der
Treibstoff über die Leitung 161 gleichzeitig mit einem Windkessel 170 in Verbindung.
Durch weiteres Verdrehen des Drehschiebers 153, das außer von der Wächterein-L5
richturig ja auch von irgendeiner Hilfsvorrichtung oder einem der am Schärvorgang
beteiligten Teile aus bewirkt werden kann, können die Bohrungen des Drehschiebers
auch mit den Leitungen 162, 163 irgendeines Steuerzylinders 164 verbunden werden,
ao indem beispielsweise die Bohrung 155 gegenüber dem Anschluß der Leitung 165 zu
stehen kommt, wodurch die muldenförmige Aussparung 192 des Schiebers 153 die Leitung
163 mit der Leitung 157 bzw. go verbindet. Um den Kolben im Zylinder 164 a5 zurückzubewegen,
bedarf es dann nur einer Verdrehung, bei der das Treibmittel durch die Leitung 166
zur Leitung 163 gebracht wird, während die Leitung 162 nunmehr durch die Mulde über
den tieferen der beiden Anschlüsse mit der Leitung 157 verbunden wird.
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In Fig. i ist der Drehschieber in Treibstellung gezeigt. In diesem
Fall fließt also der Treibstoff von der Pumpe 81 über die Leitung 152, die Zentralbohrung
154 des Drehschiebers, die Boh-35 rung 155 und Leitung 65 zum Motor und von diesem
über die Leitungen 64 und go zum Sammelbehälter 88. Die Bremsleitung 158 ist dabei
entlastet, da sie durch die muldenförmige Ausnehmung 192 des Drehschiebers 153 über
die Leitung 157 to gleichfalls mit der Leitung 64 verbunden ist.
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In dem gleichen Beispiel ist der Windkessel 170 außerdem über ein
Rückschlagventil 171 mit der Druckleitung 152 der Pumpe verbunden und kann über
einen Steuerschieber 167 und eine Leitung 169 t5 auf den Regler 97, 98 des Motors
62 wirken und die Schluckfähigkeit des Motors entsprechend verändern. Die Bewegung
des Schiebers 167 wird dabei von einem der bewegten Teile der Schäranlage abgeleitet.
Über die Leitung 161 ist der Windkessel 5o außerdem mit dem Sicherheitsventil 176
verbunden, so daß also der Druckbelastung eine Grenze gesetzt ist.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig.2 ist der Hebel 24 der Bremse mit
einer Stange 182 gelenkig 55 verbunden, die auf der einen Seite einen im Zylinder
i8o geführten, unter Federdruck stehenden Kolben 181 und an ihrem anderen Ende einen
Steuerschieber 18,4 in entsprechender Führung 183 trägt. Über den Steuerschieber
184 kann die Druck-5o leiteng 152 der Pumpe gegen die Zuleitung 65 zum Motor 62
geöffnet oder geschlossen werden. Der Hebelarm 24 ist des weiteren an einem am Arm
185 befestigten Doppelknickhebel 186, 187 angelenkt, dessen Knickpunkt 188 unter
der Wirkung einer leichten Feder 189 gegen ein Schaltschütz igo, igi gezogen und
in der gezeichneten Lage gehalten wird. Bei Fadenbruch knickt der Doppelhebel 186,
187 unter Wirkung des vorschnellenden Ankers igo (in der Zeichnung nach rechts)
ein, wodurch der Kolben 181 unter der Wirkung seiner Feder den Hebel 24 nach unten
zieht und damit den Treibstrom gegen den Motor 62 hin sperrt und die Bremse im Gehäuse
2o zur Wirkung bringt.
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Beim Wiederanfahren der Maschine wird der Drehschieber 153 um eine
Vierteldrehung im Sinne des Pfeiles verdreht, wodurch die Bohrung 178 mit der Leitung
179 in Verbindung tritt, so daß nunmehr, unter dem Druck des aus der Leitung 152
mittels der Leitung 179 abgezweigten Treibstromes über die Leitung 193 der Kolben
181 wieder nach oben verschoben und dadurch die Leitung 152 mit der Motorleitung
65 verbunden wird. Dieser Schaltvorgang verläuft in einem äußerst kurzen Zeitraum,
worauf der Drehschieber 153, von der Bedienung losgelassen, alsbald wieder unter
der Wirkung einer Feder od. dgl. in seine ursprüngliche, in der Zeichnung wiedergegebene
Stellung zurückkehrt, wodurch der Druck im Zylinder 18o sinkt bzw. das öl über die
Leitungen 193, 177, go abfließen kann.