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Hydraulischer Fahrtregler für Fördermaschinen Die bekannten hydraulischen
Fahrtregler arbeiten in der Weise, daß ein Drosselorgan am Hubende den Durchflußquerschnitt
eines Flüssigkeitsumlaufs ändert und die hierbei auf einer Seite des Drosselgliedes
gestaute Flüssigkeit zur Beeinflussung eines Regelkolbens o. dgl. benutzt wird.
Man muß nun in der Lage sein, die vom Fahrtregler zugelassene Höchstgeschwindigkeit
den jeweiligen Betriebserfordernissen anzupassen, also beispielsweise diese Geschwindigkeit
beim übergang von Material- auf Seilfahrt entsprechend herabzusetzen. Diese Einstellung
wurde beispielsweise dadurch erreicht, daß man durch Verdrehen einer Welle mit einem
Nocken den Durchflußquerschnitt des Flüssigkeitsumlaufes an einer Stelle um ein
bestimmtes Maß verringerte und so statt der üblichen Fördergeschwindigkeit die Innehaltung
der beispielsweise für Seilfahrt vorgesehenen Geschwindigkeit herbeiführte. Es ist
bekannt, diese Einstellung der Geschwindigkeit entweder von Hand oder von fern her
durchzuführen. Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine Vereinigung der Hand-
und Fernsteuerung für die Veränderung der Höchstgeschwindigkeit und besteht darin,
daß das von den Regeleinrichtungen verstellte, die Höchstgeschwindigkeit ändernde
Glied des Fahrtreglers zusätzlich über einen Kurvenschub o. dgl. von zwei verschiedenen
Einrichtungen aus derart einstellbar ist, daß die Größe der durch die ferngesteuerte
Einrichtung eingestellten Geschwindigkeit von der Stellung des Handhebels abhängig
gemacht ist, so daß durch das ferngesteuerte Glied stets eine Geschwindigkeit eingestellt
wird, welche in einem beliebig einstellbaren Verhältnis zu, der von Handeingestellten
Geschwindigkeit steht.
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Die Anordnung kann hierbei so getroffen sein, daß die Übersetzung
zwischen dem Kurvenschub. und dem Einstellhebel die Bewegung des Eänstellg7.iedes
ins große übersetzt. Durch Anordnung einer Skala am Einstellhebel kann die jeweils
eingestellte Geschwindigkeit dem Maschinisten erkennbar gemacht werden. Die Anordnung
kann so getroffen sein, daB eine in Abhängigkeit von der Bewegung des Handhebels
verstellte Muffe die Bewegung des ferngesteuerten Nockens begrenzt.
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In der Zeichnung sind mehrere. Ausführungsbeispiele für die Erfindung
dargestellt. In der Fig. z wird das Drosselglied z des hydraulischen Fahrtreglers
z während des gewöhnlichen Förderbetriebes durch die Kurve 3 der Teufenzeigerkurvenscheibe
q. über den Rollenhebel S im Laufe der Verzögerung in die gestrichelt gezeichnete
Abschlußstellung gebracht und hierdurch die Fördermaschine
über
den Kolben 6 und das Gestänge 7, 8, 9 stillgesetzt. Zur Einstellung der zulässigen
Höchstgeschwindigkeit dient die Kurve io, die über die Welle i i den Hebel 12, die
Stange 13, den Winkelhebel 14, die Stange 15 und den Handhebel 16 verstellt werden
kann. Wird der Handhebel 16 in der Pfeilrichtung bewegt, so wird das Absperrglied
i entsprechend der jeweiligen Einstellung nach unten bewegt und drosselt den Flüssigkeitsdurchfluß
17. Bei der Einrichtung ist weiterhin ein Seilfahrtschalter 18 vorgesehen, der vom
Arschläger bedient wird und über den Magneten i g den Schieber 2o selbsttätig steuert.
Hierdurch wird die Leitung 2i mit dem Zylinder 22 verbunden und der Kolben 23 durch
ein Druckmittel entgegen der Kraft der Feder 24 bewegt und auf diese Weise das Drosselglied
i auf die für Seilfahrt bestimmte Geschwindigkeit eingestellt.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigt die Fig. 2.
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Die der Fig. i entsprechenden Teile tragen die gleichen Bezugszeichen.
Bei der in dieser Figur dargestellten Ausführungsforen ist die Anordnung so getroffen,
daß die Größe der durch den Seilfahrtschalter eingestellten Geschwindigkeit von
der Stellung des. Handhebels derart abhängig gemacht ist, daß durch das ferngesteuerte
Glied stets eine Geschwindigkeit eingestellt wird, welche in einem beliebigen Verhältnis
zu der von Hand eingestellten Geschwindigkeit steht. Zu diesem Zweck ist,die zum
Einstellen der Drosselung dienende Kurvenscheibe 35 über einen Differentialhebel
25 mit dem Kolben 23 und dem Handhebel 16 verbunden. Dieser Handhebel greift hierbei
über einen Winkelhebel 26 und eine Stange 27 an dem Angriffspunkt 28 des
Differentialhebels an, während der Kolben 23 über die Stange 2'g an dem Punkt3o
angelenkt ist. An dem Punkt 31 des Differentialhebels ist eine Stange 32 angelenkt,
die mit der Welle 33 starr verbunden ist. Die Welle ist bei 34 gelagert und trägt
eine Kurvenscheibe 35, die ihrerseits den am Drosselglied i angreifenden und mit
dem Rollenhebel 5 starr verbundenen Hebel 36 verstellt.
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Weiterhin ist an der Stange 15 ein Hebel 37 angelenkt, der mit der
Achse 38 der Kurvenscheibe 39 starr verbunden ist. Die Kurvenscheibe steht einseitig
kraftschlüssig mit dein Rollenhebel 40 in Verbindung, der bei 41 gelagert, als Winkelhebel
ausgebildet ist und von einer Druckfeder 42 gegen die Kurvenscheibe gepreßt wird.
. Durch eine Buchse 43 des Rollenhebels ist die Stange 29 hindurchgeführt.
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Die Anordnung wirkt so: Die gezeichnete Stellung des Handhebels 16
möge der höchstzulässigen Geschwindigkeit, d. h. also der vollen Öffnung des Durchlaßquerschnittes
17, entsprechen. Soll nunmehr mit einer geringen Geschwindigkeit gefördert werden,
so wird der Handhebel 16 in der Pfeilrichtung verstellt. DieKurvenscheibe 35 wird
hierdurch entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht, der Hebel 36 angehoben und das Drosselglied
i entgegen der Kraft der Feder 44 in eine Drosselstellung geführt. Hierbei hebt
sich der Rollenhebel 5 von der Kurvenscheibe 4 ab. Bei der Verstellung, des Handhebels
16. wird gleichzeitig über den Hebel 37 und die Achse 38 die Kurvenscheibe 39 im
Uhrz.eigersinn gedreht und der Rollenhebel 40 nach links gedrückt. Der Rollenhebel
möge hierbei die gestrichelt gezeichnete Stellung einnehmen. Wird nun vom Arschläger
der Seilfahrtschalter 18 eingelegt, so kann sich der Kolben 23 nur so weit aufwärts
bewegen, bis der Anschlag 45 sich gegen die Buchse 43 legt. Die Größe der vom Seilfahrtschalter
aus eingestellten verminderten Geschwindigkeit wird hierbei also in Abhängigkeit
von dem an dem Handhebel 16 eingestellten Wert zwangsläufig geändert.
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Während bei den bisher beschriebenen Ausführungsbeispielen der Rollenhebels
beim Einstellen der verringerten Geschwindigkeit stets von der Kurvenscheibe 4 abgehoben
wurde, so daß im Anfahr- und Verzögerungsabschnitt nur ein Teil der. Regelkurven
wirksam werden konnten, ist in der Fig.3 ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei
dem die Regelkurven unabhängig von der eingestellten Geschwindigkeit stets in ihrer
ganzen Länge wirksam werden. Dies wird dadurch erreicht, @daß der Angriffspunkt
des Rollenhebels an dem Drosselglied i zwangsläufig in Abhängigkeit von der eingestellten
Geschwindigkeit steine Lage ändert.
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Die Anordnung unterscheidet sich von dem in der Fig. 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel dadurch, daß im Punkt 31 des Differentialhebels 25 ein Arm 46
eines um die Welle 47 drehbaren dreiarmigen Winkelhebels mit den weiteren Hebelarmen,
46' und 48 angelenkt ist. An dem Hebelarm 46' ist -eine Stange 49 angelenkt, die
an einer kalottenförmigen, an dem Rollenhebel 5 durch eine Stange 5o aufgehängten
Lagerung 51 für den zweiarmigen Hebel 5:2 angreift. Wird der Handhebel 16
auf eine geringere Geschwindigkeit eingestellt, so dreht sich der Differentialhebel
25 um den Punkt 30 nach oben, und die Hebelarme 46' und 48 drehen sich mit
der Welle 47 im Uhrzeigersinn um deren Lagerung 53" Der Hebel 52 drückt die
Drosselvorrichtung i nach unten und verringert den freien Querschnitt der Durchlaßöffnung
17.
Mit der Bewegung des Hebelarmes 46' wird gleichzeitige die Stange 49 nach
links verschoben
und damit das Lager 51 nach links bewegt. Hierdurch
wird erreicht, daß in dem Hebel So keine Zugkräfte auftreten und infolgedessen der
Rollenhebel 5 -die gezeichnete Lage auf der Kurvenscheibe beibehält, wobei sich
das Übersetzungsverhältnis .des zweiarmigen Hebels 52 ändert.
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Bei der in der Fig.4 dargestellten Ausführungsform wird der Angriffspunkt
des Rollenhebels 5 an dem Drosselglied i bei einer Einstellung des Handhebels 16
auf verminderte Geschwindigkeit ebenfalls verschoben und auf diese Weise erreicht,
daß der Rollenhebel seine Lage an der Kurvenscheibe des te ufenzeigers beibehält.
Der Punkt 31
des Differentialhebels 25 ist hierbei an einem dreiarmigen Hebel
54 angelenkt, der um die Achse 55 drehbar gelagert ist. Der Hebel 54. greift mit
seinem zweiten Ende an dem Hebel 52 an, der gleichfalls um die Achse 55 drehbar
ist. , Der Hebel 52 läuft in ein gebogenes Langloch 56 aus, in ° .dem die am Rollenhebel
5 befestigte Stange So gelagert ist. Der dritte Arm 57 des Hebels 54 ist durch eine
Stange 58 mit dem Hebel 5o verbunden. Wird nunmehr der Handhebel 16 auf verringerte
Geschwindigkeit eingestellt, so dreht sich der dreiarmige Hebel 54 um die Welle
55 und verstellt einerseits das Drosselorgan i im Sinne vermehrter Drosselung und
dreht gleichzeitig den Hebel 5o um den Punkt. 59. Das untere Ende des Hebels
50 gleitet in dem gebogenen Langloch 56, so daß der Rollenhebel 5 die gezeichnete
Lage beibehält; das Übersetzungsverhältnis des Hebels 52 ist durch Verschieben des
Hebels So geändert.
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In den Abbildungen ist zur Einstellung der jeweiligen Höchstgeschwindigkeit
ein Gestänge mit Handhebelantrieb vorgesehen. Man kann an Stelle des Handhebers
16 aucheinen. Fernantrieb nehmen, beispielsweise so, daß der Hebel 16 mit einem
Zahnsegment versehen wird, in welches ein motorisch angetriebenes Zahnrad eingreift.
Der Motor kann in an sich bekannter Weise elektrisch durch Druckknöpfe ferngesteuert
sein, so daß auch von beliebigen anderen Stellen und nicht nur vom Maschinenstand
aus die Höchstgeschwindigkeit eingestellt werden kann. Dieser maschinelle Fernantrieb
ist in der Abb. 4 gestrichelt angedeutet.