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Hydraulischer Fahrtregler Als Fahrtregler verwendet man unter anderem
sogenannte Durchflußregler, .die auch als hydraulische Fahrtregler bezeichnet werden.
Bei diesen Reglern ist in einer Umlaufleitung eine Pumpe und ein in Abhängigkeit
vom Weg des Fördermittels verstelltes Drosselorgan eingeschaltet. Weiterhin ist
ein Regelkolben vorgesehen, der durch einen Kraftspeicher belastet ist. Die Pumpe
wird von der zu überwachenden Maschine angetrieben und hält eine Flüssigkeit in
der Leitung in Umlauf. Arbeitet die Pumpe schneller, als es der Sollgeschwindigkelt
entspricht, so tritt in dem Teil der Leitung, in dem sich der Regelkolben befindet,
ein Druckanstieg auf. Der Regelkolben wird hochgedrückt und seine Bewegung zum Verstellen
der Steuerung oder der Bremse benutzt. Das Drosselorgan tritt während des eigentlichen
Förderzuges nicht in Tätigkeit. Erst in der Nähe der Hängebank wird der Querschnitt
der Umlaufleitung durch das Drosselorgan an einer Stelle verringert. Der Regelkolben
hebt sich alsdann schon bei einer geringeren Geschwindigkeit der Maschine.
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Neben der Einstellung von verschiedenen Geschwindigkeiten, insbesondere
im Verzögerungsabschnitt, trat bei den Fahrtreglern auch die Forderung auf, je nach
der Förderart oder anderen Betriebsverhältnissen verschiedene Höchstgeschwindigkeiten
am Fahrtregler einzustellen. Bei den bekannten Fahrtreglern wurde eineÄnderung der
zugelassenen Höchstgeschwindigkeit für die einzelnen Förderzüge durch Verstellen
des Drosselorgans vorgenommen. Soll beispielsweise Seilfahrtbetrieb aufgenommen
werden, so wird das Drosselorgan nicht allein während des Förderzuges von den Teufenzeigerkurven
aus gesteuert, sondern es wird vor Aufnahme der Seilfahrt so eingestellt, daß es
nur eine begrenzte Durchflußöffnung frei läßt. Die Durchflußöffnungen für die Steuerflüssigkeit
sind nun bei den hydraulischen Fahrtreglern an sich schon möglichst klein bemessen,
um eine genügende Empfindlichkeit des Reglers zu erreichen. Werden diese Durchflußquerschnitte
beispielsweise zum Zweck der Verringerung der Höchstgeschwindigkeit beim Übergang
von Material- auf Seilfahrt noch weiter verringert, so kann hierbei die Steuerfähigkeit
des Reglers in Frage gestellt werden, denn es steht alsdann zur Durchführung der
Regelung anden Hubenden nur einkleiner Regelquerschnitt zur Verfügung. Die vorliegende
Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, das Drosselorgan wieder allein seiner
ursprünglichen Aufgabe zuzuführen, bei der es lediglich die Drosselung der umlaufenden
Flüssigkeit in Abhängigkeit vom Weg vorzunehmen hatte. Dies wird nach der Erfindung
dadurch erreicht, daß der Kraftspeicher auf verschiedene Belastungswerte einstellbar
ist, um damit die gewünschte Geschwindigkeit einstellen zu können. Auf diese
Weise
wird erreicht, daß die Durchflußquerschnitte größer ausfallen als bisher. Die Anordnung
kann nach der Erfindung so getroffen sein, daß die Spannung des Kraftspeichers über
einen Differentialhebel von verschiedenen Stellen aus verändert werden kann.
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In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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An das Gehäuse = des hydraulischen Fahrtreglers sind die Leitungen
2 und 3 angeschlossen, die zu einer von der Fördermaschine angetriebenen Pumpe q.
führen. Das Gehäuseinnere des Fahrtreglers ist in die Räume 5 und 6 unterteilt,
die durch eine Durchlaßöffnung 7 miteinander verbunden sind. Der Quersphnitt der
Durchlaßöffnung 7 kann durch den Einstellkolben 8 verändert werden, der an dem Arm
g eines bei io drehbar gelagerten Rollenhebels angelenkt ist. Die Rolle ii des Hebels
wird durch eine Feder 12 in Richtung des Pfeiles 13 gegen die Kurvenscheibe 1q.
des Teufenzeigers gedrückt, die gleichfalls von der Fördermaschine angetrieben wird
und z. B. eine Steuerkurve 15 trägt. Zur Regelung dient ein Kolben 16, der einerseits
unter dem Druck der im Raum 5 befindlichen Flüssigkeit und andererseits unter der
Belastung eines Kraftspeichers, z. B. einer Feder i7, steht, diemit ihrem einenEnde
an einem Winkelhebel 18, mit dem anderen an einem Hebel ig befestigt ist. Auf den
Hebel ig wirken unter Zwischenschaltung eines Differentialhebels 2o und der Teile
21, 22, 23 sowie 24 ein Einstellhebel 25 und ein federbelasteter Druckluftkolben
26.
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Nachstehend sei die Wirkungsweise des Fahrtreglers nach der Erfindung
unter Heranziehung des in Fig. 2 dargestellten Diagramms veranschaulicht. Das ausgezogen
gezeichnete Diagramm entspricht der ausgezogen gezeichneten Stellung des Differentialhebels
2o und der dadurch bedingten, den Regelkolben 16 belastenden Spannung des Kraftspeichers
17. Bei dieser Stellung ist zum Anheben des Kolbens 16 und damit zum Hervorrufen
eines Regelvorganges über den Winkelhebel 18 ein verhältnismäßig hoher Flüssigkeitsdruck
auf die untere Fläche des Kolbens 16 erforderlich. Die von der Pumpe geförderte
Flüssigkeitsmenge kann daher einen entsprechend hohen Betrag annehmen, ohne daß
der Fahrtregler eine Geschwindigkeitsherabsetzung herbeiführt, mit anderen Worten,
es ist eine große Höchstgeschwindigkeit der Fördermaschine zugelassen. Soll dagegen
die Fördermaschine mit geringerer Höchstgeschwindigkeit fahren, so wird der Einstellhebel
25 in der Pfeilrichtung bewegt und hierdurch über den Winkelhebel 22 und die Stange
7.1 der Differentialhebel 2o beispielsweise in die gestrichelt gezeichnete Lage
gebracht. Hierdurch wird auch der Hebel ig um seinen Anlenkungspunkt nach oben gedreht
und dadurch die Spannung der Feder 17 entsprechend vermindert. Es bedarf
nunmehr eines wesentlich geringeren Flüssigkeitsdruckes, um den Kolben 16 nach oben
zu bewegen und dadurch eine Geschwindigkeitsherabsetzung derMaschineherbeizuführen.
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Die Einstellung der Spannung der Feder 17 kann außer vom Handhebel
25 auch noch von dem Druckluftkolben 26 aus verändert werden, der von fern her,
beispielsweise vom Anschläger an der Hängebank, "gesteuert wird.
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Bei der Einstellung auf verminderte Geschwindigkeit erstreckt sich
die Beschleunigung und Verzögerung der Fördermaschine unabhängig von der eingestellten
Höchstgeschwindigkeit in an sich bekannter Weise stets über die gleichen Wegstrecken,
wie aus den Abschnitten b, v des in der Fig. 2 dargestellten Geschwindigkeitwegdiagramms
hervorgeht.
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Soll der Fahrtregler, wie in Fig. i dargestellt ist, von zwei verschiedenen
Stellen aus eingestellt werden, so kann durch eine Verriegelung, beispielsweise
durch eine mit dem Handhebel 25 verbundene Kurvenscheibe 27 und einen mit einer
Führung 28 für die Stange 24 versehenen Rollenhebel 2g, eine unzulässige Überlagerung
der Einstellbewegungen verhindert werden. Wird beispielsweise der Hebel 25 auf geringere
Geschwindigkeit eingestellt, so wird die Führung 28 durch die Kurvenscheibe 27 und
den Rollenhebel 29 heruntergedrückt und die Aufwärtsbewegung des Kolbens 26 mit
Hilfe des Anschlages 3o auf einen geringeren Weg beschränkt