DE959129C - Einrichtung zur selbsttaetigen Begrenzung des Lastmomentes bei Wippauslegern - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 28. FEBRUAR 1957

D20012 XII35b

ist als Erfinder genannt worden

bei Wippauslegern

Bei Kranen und anderen Hebezeugen, die auf Straßen- oder Schienenfahrzeugen angeordnet sind, muß dafür gesorgt werden, daß das Fahrzeug durch die Last nicht zum Kippen gebracht wird. Bei Kranen mit feststehendem Ausleger läßt sich dieser Gefahr durch die Anwendung einer Überlastsicherung in einfacher Weise begegnen, die beispielsweise anspricht, wenn der Seilzug einen bestimmten Wert übersteigt.

Eine derartige Sicherheitseinrichtung reicht jedoch bei der Anwendung von Wippauslegern nicht aus, weil hier die Standfestigkeit des Fahrzeuges nicht allein vom Gewicht der Last, sondern auch von der Stellung des Auslegers abhängig ist. In diesem Fall verwendet man Einrichtungen, welche die Krantriebwerke stillsetzt, wenn das zulässige Lastmoment überschritten wird.

Die Erfindung schlägt eine derartige Einrichtung für einen verfahrbaren Kran mit Wippausleger vor, bei dem der Ausleger von wenigstens einem hydrau- ao lischen Zylinder bewegt wird und dabei eine Schwenkbewegung ausführt.

Die Erfindung macht sich dabei den Umstand zunutze, daß bei einer solchen Ausbildung mit wachsender Ausladung des Auslegers der Druck «5 im Zylinder steigt und die Zylinderachse ihren Neigungswinkel ändert. Das jeweilige Lastmoment läßt sich daher in einfacher Weise aus der Funk-

tion aus dem spezifischen Druck im Zylinder und dem Neigungswinkel der Zylinderachse ermitteln. Demgemäß schlägt die Erfindung die Anwendung eines der Absperrung des Druckmittelzu- oder -rücklaufes dienenden Steuermittels, z. B. eines Schiebers, vor, der unter dem Einfluß des im Zylinder herrschenden Druckes steht und im entgegengesetzten Sinne von einer Kraft beeinflußt wird, die sich mit dem Neigungswinkel der Zylinderachse ändert.

Als Gegenkraft kann beispielsweise eine Feder dienen, die den Steuerschieber auf einen die Öffnungsstellung des Schiebers bestimmenden Anschlag hin beeinflußt. Ein am Ausleger angeschlossenes Gestänge wirkt auf die Feder ein und verändert beim Verschwenken des Auslegers deren Vorspannung im Ausmaß des Druckanstieges im" Arbeitszylinder bei wachsender Ausladung des Auslegers. Der Zylinderraum jenseits der Feder steht mit der Druckmittelleitung in Verbindung. Wird das zulässige Lastmoment überschritten, dann übersteigt der Flüssigkeitsdruck die Kraft der Feder, was eine Verlagerung des Schiebers in die Schließstellung zur Folge hat.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.

Hier dient dem Wippen, des nur angedeuteten Auslegers 1 das aus dem Zylinder 2 und dem Kolben 3 bestehende hydraulische Kraftgerät, das sich bei 4 auf der Kranplattform abstützt. Das der Lastmomentbegrenzung dienende Steuergerät ist mit 5 bezeichnet. Es enthält einen Schieber 6, der, solange das Lastmoment nicht überschritten wird, von der vorgespannten Feder 7 gegen den Anschlag 8 gehalten wird. In diesem Fall kann das von der Leitung 9 kommende Druckmittel ungehindert in den Zylinder 2 gelangen. Die Feder 7 steht unter dem Einfluß eines Kolbens 10, dessen Kolbenstange an seinem Ende eine Rolle 1 r trägt, die mit einer Kurve I2_a zusammenwirkt. Diese Steuerkurve ist ein Bestandteil des Hebels 12, der um die Achse 13 schwenkbar ist und über die Stange 14 mit dem Zylinder 2 so verbunden ist, daß er bei Änderung des Neigungswinkels der Zylinderachse verschwenkt wird. Dabei beeinflußt die Steuerkurve I2_fl über die Rolle 11 den Kolben 10 in axialer Richtung, was eine Änderung der Federspannung zur Folge hat.

Von der Druckmittelleitung führt ein Abzweig o,_e zu dem Raum 15 des Steuergerätes. Wenn der Federdruck den Druck der Flüssigkeit übersteigt, befindet sich der Steuerschieber 6 in der dargestellten Lage. Wird jedoch mit wachsender Ausschwenkung des Auslegers infolge einer Überlast der Druck im Zylinder 2 größer als der Gegendruck der Feder 7, dann verschiebt die Druckflüssigkeit den Schieber 6 nach links und sperrt die Druckmittelzufuhr ab. Ein weiteres Absenken des Auslegers wird damit unmöglich gemacht und auf diese Weise der Kippgefahr begegnet.

Auch das Anwippen einer Überlast bei zu großer Ausladung des Auslegers wird auf diese Weise verhindert, da auch in diesem Fall der Steuerschieber nach links verschoben und der Zustrom der Flüssigkeit unterbrochen wird.

Mit 16 ist eine Einrichtung bezeichnet, mit welcher der Abstand zwischen dem Kolben 10 und der Rolle 11 und damit die Vorspannung der Feder 7 zum Zwecke genauer Einstellung des Gerätes geändert werden kann.

Claims (4)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Einrichtung zur selbsttätigen Begrenzung des Lastmomentes bei. Wippauelegern!, die von wenigstens einem hydraulischen Zylinder betätigt werden, der beim Wippen des Auslegers eine Schwenkbewegung ausführt, gekennzeichnet durch ein der Absperrung des Druckmittelzu- oder -rücklaufes dienendes Steuerglied, das unter dem Einfluß des im Zylinder herrschenden Druckes steht und im entgegengesetzten Sinne von einer Kraft beeinflußt wird, die sich mit dem Neigungswinkel der Zylinderachse ändert.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuermittel aus einem Schieber besteht, der von einer Feder, deren Kraft sich mit dem Neigungswinkel der Zylinderachse ändert, in der Offenstellung gehalten wird, solange der im Zylinder herrschende Druck kleiner ist als der Federdruck und der in die Schließstellung gelangt, wenn der Druck der den Schieber in dem der Federwirkung entgegengesetzten Sinne beeinflussenden Flüssigkeit den der Feder übersteigt.

3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch ein an dem Zylinder angeschlossenes Gestänge, durch das beim Verschwenken des Zylinders die Spannung der Feder geändert wird.

4. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch ein in das Gestänge eingeschaltetes, der Veränderung der Federkraft dienendes Mittel.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen