DE629572C - Isodromregler fuer Kraftmaschinen - Google Patents
Isodromregler fuer KraftmaschinenInfo
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- G—PHYSICS
- G05—CONTROLLING; REGULATING
- G05D—SYSTEMS FOR CONTROLLING OR REGULATING NON-ELECTRIC VARIABLES
- G05D13/00—Control of linear speed; Control of angular speed; Control of acceleration or deceleration, e.g. of a prime mover
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Description
Um bei Kraftmaschinen, die mit statischen Drehzahlreglern ausgerüstet sind, eine bestimmte
Nenndrehzahl einhalten zu können, hat man Regler gebaut, bei denen der Steuerzylinder
durch eine besondere Nachführung derart beeinflußt wird, daß durch Aufhebung
des Einflusses der statischen Rückführung die Nenndrehzafil nach Abweichung wiederhergestellt
wird. Die Anordnung kann dabei
ίο z. B. derart sein, daß der Kolben des Steuerzylinders
in Abhängigkeit von der Stellung des Servomotorkolbens bzw. der Stellung des
zu steuernden Ventils rückgeführt wird und dadurch die Statik der Drehzahlreglung aufhebt.
Verwendet man Kraftmaschinen, die mit derartigen Reglern ausgerüstet sind, zum An-·
triebe von Wechselstromsynchrongeneratoren in einem großen Verteilungsnetz, so zeigt sich
jedoch, daß die Isodromierung den Einfluß der Statik auf die Lastverteilung unter den
Maschinen aufhebt, eine gewünschte Lastverteilung sich also durch die Reglercharakteristiken
allein nicht einhalten läßt.
as Gemäß der Erfindung wird der geschilderte
Regler dadurch, verbessert, daß die Rückführung des Steuerzylinders von der
Reglermuffe aus über ein geschwindigkeitsabhängiges Organ, insbesondere einen Ölkatarakt,
vor sich geht, und daß bei rascher Einwirkung der Reglermuffe auf das geschwindigkeitsabhängige
Organ dieses über eine Hilfsvorrichtung die Kupplung, zwischen der Reglermuffe und dem Stetierzylinder aufhebt
und dadurch auch die Rückführung des Steuerzylinders. Man erreicht dadurch, daß die isodrome Rückführung des Steuerzyliiiders
während Drehzahländerungen unwirksam ist und erst dann, wenn eine Beruhigung in der Drehzahländerung eingetreten ist, zur
Wirksamkeit kommt.
Der Regler kann gleichzeitig so* ausgestaltet werden, daß mit Hilfe von Zusatzeinrichtungen
entweder die isodrome Rückführung des Steuerzylinders dauernd zur Wirksamkeit gebracht
werden kann, der Regler also wie ein isodromierter statischer Regler arbeitet.
Statt dessen kann man aber auch durch Zusatzeinrichtungen, falls dies unter gewissen
Betriebsfällen erwünscht ist, erreichen, daß ein rein statischer Betrieb stattfindet, die Isodromierungseinrichtung
also unwirksam ist. Schließlich kann man durch weitere Zusatz- ·
einrichtungen mit reinem Isodrombetrieb arbeiten.
In der Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel eines Isodromreglers gemäß der Erfindung
dargestellt.
Der Pendelregler 1 arbeitet in der üblichen Weise auf den Steuerkolben 2, der sich im
Steuerzylinder 3 bewegt, und verändert dadurch die Stellung des Servomotors 4 für das
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl.-Ing. Richard Helbing in Berlin-Charlottenburg.
Kraftmittelzufuhrorgan. Servomotorkolben und Drehzahlregler.sind .durch die Rückführungsstange
5 verbunden. ~
Der Steuerzylinder 3 'ist mit einer besonderen
Nachführung versehen, die durch den Kolben 6 und den Hilfssteuerkolben 7 herbeigeführt
wird. Zu diesem Zwecke ist die Reglermuffe über die Stange 20 bei 33 an den
Hebel 19 angelenkt. Der Hebel 19 ist an
seinem rechten Ende 23 mit dem Steuerkolben 7 verbunden; sein linkes Ende 17 dient
der Rückführung als Drehpunkt und wird zu diesem Zwecke durch die gegeneinandergedrückten
Kolben 15 und 16 festgehalten. Bei einer Änderung der Stellung der Reglermuffe
verstellt daher der Hebel 19- den Steuerkolben 7. Dadurch wird Öl entweder zur
oberen oder zur unteren Seite des Steuerkolbens 6 geführt, so daß dieser sich aufwärts
oder abwärts bewegt und dadurch den Steuerzylinder 3 im .Sinne einer Aufhebung der
Statik der Drehzahlreglung dem Steuerkolben 2 nachführt.
Die Muffe des Drehzahlreglers 1 wirkt «5 über die Winkelhebel 8 auf1 den Ölkatarakt 9
ein. Es sei z. B. angenommen, daß infolge einer plötzlichen Zusatzbelastung die Drehzahl
absinkt, die Reglermuffe sich also nach unten bewegt. Der Kolben 10 des ölkataraktes
9 wird dann nach oben bewegt. Das oberhalb des Kolbens 10 befindliche öl strömt infolgedessen
über die als Drossel wirkende Umleitung 39 in den Raum unterhalb des Kolbens11
und hebt diesen empor. Der Kolben Ii besitzt, gegenüber der Zylinderwandung
ein Spiel von derartiger Größe, daß eine Mitnahme des Kolbens 11 bei rascher Bewegung
des Kolbens 10 gesichert ist. Der Kolben 11
verstellt bei seiner Aufwärtsbewegung entgegen der Wirkung der Feder 12 den Steuerkolben
13. Wie die Fig.. 1 zeigt, wird durch den.Steuerkolben 13- der Ölzu- und -abfluß
zu einem Steuerzylinder 14 gesteuert, in dem -' sich die Führungsplatten 15,16 befinden.
Zwischen den Führungsplatten ist ein Ge-. lenk 17 angebracht, um das sich die Stange
19 drehen kann. Die Stange 19 ist ihrerseits über die Stange 20 mit der Muffe des Drehzahlreglers
ι verbunden. Die im Zylinder 14 So befindlichen Federn 21, 22 suchen die Führungsplatten
15, 16 voneinander wegzuziehen, derart, daß der Drehpunkt 17 der Stange 19
frei wird.
Es war oben angenommen worden, daß infolge einer plötzlichen Drehzahlabsenkung
.: sich der Kolben 13; nach oben bewegte. Dadurch,
wird nun der ölzufluß nach dem Zylinder 14 abgesperrt, während der Ölabfluß
geöffnet wird. Unter der Wirkung der Zugfedern 21, 22 bewegen sich die Kolben 15, 16
auseinander. Da der Gelenkpunkt 17 dann frei wird, vermag die zwischen den Endpunkten
17 und 23 liegende Stange 19 beim Absinken der Stange '20 sich um den Punkt 23
zu drehen, so daß der Hilfssteuerkolben 7 nicht mitgenommen wird. Solange die Drehzahl
der geregelten Maschine sich mit einer höheren Geschwindigkeit ändert, ist also die
rein statische Drehzahlreglung durch Regler i, Steuerkolben 2, Rückführung 5 wirksam.
Sobald jedoch die Drehzahl dem Ruhezustand zustrebt, zieht die Feder 12 den Kolben
13 wieder nach unten. Der Ölzufluß zu dem Zylinder 14 wird dadurch freigegeben,
und die Platten 15, 16 bewegen sich aufeinander
zu, so daß das Gelenk 17 festgelegt wird. Da nun infolge des vorstehend beschriebenen
statisch verlaufenden Regelvorganges der neuen Belastung eine geänderte, und zwar geringere Drehzahl zugeordnet war,
hatte die/Reglertnuffe und damit auch die
Stange 20 sich etwas nach unten bewegt. Beim Festlegen des Gelenkpunktes 17 dreht
sich also die Stange 19 um Punkt 33 im Uhrzeigersinne
und bewegt den Steuerkolben 7 nach unten. Durch den Hilfskolben 6 wird daraufhin der Steuerzylinder 3 so lange verstellt,
bis durch gleichzeitige Verstellung des Servomotorkolbens 4 die Stange 20 wieder die go
Ausgangsstellung erreicht hat und damit die Nenndrehzahl der Maschine wieder vorliegt.
An den Drehpunkt 23 ist noch das linke Ende des Hebels 32 angelenkt, dessen rechtes Ende
mit der Stange 24 gelenkig verbunden ist. Der Hebel 32 ist auch mit der Verbindungsstange 40 gelenkig verbunden und besitzt an
diesem Verbindungspunkte seinen Drehpunkt. Bei den bisherigen Betrachtungen wurde
angenommen, daß die Stange 24 sich frei bewegen kann, auf den Regelvorgang also keinen
Einfluß ausübt. Will man nun aber mit reinem statischem Betrieb arbeiten, so kann
man dies durch Festketten der Stange 24 erzielen, da dann die HilfsSteuerung 6, 7 unwirksam
wird. Gleichzeitig muß dafür gesoi-gt werden, daß der Gestängepunkt 17 sich
frei nach oben ader unten bewegen kann. Zu diesem Zweck wird der Kolben 13 über die
Feder 12 und das Gestänge 34 nach oben verschoben, so daß der ölzufluß zum Zylinder
14 abgesperrt wird und die Platten 15 und 16
den Drehpunkt 17 unter dem Einfluß der Federn 21 und 22 freigeben. Die Stange 34,
die links den Befestigungspunkt für die Feder trägt, ist an ihrem rechten Ende an der
vertikalen Schiene 31 festklemmbar; nach Lösung der Klemme 41 kann die Stange 34
η vertikaler Richtung längs der Schiene 31 verschoben "werden, und dadurch wird dann
auch der Kolben 13 verschoben.
Durch die Verschiebung der Stange 24 in
vertikaler Richtung läßt sich, sofern der Drehpunkt 17 des Hebels 19 durch Auseinanderrücken
der Kolben 15 und 16 freigegeben ist, eine parallele Verschiebung der statischen
Drehzahlcharakteristik erzielen, so daß der Regler nunmehr mit einer anderen Leerlaufdrehzahl arbeitet. Durch eine vertikale
Verschiebung des Steuerzylinders 14 und der mit ihm zusammenarbeitenden Teile,
also der Stange 34 des Steuerzylinders 13, des ölkataraktes 9 und des Drehpunktes für
den Hebel 8, läßt sich eine parallele Verschiebung der isodromen Drehzahlcharakteristik
erreichen. Es ist dann aber erforderlich, daß der Drehpunkt 17 des Hebels 19 durch die
beiden Kolben 16 und 15 festgelegt ist, was durch eine passende Einstellung der Stange
34 erzielt werden kann. Um nun wahlweise eine parallele Verschiebung entweder der statischen
oder der isodromen Drehzahlcharakteristik herbeizuführen, ist ein Hilfsmotor 27 vorgesehen-, der über die lösbaren Kupplungen
28 und 29 auf die Zahnradgetriebe 26 und 30 einwirkt. Die Zahnstangen dieser beiden
Getriebe sind unmittelbar mit der Stange 24 bzw. mit der am Zylinder 14 befestigten
Schiene 31 verbunden.
Den Ölkatarakt 9 kann man statt in der Ausführung gemäß Fig. 1 mit zwei Kolben
auch in der häufig benutzten Form mit einem einzigen Kolben verwenden, derart, daß das
Ölkataraktgehäuse selbst den Kolben 13
steuert. Schließlich kann man auch andere Einrichtungen verwenden, die geschwindigkeitsabhängig
Kräfte übertragen, also z. B. solche, die auf einer Ausnutzung der Massenwirkung
beruhen.
Die Wirkungsweise der neuen Regeleinrichtungen ergibt sich aus den Fig. 2 und 3,
die den Belastungsverlauf bei zwei Maschinen I und II wiedergeben. Es ,sei der Einfachheit
halber angenommen, daß die beiden Maschinen gleich groß sind und die gleiche Statik von beispielsweise 2°/0 bei der statisehen
Drehzahlreglung und gleiche Leerlaufdrehzahl sowie ferner gleiche Isodromcharakteristik
besitzen. Es soll ferner ungleiche Anfangsbelastung der beiden Maschinen vorausgesetzt
werden, die Maschine I soll mit 2S %. die Maschine II mit 8,5 °/0 ihrer Nennlast
belastet sein. Steigt nun die Belastung plötzlich z. B. um das 4, Sfache, was einem
außerordentlich großen -Belastungsstoß entspricht, also von 25 + 8,5 = 33,5 °/0 auf
15°%' so geben die Maschinen durch die
nach der Erfindung vorgesehenen Regeleinrichtungen zunächst ihr Isodromverhalten
auf. Die Regler arbeiten rein statisch. Während dieses dynamischen Vorganges wird die
Laständerung entsprechend der Maschinenstatik abgefangen. Da gleiche Statiken mit
gleicher Leerlaufdrehzahl vorliegen, müssen sich beide Maschinen gleich stark mit je 75%
belasten. Nachdem die Zusatzlast von — 33.5 = ii6,5°/0 voll gedeckt ist, hat
sich die Netzfrequenz entsprechend der Statik um 0,25 Perioden pro Sekunde gesenkt. Die
Feder 12, die nun wirksam wird, zieht den Kolben 13 herunter, so daß der Gestängedrehpunkt
17 festgelegt wird. Die Kraftmaschinenreglungen arbeiten nun isodrom und führen
den Maschinen ausreichende Energie zu, so daß sich die Netzfrequenz auf 50 Perioden
pro Sekunde hebt.
Da beide Maschinen trotz ungleicher Anfangslast im Endzustand gleiche Belastungen
aufweisen, kann jede von ihnen zur unmittelbaren Frequenzhaltung des Netzes herangezogen
werden. Sornit belasten sich derartige isodrom arbeitende Maschinen unabhängig voneinander gleichmäßig und stabil.
Claims (4)
1. Isodromregler für Kraftmaschinen, insbesondere solche, die zum Antrieb parallel
arbeitender Synchronmaschinen dienen, an dem einerseits der Kolben des Steuerzylinders in Abhängigkeit von der
Stellung des Servomotors rückgeführt ist, anderseits der Steuerzylinder selbst zwecks Aufhebung der Statik der Regelanordnung
in Abhängigkeit von der Stellung der Reglermuffe ebenfalls rückgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rückführung des Steuerzylinders von der Reglermuffe aus über ein» geschwindigkeitsabhängiges
Organ, insbesondere einen ölkatarakt, vor sich geht, und daß bei 100"
rascher Einwirkung der Reglermuffe auf das geschwindigkeitsabhängige Organ dieses über eine Hilfsvorrichtung (14)
die Kupplung zwischen der Reglermuffe und dem Steuerzylinder und dadurch auch die Rückführung des Steuerzylinders aufhebt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei rascher
Einwirkung der Reglermuffe auf den Ölkatarakt dieser über eine HilfsSteuerung (13, 14) den Drehpunkt eines Hebels (19)
freigibt, über den die Reglermuffe die Rückführung des Steuerzylinders (3) gegebenenfalls
über eine zweite Hilfssteuerung' (6, 7) herbeiführt.
3.. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Hilfssteuerung
aus einem Zylinder besteht, in dem zwei Steuerkolben unter dem Druck der Steuerflüssigkeit gegeneinander drükken
und dadurch den Drehpunkt des
Hebels festlegen, während sie beim Nach'
lassen des Druckes der Steuerflüssigkeit infolge der Einwirkung von Federn sich voneinander entfernen und dadurch den
Drehpunkt des Hebels freigeben.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ölkatarakt
den Kolben eines Hilfssteuerzylinders betätigt, der die Zufuhr der die beiden Kolben
bewegenden Steuerflüssigkeit regelt.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES107659D DE629572C (de) | 1932-12-28 | 1932-12-28 | Isodromregler fuer Kraftmaschinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES107659D DE629572C (de) | 1932-12-28 | 1932-12-28 | Isodromregler fuer Kraftmaschinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE629572C true DE629572C (de) | 1936-05-07 |
Family
ID=7528271
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES107659D Expired DE629572C (de) | 1932-12-28 | 1932-12-28 | Isodromregler fuer Kraftmaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE629572C (de) |
-
1932
- 1932-12-28 DE DES107659D patent/DE629572C/de not_active Expired
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