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Spinnregler Die Erfindung betrifft einen Spinnregler für Grund- und
Lagendrehzahlregelung. Es ist bereits bekannt, bei Spinnreglern, die sowohl die
Grunddrehzahl wie auch die Drehzahl für die einzelnen Lagen (Ringbankspiele)@regeln,
eine allmählich wachsende Lagendrehzahlregelung dadurch zu erzielen, daß die Drehzahlspitzen
der Lagendrehzahlregellinien nach oben hin abgeschnitten werden. Man hat das bisher
durch einen Anschlag gemacht, der während des Anspinnens den die Lagenscheibe abtastenden
Hebel allmählich' freigab. Dieser Anschlag ist bisher in Form einer besonderen Hilfsscheibe
o. dgl. ausgeführt worden. Hierdurch wurde der Spinnregler jedoch in seinem Aufbau
verwickelt.
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Die Erfindung vereinfacht den Aufbau solcher Spinnregler dadurch,
daß- die Grundkurve einen mit dem Grundhebel verbundenen Anschlag steuert, der beim
Anspinnen den die Lagenscheibe abtastenden Hebel allmählich freigibt. Beim Abspinnen
kann gegebenenfalls dieser Anschlag wieder in Tätigkeit treten, so daß dann auch
die Drehzahlspitzen allmählich mehr und mehr abgeschnitten werden. Will man dagegen
beim Abspinnen wohl mit der Grunddrehzahl heruntergehen, die Lagenregelung jedoch
nicht beeinflussen, so kann erfindungsgemäß der Anschlag in Abhängigkeit von der
Stellung der Grundkurve unwirksam gemacht werden.
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Die Zeichnung gibt einige Ausführungsbeispiele für die Erfindung.
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In der Abb. z ist ein grundsätzliches Spinndiagramm veranschaulicht.
Die Grunddrehzahl, wie sie von der Grundkurve o. dgl. bestimmt wird, ist durch die
Linie a gegeben. Dieser Grunddrehzahl wird die Lagenregelung entsprechend der Kurve
b überlagert. Es muß nun"dafür gesorgt werden, daß beim Anspinnen die Lagenregelung,
von einem Mindestwert allmählich ansteigend, wächst, um während des Hauptspinnens
den Höchstpunkt zu erreichen. Dieser Anstieg der Lagenregelung wird dadurch erreicht,
daß die oberen Spitzen der Lagendrehzahlkurven abgeschnitten werden (s. gestrichelte
Linien c in Abb. r), und zwar wird mit steigender Grunddrehzahl immer weniger von
den Spitzen abgeschnitten. Beim Abspinnen kann entweder die Lagenregelung ihre Amplitude
beibehalten oder die Spitzen werden in umgekehrter Folge wie beim Anspinnen allmählich
wieder mehr und mehr abgeschnitten.
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Die Abb. z bis 5 zeigen Spinnregler, mit denen die Bedingungen des
Diagramms nach der Abb. z erfüllt werden. Das zum Motorregler führende Gestänge
o. dgl. z des Spinnreglers möge im Sinne des Pfeiles s eine höhere
Drehzahl
des Spinnmotors einzustellen gestatten. Die Grunddrehzahl wird bestimmt durch die
Formen einer längsverschiebbaren oder einer im Kreis bewegten Grundkurve, die in
den Ausführungsbeispielen i bis 4 als Lineal 2 dargestellt ist. Diese wandernde
Grundkurve verschiebt eine Rolle 3 auf dem ersten Teil 4, dem Anspinnteil der Kurve,
aufwärts. Während des Hauptspinnens läuft die Rolle 3 auf dem Teil 5 und geht beim
Abspinnen durch Ablauf auf dem Teil 6 wieder nach unten. Die Rolle 3 sitzt am Grundhebel
7, an dem das zum Motorregler führende Gestänge i angeldnkt ist, und wird durch
eine Feier 8 ständig gegen die Grundkurve2 angedrückt. Der Grundhebe17 ist am ortsfest
gelagerten Lagenhebel 9 im Punkt io angelenkt. Der andere Arm des Lagenhebels 9
trägt eine Rolle ii, die die in bekannter Weise von der Herzwelle der Maschine angetriebene
Lagenscheibe 12 abtastet. Die Feder 13 sucht die Rolle i -ständig gegen die Lagenscheibe
12 anzudrücken. Soweit der Spinnregler bisher beschrieben wurde, ist er dem Wesen
nach bekannt.
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Erfindungsgemäß ist nun noch ein Anschlag 14 für den Lagenhebel 9
vorgesehen, der über einen Hebel 15 und eine Kuppelstange 16 mit dem Grundhebel
? gekuppelt ist. Beim Beginn des Anspinnens liegt dieser Anschlag 14 beispielsweise
so am Lagenhebel 9 an, daß er ihn gerade berührt, wenn der größte Durchmesser der
Lagenscheibe i2 unter der Abtastrolle ii steht. Dreht sich die Lagenscheibe 12 nun
unter der Rolle ii weg, so kann diese Rolle der Scheibe zunächst nicht folgen, da
der Lagenhebelg durch den Anschlag i4 am Ausschwingen verhindert wird. Erst wenn
.im Verlauf des weiteren Anspinnens die Grundkurve 2 nach rechts geführt und damit
die Rolle 3 angehoben wird, geht der Anschlag 14 allmählich in die Höhe, so daß
dann der Lagenhebel 9 mit seiner Rolle ii der sich drehenden Lagenscheibe mehr und
mehr folgen kann. Dabei geht auch der Drehpunkt io des Grundhebels 7 weiter nach
oben, und es entsteht auf diese Weise das in der Abb.i veranschaulichte Diagramm
der Motordrehzahl.
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Erfindungsgemäß kann nun der Zeitpunkt, zu dem die allmähliche Freigabe
des Lagenhebels 9 beginnt, dadurch verlegt werden, daß der Anschlag 14 in Bezug
auf den ihn tragenden, von der Grundkurve 2 beeinflußten Hebel 15 verstellbar gemacht
wird. Das läßt sich nach der Abb. 2 beispielsweise dadurch erreichen, daß zwischen
den Anschlag 14 und den Hebel 15 eine Stellmutter 17 eingeschaltet ist,. mit der
der Abstand der beiden Teile 14 und 15 eingestellt werden kann. Eine weitere Möglichkeit
der Einstellung des Anschlages 14 ist dadurch gegeben, daß dieser Anschlag auf verschiedene
Hebellängen des Hebels 9 bzw. 15 einstellbar gemacht wird, beispielsweise indem
sein Festpunkt 18 am Hebel 15 verschoben wird. Die Folge einer solchen Verstellung
ist, daß der Anstieg der oberen Begrenzungslinie, die die Lagendrehzahlspitzen abschneidet,
in Bezug auf die Grunddrehzahllinie verschieden steil sein kann.
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Der grundsätzliche Unterschied des Beispiels nach der Abb. 3 gegenüber
dem der- Abb. 2 besteht darin, daß die Grundkurve 2 konkav gestaltet ist, wodurch
die Regelung des Motors auf »schneller« durch eine Verschiebung des Reglergestänges
i nach unten erfolgt. Die Lagenscheibe 12 ist oberhalb des Hebels g gelagert. Der
Anschlag i4 greift bei diesem Beispiel an demselben Arm des Lagenhebels 9 an, an
dem auch die Lagenscheibe i2 angreift. Der Vorteil dieser Anordnung gegenüber der
nach der Abb. ?,besteht vor allem darin, daß sich die beiden Federn 8 und
13 gegenseitig unterstützen, während sie beim ersten Beispiel einander entgegenwirken,
so daß dort auf das Verhältnis der Federspannungen Rücksicht zu nehmen ist.
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Die Abb. 4 entspricht im wesentlichen der Abb. 3, nur tritt hier noch
folgendes hinzu Der Anschlag 14 ist nicht fest, sondern, an einem Hebel i9 sitzend,
schwenkbar mit dem Hebel 15 gekuppelt. Der Hebel 1g läßt sich durch einen Anschlag
2o seitlich entgegen der Kraft der Feder 21 verschieben. Diese Verschiebung wird
durch die Grundkurve 2 hervorgerufen, wenn das Abspinnen beginnt, so wie es die
Abbildung gerade veranschaulicht. Dann wird der Anschlag 14 von seinem am Hebel
g befindlichen Gegenanschlag entfernt. Die Folge davon ist, daß während das Abspinnens
bei Abnahme der -Grunddrehzahl die Drehzahlspitzen der Lagenregelung nicht abgeschnitten
werden, wie es sonst der Fall sein würde.
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Die Abb. 5 veranschaulicht ein Anwendungsbeispiel für die Erfindung
bei einem Einbauspinnregler mit zwei exzentrischen Scheiben 2 und 12 für die Grund-
und Lagendrehzahlregelung. Im Aufbau entspricht die Anordnung dem Beispiel nach
der Abb. 2. Die Grundscheibe 2 wird über eine auswechselbare Zahnradübersetzung
und eine biegsame Welle 22 vom Schaltkasten 23 am Schwinghebel 24 der Spinnmaschine
angetrieben. Sie macht während eines Abzuges nicht ganz eine Umdrehung. Die Lagenscheibe
12 wird über eine Kette 25 von der Herzwelle 26 der Maschine gleichlaufend angetrieben.
Der Anschlag 14 greift hier unter den Lagenhebel 9 und verhindert so beim Anspinnen
ein Nachgehen der Rolle ii gegenüber der Lagenscheibe 12. Das Gestänge i, das im
Sinne des Pfeiles s -die Bürstenverstelleinrichtung des Motors auf »schneller«
stellt, ist wiederum am Grundhebet
7 angelenkt. Der Grundhebel
7 ist durch einen Hilfshebel 27 geführt, so daß er sich nicht seitlich verschieben
kann. Die den früheren Abbildungen entsprechenden Teile sind mit dem gleichen Bezugszeichen
versehen.
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Die Erfindung bringt den Hauptvorteil, daß in dem gewünschten Spinndiagramm
ohne zusätzliche Hilfsscheiben o. dgl. die Lagendrehzahl- Zunahme und -Abnahme unmittelbar
von der Grundscheibe aus eingestellt werden kann, wobei die Möglichkeit bestellt,
dem Beginn und dem Anstieg der Lagenregelung beliebige Werte zu geben.