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Geschwindigkeitsregelgetriebe für eine Scher- und Bäummaschine Die
Erfindung betrifft ein Geschwindigkeitsregelgetriebe für eine Scher- und Bäummaschine.
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Bei den Maschinen zum Scheren und Aufbäumen von Webketten wird während
des Scherens die Schertrommel und während des Aufbäumens der Kettenbaum angetrieben.
Da während des Aufbäumens die Umfangsgeschwindigkeit bei gleichbleibender Drehzahl
des Kettenbaumes mit der fortschreitenden Bewicklung allmählich anwächst, ändert
sich die Spannung und Beanspruchung der Kettenfäden. Infolgedessen wickelt sich
die Kette nicht gleichmäßig und einheitlich auf den Kettenbaum auf. Das wiederum
führt dazu, daß beim späteren Weben ungleiche Dichten in der Ware oder auch Kettenfadenbrüche
auftreten können.
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Um diesem Übelstand zu begegnen, ist es bekannt, beweglich gelagerte
Fühlwalzen zu verwenden, die sich an die Wicklung des Kettenbaumes anlegen und die
durch Veränderung ihrer Lage bei zunehmender Stärke der Bewicklung mechanisch öder
elektrisch auf Vorrichtungen einwirken, die die Drehzahl des Kettenbaumes entsprechend
verändern. Sollen derartige Fühlwalzen wirksam arbeiten, müssen sie fest gegen die
aufgebäumte Kette gepreßt werden. Abgesehen davon, daß dabei die Fäden unter Umständen
flach gedrückt oder die unvermeidlichen Knoten beschädigt werden, ist das ebenfalls
unvermeidliche Eindringen des Fühlers in die Bewicklung für die Genauigkeit der
Aufbäumarbeit hinderlich.
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Es sind auch Reibscheibengetriebe mit Handvoreinstellung ohne Fühlwalze
zur Regelung der Fadengeschwindigkeit beim Bewikkeln des Baumes von: der Antriebswelle
aus bekannt. Dabei muß man aber entsprechend den verschiedenen Garnen und Längen
mit Wechselrädern arbeiten, um die Geschwindigkeit der Reibscheibenverschiebung
zu erreichen. Das ist umständlich und erfordert viel Zeit.
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Es ist überdies eine Vorrichtung bekanntgeworden, bei der ein Geschwindigkeitswecliselgetriebe
in Form eines Reibscheibengetriebes zunächst auf die Grundgeschwindigkeit eingestellt
und dann selbsttätig im Verlaufe
des Bäumens auf Geschwindigkeitswechsel
Bingeregelt wird. Auch hier findet der Antrieb der Mittel zur Einstellung der Reibscheibenverschiebung
von der Antriebswelle aus durch ein Schwinghebelgestänge statt. Dabei ist eine besondere
Handvoreinstellung nötig.
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Die Erfindung geht von folgenden Erwägungen aus: Bei ortsfester und
drehbar gelagerter Schertr ommel wird der Kettenbaum mit seinem Antrieb auf einem
Schlitten gelagert, der allmählich in Richtung der Längsachse der Schertrommel verschoben
wird, und zwar mit Rücksicht darauf, daß die Bewicklung der Schertrommel im Querschnitt
die Gestalt eines langen Rhombus aufweist, deren schräger Endbegrenzung der Kettenbaum
beim Abwickeln folgen muß. Diese Verschiebung des den Kettenbaum tragenden Schlittens
entspricht dementsprechend der allmählichen Abnahme der Bewicklung auf der Schertrommel
bziv. dem allmählichen Ansteigen der Bewicklung auf den Kettenbaum.
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Die Erfindung macht sich diese Verschiebung des Kettenbaumschlittens
zunutze, um mit ihrer Hilfe zwangsläufig das in den Antrieb des Kettenbaumes eingeschaltete
Geschwindigkeitswechselgetriebe einzuregeln.
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Diese Aufgabe soll erfindungsgemäß dadurch gelöst werden, daß am Kettenbaumschlitten
ein Zahnrad verdrehbar gelagert ist, das in eine an der Kettenbaumschlittenführung
angeordnete, in der Längsrichtung des Schlittens verlaufende Zahnstange eingreift
und beim Arbeiten der Maschine über einen Ketten- oder Riementrieb ständig auf das
Geschivindigkeitsw-echselgetriebe einwirkt, das seinerseits vom Antriebsmotor aus
angetrieben wird. Auf diese Weise wird das in den Antrieb des Kettenbaumes eingeschaltete
stufenlose Geschwindigkeitswechselgetriebe durch die der Schlittenverschiebung entsprechende
Verdrehung des Zahnrades zwangsläufig stets genau auf die Übertragungsgeschwindigkeit
eingestellt, die dem jeweiligen Stande des Aufbäumens entspricht.
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Vorteilhaft ist nach der Erfindung zwischen dem Zahnrad und dem Ketten-
oder Riementrieb eine von Hand einrückbare Kupplung eingeschaltet. Auf diese Weise
kann man die Einwirkung der Zahnraddrehung bei der rriit erhöhter Geschwiridigkeit
stattfindenden Zurückführung des Kettenbaumes nach getaner Arbeit in die Anfangsstellung
auf das Geschwindigkeitswechselgetriebe ausschalten.
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Hier ist darauf hinzuweisen, daß eine Einrichtung bekannt ist, bei
der beim Anwachsen der Fadengeschwindigkeit über ein vorbestimmtes Maß unter
Verwendung eines Hilfsmotors die Drehzahl. des Antriebsmotors für den Kettenbaum
verringert wird, bis die Fadengeschwindigkeit eine Verringerung bis auf ein gewünschtes
Maß erreicht hat. Alsbald aber wird der Durchmesser der Kettenbaumbewicklung wieder
derart anwachsen, daß sich von neuem eine unerwünschte Fadengesehwindigkeit ergibt.
Dann tritt von neuem der Hilfsmotor in Tätigkeit, und es wird wieder um die Geschwindigkeit
des Kettenbaumes herabgesetzt. Hier handelt es sich demnach um ein absatzweises
Herabsetzen der Umdrehungszahl des Kettenbaumes, so daß von einer sich immer während
der ganzen Dauer der Bewicklung des Kettenbaumes gleichbleibenden Fadengeschwindigkeit
und damit auch eines sich gleichbleibenden Zuges keine Rede sein kann. Gerade das
aber soll durch die Erfindung erreicht werden.
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Auch dann, wenn, wie es ebenfalls bekamst ist, von den Kettenfäden
eine Fadenumlaufwalze mitgenommen wird, von der aus durch Zahnräder und Schwenkhebel
bei überschreitun- .einer vorbestimmten Aufwickelgeschwindigkeit ein Regelgetriebe
für den Antriebsmotor verstellt wird, findet eine absatzweise Regelung der Umdrehungszahl
des Kettenbaumes statt, indem nur von Zeit zu Zeit diese Umdrehungsgeschwindigkeit
geändert wird. Dagegen wird durch die Vorrichtung gemäß der Erfindung die Drehzahl
des Kettenbaumes gleichmäßig fortschreitend herabgesetzt, so daß nicht erst ein
Anwachsen der Fadengeschwindigkeit abgewartet wird. Vielmehr wird die Fadengeschwindigkeit
und damit auch der Fadenzug ständig auf der gleichen Höhe gehalten.
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Zur Erläuterung der Erfindung dient das in der Zeichnung dargestellte
Ausführungsbeispiel.
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Abb. i ist eine Stirnansicht und Abb. 2 eine Seitenansicht.
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Auf dem Schlitten i ist ein ein Geschwindigkeitswechselgetriebe enthaltendes
Gehäuse 2 aufgestellt. Auf dem Gehäuse ist der Antriebsmotor 3 für die Welle .4
des Kettenbaumes gelagert. Der nicht mitgezeichnete Kettenbaum ist auf dem Schlitten
i in bekannter Weise angeordnet. Der Schlitten gleitet auf den ortsfesten Führungen
5.
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Erfindungsgemäß ist nun die Schlittenführung 5 mit einer in der Längsrichtung
des Schlittens verlaufenden Zahnstange G ausgerüstet. In diese Zahnstange greift
ein Zahnrad 7 ein, dessen Welle 8 in einem am Schlitten i befestigten Lagerbock
9 gelagert ist. Auf dieser Welle ist ferner ein Kegelrad t o befestigt, das mit
einem Kegelrad i i im Eingriff steht. Dieses Kegelrad ist mit seiner Büchse 12 auf
einer durchgehenden Welle 13
gelagert. Die Welle 13 ist bei
14 und 15
am Schlitten i gelagert. Auf ihr ist der Teil i G einer Klauenkupplung
längs verschiebbar, aber undrehbar vorgesehen, während der
Gegenkupplungsteil
17 mit der Büchse 12 fest verbunden ist. Durch entsprechende Einstellung des Kuppelteils
16 kann also die Drehung des Kegelrades i i auf die Welle 13 übertragen werden.
Die Verschiebung des Kuppelteils 16 wird dadurch bewirkt, daß der Kuppelteil mit
einer auf der Welle 13 längs verschiebbaren Büchse 18 verbunden ist, die durch das
Lager 14 hindurchgeht und jenseits des Lagers durch ein Handrad i9, durch das die
Welle 13 hindurchgeht, in bekannter Weise angestellt wird.
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Die. Kupplung 16, 17 wird geschlossen, wenn der Schlitten i sich beim
Aufbäumen im Sinn der Abb. 2 nach links bewegt. Dann wird durch das Zahnrad 7 die
Welle 13 zwangsläufig gedreht, und von ihr aus wird mittels KettenradeS 2o, Kette
21 und Kettenrad 22 eine in das Geschwindigkeitswechselgetriebe führende Welle 23
gedreht. Diese Drehung wird zur Einstellung des Wechselgetriebes benutzt. Weist
das Wechselgetriebe beispielsweise die bekannte Ausführung auf, bei der auf der
angetriebenen Welle kegelige Reibscheiben gegeneinander verstellt werden, dann bewirkt
die Verdrehung der Welle 23 selbsttätig die Verstellung der kegeligen Scheiben gegeneinander.
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Der Antrieb des Geschwindigkeitswechselgetriebes, also z. B. der Welle,
auf der die kegeligen Reibscheiben gegeneinander verschiebbar angeordnet sind, erfolgt
vom Motor 3 aus in bekannter Weise mit Hilfe der Kettenräder 2q., der Ketten 25
und der Kettenräder 26 auf die Welle 27. Der Bäumtisch bewegt sich entsprechend
der abnehmenden Bewicklung der Schertrommel bzw., der zunehmenden Bewicklung des
Kettenbaumes. Das dadurch gedrehte Zahnrad 7 sorgt für eine der Garnnummer und Fadeneinstellung
entsprechende Umdrehungs-. geschwindigkeitsverminderung der Welle q. über das stufenlose
Wechselgetriebe, so daß eine stets,gleichbleibende Kettenfadengeschwindigkeit beim
Aufbäumen erreicht wird.
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Das Kettenrad 2o ist auf die Welle 13 auswechselbar aufgesetzt und
wird durch das Handrad 28 gegen einen fest mit der Welle verbundenen Anschlag 29
gedrückt.