-
Abstellvorrichtung für IKaschinen zum Zwirnen und Dublieren von Rohseide.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Abstellvorrichtung für Maschinen zum Zwirnen
und Dublieren von Rohseide und sonstigen ganz feinen Gespinsten. Insbesondere bezieht
sich die Erfindung auf eine Zwirn- und Dubliermaschine derjenigen Gattung,, bei
welcher der von einer Abwindspule ablaufende Faden vor dem Aufwickeln auf eine Aufwindspule
einmal um eine die letztere durch Reibungsberührung mitnehmende Abzugwalze herumgeführt
wird.
-
Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß die Abstellvorr'chtung
für Zwirn- und Dubliermaschinen der oben angegebenen Gattung ein Mittel aufweist,
welches sowohl bei Fadenbruch wie auch bei voller Aufwindspule ein .Anhaltere eines
ganzen, aus Abwindspule, Abzugwalze und Aufwindspule bestehenden Elementes bewirkt.
-
Es sind bereits ähnliche Abstellvorrichtungen von Seidenzwimmnschinen
bekanntgeworden, welche bei Fadenbruch ein Stillsetzen. eines ganzen Elementes bewirken.
Diese Abstellvorrichtungen sind aber nicht geeignet, in Verbindung mit Maschinen
der hier in Frage kommenden Gattung verwendet zu werden, welche mit sehr großen
Umdrehungszahlen und während der Nacht ganz ohne Aufsicht, selbst bei x6ooo Umdrehungen
der Spindeln, arbeiten. Diesen bekgunten Abstellvorrichtungen haftet vor altern,
der Nachteil an, daß sie bei voller Aufwindspule kein Stillsetzen eines Elementes
bewirken, wodurch ein Winden des Fadens zu Ringen verursacht und Abfälle des teuren,
zu verarbeitenden Faserguts entstehen, und Anlaß zu einer unnötigen Abnutzung der
eine sehr hohe Umdrehungszel besitzenden Spindeln gegeben wird, beides Übelstände,
die beim Erfindungsgegenstand vermieden sind..
-
Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht, und es ist Fig. z eine teilweise Vorderansicht einer Maschine der
in Frage kommenden Gattung mit der neuen Abstellvorrichtung, Fig. 2 eine teilweise
Seitenansicht dieser Maschine; Fig. 3 zeigt schematisch in einer Draufsicht, wie
die Abwindspulen von der Hauptwelle der Maschine aus bewegt werden; Fig. q. ist
eine der Fig. z entsprechende Ansicht, welche die als Antriebsscheibe für die Aufwindspule
ausgebildete Abzugwalze für deck Fadens und die verschiedenen Teile der Abstellvorrichtung
in größerem Maßstabe veranschaulicht.; Fig. g ist eine in Richtung des Pfeiles A
gesehene -Endansicht den Fig. rI; Fig. 6 ist ein Schnitt nach der Linie B -B der
Fig.. 4r;.
Fig. 7 zeigt eine Einzelheit, und Fig. 8 zeigt Teile
der Abstellvorrichtung in einer zweiten Läge.
-
Damit die Wirkungsweise der neuen Abstellvorrichtung klar ersichtlich
ist, :-oll zuerst der Aufbau der gansen Maschine kurz erläutert werden.
-
Ein starkes Gestell, gebildet von den Seitenstücken z, welche durch
wagerechte Wellen 2 fest zusammengehalten werden, sowie den Spindelträgern 3, dient
zum Tragen sämtlicher Vorrichtungen. Das obere Ende der Seitenstücke x ist derart
ausgebildet, daß das Aufsetzen gleicher Seitenstücke i ermöglicht ist, für den Fall,
daß die Maschine mehrstöckig gebaut werden soll. 4. bezeichnet die Hauptantriebswelle,
welche sich sowoLl bei ein--als auch bei mehrstöckigen Mwchinen über deren ganze
Höhe erstreckt und die Antriebsvorrichtungen der verschiedenen Stockwerke trägt.
An die den Antrieb aufnehmende Maschinenseite ist ein besonderes Gestell 5 angebracht,
welches die Lager der Hauptwelle 4 trägt. Auf der Welle 4 sind eine Los- und Festscheibe
6 bzw. 7 und eine große Riemenscheibe 8 angebracht, welche durch den sie umlaufenden
endlosen Riemen 9, der über eine weitere Scheibe 81 läuft, den Spindeln io der Abwindspulen
eine Umdrehungsbewegung mitteilt (Fig. 3). Die sich nach oben verlängernde Hauptwelle
4. trägt eine Schraube ohne Ende 1i, welche in eine auf der Welle 12 sitzende Schnecke
13 (Fig. i) eingreift. Auf der Welle 12 sitzen zwei Kegelräder 14 (in Fig. i ist
nur eines gezeigt), die je mit einem auf der Welle 15 sitzenden Kegelrad 16 kämmen
und so diese Welle 15 treiben.
-
Auf den Wellen 15, von denen in den Figuren ebenfalls nur eine gezeigt
ist, sind in räumlicher Übereinstimmung mit den Spindelgruppen die als Antriebsscheiben
ausgebildeten Abzugwalzen 17 angeordnet für den Faden, an welche sich die Aufwindspulen
18 anlegen, die angetrieben durch diese Scheiben 17, den dublierten Faden aufwickeln.
Der Antrieb der Scheiben 17 wird noch weiter unten ausführlicher beschrieben. Die
Aufwindspulen 18 werden von Doppelhebeln ig getragen, welche drehbar auf einer der
Verbindungswellen 2 gelagert sind und durch ein Gewicht 2o in fester Berührung mit
der Antriebsscheibe bzw. Abzugwalze 17 gehalten werden.
-
Der von den Abwindspulen io sich abwickelnde Faden 21 erhält von diesen
die gewünschte Drehung und geht hierauf durch den Fadenspanner 22 (Fig. 2) hindurch,
sowie ,durch den Fadenführer 23 und die Kontroll-und Abstellgabel 24, um dann im
Fadenführer 25 dubliert zu werden, worauf er um den halben Umfang der Antriebsscheibe
17 herumgeführt wird, um dann durch den feststehenden, ein Rutschen des Fadens 21
auf der Scheibe 17 verhindernden Fadenführer 26 und den beweglichen Fadenführer
27 der Aufwindspule 18 zugeführt zu werden. Der bewegliche Fadenführer 27 wird von
der längs der ganzen Maschinenseite geführten Querstange 28 getragen, welcher durch
nicht gezeigte Mittel eine gleichmäßige Hin- und Herbewegung erteilt wird, Die den
gleichmäßigen Fadenabzug sichernde Abzugwalze oder Scheibe 17 erteilt den von ihr
angetriebenen Aufwindspulen 18 eine ihrer Umfangsgeschwindigkeit entsprechende,
vollständig gleichmäßige Aufwicklungsbewegung. Die Umdrehungszahl der aufwindenden
Spulen 18 wird sich bei jedem Durchmesser der letzteren immer gleich bleiben, da
dieser Durchmesser keinen Einfluß auf die Geschwindigkeit des gezwirnten Fadens
hat.
-
Die Kontroll- und Abstellgabel24 stützt sich auf den Faden 21 mit
einem Druck, welcher geringer ist als die in dem Faden innewohnende Spannung.
-
Die beschriebenen verschiedenen Einrichtungen ermöglichen es, die
Geschwindigkeit der Aufwicklung um ein bedeutendes zu erhöhen, wobei diese Geschwindigkeit
nur durch die Zahl der Umdrehungen auf den Spindeln io beschränkt wird, die im vorliegenden
Falle bis 16 ooo Umdrehungen pro Minute machen können.
-
Die auf dem Faden 21: ruhende Kontroll-und Abstellgabel24 ist an dem
entgegengesetzten Ende mit einer stabähnlichen Verlängerung 29 versehen, die ein
verstellbares Gewicht 3o trägt. Die Gabel 24 ist bei 32 drehbar an einer Hülse 31
gelagert, welche auf der Welle 2 angeordnet ist. 33 bezeichnet einen bei 34 an einem
Auge dieser Hülse 31 drehbar befestigten Doppelhebel, der an jedem Ende mit einem
Queransatz versehen ist. Der eine dieser Queransätze liegt in der Bewegungsbahn
der Gabel 24, während sich der andere für gewöhnlich in einen Zahn 34, (Fig. 4)
eines Handhebels 35 einhängt. Letzterer ist bei 36 an einer auf dieselbe Welle 2
wie die Hülse 31 geschobenen Hülse 37 (Fig. 5) drehbar befestigt. An diesen Hebel
35 ist außerhalb dessen Drehpunktes 36 bei 38 eine Stange 39 angelenkt, welche
sich an den die Aufwindspule i8 tragenden Doppelhebel ig anlegt und am oberen Ende
einen kleinen Ansatz 40 trägt.
-
Auf der Welle 15 ist ein Kreisexzenter 41 (Fig. 4, 8) angeordnet,
welcher eine auf einer Stange 42 angebrachte kleine Reibungsrolle 43 antreibt und
so der Stange 42 eine Abwärtsbewegung erteilt, während die rückläufige Bewegung
dieser Stange durch eine Feder 44 bewirkt wird. Diese sich hin und her bewegende
Stange 42 ist auf der Welle 15, sowie in der am Doppelhebel 1g angebrachten Führung
45 gelagert. Auf der Unterseite des von
der Welle 15 abgekehrten
Endes der Stange 42 sind zwei Zähne 46, 47 vorgesehen, von welchen der Zahn 47 in
der Führung 45 gleitet, während der andere Zahn 46 sich oberhalb des Ansatzes 4o
hin und her bewegt.
-
Am oberen Ende des Doppelhebels ig ist ein kleiner Ansatz 48 befestigt,
auf welchen ein Hebel 49 zu ruhen kommt. Letzterer trägt an seiner Unterseite Zähne
50 und ist auf der Welle 15 beweglich gelagert.
-
Die Antriebsscheibe bzw. Abzugwalze 17 ist lose auf der Welle i5 angeordnet
und erliält ihren Antrieb vermittels einer auf diese Welle gekeilten Reibungsscheibe
51 (Fig. _), deren Reibflächen im gewöhnlichen Arbeitszustande durch Druckwirkung
der Feder 52 (Fig. i) aneinandergepreßt werden. Die Teile 17 und 51 können durch
Betätigung eines Doppelhebels 53 außer Eingriff gebracht werden. Der Hebel 53 ist
bei 54 drehbar am Maschinengestell befestigt und trägt am einen Ende einen Hebel
55, der seinerseits an einem Ende mit einem in einen Schlitz des Doppelhebels ig
ragenden Bolzen 56 versehen ist. Am Doppelhebel 53 ist ferner ein Träger 57 befestigt,
der eine kreisbogenförmige, nahe der Antriebsscheibe 17 gelegene Bremsscheibe 58
trägt.
-
Mit jedem der Doppelhebel ig ist noch eine senkrechte Stange
59 verbunden. Die Stange 59 steht am unteren Ende mit einem drehbaren
Doppelhebel 6o in Verbindung, der eine die Achse einer der Spindeln io umgebende
Reibungsscheibe 61 trägt.
-
Die Wirkungsweise der verschiedenen Teile der Abstellvorrichtung ist
wie folgt Bei eintretendem Fadenbruch senkt sich die ihres Haltes verlustige Kontroll-
und Abstellgabel 24. Die Fallwirkung dieser Gabel wird dabei durch ein durch den
Ansatz 61, der Gabel aus seiner Gleichgewichtslage gebrachtes kleines Gewicht 62
verstärkt. Durch die Senkung des vorderen Endes der Gabel 24 wird dessen hinteres
Ende samt der Stange 29 gehoben, welches dann diese Bewegung auf den Hebel 33 überträgt,
so daß letzterer mit dem Zahn 341 des Hebels 35 außer Eingriff kommt. Infolgedessen
kann sich das schwere, entgegengesetzte Ende des Griffhebels 35 senken, wobei dann
unter Vermittlung der Stange 39
ein Emporheben des Ansatzes 4o bewirkt wird,
der hierbei in den freien Raum zwischen dem Zahn 46 und dem Hebel ig, d. h. in die
Bewegungsbahn der Stange 42, bewegt wird (Fig. 8). Wenn nun' die Stange 42 durch
das Exzenter 41 in Richtung des in Fig. 8 eingetragenen Pfeiles H bewegt wird, so
wird der obere Arm des Doppelhebels ig von der Antriebsscheibe 17 wegbewegt, wobei
sich der an ihm vorgesehene Ansatz b:s hinter einen der Zähne 5o des Hebels bewegt.
Wenn das de-''all ist, so wird sich der Hebel 49 etwas senken, so daß die Aufwindspule
18 außer Reibungsberührung mit der Antriebsscheibe bzw. Abzugwalze 17 kommt. Wenn
sich nun die Stange 4z unter der Wirkung der Feder 44
wieder rückwärts bewegt,
so wird der Zahn 47 aus der Führung 45 heraüsbewegt werden und gegen den Hebel ig
zu liegen kommen. Während der nächsten Bewegung der Stange 42 in Richtung des Pfeiles
H wird dann der Hebel ig noch mehr in Richtung des in Fig. 4 gezeigten Pfeiles J
geschwungen, so daß die Stange 55 um so viel gehoben wird, daß der Hebel 53 die
Reibungsscheibe 51 außer Eingriff mit der Antriebsscheibe 1.7 bringt, gegen welche
dann gleichzeitig die vom Träger 57 getragene Scheibe 58 gedrückt wird, so daß sie
rasch zum Stillstand kommt. Durch die Ausschwingung des Doppelhebels ig ist ferner
die Stange 59 so viel gehoben und der Doppelhebel 6o um so viel geschwungen
worden, daß die Scheibe 61 gegen die Spindel lo der Abwindspule gedrückt wird und
die letztere rasch abgebremst wird.
-
Bei voller Spule 18 wirken die Abstellvorrichtungen wie folgt Der
durch den Fadenauflauf sich ergebende zunehmende Umfang der Aufwindspule 18 schiebt
den Doppelhebel ig so lange weiter von der Antriebsscheibe bzw. Abzugwalze 17 weg,
bis der in der Führung 45 gleitende Zahn 47 aus letzterer heraustritt, sich senkt
und sich gegen den Hebel ig anlehnt. Beim Bewegen der Stange 42 in Richtung des
in Fig. 8 gezeigten Pfeiles H wird dann der Doppelhebel ig wieder um so viel in
Richtung des in Fig. 4 gezeigten Pfeiles J geschwungen, daß der Ansatz 48 in den
Bereich der Zähne So kommt, worauf in derselben Weise wie bei Fadenbruch die Aufwindspule
18, die Antriebsscheibe bzw. Abzugwalze 17 und die Spindel io der Abwindspule zum
Stillstand gebracht werden.
-
Um zu verhindern, daß die Kontroll- und Abstellgabeln 24 beim Stillstande
der Maschine, d. h. beim Nachlassen- der Fadenspannung, herunterfallen, in welchem
Falle sie dann beim Anlassen der Maschine einzeln hochgehoben werden müßten, ist
eine in den Naben 31, 64 gelagerte Welle 63 vorgesehen, die am einen Ende
einen Handgriff 65 trägt. Auf dieser Welle sind eine Anzahl je mit einem Anschlag
66 versehene Scheiben befestigt. Ein jeder dieser Anschläge 66 arbeitet mit einem
Bügel 67 (Fig. 5 und 7) zusammen, der durch ein Gewicht 68 in der Richtung des in
Fig. 7 gezeigten Pfeiles K zu drehen gesucht wird.
-
Vor dem Abstellen der Maschine wird der Hebel 65 in die in Fig. 7
gezeigte Lage gedreht, wobei jeder Bügel 67 mit der Unterseite der entsprechenden
Gabel 24 in Eingriff kommt und für letztere beim Aufhören der
Fadenspannung
eine Stütze bildet. Sobald die Fadenspannung wieder da ist und . der liandgriff
65 wieder in die ursprüngliche Lage zurückbewegt und der Anschlag 66 mit dem Bügel
67 außer Berührung gebracht worden ist, wird dieser Bügel durch das Gewicht
68 selbsttätig wieder mit der Gabel 2.1. außer Eingriff gebracht.