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Fadenklemmvorrichtung für Spinnmaschinen Die Erfindung betrifft eine
Fadenklemmvorrichtung für Spinnmaschinen, hei denen bei Fadenbruch ein mit dem Fadenwächter
verbundener Teil in den Bereich eines hin und her gehenden Antriebsgliedes bewegt
wird.
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Die bekannten Fadenklemmvorrichtungen dieser Art haben den Nachteil,
daß sie in der Bauart verwickelt sind und die Bedienung der Maschine, insbesondere
deren häufig @erforderliche Reinigung, behindern.
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Der Zweck der Erfindung ist daher,-diese Nachteile zu beseitigen und
:eine Einrichtung zu schaffen, die während des Betriebes für gewöhnlich den Raum
zwischen dem Sp_ innmaschinengestell und den Streckwalzen vollkommen frei läßt und
mithin eine bequeme Reinigung der Maschine ermöglicht.
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Die Fadenklemmvorrichtung nach der Erfindung kennzeichnet sich im
wesentlichen dadurch, daß bei Fadenbruch das Antriebsglied den Fadenwächter so bewegt,
daß sein Ansatz einen Arm eines für gewöhnlich auf dem Spinnmaschineng estell ruhenden
Schwinghebels ausschwingt, der hierdurch gegen einen die Fadenklemmscheibe drehenden
Plunger stößt. Auf den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt,
und .es zeigen Abb. i .eine teilweise geschnittene -'Endansicht einer Spinnmaschine
gemäß der Erfindung, -Abb.2 eine Draufsicht auf das eine Ende der Spinnmaschine,
bei der einzelne Teile fortgelassen und andere im wagerechten Schnitt dargestellt
sind, Abb.3 einen abgebrochenen senkrechten Schnitt nach der Linie 3-3 der Abb.2
mit der Kupplung, welche die Hauptwelle der Spinnmaschine mit den getriebenen Teilen
der Abstellvorrichtung verbindet, Abb. ;. einen Querschnitt mit einer Walzenlagerung,
einem Teil des Tisches und der Streckwalzen sowie einer Abstellvorrichtung in der
Arbeitsstellung, Abb.5 eine ähnliche Ansicht in größerem Maßstab mit der Steuervorrichtung
einer der Abstellvorrichtungen in der Stellung unmittelbar nach dem Bruch des Vorgespinstes,
Abb.6 eine ähnliche Artsicht mit der Steuervorrichtung und den zugehörigen Teilen
in der Lage, wo die Abstellvorrichtung in Tätigkeit tritt,
Abb.7einen
wagerechten Schnitt durch die Steuervorrichtung und die zugehörigen Teile nach der
Linie 7-7 der Abb. 6, Abb. 8 einen senkrechten Schnitt nach der Linie 8-8 der Abb.
6, Abb.9 eine schaubildliche Ansicht des Gehäuses für die Steuervorrichtung, Abb.
io und i i in vergrößertem Maßstab gezeichnete Einzelheiten nach der Linie i o-i
i der Abb. 5 und 6 in zwei verschiedbnen Stellungen der einzelnen Teile, Abb.12
.eine Ansicht der Abstellvorrichttuig in Richtung des Pfeiles i2 in Abb.4 gesehen,
Abb.13 einen senkrechten Schnitt durch die Abstellvorrichtung nach der Linie 13-13
der Abb. 12, Abb.14eine Draufsicht auf die Abstellvorrichtung in Richtung des Pfeiles
14 in Abb.4 gesehen, Abb.15 eine Einzelansicht des die Abstellvorrichtung beeinflussenden
Hebels und Abb. 16 einen Schnitt nach der Linie 16-16 der Abb. 5.
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Auf .den Zeichnungen ist eine gewöhnliche Spinnmaschine dargestellt
worden, deren Endrahmen A einen wagerechten Tisch B tragen. Die Außenkanten
dieses Tisches weisen Träger C auf, die die Stützen für die Streckwalzen D tragen.
Die Spinnmaschine ist mit dem üblichen Träger E für die Spulen F versehen, von welchen
das Vorgespinst abgezogen wird. Das Vorgespinst läuft über die bekannte Tragstange
G und durch die Streckwalzen zu den Spindeln H, auf welche das gesponnene Garn.
aufgewickelt wird. Die Spindeln H werden. von der auf der Hauptwelle K der Maschine
angeordneten Trommel l getrieben. .
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Die Abstellvorrichtung besteht aus zwei von der Hauptwelle K aus durch
das Getriebe 2 hin und her bewegte Stangen i und i' und mehreren entlang einer jeden
Seite der Maschine angeordneten Einheiten, von denen je eine mit dem nach jeder
Spindel der Maschine führenden Vorgespinst zusammenarbeitet. Jede Einheit weist
eine Abstellvorrichtung 3 (Abb. i) und eine Steuervorrichtung 4 (Abb. 4) auf. Die
Abstellvorrichtung 3 einer jedenEinheitbestehtaus einerKlemme 5, welche in :einem
an der Stange G (Abb. 4) befestigten Gehäuse 6 angeordnet ist und unter Wirkungeines
Hebels 7 steht, der für gewöhnlich auf dem Tisch B der Spinnmaschine liegt. Die
Steuervorrichtung 4 einer jeden. Einheit weist einen eine Fadenführung 9 tragenden,
in einem Gehäuse io drehbar gelagerten Wächterhebel 8 auf. Das Gehäuse io ist an
dei Außenseite eines der Walzenträger C der Maschine 'befestigt. Sobald das durch
-die Führung g laufende Gespinst bricht, wird der Hebel 8 durch sein Eigengewicht
in eine Lage bewegt, in welcher er mit einer der hin und her bewegten Stangen z
und i' in Eingriff kommt, wodurch dieses mit dem Hebe17 der Abstellvorrichtung dieser
Einheit verbunden und die entsprechende Klemme .-5 in diejenige Stellung gebracht
wird, in welcher der Vorschub des zerrissenen Vorgespinstes nach den Streckwalzen
unterbrochen wird.
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Die Antriebsvorrichtung 2 für die Stangen i und i' ist an einem der
Endrahmen A der Spinnmaschine angeordnet und besteht aus einer durch einen Riemen
13 (Abb. i) von der Welle K getriebenen Welle 12, .einer durch ein Schneckengetriebe
15 (Abb. 3) mit der Welle 12 verbundenen Querwelle 14 und an jedem Ende der Welle
14 vorgesehenen Nocken 16, 16' (Abb. 2), die mit an Plungern 18, 18' befestigten
Platten 17, 17' zusammenarbeiten. Die Plunger 18, 18' ihrerseits sind an den Enden
der Gleitstangen i, i' befestigt. Durch Federn i g, i g' werden die Platten 17,
17' mit den Nocken 16, 16' in Berührung gehalten und die Stangen i, i' in ihre-Ausgangslage
zurückgebracht, nachdem sie durch die Nocken 16, 16' vorgeschoben worden sind. Jeder
der Nocken 16, 16' hat einen scharfen Vorsprung, so daß der Hub einer jeden Gleitstange
so schnell erfolgt, daß von einer ruckweisen Bewegung gesprochen werden kann.
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Damit die Einheiten der Abstellvorrichtungen an beiden Seiten der
Maschine in gleicher Weise ausgeführt werden können und die Fadenwächterheb,e18
der Einheiten alle durch einen Hub einer der Stangen i und i' bewegt werden können,
ist es notwendig, daß die Hinundherbewegungen der beiden Stangen nachentgegengesetzten
Richtungen erfolgen. Zu diesem Zweck ist die mit dem Nocken 16 zusammenarbeitende
Platte 17 unmittelbar am Außenende des Plungers i 8 angeordnet, so daß sie mit der
Innenseite des Nockens 16 zusammenwirkt, während die mit dem Nocken 16' zusammenarbeitende
Platte 17' an der Innenseite einer U-förmigen, an dem Plunger 18' befestigten Verlängerung
21 vorgesehen ist, so daß sie mit der Außenseite des Nockens 16' in Eingriff steht.
Durch die Federn i 9 und i g' werden die Plunger 18 und 18' sowie die Stangen i
und i' gegen die Nocken 16 und 16' gedrückt.
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Damit die Abstellvorrichtung beim Einziehen und Verknüpfen. der Enden
des Vorgespinstes beim Anlassen der Maschinen nach dem Herausnehmen der Spulen nicht
hinderlich ist, werden zweckmäßig die Stangen i und i' nicht unmittelbar nach dem
Anlassen der Maschine bewegt. Zu diesem Zweck ist die Scheibe 22, über welche der
Riemen 13 (Abb. 3) läuft, lose auf der Welle 12 angeordnet und mit dieser durch
eine gezahnte
Kupplung 23 verbunden, .die selbsttätig gelöst wird,
wenn die Spinnmaschine zum stillstand gebracht wird und nicht eher wieder eingerückt
werden kann, als bis die Spinnmaschine abermals angelassen worden ist. Die selbsttätige
Steuerung der Kupplung wird dadurch erreicht, daß eine Platte 24 (Abb. 2, 3) dieser
Kupplung mit einem bei 26 drehbar gelagerten Hebel 25 verbunden wird, dessen
unteres Ende mit der Stange M zusammenarbeitet. Wenn die Stange M zwecks Anhaltens
der Spinnmaschine von Hand verschoben wird, stößt sie gegen das untere Ende
des Hebels 25 und öffnet die Kupplung 23, wie Abb. 3 zeigt. Solange die Stange M
in dieser Lage verbleibt, verhindert sie ,eine Einwärtsbewegung des unteren Endes
des Hebels 25, so daß die Kupplung 23 nicht wieder eiregerückt werden kann. Sobald
die Stange AI zwecks Anlassens der Spinnmaschine einwärts bewegt worden ist, kann
die Kupplung 23 von Hand durch einen Griff 27 an der Platte 24 eingerückt werden,
so daß die Gleitstangen i und i' wieder zur Wirkung kommen.
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Da die Fadenwächter- oder Steuervorrichtungen 4 für alle Einheiten
gleich sind, genügt die Beschreibung einer :einzelnen. Der Fadenwächter 8 der Steuervorrichtung
ist an einem wagerechten Zapfen 28 drehbar gelagert, dessen Enden in dem Gehäuse
io angeordnet sind. Der Zapfen 28 liegt oberhalb der Gleitstange i und oberhalb
und außerhalb der Außenkante des Tisches B, so daß er sich in der Nähe der Bewegungsbahn
des Vorgespinstes befindet. An dem Außenende des Armes 29 des Hebels 8 ist eine
Fadenführung 9 vorgesehen, die unmittelbar oberhalb der Achse einer der Spindeln
H liegt, derart, daß das von den Streckwalzen D kommende Vorgespinst unmittelbar
durch diese Führung nach der Spindel H geleitet werden kann. Der Arm 3o des Hebels
8 ist nur kurz, so dafa er sich nur wenig über den Tisch ,erstreckt. Der Hebe18
ist lose an seinem Zapfen angeordnet und kann frei von einer in Abb.4 veranschaulichten
Arbeitsstellung, in weicher der Arm 29 gegen einen Anschlag 31 an der Vorderseite
des Gehäuses io ruht, nach der in Abb.6 veranschaulichten Lage schwingen, in welcher
ein Vorsprung 32 des Armes 30 mit dem Arm 33 des Hebels 7 der Abstellvorrichtung
der zugehörigen Einheit in Eingriff kommt. Der Hebel 8 wird für gewöhnlich durch
den Zug des durch die Führung g laufenden Vorgespinstes in die Arbeitsstellung gehalten.
Der Anschlag 31 für den Hebel8 hat eine V-förmige Nut, durch welche trotz der losen
Anordnung des Hebels auf seinem Zapfen Schwingungen vermieden werden. Sobald das
Vorgespinst bricht, wird der Hebe18 durch sein Eigengewicht in die Außerbetriebstellung
geschwungen, so daß der Vorsprung 32 in Eingriff mit dem Arrn 33 kommt. Zu diesem
Zwecke ist der Arm 30 so ausgebildet, daß sein Drehmoment um den Zapfen 28
ein wenig größer ist als das des Armes 29. Ein geringer Unterschied in den Drehmomenten
der beiden Arme genügt, um den- Hebel beim Bruch des Vorgespinstes ausschwingen
zu lassen. Infolge des geringen Unterschiedes in dem Drehmoment der beiden Arme
und infolge der Lage des Zapfens in der Nähe der Bewegungsbahn des Gespinstes, wird
durch die Führung 9 auf das Gespinst keine höhere Beanspruchung ausgeübt als durch
die Reibungsbeanspruchung der feststehenden üblichen Fadenführungen.
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Die Änderung der Lage des Hebels 8 infolge Fadenbruchs wird auf die
Abstellvorrichtung 3 übertragen. Zu diesem Zweck ist der Hebe18 mit einem von- seinem
Drehpunkt herabhängenden keilförmigen Nocken 34 (Abb. i o, i i) versehen, während
die Stange i mit aufwärts sich erstreckenden Schneiden 35 (Abb. 5, 8, to, i i) ausgerüstet
ist, von denen je eine in der Nähe :eines jeden Hebels 8 liegt. Befindet sich der
Hebel 8 in der Arbeitsstellung mit seinem Arm 29 in Berührung mit - dem Anschlag
31, so liegt sein Nocken 34 an der Innenseite der Bewegungsbahn der Schneide 35
(Abb, io, i i ), so daß bei jeder Hinundherbewegung der Stange i die Schneide, wie
Abb. io zeigt, an dem Nocken. 34 vorbeigeht. Sobald jedoch das Vorgespinst bricht
und der Hebe18 unter Wirkung der Schwere die in Abb.6 veranschaulichte Lage einnimmt
und sein Vorsprung 34 gegen den Arm 35 liegt, wird die Schrägfläche 36 des Nockens
34 in die Bahn der an der Stange i befindlichen Schneide 35 gebracht, wie dies Abb.
io in gestrichelten Linien zeigt. Indem nun die Schneide 35 an dem Nocken 34 entlang
gleitet, wird der Hebel 8 um seinen Drehpunkt 28 geschwungen, so daß der Ansatz
32 den Arm 33 abwärts drückt. Da die Stange i ruckweise bewegt wird, erfolgt auch
die auf die Wirkung der Schneide zurückzuführende Schwingbewegung des Hebels 8 plötzlich,
so daß der Arm 33 schnell und plötzlich abwärts bewegt wird. Hierdurch wird Hebe17
schnell in die in Abb. q. gestrichelt angegebene Lage gebracht.
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Die Abstellvorrichtungen 3 (Abb. 4, 12 bis 15) aller Einheiten sind
gleich, so daß die Beschreibung einer Einheit genügt. Die Klemme 5 der Abstellvorrichtung
liegt drehbar in einem Gehäuse 6, welches an einer allen Einheiten an einer Seite
der Maschine gemeinsamen. Tragstange 37 befestigt ist. Die Tragstange 37 ist ihrerseits
an der Stange G der Spinnmaschine durch Konsolen 38 befestigt.
Die
Klemme 5 ist zylindrisch ausgebildet und hat eine geraubte Oberfläche. Sie ist exzentrisch
auf einer in den Seitenwandungen 4o des Gehäuses 6 gelagerten Welle 39 angeordnet.
Das Gehäuse 6 hat zwischen einer der Seitenwandungen 40 und dem Boden 42 eine Öffnung
41 für den Durchgang des von der Spule kommenden Vorgespinstes unterhalb des Klemmzylinders
5 und oberhalb des Bodens 42. Das Vorgespinst wird in dieser Lage durch Führungen
geleitet, die aus einem von dem Deckel 44 des Gehäuses 6 abwärts sich erstreckenden
und in der Mitte seines unteren Endes fortgeschrittenen. Ansatz 43 sowie einer von
einer an dem Boden 42 des Gehäuses 6 durch Schrauben 47 befestigten Platte 46 aufwärts
sich erstreckenden Platte 45 bestehen. Tnfolge der exzentrischen Lagerung kann der
Klemmzylinder 5 so gedreht werden, daß seine geraubte Fläche auf dem über den Boden
42 des Gehäuses 6 gelangenden Vorgespinst ruht, um ° es, wie Abb. 13 zeigt, festzuklemmen.
Weiber kann der Zylinder 5 so gedreht werden, daß seine geraulite Fläche von dem
Boden 42 genügend weit entfernt liegt, um, wie Abb. 4 zeigt, den Durchgang des Vorgespinstes
zu ermöglichen. Durch eine an einem Ende der Welle 39 vorgesehene Kurbel 48 kann
der Klemmzylinder 5 aus der unwirksamen in die wirksame oder von der wirksamen in
die unwirksame Lage gebracht werden. Bei der Drehung von der einen in die andere
Lage gelangt der Zylinder 5 in eine Stellung, in welcher der Schwerpunktsmitbelpunkt
unmittelbar oberhalb der Achse der Welle 39 liegt. Infolgedessen bleibt der Zylinder
5 sowohl in seiner wirksamen als auch in seiner unwirksamen Lage stehen.
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Durch die Stange 37 hindurch erstreckt sich ein Plunger 49 mit einem
verbreiterten oberen Ende 5o und einer Schulter 51, die für gewöhnlich gegen die
Stange 37 anliegt. Befindet sich der Klemmzylinder 5 in seiner unwirksamen Stellung,
so ruht die Kurbel 48 auf dem oberen Ende dies Plungers 49. Durch eine plötzliche
Aufwärtsbewegung des Plungers 49 wird mithin die Kurbel 48 aufwärts bewegt, wodurch
der Klemmzylinder 5 in die wirksame Lage gedreht wird. Der Hebel 7 der Abstellvorrichtung
dient dazu, den Plungier 49 beim Bruch des Vorgespinstes eine solche Aufwärtsbewegung
zu geben. Der Hebel 7 ist in einem Zapfen 52 nahe dem inneren Ende des Gehäuses
io der Steuervorrichtung drehbar gelagert und weist dien kurzen Arm 33 auf, der
sich, wie bereits beschrieben, in die Bahn des Vorsprunges 32 an dem inneren Arm
des Hebels 8 ,erstreckt. Weiter weist der Hebel 7 einen langen Arm 53 auf, der mit
dem Plungger 49 zusammenarbeitet. Der lange Arm 53 des Hebels ist der einzige Teil.
der ganzen Vorrichtung, der in dem Raum zwischen dem Tisch B und den Streckwalzen
D
liegt, und dieser Arm ruht für gewöhnlich auf der Oberfläche -des Tisches
B, wo -er in keiner Weise hinderlich ist. Der Arm 53 weist am Außenende einen verbreiterten
Teil 54 auf (Abb.2), dez gegen das untere Ende deß Plungers 49 stößt, sobald der
Arm infolge Abwärtsbewegung des kurzen Armes 33 durch den Ansatz 32 des Hebels 8
plötzlich gehoben wird.
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Damit trotz der fortwährenden Hinundherbewegung der Stange i der Hebel
7 der Abstellvorrichtung beim Bruch des Vorgespinstes nur .einmal aufwärts bewegt
wird und nach der Drehung des Klemmzylinders 5 alle Teile eine solche Lage einnehmen,
daß das Einziehen und Verknüpfen des Vorgespinstes bequem durchgeführt werden kann,
wird der Hebel 8 durch die Stange i genügend bewegt, um dien, Ansatz 32 -unterhalb
des kurzen Armes 33 des Hebels 7 zu bringen. Der Arm 33 kann aufwärts federn, so
daß der Hebel 8 von Hand in seine Arbeitsstellung zurückgebracht werden kann. Zu
diesem Zwecke besteht der kurze Arm 33 aus einem besonderen Stück und ist besonders
auf dem Zapfen 52 .drehbar gelagert sowie mit :einer Platte 5 5 ausgerüstet, die
sich unterhalb des Armes 53 erstreckt und fürgewöhnlich durch eine Feder 56 in Berührung
mit diesem gehalten wird.
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Die für gewöhnlich bei Spinnmaschinen vorgesehenen Stangen zum Anheben
der Fadenführungen während dies Herausnehmens der Spindeln sind hier überflüssig,
da .die Fadenführungen 9 unmittelbar. an den Hebeln 8 angebracht sind. Als Ersatz
für die eben erwähnten Stangen ist eine Vorrichtung vorgesehen, um alle Fadenführungen
9 an jeder Seite der Spinnmaschine während. des Herausnehmens der Spüldeln anzuheben.
Um dies zu ermöglichen, sind die Arme 29, 30 eines jeden Hebels 8 aus besonderen
Teilen hergestellt und unabhängig voneinander auf dem Zapfen 28 drehbar gelagert.
Die Arme 29, 30 sind durch einen Vorsprung an dem Arm 29 miteinander verbunden,
der gewöhnlich in eine Vertiefung 5& des Armes 30 :eingreift, wodurch die unabhängige
Abwärtsbewegung :der Arme begrenzt wird, derart, daß bei der.@gewöhnlichen Arbeit
der Vorrichtung die beiden Arme wie ein einziger starrer Hebel wirken., Der Außenarm
29 mit der Fadenführung 9 kann um den. Zapfen 28 aufwärts bewegt werden, ohne den
Arm 3o zu bewegen. Diese Aufwärtsbewegung wird durch einen Schlitz 59 in einem über
dem Gehäuse i o vorgesehenen Deckel 6o ermöglicht und begrenzt. An jeder Längsseite
der Maschine ist eine Stange 61 vorgesehen, die
dazu dient, gleichzeitig
die' Arme 29 aller Hebel 8 an der betreffenden Seite anzuheben. Die Stange 61 hat
einwärts sich erstreckende Konsolen 62, die an den Außenenden von Konsolen
63 drehbar gelagert siüd. Die Konsolen 63 sind an dem Träger C der Maschine angeordnet.
Die Konsolen 62 und 63 sind nach aufwärts geieigt, um Platz für die Stangen
i und i' zu schaffen.
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Um die Abstellvorrichtung an bereits bestehenden Spinnmaschinen mit
abweichenden :1bmessungen anbringen zu können, sind Mittel vorgesehen, um die verschiedenen
Teile der Vorrichtung einzustellen: Die Gehäuse i o sind an den. Trägern C durch
Schrauben befestigt, die durch Schlitze 64 der Gehäuse io hindurchgehen. Die Schneiden
35 an - den Stangen i und i' weisen Schlitze 65 auf, um eine entsprechende Einstellung
an diesen Stangen zu ermöglichen. Die hinteren Enden 54 der Hebel 7 können seitlich
eingestellt werden, um das Anschlagen gegen die Plunger 49 zu gewährleisten, wenn
die Gehäuse io nicht unmittelbar unter den Gehäusen 6 liegen. Diese Einstellung
wird dadurch ermöglicht, daß der lange Arm 53 des Hebels 7 aus zwei mit gerauhten
Flächen 68 versehenen und durch eine Schraube 69 verbundenen Teilen 66 und 67 besteht
(Abb. 15). Der Arm 29 des Hebels 8 ist infolge der in der Zeichnung dargestellten
teleskopartigen Anordnung einstellbar, so daß die Führung 9 stets mitten über die
Achse der Spindel gebracht werden kann. Um einen Ausgleich für die Änderung der
Drehbewegung des Armes 29 infolge Änderung seiner Länge zu schaffein, ist der Arm
30 mit auswechselbaren Gewichten 70 versehen, so daß sein Gewicht
den jeweiligen Bedingungen entsprechend vergrößert oder verkleinert werden kann.
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Die neue Vorrichtung arbeitet wie folgt: Während des Arbeitens der
Spinnmaschine und nach dem Einrücken der Kupplung 23
liegen sämtliche Hebel
8 in der Arbeitsstellung, während die Klemmzylinder 5 in ihrer unwirksamen Lage
verbleiben, bis das Vorgespinst innerhalb oder außerhalb der Streckwalzen bricht.
In diesem Falle wird durch den zugehörigen Hebel 8 eine der Stangen i oder i' zur
Einwirkung gebracht, so daß die Klemme 5 in der beschriebenen Weise den Vorschub
des Vorgespinstes nach den Streckwalzen unterbricht, wodurch eine Vergeudung des
Spinngutes und eine Beschädigung der Walzen verhindert wird.. Der Ansatz
32 des Hebels 8 gelangt hierbei unter den Arm 53 des Hebels 7, so daß letzterer
und der Plunger 49 der Abstellvorrichtung ihre Normallage wieder einnehmen können,
während der Hebel 8 in seiner aufwärts gekippten Lage gehalten wird, in welcher
sein -Nocken 34 außerhalb der Bewegungsbahn der Schneitle 35 der Stange i liegt.
Durch die höhere Lage des Wächters 9 wird der die Maschine Bedienende auf den Bruch
des Vorgespinstes aufmerksam gemacht und kann alsdann die Kurbel 48 drehen, um den
Klemmzylinder 5 in seine unwirksame Lage zu bringen. Er zieht darauf das Gespinst
wieder durch die Führung 9 und verknüpft ges mit dem bereits aufgewickelten Teil..
Während des Wiedereinziehens verbleibt die Einheit in der unwirksamen Lage, und
der die Maschine Bedienende kann nötigenfalls zwei oder drei Versuche machen, das
gebrochene Vorgespinst zu verknüpfen, ohne daß hierbei die Gefahr besteht, die Klemme
5 wiedles in die wirksame Lage zu bringen. Sobald die Enden verknüpft worden sind,
wird der Arm 29 des Hebels 8 abwärts gedrückt, wodurch der Ansatz 3 2 des
Hebels 8 angehoben wird und über den nachgiebigen Armen 33 des Hebels 7 gelangt.
Der Hebel 8 kommt herdurch abermals in die Arbeitsstellung, so daß der Fadenwächter
sofort in Tätigkeit tritt, sobald das Gespinst wiederum zerreißt.
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Wenn die Maschine zwecks Herausnehmens der Spulen stillgesetzt worden
ist, werden die Stangen 61 aufwärts bewegt, um die Wächter 9 aus der Bewegungsbahn
der Spulen herauszubringen. Wenn die Maschine wieder angelassen wird, bleibt die
Kupplung 23, die selbsttätig ausgerückt worden war, in der ausgerückten Lage, bis
alle Fäden eingezogen sind. Die Abstellvorrichtung ist mithin während des Einziehens
unwirksam und hat auf dieses Einziehen keinerlei Einfiuß. Nach dem Einziehen wird
die Kupplung 23 durch den Handgriff 27 wieder eingerückt, wodurch
auch die Abstellvorrichtung wieder wirksam wird.