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Schaltungsanordnung für Wechselsprech-Lautsprechanlagen mit Konferenzbetrieb
Die Erfindung bezieht sich auf Wechselsprech-Lautsprechanlagen für Konferenzbetrieb
zwischen einer beliebigen Zahl von Sprechstellen, bei denen außer der bevorrechtigten
Hauptstelle, die sonst allein das Recht zur Verbindungsherstellung besitzt, auch
eine bestimmte Anzahl von Nebenstellen Schaltmittel besitzt, die diesen Nebenstellen
die Möglichkeit geben, selbständige Konferenzen einzuberufen.
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Um es einer solchen Nebenstelle mit Wahlberechtigung zu ermöglichen,
eine von ihr aus eingeleitete Konferenzverbindung zu lenken, d. h. jederzeit einen
der an der Konferenzverbindung beteiligten und gerade sprechenden Teilnehmer zu
unterbrechen, ist in der im Zusatzpatent 92o 37o beschriebenen Anordnung ein gemeinsames
Relais für alle wahlberechtigten Stellen vorgesehen und derart angeordnet, daß es
bei Betätigung eines Sprechschalters in einer der wahlberechtigten Stellen nur dann
erregt werden kann, wenn diese Stelle gleichzeitig als die die Konferenzverbindung
einberufende Stelle gekennzeichnet ist. Dieses Relais trennt bei seiner Erregung
die Stromkreise aller Anrufrelais außer dem der einberufenden Stelle auf und gestattet
es damit dieser Stelle, sich auf den Verstärkereingang umzuschalten.
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Während jedoch bei derartigen Wechselsprech-Lautsprechanlagen im Ruhezustand
und auch
während des Betriebes die Hauptstelle stets am Verstärkereingang
liegt und nur während der Antwortgabe seitens einer Nebenstelle für deren Dauer
auf den Verstärkerausgang umgelegt wird und somit ein sogenanntes Freisprechrecht
besitzt, behalten die N ebenstellen mit Wahlberechtigung ihren Charakter als Nebenstellen
trotz des ihnen als Konferenzeinberufer erteiltenUmschaltevorrechtes, d. h. diese
Nebenstellen liegen in der Regel am Verstärkerausgang und werden nur bei der Betätigung
ihrer Sprechtaste auf den Verstärkereingang umgeschaltet.
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DerErfindung liegt dieAufgabe zugrunde, diesen Nachteil zu beseitigen
und derartigen wahlberechtigten Nebenstellen, wenn sie eine Konferenz einberufen,
betriebsmäßig die gleiche Stellung einzuräumen, wie sie sonst die Hauptstelle besitzt.
Dabei kann eine solche Nebenstelle den Charakter einer gleichwertigen Hauptstelle
(zweite Hauptstelle) erhalten, es kann aber auch nach wie vor die Hauptstelle übergeordnet
sein. Dies hängt allein von der Kontaktanordnung der Sperrelais ab und ist nicht
Gegenstand dieser Erfindung.
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Die Aufgabe, einer Nebenstelle mit Wahlberechtigung und Umschaltevorrecht
gemäß dem Zusatzpatent Sao 37o außerdem ein Freisprechrecht zu erteilen, wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß das jedem wahlberechtigten Teilnehmer zugeordnete Sperrelais
bei seiner Erregung eine derartige Umschaltung des Stromkreises des zugeordneten
Richtungsumschaltrelais bewirkt, daß dieses Umschaltrelais der Einwirkung der Sprechtaste
entzogen und die betreffende Sprechstelle dauernd an den Verstärkereingang gelegt
wird und daß die Rückschaltung auf die Ausgangsseite des Verstärkers nur für die
Dauer der Antwortgabe einer an der Konferenz teilnehmenden Sprechstelle durch vom
Richtungsumschaltrelais der antwortenden Stelle beeinflußte Schaltmittel erfolgt.
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Dem im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist
die gleiche Schaltungsanordnung zugrunde gelegt wie dem zugehörigen Zusatzpatent
und dem mit diesem zusammenhängenden Patent 918759. Hierbei läßt sich die gestellte
Aufgabe mit äußerst geringfügigen Änderungen der Schaltungsanordnung lösen. Es werden
praktisch nur für jedes Sperrelais zwei Umschaltkontakte zusätzlich benötigt. Bei
völliger Gleichberechtigung der wahlberechtigten Sprechstellen fällt dabei die ursprüngliche
Hauptstelle praktisch fort, so daß in diesem Fall auch die Richtungsumschaltmittel
für die Hauptstelle zumindest zum Teil fortfallen oder sich vereinfachen. Die Erfindung
ist jedoch nicht an das hier der Einfachheit halber gewählte Schaltungsbeispiel
gebunden, sondern kann auch bei ähnlichen Schaltungsanordnungen sinngemäß angewendet
werden. Das Schaltbild zeigt wie im zugehörigen Zusatzpatent nur die Teilnehmerschaltung
mit den Anrufstromkreisen und die für das Verständnis der Erfindung erforderlichen
Schaltmittel zur Herstellung des Umschaltevorrechtes und des Freisprechrechtes für
eine wahlberechtigte Sprechstelle, während die Anordnung der Auswahl- und Signalstromkreise
weggelassen wurden. Diese können beispielsweise in gleicher Weise ausgebildet sein
wie im Hauptpatent.
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Es sei angenommen, daß die Wechselsprech-Lautsprechanlage zwei gleichberechtigte
Chefstationen C r und C2 aufweist und eine Anzahl von Nebenstellen ohne Wahlberechtigung,
von denen hier nur eine, T", gezeigt ist. Da keine eigentliche Hauptstelle existiert,
sind im Ruhezustand der Anlage auch keine Teilnehmer fest an die mit dem. Verstärkereingang
bzw. -ausgang verbundenen Sammelschienen 1 bis q. angeschlossen. Dieser Anschluß
erfolgt erst bei Einleitung einer Konferenzverbindung durch Betätigung der entsprechenden
Teilnehmerwahlschalter WL ... 1v seitens des Einberufers. Hierbei
werden die den gewünschten Stellen zugeordneten Teilnehmerrelais T über die WH-Kontakte
erregt und damit an den t I- und t III-Kontakten die Anschlußleitungen zum Verstärker
durchgeschaltet, und zwar werden sämtliche angerufenen Stellen an den Verstärkerausgang
gelegt. Da in der anrufenden Stelle auch das zugeordnete Sperrelais, z. B. H 1,
über die betätigten W I-Kontakte und eine Kontaktkette von Kontakten der übrigen
Sperrelais, hier nur ein Kontakt h211, erregt wird, wenn zu diesem Zeitpunkt kein
anderes Sperrelais betätigt ist, so wird das der einberufenden Stelle zugehörige
Richtungsumschaltrelais, z. B. B 1, erregt über +, B 1, h1 11I, 0 I, -. Dies
hat zur Folge, daß das normalerweise von der Sprechtaste Si beeinflußte Umschaltrelais
B i diesem Einfluß entzogen und in einem anderen Stromkreis erregt wird und damit
dauernd, d. h. für die Dauer der Konferenzverbindung, die eigene Anschlußleitung
an den Verstärkereingang legt. Die anrufende Stelle kann daher jederzeit frei sprechen
und braucht keine Sprechtaste zu betätigen. Will eine der angerufenen Stellen, z.
B. T", antworten, so betätigt sie in bekannter Weise ihre Sprechtaste, wodurch das
ihr zugeordnete Umschalterelais B" erregt wird und die betreffende Stelle auf den
Verstärkereingang umschaltet. Da in der anrufenden Chefstation C 1 auch das Teilnehmerrelais
Tn dieser antwortenden Stelle erregt ist, wird über b. II und t" II gleichzeitig
ein Hilfsrelais 0 erregt. Dieses Relais besitzt einen Ruhekontakt im gemeinsamen
Zweig der Spannungszuführung zu den Richtungsumschaltrelais der wahlberechtigten
Stellen, so daß bei Erregung von Relais 0 durch öffnung des Kontaktes o I der Stromkreis
des an diese Speiseleitung angeschlossenen B-Relais unterbrochen wird. Da stets
nur ein solches Relais B, nämlich das der einberufenden Stelle, auf diesen Stromkreis
umgeschaltet werdenkann, wird auch nur dieses Relais durch den o i-Kontakt zum Wiederabfallen
gebracht, wodurch die anrufende Stelle für die Dauer der Sprechtastenbetätigung
in einer antwortenden Stelle auf den Verstärkerausgang umgeschaltet wird.
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Obwohl in der anrufenden Stelle auch die zugeordneten Relais
B 1 und T i erregt sind, wird infolge der gleichzeitigen Erregung
des Sperrrelais
H i das O-Relais von dieser Stelle aus nicht beeinflußt,
da der in der Kontaktkette liegende Kontakt h1 l umgelegt ist. Diese Umlegung von
h1 l bereitet einen Stromkreis für ein Unterbrechungsrelais X vor. Dieses
Relais X dient dazu, der anrufenden Stelle ein Umschaltevorrecht zu sichern
und ihr damit die Lenkung des Konferenzgespräches zu ermöglichen. Würde nämlich
ein am Gespräch beteiligter Teilnehmer dauernd seine Antworttaste betätigen, so
würde die anrufende Stelle praktisch blockiert. Sie könnte diese Stelle nicht unterbrechen,
sondern sie nur durch Zurücklegen des Wahlschalters aus der Konferenz ausschließen.
Durch das bei der Betätigung der Sprechtaste S i in der einberufenden Stelle erregte
Relais X, das auch nur von dieser Stelle aus beeinflußt werden kann, werden jedoch
gleichzeitig die Umschaltrelais aller beteiligten Sprechstellen mit Ausnahm;. der
eigenen stromlos gemacht und damit zwangläufig alle Stellen auf den Verstärkerausgang
zurückgeschaltet. Dies wird dadurch erreicht, daß die einerseits unmittelbar an
dem einen Spannungspol + liegenden Wicklungen der Umschaltrelais B andererseits
über die Sprechtasten S an Erde gelegt werden und daß zwischen Erde und dem anderen
Spannungsteil - ein Ruhekontakt des X-Relais vorgesehen ist. Wird dieser Kontakt
geöffnet, so sind die Stromkreise sämtlicher B-Relais unterbrochen, nur das B-Relais
der anrufenden Stelle, das über den h111- und den ol-Kontakt unmittelbar an den
Minuspol gelegt ist, wird hiervon nicht betroffen.
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Wie bereits erwähnt, ist es nicht erforderlich, den wahlberechtigten
Stationen Gleichberechtigung zu erteilen, vielmehr kann den einzelnen dieser Stationen
in bereits vorgeschlagener Weise eine unterschiedliche Rangordnung untereinander
eingeräumt werden. Die in der vorstehend beschriebenen Weise durchführbare Erteilung
des Umschalte- und insbesondere des Freisprechrechtes an die eine Konferenz einberufende
Stelle bleibt hiervon unberührt.
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Es ist ferner ohne weiteres möglich, jeder wahlberechtigten Chefstation
eine ebenfalls wahlberechtigte Vorzimmerstation vorzuordnen, bei der die Rufzeichen
der Nebenstellen ankommen und von der die Vermittlung der Gespräche durchgeführt
wird. Dabei erhalten die Chefstationen zweckmäßig gegenüber ihren eigenen Vorzimmerstationen
ein Wahlvorrecht, während sie gegenüber den übrigen Chefstationen und Vorzimmerstationen
gleichberechtigt sind.