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Erdtopfformmaschine In der Landwirtschaft, vor allem aber in Gärtnereibetrieben,
werden alljährlich große Mengen an aus Erde erstellten Pflanzentöpfen benötigt.
Zur Deckung dieses Bedarfs hat man bereits eine maschinelle Herstellung solcher
Pflanzentöpfe und eine hierfür geeignete Maschine vorgeschlagen. Diese Maschine
weist einen der Aufnahme der Formerde dienenden Tisch auf, in den eine auswechselbare,
beim Formvorgang stillstehende Topfform eingelassen ist, die von Hand gefüllt wird.
Ein in sich umlaufender und vertikal beweglicher Dorn wird von oben mittels eines
Handhebels in die Formerde eingedrückt und bildet so den gewünschten Topf. Durch
den gleichen, in entgegengesetzter Richtung zu betätigenden Hebel kann der Formling
aus der Form ausgehoben werden. Da bei dieser Maschine alle Vorgänge von Hand durchgeführt
werden müssen, sind einerseits mehrere Arbeitskräfte erforderlich, andererseits
ist die Leistung der Maschine verhältnismäßig gering.
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Demgegenüber betrifft die Erfindung eine Erdtopfformmaschine, die
voll automatisch arbeitet, eine hohe Arbeitsleistung bei nur einer Person Bedienung
aufweist und dabei einwandfrei geformte Erdtopfformlinge erstellt.
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Die erfindungsgemäße Maschine, die in an sich bekannter Weise mit
einem auswechselbaren und höhenbeweglichen Dorn und einer entsprechenden Matrize
ausgerüstet ist, besteht aus einem Rahmengestell, auf dem zwei die Formerde aufnehmende
teilweise übereinanderliegende Behälter, von denen der untere sich intermittierend
dreht, angeordnet sind, wobei über letzteren ein am Rahmengestell gleitend gelagerter
und in ihn bei seinem Stillstand einstoßender Former vorgesehen ist, welcher über
einen Pleuel mit einer vom Rahmengestell getragenen
Kurbelwelle
verbunden ist, die gleichzeitig über einen Kegelantrieb eine am Rahmengestell gelagerte
Welle antreibt, welche einen Auffangteller für die Formlinge, einen Exzenter zur
intermittierenden Drehung des unteren Behälters unter Zwischenschaltung einer Ratsche
und ein Kettenrad trägt, wobei letzteres über eine Kette und ein Zahnrad mit einem
im oberen Behälter angeordneten Rührer in Verbindung steht.
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Der an der Kurbelwelle und dem Former angreifende Pleuel besteht aus
zwei Teilen, die sich teleskopartig ineinander bewegen und gegeneinander abgefedert
sind.
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Der sich auf- und abwärts bewegende Former wird von mehreren ineinander
untergebrachten Rohren gebildet, die jeweils eine Matrize, einen Ausstoßer und einen
Dorn tragen, die im Zusammenspiel den Erdtopf formen und ausstoßen, wobei Matrize
und Dorn sich drehend in die Formerde einbohren, während der Ausstoßer bei seiner
Ausstoßtätigkeit keine Drehbewegung macht. Ihre Drehbewegung erhalten die drehbewegten
Teile durch ein ihnen fest aufsitzendes Kopfstück, das mittels zweier Führungsstangen
und auf ihnen gleitender Rollen den Pleuel umfaßt und dessen Seitenbewegungen in
Drehbewegungen umwandelt. Der Ausstoßer dagegen wird während seiner Tätigkeit durch
Einrasten in eine entsprechende Raste an einer Drehung verhindert.
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Die Formlinge werden von einem sich unter dem Former bewegenden Auffangteller
aufgenommen und selbsttätig auf ein der Maschine zugeordnetes und von ihr angetriebenes
Transportband abgesetzt.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und es zeigt Fig. i eine schematische Ansicht der Maschine, teilweise geschnitten,
Fig. 2 eine Draufsicht dazu, Fig. 3 eine Vorderansicht des Erdtopfformers, Fig.
q. eine Seitenansicht dazu, teilweise geschnitten, Fig. 5 eine Teilansicht des Topfformers
mit ausgeschwenktem Pleuel, teilweise geschnitten.
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Alle bewegten Teile der Erdtopfformmaschine einschließlich des Antriebsmotors
werden von dem stuhlförmig ausgebildeten Rahmengestell i getragen. Die vom Motor
2 angetriebene Riemenscheibe 3 überträgt ihre Drehbe-,vegung mittels eines Schnekkenantriebes
4 auf eine Kurbelwelle 5. Von der Kurbelwelle 5 wird über einen Pleuel 6 der Erdtopf
former 7 in eine Auf- und Abwärtsbewegung versetzt, wobei der Erdtopfformer in einen
Schlitten 8 gleitet, der in entsprechenden Gleitschienen am Rahmengestell geführt
ist. Weiter wird von der Kurbelwelle 5 über einen Kegelradantrieb g eine Welle io
angetrieben, die einen Auffangteller i i für die fertigen Erdtöpfe in Drehbewegung
versetzt. Auf der Welle io ist ferner ein Exzenter 12 angeordnet, der über eine
Stange 13 und eine Ratsche 14. einen auf einer im Rahmengestell senkrecht gelagerten
Welle 15 angeordneten Stechbehälter 16 in eine intermittierende Drehbewegung versetzt.
Schließlich ist auf der Welle io noch ein Zahnrad 17 vorgesehen, das über eine Kette
18 und ein Zahnrad ig eine im Rahmengestell ebenfalls senkrecht gelagerte Welle
2o in Drehbewegung versetzt, die einen die Formerde aufnehmenden Behälter 2 i im
Boden durchgreift und auf ihrem oberen Ende einen doppelarmigen Rührer z2 trägt.
Die Arme des Rührers sind in der Höhe gegeneinander versetzt (Fig. i) und sowohl
in ihrer Form als auch in ihrer Länge verschieden (Fig. 2). Der eine Rührarm ist
gerade, reicht mit einem Schaber bis an die Wand des Behälters und bewegt sich in
einem gewissen Abstand über dessen Boden, während der andere Rührarm leicht geschweift
ist, nicht ganz bis an die Wandung des Behälters reicht und sich dicht über dessen
Boden bewegt. Der gerade Rührer soll die Wandung des Behälters sauberhalten und
sich in der Erde bewegen, während der gebogene sich auf dem Boden bewegt, wobei
er auf Grund seiner Biegung etwaige Festkörper beiseite schiebt. Der Behälter 21
weist in seinem Boden eine Öffnung Zia auf, durch welche die Erde aus dem Behälter
21 in den Behälter 16 eintritt. Für zusätzliche Zufuhr von Erde, wodurch sowohl
die Stichhöhe als auch die Festigkeit des Formlings erhöht werden kann, ist an der
Seite des Behälters 2i ein Schieber gib vor-
gesehen.
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Die obenerwähnte Kurbelwelle 5 trägt noch an ihrem der Kurbel abgekehrten
Ende ein Zahnrad 23, das über eine Kette 2q. und ein Zahnrad 25 ein Transportband
26 antreibt, über dem ein am Rahmengestell befestigter Abstreifer 27 angeordnet
ist, der die vom Auffangteller i i herangeführten Formlinge 27a auf das Transportband
absetzt.
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In Fig. 3 ist der Former 7 der Erdtopfformmaschine in seiner Vorderansicht
wiedergegeben. der im Schlitten 8 gleitend von dem Pleuel 6 auf-und abwärts bewegt
wird. Der Pleuel 6 besteht aus zwei teleskopartig ineinander beweglichen Teilen
6a. 6b, von denen der rohrförmige Teil 6a an der Kurbelwelle 5 anhängt, während
der stangenförmige Teil 6b an den Formen 7 mittels eines Bolzens 28 angreift, in
Teil 6a beweglich untergebracht ist und von diesem über einen Flachbolzen 29 getragen
wird, wobei der Flachbolzen in im Teil 6a angeordneten Schlitzen 30 gleitet.
Der Flachbolzen und damit der Pleuel 6b ist gegen den Pleuelteil 6a über ein Gestänge
31 und Spiralfedern 32 abgefedert. Diese Abfederung dient der Vermeidung von Zerstörungen,
falls der Former bei seinem Abwärtsgang in der zu formenden Erde auf einen harten
Gegenstand, z. B. einen Stein, trifft.
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In das äußere Rohr 33 des Formers (Fig. 4 und 5) ist ein weiteres
Rohr, in entsprechenden Buchsen gelagert, drehbeweglich eingesetzt, das an seinem
unteren Ende einen mit fensterartigen Öffnungen 35 versehenen Matrizenträger 36
und daran anschließend die eigentliche Matrize 37 trägt, die auswechselbar eingesetzt
ist. Dem Rohr 3,1 ist auf seinem oberen Ende ein vom Rohr 33 getragenes Kopfstück
38 aufgesetzt, an dem zwei Führungsstangen 3.9 angeordnet sind. Auf diesen
Führungsstangen sind zwei Führungsrollen 40 gleitend gelagert und durch eine Lasche
4.1 gegen Abgleiten
gesichert. Beim Auf- und Abwärtsgang des Formers
werden die seitlichen Bewegungen des Pleuels 6 mittels der Rollen 40 der Führungsstangen
39 und des Kopfstückes 38 als Drehbewegungen auf das Rohr 34 und damit auf die Matrize
37 übertragen. Gleichzeitig wird sowohl von dieser Drehbewegung als auch von der
Auf-und Abwärtsbewegung der am Kopfstück 38 über ein Rohr 42 aufgehängte auswechselbare
Dorn 43 erfaßt. Die fensterartigen Öffnungen 39 ermöglichen etwa sich zwischen Matrize,
Dorn und Ausstoßer durchschiebender Erde den Austritt ins Freie.
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Den Dorn 43 umschließt ein Ausstoßer 44, der an einem Rohr 45 auswechselbar
befestigt ist. Dieses Rohr 45 wird in seiner Lage gehalten durch eine Spiralfeder
46, die einerseits auf dem Dorn 43 aufsitzt, andererseits gegen einen sowohl das
Rohr 42 als auch das Rohr 45 durchgreifenden Flachbolzen 47 drückt. Das Rohr 42
ist mit Längsschlitzen 48 versehen, in denen sich der Flachbolzen 47 auf und ab
bewegen kann. Der Flachbolzen 47 durchgreift weiterhin eine Stange 49, die in einer
Bohrung das Kopfstück 38 durchtritt und an ihrem oberen Ende eine Kronenraste 5o
trägt. Diese Kronenraste kommt beim Aufwärtsgang des Formers zum Einrasten mit einer
an der Lagerung der Kurbelwelle 5 (Fig. i) befestigten Raste 51, wodurch die Höhenbewegung
der Stange 49 und damit des Ausstoßers 44 begrenzt und so der AusstOßer in Tätigkeit
gesetzt wird. Gleichzeitig wird durch dieses Einrasten eine Drehbewegung des Ausstoßers
bewußt vermieden. Die Raste 5 1 ist in sich abgestuft, so daß der Ausstoßer
auf verschiedene Ausstoßhöhen eingestellt werden kann entsprechend den Höhen der
herzustellenden Erdtopfformen. Matrize 37, Dorn 43 und Ausstoßer 44 sind in verschiedenen
Formen und Größen anwendbar.
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Die Herstellung der Erdtopfform geht in folgender Weise vor sich:
Die im Behälter 21 durchmischte und mit etwaigen Zusätzen, wie Dünger od. dgl.,
versetzte Erde tritt durch den Schieber Zia in den sich intermittierend drehenden
Stechbehälter 16 ein. In diese Erde bohren sich während des Stillstandes des Stechbehälters
Matrize 37 und Dorn 43 beim Abwärtsgang des Formers 7 und Drehung gleichzeitig ein,
so daß der Formling gewissermaßen abgedreht wird und dadurch eine glatte Oberfläche
erhält. Beim Aufwärtsgang des Formers rastet die den Ausstoßer 44 betätigende Kronenraste
5o in die Raste 5 1 ein und bringt den Ausstoßer zum Stehen, während der
Former sich weiter nach oben bewegt. Dadurch kommt es zum Ausstoß des Formlings
aus der Matrize. Da bei diesem Vorgang der Ausstoßer feststeht, also auch keine
drehende Bewegung ausführt, während die Matrize sich drehend bewegt, wird der Formling
auch an dieser Oberfläche einwandfrei geglättet. Der Formling weist somit beim Verlassen
der Matrize eine allseitig geglättete Oberfläche auf. Der ausgestoßene Formling
gelangt auf den Auffangteller i i, der sich in diesem Augenblick unter der Matrize
befindet, und wird von diesem bei seiner Drehung über das Transportband befördert,
auf welches der Formling mittels des Abstreifers 27 abgesetzt wird.
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Die erfindungsgemäße Erdtopfformmaschine arbeitet ohne Unterbrechung.
Zur Herstellung der Erdtopfformen ist nur eine Arbeitskraft erforderlich.