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Gerät zur Rettung aus Seenot Die Erfindung betrifft ein Gerät zur
Rettung aus Seenot in Form eines mit schwimmfähigem Werkstoff, z. B. Korkstücken,
gefüllten schlauchartigen Tragkörpers mit einem mittleren Bodengitter.
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Rettungsgeräte dieser Art sind an sich bekannt. Bei ihnen ist eine
mit einem schwimmfähigen Werkstoff, z. B. Korkschrot oder Kapok, vollgestopfte schlauchartige
Hülle aus Segeltuch um ein Bodengitter angeordnet. Die rund um das Bodengitter angebrachte
Segeltuchhülle bildet den Rand einer Art Rettungsboot oder Rettungsfloß.
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Diese bekannten Rettungsgeräte sind nachteilig, weil, wenn die Segeltuchhülle
Verletzungen, Löcher oder Einrisse erhält, die Korkstücke oder der Kapok durch das
Wasser herausgespült oder durch sonstige Druckbeanspruchungen herausgequetscht werden.
Da die Segeltuchhülle ein einziger Hohlkörper ist, besteht die Gefahr, daß durch
solche Verletzungen die Füllung ganz oder so weit verlorengeht, daß das Rettungsgerät
seine Schwimmfähigkeit verliert und unter den Rettungsuchenden wegsackt.
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Die Erfindung bezweckt, diese Gefahr bei den bisher bekannten Rettungsgeräten
zu beseitigen und ein Rettungsgerät zu schaffen, welches noch schwimmfähig bleibt,
wenn durch Verletzungen der Segeltuchhülle ein Teil des schwimmfähigen Werkstoffes,
also beispielsweise Korkstücke oder Kapok, an mehreren Stellen des verletzten Rettungsgerätes
herausfließt oder herausgespült wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Gerät zur Rettung aus Seenot in
Form eines mit schwimmfähigem Werkstoff, z. B. Kork stücken, gefüllten
schlauchartigen
Tragkörpers mit einem mittleren Bodengitter vorgeschlagen, welches sich der Erfindung
gemäß kennzeichnet durch eine wasserdichte, schlauchartige Hülle aus Segeltuch,
deren aus Korkstückchen bestehende Füllung durch Schotten unterteilt ist.
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Die Erfindung kennzeichnet sich weiter darin, daß die Schotten des
Rettungsgerätes aus selbständigen, mit Kork gefüllten Segeltuchkissen bestehen.
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Bei einem Rettungsgerät gemäß der Erfindung ist die schlauchartige
Hülle des Tragkörpers nicht mehr ein einziger Hohlkörper, sondern in eine größere
Anzahl von Abteilen abgeschottet und jeder abgeschottete Teil mit schwimmfähiger
Masse gefüllt. Bei Verletzungen der Hülle kann also im Höchstfalle nur die Füllung
des betreffenden abgeschotteten Abteiles herausfließen oder herausgespült werden,
während die anderen unverletzten Abteile voll tragfähig bleiben.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des vorgeschlagenen Gerätes
beispielsweise an einem danach hergestellten Schlauchboot erläutert.
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Fig. I ist eine Seitenansicht mit teilweisem Schnitt; Fig. 2 ist ein
Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 3; Fig. 3 ist eine Draufsicht mit teilweisem
Schnitt; Fig. 4 zeigt ein Schott im Schnitt.
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Das Schlauchboot besteht aus zwei Seitenteilen I und zwei bogenförmigen
Teilen 2, die selbständige Teile bilden und miteinander an den Stellen 3 verzurrt
sind. Die Teile I und 2 sind schlauchförmige Hüllen aus Segeltuch oder ähnlichem
wasserdichtem Werkstoff. Die Hüllen I und 2 sind erfindungsgemäß an ihrem einen
Ende durch ein rundes flächiges Gebilde 4, beispielsweise einen Segeltuchfleck oder
eine Sperrholzplatte, verschlossen, so daß sie an dieser Stelle einen Boden aufweisen.
Das Boot trägt in der Mitte ein Bodengitter 5. Oben und unten auf den Seitenteilen
I sind Segeltuchtaschen 6 und Scheuerleisten 7 angeordnet. Rings um das Boot läuft
ein durch Schlaufen 8 geführtes Haltetau 9, das nur im linken Teil der Fig. I gezeigt
ist.
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Erfindungsgemäß sind die Hüllen der Teile I und 2 mit losem, schwimmfähigem
Werkstoff, z. B. expandiertem und imprägniertem Korkschrot, prall angefüllt, und
die Füllmasse ist durch selbständige, beliebig einsetzbare Schotten Io unterteilt.
Diese Schotten passen stramm in die Schlauchhüllen hinein und trennen so sicher
die einzelnen Korkschichten in den abgeschotteten Räumen voneinander. Eine bevorzugte
Ausführungsform dieser Schotten besteht in Segeltuchkissen II, die mit expandiertem
und imprägniertem Kork I2 angefüllt sind (Fig. 4). Durch die Anordnung selbständiger
Schotten kann man den Raum der Hüllen I und 2 in beliebig viele Schottenräume unterteilen.
Die Verwendung sackartiger Hüllen und die Anordnung selbständiger Schotten erleichtern
auch wesentlich die Herstellung der Teile I und 2, die nur von einer Seite her gestopft
zu werden brauchen. Würde man nämlich keine selbständigen Schotten, die beliebig
einsetzbar sind, sondern feste Schotten, d. h. solche, die mit der Hülle der Teile
fest verbunden sind, anordnen, dann könnte man erstens nur ein einziges Schott in
jedem Teil anordnen und müßte zweitens die Hüllen von beiden Seiten her stopfen,
was recht umständlich wäre. Das Füllen der Teile, insbesondere der Seitenteile I,
geht so vor sich, daß die Hüllen I aufrecht gestellt werden mit ihrer Einfüllöffnung
nach oben. Die bereits festgezurrten Scheuerleisten 7 und eine durch die Schlaufen
8 gesteckte Leiste versteifen die Hülle und halten sie von oben bis nach unten gleichmäßig
weit offen. Darauf wird eine bestimmte Menge losen, schwimmfähigen Werkstoffes,
z. B. Korkschrot, eingefüllt und gestampft, so daß sie die Hülle prall anfüllt.
Sodann wird ein Schott eingebracht, das vorzugsweise ein vorher beschriebenes Segeltuchkissen
nach Fig. 4 ist, und fest gegen die Füllmasse gedrückt. Nun wird wieder eine bestimmte
Menge Korkschrot eingefüllt und festgestampft und wiederum ein Segeltuchkissen als
Schott eingebracht. Dies Verfahren wird so lange wiederholt, bis die Hülle ganz
gefüllt ist. Den oberen Abschluß bildet eine Platte aus Holz od. dgl. mit einem
mittleren Loch zum Nachstopfen der letzten für die pralle Füllung der Hülle nötigen
Korkmenge. Dann wird die Hülle vernäht.