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Schlauchboot mit im Querschnitt annähernd runden Schläuchen Bekannt
sind Schlauchboote mit im Querschnitt annähernd runden Schläuchen und einem aufwickelbaren
Boden, der aus ein oder zwei Stofflagen nebst eingelegten schmalen Querbrettern
besteht. Diese Boote -erhalten ihre Längsfestigkeit nur durch die Spannung der prall
aufgepumpten Schläuche.
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Bekannt sind auch Faltboote, bei denen das Gerüst durch eine Längsnaht
unterteilte, mittels Scharniere verbundene Sieitengestelle aufweist, die unter dem
Druck von zwischen den Seitengestellen und der Außenhaut angeordneten, zu seiner
flachen Form aufblasbaren Luftschläuchen kniehebelartig auf den Bootshoden und die
Decksverstrebung drücken und so die Außenhaut spannen. Diese Seitengestelle laufen
vorn und hinten nicht bis zu den Steven durch und reichen jeweils nur über ein oder
mehrere Spantabstände und haben untereinander keine Längsverbindungen, so daß die
Längsfestigkeit des Bootes nur gering ist. " Die Erfindung bezieht sich auf ein
Schlauchboot mit im Querschnitt runden Schläuchen, und sie besteht darin, daß das
Boot mit- einem die Form in Längsrichtung sichernden Innengerüst versehen ist. Diese
Ausführungsform vereinigt die Vorteile von Schlauchbooten und üblichen Faltbooten,
nämlich die Unsinkbarkeit beim Vollschlagen des Bootes infolge Seegangs öder Kippen
und die Stoßfestigkeit gegenüber seitlichen Stößen von Schlauchbooten, mit der schlanken,
in Längsrichtung biegungsfesten Form üblicher Faltboote.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich, wenn das- Innengerüst
im wesentlichen aus zwei (in an sich bekannter Weise elastischen) in Längsrichtung
gebogenen und in senkrechter Richtung ungebogen und ungeknickt sich annähernd über
die ganze Bootshöhe erstreckenden scherfesten Längsträgern besteht, -die vom -Vordersteven
zum Hintersteven durchlaufen und durch Querstreifen gegeneinander abgestützt sind.
Dies hat den Vorteil, daß die Biegungs- und Scherfestigkeit des Bootes in Längsrichtung
bei geringem Gewicht sehr groß wird und daß die schwer verpackbaren üblichen nicht
zerlegbaren
Querspanten erspart werden und durch einfache gerade
Querstützen ersetzt werden können, die sich sehr bequem verpacken lassen.
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Die Schläuche liegen bei dein neuen Boot zwischen einer wasserdichten
Außenhaut und dem Innengerüst, so daß sie das Innengerüst gegen seitliche Stöße
schützen und selbst gegen Verletzungen von außen geschützt sind. Das aus Längsträgern,
Quersteifen und Bodenbrettern bestehende Innengerüst bildet einen im Querschnitt
viereckigen, in sich steifen Körper von Bootsform, der keine Querspanten benötigt.
Die Bootshaut läßt sich " über diesen Körper und die seitlich daran befestigten
Schläuche bequem im schlaffen Zustand in die richtige Lage bringen und bekommt nach
dem Aufblasen der Luftschläuche eine gute straffe Schiffsform.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung.
Es zeigen: Abb. i ein Boot in Seitenansicht, teilweise im Schnitt.
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Abb. 2 einen Grundriß dazu mit teilweise abgenommenem Verdeck, Abb.
3 einen Querschnitt dazu, Abb. d. den Süllrand zu dem Boot, von oben gesehen und
Abb. 5 den Hintersteven des Bootes nebst Ruder.
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Nach Abb. i bis 5 laufen annähernd senkrecht stehende Längsträger
a aus dünnem Sperrholz o. dgl. über die ganze Bootslänge durch und sind an den Enden
mit den Steven d durch Schrauben o. dgl. lösbar verbunden. Die oberen Längskanten
der Träger a. sind durch Holzleisten ao und die Unterkanten durch Holzleisten
au verstärkt. Auf den Leisten a." liegen Quersteifen c, die mittel Zapfen
in Löcher der Längsträger a. eingreifen und die gebogene Form der Längsträger sichern.
Unter den Quersteifen c ist ein aus Längsstringern und Bodenbrettern bestehender
Boden b mittels üblicher Schrauben. Vorreiber oder Haken befestigt. Weitere Quersteifen
c sind im vorderen und hinteren Ende des Bootes in Deckshöhe unter der Bootsaußenhaut
vorgesehen.
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Die Längsträger a und die Bodenteile b sind durch Quernähte
unterteilt und mittels üblicher Scharniere oder Spannschlösser, verschiebbarer 'Metallhülsen
oder Riegel miteinander so verbunden, daß die Stirnkanten der Einzelteile der Träger
a und Bodenteile b im zusammengebauten Zustande dicht zusammen stoßen und an den
Nähten nicht zusammen-Icnicken können.
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Die Quernähte der Längsträger sind zweckmäßig zu den Quernähten des
Bodens versetzt angeordnet. Über den Gerüstkörper a, b, c, (1 ist eine dichte
Bootshaut e gezogen, die unten und an den Seiten zweckmäßig aus mehrfachem Gummistoff
und im Decksteil aus wasserdichtem Segeltuch besteht.
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Der Decksteil weist in der Mitte eine Cockpitöffnung auf, die durch
einen unterteilten und durch übliche Verschlüsse zusammensetzbaren hölzernen Süllrand
g eingefußt ist. der in seinen Seitenteilen auf der Oberkante der Längsträger a
aufliegt und am vorderen und hinteren Ende durch je eine nach oben dachförmig durchgebogene
Quersteife c abgestützt ist. Vom Scheitel dieser Quersteife c erstreckt sich in
üblicher Weise je ein Firstträger nach dem Hinter- und Vordersteven, der an beiden
Enden durch Riegel oder Vorreiber befestigt ist.
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Zwischen den Außenseiten der Längsträger a und der Außenhaut e sind
vom Vordersteven bis zum Hintersteven durchlaufende und an den Enden zugespitzte
Schläuche f angeordnet, die durch luftdichte Querschotten nebst absperrbaren Ventilen
in dichte Zellen unterteilt sind. Die Luftschläuche sind durch einen Blasebalg aufpumpbar.
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Am Hintersteven d ist ein Beschlag lt befestigt, der
ein in senkrechter Richtung verlaufendes Loch enthält, in welches ein Bolzen i einschraubbar
ist, auf dein ein Ruder i drehbar gelagert ist. Die Deckshaut e weist ein Loch
h auf, durch das der Bolzen i hindurchgesteckt werden kann. Nach dem Einschrauben
des Bolzensi wird dieser durch eine Gegenmutter gesichert, die gleichzeitig als
Auflage für das Ruder i dient.
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Zum Zusammenbauen des Bootes werden die einzelnen Teile der Längsträger
und des Bodens und die Steven in die Haut e hineingeschoben und verbunden, nachdem
vorher die Schläuche f zwischen die Längsträger und die Außenhaut gelegt sind. Dann
werden die Quersteifen c am Boden und in Deckshöhe eingesetzt und befestigt und
dadurch die Längsträger a. gebogen. Hierauf «-erden der Süllrand g und die Firstträger
befestigt und dann die Schläuche f aufgepumpt. Darauf wird der Bolzen
i am Beschlag h befestigt und das Ruder L auf den Bolzen aufgesetzt.
Das Ruder L läßt sich in üblicher Weise durch ein Querjoch nebst Seilen betätigen.
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Da die Bootshaut erst durch das Aufblasen der Schläuche straff wird,
läßt sich das Boot sehr bequem zusammenbauen. Das Gerippe gibt dem Boot eine sehr
große Längsfestigkeit und ist trotzdem leicht, weil Ouerspanten fehlen. Die Schläuche
ergeben sehr große Sicherheit gegen Kentern und Sinken und sichern eine straffe
und glatte Bootsform und große Widerstandsfähigkeit gegen seitliche Stöße. Die Ruderkräfte
werden unmittelbar
vom Gerippe aufgenommen, so daß die Bootshaut
durch das Ruder nicht geschädigt werden kann.