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Gerät zur Rettung aus Seenot und Verfahren zu seiner Herstellung Die
Erfindung betrifft ein Gerät zur Rettung aus Seenot, wie Floß, Boje, Rettungsring,
Schwimmweste od. dgl., mit schwimmfähigem, in besonderen Hüllen untergebrachtem
Werkstoff, z. B. imprägniertem Kork.
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Die erfinderischen Kennzeichen eines solchen Rettungsgerätes aus Seenot
bestehen darin, daß eine schlauchartige, wasserdichte äußere Hülle, vorzugsweise
aus imprägniertem Segeltuch, mit selbständigen Kissen, deren äußere Hülle vorzugsweise
aus imprägniertem Segeltuch besteht und die mit schwimmfestem Werkstoff, vorzugsweise
expandiertem und imprägniertem Kork, gefüllt sind, prall ausgestopft ist.
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Die Erfindung sieht ferner ein Verfahren zum Herstellen von Rettungsgeräten
mit den vorher beschriebenen Kennzeichen vor, welches sich der Erfindung gemäß dadurch
kennzeichnet, daß für die tragenden Teile selbständige, schlauchartige Hüllen hergestellt,
diese mit Kissen, die mit schwimmfähigem Werkstoff gefüllt sind, prall vollgestopft
werden und nach etwa nötigen Formausgleichungen durch Nachstopfen von kleineren
Füllkissen oder losem Werkstoff die schlauchartigen Hüllen außen zugenäht und gegebenenfalls,
z. B. bei Flößen, miteinander verzurrt werden: Der besondere Vorteil eines Rettungsgerätes
mit den vorher beschriebenen erfinderischen Kennzeichen besteht darin, daß der schwimmfähige
Teil des Gerätes, z. B. imprägnierter und expandierter Kork, in eine große Anzahl
selbständiger Kissen, Pakete od. dgl. aufgeteilt ist und diese Pakete und
Kissen
in einer selbständigen äußeren Hülle untergebracht sind. Wird das Rettungsgerät
beschädigt, werden z. B. die äußere Hülle und eine Kissenhülle durchlöchert, so
läuft im Höchstfalle nur der Inhalt des beschädigten Kissens aus, und das sonst
unbeschädigte Gerät bleibt schwimmfähig. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß
sich ein beschädigtes Gerät leicht wieder instand setzen läßt, weil nur das beschädigte
innere Kissen ausgewechselt zu werden braucht und die äußere Hülle ausgeflickt werden
muß.
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Die Herstellung eines Rettungsgerätes nach dem Vorschlage der Erfindung
ist auch sehr einfach, weil sich die äußere schlauchartige Hülle, die ebenfalls
als selbständiger Werkteil hergestellt wird, leicht und bequem mit den einzelnen
Korkkissen so vollstopfen läßt, daß die Hülle vollkommen prall ausgefüllt ist. Etwa
dann noch vorhandener Hohlraum wird mit kleineren Füllkissen oder auch mit losem
Werkstoff ausgefüllt. Auf diese Weise lassen sich Verbesserungen der äußeren Form
in einfacher Weise vornehmen.
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Ein bekanntes Gerät zur Rettung aus Seenot ist als Matratze mit einem
großen Mittelteil und zwei vergleichsweise großen Endteilen, die in einer äußeren
Hülle untergebracht sind, durchgebildet. Der Mittelteil dieser Matratze ist mit
Haar, Stroh oder einem anderen für Matratzen bekannten Füllstoff ausgestopft. Dieser
Mittelteil soll als weiche Körperunterlage dienen. Die eigentlichen Tragkörper dieses
Rettungsgerätes sind die an den Enden der Matratze vorgesehenen Korkkissen. Diese
bekannte Rettungsmatratze hat also den Nachteil, daß der tragfähige Werkstoff, z.
B. Korkschrot, bei Verletzungen auslaufen oder ausgeschwemmt werden kann. Die bekannte
Matratze bietet also nicht die Sicherheit des nach dem Vorschlage der Erfindung
durchgebildeten Rettungsgerätes. Außerdem läßt sie sich nicht so einfach herstellen
und wieder instand setzen wie das vorgeschlagene Rettungsgerät.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in mehreren Ausführungsformen beispielsweise
erläutert. Abb. I und 2 zeigen ein nach dem Verfahren hergestelltes Rettungsfloß
in Draufsicht (Abb. I) und in Seitenansicht und teilweisem Schnitt nach der Linie
I-I der Abb. I (Abb. 2) ; Abb. 3 bis 5 zeigen als weitere Ausführungsformen zwei
Rettungsringe in Draufsicht und im Schnitt (Abb. 5).
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Mit I ist eine äußere Hülle aus imprägniertem Segelleinen oder ähnlich
widerstandsfähigemWerkstoff bezeichnet. Sie ist schlauchartig gestaltet und bildet
bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. I ein geschlossenes Viereck mit einem freien
Mittelraum 2. Um diesem Mittelraum dauernde Form und Gestalt zu geben und sie weiterhin
zu versteifen, ist in ihrem Inneren ein Versteifungsrahmen 3 angeordnet; er dient
auch gleichzeitig zum Befestigen von Traggurten 4. Der Rahmen besteht aus Korkplatten
oder sonstigem schwimmfähigem Werkstoff, beispielsweise Holz. 5 sind Kissen aus
imprägniertem Segelleinen, die mit expandiertem und imprägniertem Kork 6 gefüllt
sind. Kork kann in jeglicher Form und Größe verwendet werden, z. B. als Korkschrot
oder wie er sonst als Abfall oder Überbleibsel bei der Korkverarbeitung oder als
ausgebrauchte Korkgegenstände, z. B. Flaschenkorken, anfällt. Diese so mit Kork
angefüllten Kissen 5 sind in der äußeren Hülle I untergebracht, so daß die Hülle
mit selbständigen einzelnen Teilpackungen des Korks angefüllt ist. Nachdem die Hülle
I ganz mit diesen Kissen 5 ausgefüllt und etwa noch vorhandene Hohlräume mit losem
Kork oder mit kleineren Kissen 7 ausgefüllt sind, wird die Einfüllstelle von außen
vernäht. 8 ist eine rings um das Floß laufende Greifleine üblicher Art.
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Die Ausführungsbeispiele nach Abb.3 bis 5 (Rettungsringe oder Bojen)
enthalten den expandierten und imprägnierten Kork nicht wie beim vorher beschriebenen
Ausführungsbeispiel in Form von Teilpackungen, sondern ihre Hüllen 9 sind mit dem
Kork vollgestopft.
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Das vorgeschlagene Verfahren ergibt gegenüber den bisher üblichen,
daß durch die Verwendung von expandiertem Kork, der bekanntlich durch Hitzebehandlung
des Korks hergestellt wird und wobei er zum Teil verkohlt, das spezifische Gewicht
des tragenden Stoffes, also des Korks, wesentlich herabgesetzt und damit eine größere
spezifische Tragfähigkeit des Korks erzielt wird. Durch die teilweise Verkohlung
des Korks beim Expandiervorgang wird er außerdem wasserabweisend, was ihn in seiner
Eigenschaft als Schwimmkörper gegenüber anderem nicht derart behandeltem Kork noch
besonders wertvoll macht. Seine wasserabstoßende Eigenschaft bringt den weiteren
Vorteil, daß an äußerer Schutzfarbe gespart werden kann, mit welcher die äußere
Hülle zwecks Wasserdichtmachens angestrichen wird.
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Verfährt man aber so, daß man nach einem weiteren Kennzeichen der
Erfindung den Werkstoff, vorzugsweise Segelleinen, aus dem die äußere Hülle i bzw.
g für die Rettungsgeräte hergestellt wird, vor seiner Verarbeitung hierzu mit der
als Signal üblichen roten Farbe (Signalfarbe), die das Rettungsgerät weithin sichtbar
machen soll, färbt und ihn dann wasserdicht imprägniert, so kann man auf den sonst
üblichen Schutz- und Signalfarbanstrich des fertigen Gerätes ganz verzichten.