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Schuß-Spulmaschine mit automatischem Spulenwechsel
Es sind bereits
selbsttätige Schuß-Spulmaschinen bekannt, bei denen ein aus einer Anzahl von Kurvenscheiben
bestehendes Schaltgetriebe an den einzelnen Spulstellen oder im zentralen Antrieb
vorgesehen ist. Solche Kurvenscheiben sind aber in ihrer Herstellung und im Einbau
kompliziert und daher teuer; außerdem macht ihre richtige Einstellung Mühe.
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Diesen Spulmaschinen gegenüber zeichnet sich die selbsttätige Schuß-Spulmaschine
gemäß der Erfindung dadurch aus, daß jeder Spulstelle eine einzige Steuerwelle zugeordnet
ist, welche nur während des Spulenwechsels usw. also vorübergehend, unter dem Einfluß
eines Antriebsorganes eine hin und her gehende Drehung ausführt und mit welcher
jeder Schaltmechanismus mittels eines Gliedes in kraftschlüssiger Drehverbindung
steht.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, wobei aber nur der einer Spulstelle zugeordnete Spulenwechselmechanismus
dargestellt ist und alle übrigen an sich bekannten, nicht zur Abwicklung des Spulenwechsels
gehörenden Elemente weggelassen sind.
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Im Getriebekasten I ist eine Antriebsspindel 2 drehbar gelagert.
Sie trägt eine mittels einer Feder 3 über eine Kupplungsscheibe 4 angedrückte Reibscheibe
5, über welche von einem Antriebsrad 6 die Spindel 2 angetrieben wird. Die Spindel
2 trägt außerhalb des Getriebekastens einen Mitnehmerkopf 7, durch welchen eine
Spule 8 angetrieben wird. Die Spule S wird in einem durch eine Feder 64 angedrückten
Gegenlager 9 zentriert, welches in einem Ausleger IO eines Ständers rI um einen
Bolzen 67 drehbar gelagert ist und mit einem
Hebel I2 in eine Rastenscheibe
I3 eingreift. Die Rastenscheibe 13 wird ihrerseits von einer Zahnscheibe 14 über
einen fest auf einer das Steuerglied bildenden Welle 15 sitzenden Hebel mit einer
auf einem Bolzen 65 gelagerten, durch eine Feder 66 angedrückten Schaltklinke 17
beim Schalten chrittweise angetrieben. Eine Gewindespindel I8, welche sich zum Zwecke
des Fortschaltens eines Fadenführers 19 dreht und zum Zwecke des Hinundherführens
des Fadens F eine Hubbewegung ausführt, ist zwischen dem Getriebekasten I und dem
Ständer II gelagert. Die Gewindespindel 1g ist mit einem Gewinde I8' versehen; vor
dem Fadenführer Ig ist auf ihr eine Feder 20 angeordnet. Der Fadenftihrer 19 trägt
ferner eine Klinke 2I, welche durch einen im Fadenführer Ig drehbar gelagerten Hebel
22 betätigt wird. Mit der Öse 23 wird der Faden F geführt. Ein Anschlag 24, welcher
einen Stellring 25 und eine Feder 26 trägt, ist im Ständer 1 1 gelagert und trägt
eine Sperrnase 27. gegen welche sich ein Winkelhebel 28 legt, der um einen Bolzen
29 drehbar gelagert ist und eine Klinke 30 trägt, welche mit einer Aussparung 31
versehen ist. Der Hebel 28 wird durch eine Feder 30' in seiner Lage gehalten. Der
Bolzen 29 ist in einem Hebel 32 gelagert, welcher fest auf der Welle I5 sitzt. Ferner
ist die verlängerte Welle 15, auf welcher ein Doppelhebel 33, 34 drehbar gelagert
ist, mit einem Handbetätigungshebel 35 versehen, welcher einen Bedienungsknopf 36
trägt. Der Doppelhebel 33, 34 trägt an seinem Arm 33 einen Mituehmerstift 37; an
seinem anderen Arm 34 ist er mittels eines Gelenkbolzens 38 mit dem Antriebsorgan,
einem in Pfeilrichtung 39 hin und her bewegbaren Stößel 40 verbunden. Durch die
Hinundherbewegung des Stößels 40 oszilliert der Hebel 34 dauernd zwischen den Lagen
34 und 34' und der Hebel 33 zwischen den Lagen 33 und 33'.
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Die Welle 15 trägt einen Hebel 41, welcher an seinem Ende 42 als
Träger für Leerhülsen 43 ausgebildet ist. Die Leerhülsen 43 liegen in einem Hülsenmagazin
44, 45.
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Ein Doppelhebel 46, 47 sitzt ebenfalls fest auf der Welle I5, wobei
der Hebelarm 46 über ein Verbindungsstück 48 eine Schere 49, 50 betätigt, welche
um einen Bolzen jI drehbar an einem Ausleger 52 des Getriebekastens I gelagert ist.
Der Hebelarm 47 ist durch eine Stange 53 mit einem Hebel 54 verbunden, der einen
drehbaren, im Getriebekasten I und im Ständer II gelagerten Drahtbügel 55 betätigt.
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Eine Rutsche fti dient zur Aufnahme der vollen Spule. Diese wird
zeitweilig durch eine an der Welle 15 befestigte Verschlußfahne 56 verschlossen.
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Im Getriebekasten 1 ist auf der Welle 15 ein Hebel 57 befestigt.
der über ein Verbindungsstück ,8 einen auf einer Achse 59 sitzenden Doppelhebel
60, 6I betätigt. Der Getriebekasten I sowie der Ständer ii sind auf Traversen 62,
63 aufgebaut.
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Bei erreichter Spulenlänge stößt der durch die Gewindespindel I8
angetriebene Fadenführer 19 am Ansdlagbolzeu 24 an, welcher mit seiner Steuernase
27 den Hebel 28 unter Einwirkung der Feder 30' im Drehsinne des Uhrzeigers freigibt.
Der Hebel 28 gelangt nunmehr mit seiner Aussparung 3I in den Bereich des Mitnehmerstiftes
37. Beim Einschwenken des Hebels 33 in die Lage 33' bzw. des Hebels 34 in die Lage
34, was durch den dauernd in Pfeilrichtung 39 oszillierenden Stößel 40 bewerkstelligt
wird, wird der Hebel 32 über die Teile 37 und 30 zum Drehsinn des Uhrzeigers entgegengesetzt
mitgenommen. Durch diese Bewegung des Hebels 32, der seinerseits fest auf der Welle
15 sitzt, wird die Welle 15 gedreht, die auf ihr sitzenden Schaltelemente werden
betätigt, und damit werden alle für das Auswechseln einer Spule erforderl i chen
Schaltvorgänge ausgeführt.
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Der Hebel 47 betätigt über die Stange 53 und den Hebel 54 den Drahtbügel
55, welcher den Hebel 22 anhebt und damit die Klinke 21 aus dem Gewinde IS' der
Gewindespindel i8 hebt. Dadurch schnellt der Fadenführer 19 unter der Einwirkung
der Feder 20 nach hinten in seine Ausgangsstellung und führt den Faden F zum Spulenfuß.
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Der Hebel 57 betätigt über die Teile 60 und 6t die Kupplungsscheibe
4 und hebt damit die von der Feder 3 angedrückte Reibscheibe 5 vom Antriebsrad 6
ab und führt so den Stillstand der Spulspindel 2 herbei.
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Bei weiterer Drehung der Welle 15 entgegengesetzt zum Drehsinn des
Uhrzeigers öffnet sich durch Betätigen des Hebels 46 und des Verbindungsstückes
48 die Schere 49, 50. Ferner schließt sich die Mulde M durch die einschwenkende
Verschlußfahjne 56, und weiterhin öffnet sich nunmehr das als Winkelhebel ausgebildete
Gegenlager g mit dem Hebel I2 durch die Rastenscheibe 13, so daß die Spule 8 freigegeben
wird, auf die MulldeM fällt und darin vorläufig durch die Verschluß fahne 56 festgehalten
wird. Während der Drehung der Welle 15 ist aber auch der Leerhülsenträger 4I, 42
mit einer neuen Leerhülse 43, welche aus dem Hülsenmagazin 44, 45 abgeholt wurde,
in den Bereich der Spulspindel gelangt. In bekannter Weise legt sich beim Herunterfallen
der vollen Spule der Faden vor den Mitnehmerkopf 7, so daß er zwischen der Ose 23,
dem Mitnehmerkopf 7, der inzwischen geöffneten Schere 49, 50 und dem Sputenfuß der
in der Mulde M liegenden Spule festliegt. In der Endstellung 33' des Hebels 33 und
damit der Zelle 15 sowie aller von dieser angetriebenen Steuerelemente fällt nunmehr
der Hebel I2 in die Zahnlücke der Rastenscheibe I3, so daß die neue Hülse damit
wieder zwischen dem Mitnehmerkopf 7 und dem Gegenlager g eingespannt ist.
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Nunmehr beginnen die Rüclzbewegungen in dem der ersten Bewegung entgegengesetzten
Bewegungssinn, da der oszillierende Stößel 40 in seine Ausgangslage zurücl;kehrt
und auch den Hebel 32 mit der Welle 15 wieder zurückführt. Die Schere 49, 50 schließt
sich, und der Faden wird von der fertigen Spule abgetrennt.
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Die Verschlußfahne 56 gibt die MuldeM frei, so daß die fertige Spule
frei nach unten herausfallen kann. Die Kupplungsscheibe 4 wird durch
die
Teile 57, 58, 60 und 6I wieder freigegeben. Die Spindel läuft wieder an.
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Der Drahtbügel 55 kehrt in seine Ausgangslage zurück. Der Fadenführer
übernimmt wieder die Fadenführung und Fortschaltung. Der Leerhülsenträger 4I, 42
geht in seine Ausgangslage zurück.
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Der Hebel 28 schlägt an der Steuernase 27 des inzwischen durch die
Feder 26 in seine Ausgangsstellung zurückgegangenen Anschlagbolzens 24 an, so daß
die Klinke 30 bzw. ihre Aussparung 3I nicht mehr im Eingriff mit dem Mitnehmerstift
37 steht, bis ein neuer Spulenwechsel in der oben beschriebenen Weise sich vollzieht.
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Alle Vorgänge können durch Drehen des Handbetätigungshebels 35, der
mit der Welle 15 fest verbunden ist, in der gleichen Weise durch einfache Links-Rechts-Bewegung
des Hebels unabhängig vom zentralen Antriebsorgan 40 jederzeit vollzogen werden.
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Die Schalteinrichtung gemäß der Erfindung hat gegenüber den bisher
bekannten den Vorteil der einfacheren Bauart und verbilligt deshalb die Maschine.