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Selbsttätige spindellose Spulenwickelmaschine
I)iese Erfindung bezieht
sich auf Spulenwickelmaschinen und befaßt sich besonders mit einer automatischen
Spulenwickelmaschine von der Art, wie sie in der britischen Patentschrift 534 337
beschrieben ist, bei welcher dann, wenn eine Spule fertig gewickelt worden ist,
dieselbe automatisch aus der Ävickelstellung entfernt und durch ein leeres Spulenrohr
ersetzt wird, auf welchem das Wickeln der frischen Spule seinen Fortgang nehmen
soll.
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Die in der britischen Patentschrift 534 337 besehriebene Maschine
ist eine spindellose Maschine, bei welcher das Spulenrohr, anstatt auf einer langen
Spindel befestigt zu sein, die durch seine Achse verläuft, zwischen zwei Zentralorganen
gefaßt ist, die im Eingriff mit den Enden des Rohrs stehen, wobei eines der besagten
Zentralorgane angetrieben ist, so daß das Rohr zur Umdrehung gebracht wird.
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Wenn das Wickeln einer Spule vollständig durchgeführt ist, wird das
andere Zentralorgan axial bewegt, so daß die vollständig gewickelte Spule freigegeben
wird und ihr die Möglichkeit gegeben wird, aus der Wickel stellung herauszufaflen,
und bevor das so bewegteZentralorgan rückgeführt wird, wird ein frisches Spulenrohr
vermittels eines Paares von Schwenkarmen in eine Stellung gehoben, welche mit den
Zentralorganen in Übereinstimmung steht, so daß es bei derRückkehr des beweglichen
Zentralorgans erfaßt wird. Diese Maschine ist für das Wickeln von Spulen auf Spulenrohren
von einer bestimmten Länge geeignet; es ist jedoch jetzt gefunden worden, daß die
Maschine dahin modifiziert
werden 1sann;; ldåß sie in der Lage ist,
Spulen jeglicher- Länge innerhalb eines weiten Bereichs zu wickeln.
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Nach .der Erfindung weist daher eine selbsttätige spindellose Spulenwickelmaschine
mit einem inneren antreibendenZentralorgan und einem äußeren Zentralorgan, das zur
Erfassung und Freigabe eines Spulenrohrs mit dem inneren Zentralorgan zusammenarbeitet
und auf- dieses zu und von ihm weg beweglich ist, als charakteristisches Merkmal
einen sich im wesentlichen im rechten Winkel zu der Verbindungslinie der genannten
Zentralorgane erstreckenden Arm auf, der das genannte äußere Zentralorgan trägt
und zur Anpassung an Spulenrohre von verschiedener Länge als- Ganzes in seiner Parallelrichtung
zu der genannten Verbindungslinie einstellbar ist, und ferner ein für Spulenrohre
verschiedener Länge passendes Spulenrohrzufuhrorgan zur Zuführung von Spulenrohren
in die Verb,indzungslinie zwischen die genannten Zentralorgane.
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Die Maschine ist daher zum Wickeln von Spulenrohren irgendwelcher
Länge innerhalb eines beträchtlichen Längenbereichs und zur passenden Unterbringung
von Spulenrohren, auf die die Spulen gewickelt werden sollen, zwischen ihren Zentralorganen
geeignet. Gleichzeitig sind die Anordnungen zum Einstellen der Stellung des äußeren
Zentralorgans zwecks Anpassung an Spulen verschiedener Länge sehr raumsparend an
der Vorderseite der Maschine anzubringen, wobei keine Teile wesentlich über die
Stellung hinausragen, die von dem äußeren Zentralo-rgån beim Wickeln der längsten
Spulenrohrtype eingenommen wird, wias von größter wirtschaftlicher Bedeutung ist.
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In Gestalt eines Au!sführungsbeispiels wird nachstehend eineverbesserte
automatische Spulenw'ickelmaschine in näheren Einzelheiten in Bezugnahme auf die
Zeichnungen beschrieben werden. Die beschriebene Maschine ist von der Art, wie sie
in der britischen Patentschrift 534 337 beschrieben ist, eine Modifikation einer
» Spindel «-Spulenwickelmaschine, Type Universal Nr. 90.
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In den Zeichnungen gibt wieder Fig. I einen Seitenriß des Spulenrohrablege-
und -anlegemechanismus, Fig. 2 einen Grundriß des in Fig. I gezeigten Mechanismus,
Fig. 3 einen Aufriß des hinteren Endes des Mechanismus, und zwar gesehen von dem
Standardgetriebekasten aus, Fig. 4 und 5 Einzelheiten- des Steuerwellenkupplungsmechanismus,
Fig. 6 eine Teilansichtj welche den Steuerwellen anlaß- und -anhaltemechanismus
und den Spulenabgabemechlanismus zeigt, Fig. 7 eine Teileineelheit des Spulenrohrhebemechanismus;
Fig. 8 zeigt den Garnführerwiedereinsetzungsmechanismus und Fig. g eine Steuerwelle
mit -Nocken- und Kupplungselementen.
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Mit Bezitg auf -die Fig. I und 2 bezeichnet I den Getriehekasten
einer Univers al-Nr.-g o- Spulenwickel maschine, welche gewöhnlvich dazu eingerichtet
ist, zwei Spindeln nebeneinander zu betreiben, obwohl nur eine gezeichnet ist. Der
Kasten I enthält zwei-Kupplungen in Verbindung mit jeder Spindel, eine für das Antreiben
der Spindeln selbst und die andere für Betätigung der Fadenführung. Da der ~Gebrauch
des Mechanismus innerhalb des Kuppe lungskastens, welcher für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung erfolgt, keinerlei Modifikation des besagten Mechanismus einschließt,
ist es nicht notwendig, die inneren Einrichtungen des Kastens zu beschreiben. Es
ist jedoch erwünscht, kurz die Hfauptaußenelemente des Spulenwickelmechanismus zu
beschreiben, auf welchen sich die Erfindung bezieht.
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Bei dem »Spindel«-Maschinentyp kommt die Spindel aus dem Kasten I
bei 2 heraus und ist von genügender Länge, um durch das Spulenrohr hindurchzudringen.
Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung jedoch ist die Spindel abgeschnitten und
nur durch ein stumpfes Ende oder zentrales Antriebsorgan 3 ersetzt, welches aus
einem Kragen 4 hervorspringt, der mit Kautschuk belegt ist, um eine kraftschlüssige
Verbindung mitider Stirnfiäche eines Spulenrohrs zu schaffen. Das andere Ende trifft
auf ein umlaufendes Hohlteil 5, das in einem äußeren Lager 6 befestigt ist, und
wird von diesem Hohlteil unterstützt.
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Parallel zu der Stellung des Spulenrohrs zwischen -dem Zentralorgan
3 und dem Hohlteil 5 ist eine Fadenführerstange 7 angeorldnet, welche vom -Innern
des Kastens I aus veranlaßt wird, eine kurze hin und her gehende Querbewegung entlang
der Länge der zu wickelnden Spule auszuführen. Die Seite der Stange 7, die der Spule
benachbart ist, ist mit Gewinde versehen, wie in Fig. 2 bei 8 gezeigt, während die
andere Hälfte der Stange, wie bei g in Fig. 2 gezeigt, glatt ist. Eine Fühierscheibe
qo wird von der Stange getragen, wobei die Bohrung der Verdickung II der Scheibe
mit einem Schraubengewinde versehen ist, welches mit den Gewindegängen 8 übereinstimmt,
aber größer gehalten ist, so daß die Verdickung und die Scheibe nach der einen Seite,
nach der Spule zu, gepreßt werden können, so daß sie von den Gewindegängen 8 freikommen.
Während des Wickelvorgangs wird der Faden auf dem Spulenrohr aufgebaut, und von
Zeit zu Zeit, wenn die Stange 7 quer verschoben wird, wird Antriebskontakt zwischen
Ider Scheibe 10 und dem Garn der Spule hergestellt. Infolgedessen wird die Scheibe
in geringem Umfang auf der Stange 7 zum Umlauf gebracht und um ein geringes entlang
der Stange vorangetrieben. Auf diese Weise wird der Garnführer 12', welcher auf
einem Tragorgan I3 befestigt und hierdurch mit der Scheibe 10 verbunden ist, allmähLich
auf das Ende des Spulenrohrs zu gefördert, wenn das Wickeln der Spule seinen Fortgang
nimmt. Wenn die Spule eine vorher bestimmte Länge erreicht hat, veranlaßt der übliche
Anhaltemechanismus, der innerhalb des Kastens 1 vorgesehen ist, das Auslösen eines
Starter- und Stopphebelts I5, vermittels !dessen die beiden Kupplungen innerhalb
des Kastens außer
Eingriff gebracht werden, um den Umlauf des Organs
3 und Kragens 4 und das Arbeiten der Stange 7 anzuhalten.
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Die Wickel- und Fadenführereinrichtungen, wie sie oben beschrieben
wurden, sind solche üblicher Art, mit Ausnahme des Spindel stumpfes, und sobald
mit dem Wickeln begonnen worden ist, wird auf einem Spulenrohr die Vervollständigung
der Spule in üblicher Weise herbeigeführt. Die Modifikation des Mechanismus, auf
welcher die vorliegende Erfindung beruht, bezieht sich auf die Einrichtungen, durch
welche die Maschine einstellbar gemacht wird, um sich mit Spulen von verschiedener
Länge zu befassen, und ferner auf die automaische Ausführung von Vorgängen bzw.
Maßnahmen zum Ersetzen der fertiggestellten Spule durch ein frisches Spulenrohr
und zur Wiederingangsetzung der Maschine für das Wickeln einer frischen Spule. Diese
Maßnahmen werden durchgeführt, nachdem der Spindelstumpf und die Fadenführung zum
Anhalten gebracht worden sind, und zwar durchgeführt durch die Rotation einer Steuerwelle
I6, welche mit den Nockensclleiben und Kupplungselementen, durch die sie angetrieben
wird, in Fig. 9 in Seitenansicht dargestellt ist.
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Die Steuerwelle I6 wird in Lagern in einem Halter I7 und einer Endplatte
I-8 getragen, welche nach abwärts unterhalb einer Platte oder Wand 19 vorspringen,
welche an dem unteren Teil der Stirnseite des Getriehekastens I befestigt ist und
unterhalb der Stellung angeordnet ist, welche von einer Spule während des Wickelvorgangs
eingenommen wird. Die Platte 19 trägt nicht nur die Steuerwelle I6 und die verschiedenen
darauf befestigten Steuerscheiben, sondern auch aden Mechanismus, welcher durch
die besagten Scheiben betätigt wird, um die fertiggestellte Spule durch ein frisches
Spulenrohr zu ersetzen und den Wickelvorgang wieder in Gang zu bringen. Die Steuerwelle
I6 ist in horizontal geschlitzten Lagern angeordnet, in welchen sie durch herausnehmbare
Blockierungsstücke 20 (Fig: 1 und 7) festgehalten wird, wobei die verschiedenen
Hebel, welche mit {den Scheiben auf der Welle zusammenarbeiiten, so angeordnet sind,
daß die Welle leicht entfernt werden kann, ohne die Hebel zu stören.
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Unterhalb der Steuerwelle i6 und im rechten Winkel hierzu ist eine
Antriebsachse 21 angeordnet, um eine Serie von Spindelstümpfen, beispielsweise 10
oder 20 an der Zahl, anzutrei-ben. Unterhalb jedes Spindelstumpfes trägt die Achse
2pI eine Schnecke 22, welche mit einem Schneckenraid 23 zusammenwirkt, das frei
auf der Steuerwelle 16 befestigt ist. Eine Kupplung zwischen demSchneckenrad 23
und der Steuerwelle gibt die Möglichkeit, eine Verbindung zwischen der ständig laufenden
Achse 21 und Ider Steuenvelle I6 zu schaffen, wenn das Wickeln einer Spule vollendet
ist.
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Die Kupplung ist vontder Art, wie sie in der britischen Patentschrift
475 157 beschrieben ist, und sie ist in der Kupplungs- bzw. Entkupplungsstellung
in Fig. 4 bzw. 5 dargestellt. Die Kupplung wird durch die Bewegung des Starterhandgnffes
I5 eingekuppelt, dessen freies Ende in einem rechten Winkel gebogen ist, wie in
Filg. 2 gezeigt, und vermittels eines einstellbaren Gelenkv.erbindtungsstückes 24
mit einem Hebel 25 verbunden ist, der unterhalb der Platte befestigt ist. Das andere
Ende des Hebels 25 trägt einen Bolzen 26, der unterhalb eines Hebels 27,angreift,
der auf einer Achse 28 bebefestigt ist, die in Lagern unterhalb der Kante der Platte
19 getragen wird. Die Achse 28 trägt einen weiteren Hebel 29, vermittels dessen
die Steuerwellenkupplung normalerweise außer Eingriff gehalten wird. Rei der Fertigstellung
einer Spule jedoch heben sich der Starterhandgriff 15 und das Gelenkverbindungsstück24,
so daß der Bolzen26 und der Hebel 27 sich senken und das freie Ende des Hebels 29
sich von der Steuerwelle I6 weg bewegt.
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Die Kupplung umfaßt, wie in den Fig. 4 und 5 gezeigt, eine Scheibe
30, die auf dem Schneckenrad 23 angebracht und mit vier halbkreilsförmigen Einkerbungen
31 versehen ist, die in gleichmäßigen Abständen an ihrer Peripherie angeordnet sind.
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Dicht bei der Scheibe 30 ist eine Scheibe 32 auf der Steuerwelle I6
angeordnet, wobei die Scheibe 32 an ihrer der Scheibe 30 zugewandten Seite angelenkt
einen im wesentlichen tangential verlaufenden Hebelarm 33 und einen im wesentlichen
radial verlaufenden Arm 34 trägt. Das freie Ende des Hebels 33 springt seitwärts
in Kreuzung zur Peripherie der Scheibe 30 hervor und ist so gestaltet, daß es in
die Einkerbungen 3I paßt. Der Hebel 33 steht jedoch unter nach auswärts gerichteter
Federspannung, so daß das Ende des Hebels dazu neigt, aus der Peripherie der Scheibe
30 außer Eingriff zu kommen.
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Der Hebel 34 ragt über den Hebel 33 hinaus, und sein freies Ende ist
so übergebogen, daß es mit der äußeren Seite des Hebels 33 in Eingriff kommt, welcher
so geformt ist, daß dann, wenn das Ende des Hebels 34 sich auf das Ende des Hebels
33 zu bewegt, es den Hebel 33 nach einwärts gegen die Peripherie feder Scheibe 30
zu zwingt. Der Hebel 34 ist vermittels einer Feder 35 gespannt, die stark genug
ist, die auf jeden Hebel 33 einwirkende Federkraft zu überwinden.
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Während des Wickelns einer Spule jedoch steht der Hebel 29 mit dem
Hebel 34 im Eingriff und hindert ihn daran, den Hebel 33 gegen die Kante der Scheibe
30 zu zwingen. Wenn der Hebel 29 von der Achse I6 bei der FertiZgstellung einer
Spule weg-. geschwungen wird, kommt der Hebel 34 zur Einwirkung auf den Hebel 33
und zwingt ihn nach einwärts, so daß bei der Rotation der Schein 30 die nächste
Einkerbung in deren Peripherie zum Eingriff mit dem Ende des Hebels 33 gebracht
wird, wodurch so die Scheibe 30 mit der Scheibe 32 verhunden ist. Auf diese Weise
wird die Steuerwelle 16 in Bewegung gesetzt.
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Die erste Wirkung der Rotation der WelletIX ist die, die Abgabe der
fertiggestellten Spule zu gestatten. Dies geschieht dadurch, daß das äußere Lager
6 und' das Hohlteil 5 nach auswärts bewegt werden, vermittels welcher die Spule
gegen den Spindel'stumpf 3 gepreßt wird. Das äußere Lager 6
wird
auf dem oberen Ende eines Hebels 37 getragen, welcher vermittels einer Feder 38
(Fig. 6) nach einwärts gespannt ist, um das Hohlteil 5 in die Lage zu versetzen,
das Spulenrohr gegen den Spindelstumpf 3 zu halten. Der Hebel 37 ist vermittels
einer Kette 39 mit dem oberen Ende eines Hebels 40 verbunden, der bei 41 an der
Endplatte I8 unter der Wand 19 angelenkt ist. Der Hebel 40 trägt einen ScheibQenabnehmer
42, der durch eine Scheibe 43 a'uf der Steuerwelle I6 betätigt wird, vermittels
dessen der Hebel 40 und hierdurch auch der Hebel 37 nach abwärts gezogen werden,
um die fertiggestellte Spule freizugeben. Der Hebel 37 ist bei Ioo in einen Schlitz
IUOI angelenkt, entlang welchem der Zapfen 100 vermittels einer Schraubenmutter
102 eingestellt werden kann. Auf diese Weise kann die Stellung des äußeren Lagers
6 eingestellt werden, um Spulen jedweder, innerhalb des Bereichs der Länge des Schlitzes
1,01 statthiaften Länge ein zuspannen. Gleichzeitig wird die Kette 39 verkürzt oder
verlängert, um der neuen Stellung des Zapfens 100 zu folgen. Eine Platte 103, die
sich mit dem Zapfen 100 bewegt, ist vorgesehen, an welcher das untere Ende der Feder
38 befestigt ist.
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An Stelle einer Befestigung indes äußeren Lagers 6, wie sie oben
beschrieben ist, kann dasselbe auch, wie in der britischen Patentschrift 534 337
beschrieben, an dem Ende eines horizontalen, unter Federspannung stehenden Kolbens
befestigt werden, der an der Spitze eines vertikalen Pfeilers getragen ist und wobei
der Sockel des Pfeilers in Gleitbahnen gehaltert ist, welchen entlang er eingestellt
werden kann. Die dargestellte Anordnung hat jedoch den Vorteil, - daß -hierdurch
Raum an der Frontseite der Maschine eingespart wird.
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Die Scheibe 43 ist eine bifunktionelle Scheibe, welche einen Formvorsprung
44 auf ,der Stirnfläche zur Einwirkung auf den Scheibenahnehmer 42 und einen - Vorsprung
45 an ihrer Kante (Fig. 6) zur Einwirkung auf- einen Scheibenabnehmer 46 aufweist,
der von dem Hebel 25 für einen nachstehend noch zu beschrelbenden Zweck getragen
wird. Die fertiggestellte Spule, die durch das Zurückziehen des Hohlteils 5 in beschriebener
Weise freigegeben wird, fällt durch eine Offnung 47 in der Platte 19 und wird von
einer Gleitbahn 48 aufgenommen und weggeführt.
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Wenn die fertiggestellte Spule durch die Öffnung 47 fällt, erstreckt
sich das Garn von der Spulenspitze nach dem Garnführer 12. Es ist notwendig, daß
dieser Teil des Garns abgeschnitten wird und daß das Ende, welches noch mit der
Lieferquelle in Verbindung steht, mit der nächsten Spule verbunden wird, um den
Wickelvorgang fortzusetzen. Zur gleichen Zeit muß der Garnführer I2 in die Nachbarschaft
des Antriebszentralorgans 3 zurückgebracht werden, damit so das Wickeln der nächsten
Spule von dieser Grundlage an beginnen kann. Dies geschieht vermittels eines Hebels
50, dessen oberes Ende mit einem kleinen Glockenscshwengelhebel gI auf dem Garnführerträtger
I3 zusammenarbeitet, wobei der Glocenschweng'elhebel durch einen Stab 49 mit der
Verdickung II der Fühilerscheibe 10 verhunden ist. Der Hebel 50 wird entgegen derGlockenschwengelanschlagsrichtung,
wie in den Fig. I und 8 gezeigt, vermittels einer Scheibe 52 auf der Scheibenwelle
16 geschwungen. Die Scheibe 52 arbeitet zusammen mit einem Seheibenfühler 53 an
dem Ende eines Hebels 54, der auf einer Achse 55 befestigt ist, deren anderes Ende
ein Kupplungssegment 56 trägt.
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Das Kupplungssegment 56 arbeitet zusammen mit einem Kupplungssegment
57, das auf dem Hebel 50 befestigt ist, wobei eine Zapfen- und Schlitzverbindung
vorgesehen ist, um die Endstellung des Hebels 50 genau einstellen zu können. Wenn
der Hebel 50 durch die Scheibe 52 überschwungen wird, wirkt das obere Ende des Hebels
50 auf den Glockenschwengelhebel 51 ein, welcher die Fühlerscheibe 10 aus den Gewindegängen
8 auf der Stange 7 außer Eingriff bringt, wonach die fortgesetzte Bewegung des Hebels
50 den Fadenführungsträger I3 nach seiner Ausgangsstellung nahe dem Antriebszentralorgan
3 stößt.
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Damit der Hebel 50 mit Spulen von verschiedenen Längen sich belassen
kann, ist sein maximaler Bewegungsbereich genügend groß gehalten, um auch die längsten
Spulen bewickeln zu können. Wenn kürzere Spulen gewickelt werden, ist der erste
Teil der Bewegung des Hebels 50 ohne Zweck. Um dem Ende des Hebels 50, eine im wesentlichen
lineare Bewegung zu verleihen, ohne seine Winkelbewegung übermäßig zu steigern,
ist der Hebel weit unter der Steuerwelle 16 angelenkt, wobei die KuppIungssegmente
56, 57 nach abwärts von der Ebene der Welle 16 nach dem Gelenkzapfen des Hebels
reichen.
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Zur gleichen Zeit, wenn der Hebel 50 den Garnführer 12 zurückführt,
wird -die Garnlänge, welche von der fertiggestellten Spule nach dem Führer I2 sich
erstreckt, von einem leichten Hebel 60 erfaßt, dessen Ende bei 6I horizontal gebogen
ist, um so das richtige Erfassen des Fadens sicherzustellen.
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Der Hebel 60 ist an einer dreieckigen Platte 62 befestigt, die iihrerseits
an einem Bolzen 63 befestigt ist, wobei die Platte bei 64 geschlitzt ist, um einen
Zapfen 65 aufzunehmen, welcher von dem Ende eines Hebels 66 vorspringt, der an der
Achse 55 befestigt ist. Der Hebel 50 nimmt so, wenn er durch die Rotation der Achse
55 geschwungen wird, den leichten Hebel 60 mit sich. Das Ende 6I des Hebels 60 bringt
den Faden, der sich von dem Fadenführer I2 erstreckt, nach einem Punkt unmittelbar
unter dem Antriebszentralorgan 3, so daß der Faden den kautschukbelegten Kragen
4 kreuzt und bereit ist, zertrennt zu werden, damit die Spule, welche gerade eben
gewickelt worden ist, von der Garnlieferungsvorratsquelle getrennt wird.
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Das Abtrennen des Fadens wird bewirkt vermittels eines sichelförmigen
Messers 68, welches auf einer vertikalen Achse 69 derart befestigt ist, daß es in
einer horizontalen Ebene unter der Fläche des Antriebszentralorgans 3 bewegt werden
kann. In seiner Bewegung läuft das Messer 68 zwischen zwei Federplatten 70 und 7I.
Die untere Platte, 70, ist derart angeschärft, daß sie mit dem Messer 68 beim Zertrennen
des Fadens zusammenarbeitet, wobei so
die gerade eben aufgewickelte
Spule von der Fadenliefervorratsquelle abgetrennt wird, während die obere Platte,
7I, abgerundet ist, so daß das Ende des Fadens zwischen das Messer 68 und die obere
Platte 7I geklemmt und gegenüber der Stirnfläche des Antriebszentralorgans 3 gehalten
wird. Die Bewegung des Messers 68 wird vermittels einer Scheibe 72 bewirkt, die
an dem unteren Ende der Achse 69 unterhalb der Platte 19 getragen ist. Die Scheibe
72 ist vermittels zweier Metallbänder 73 mit einer weiteren Scheibe 74 (Fig. 2 und
3) verbunden, von deren Karte ein Arm 75 vorspringt, der durch eine kräftige Feder
76 mit einem Punkt unter der Platte verlunden ist. Ein Nocken 77, welcher von dem
Arm 75 nach unten vorspringt, wirkt zusammen mit der Arbeitskante einer Endscheibe
78, die von der Welle I6 getragen ist. Es ist keine Einstellung der Greif- und Schneideeinrichtungen
für das Wickeln von Spulen verschiedener Längen notwendig.
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Nachdem die fertiggestellte Spule durch das Zurückziehen des Hohlteils
5 freigegeben und von der Garnlieferungsvorratsquelle abgeschnitten worden ist und
das von der Vorratslieferquelle kominende abgeschnittene Ende zwischen das Messer
67 und die obere Platte 71 eingeklemmt worden ist, wird ein Spulenrohr als nächstes
zwischen dem Antriebszentralorgan 3 und dem Hohlteil 5 in Stellung gebracht. Zwei
nach oben ragende Pfeiler 79 und 8o auf der Platte Ig tragen zwischen sich ein Magazin
8i zur Aufnahme einer Reihe von Spulenrohren. Im Rücken dieses Magazins 8I ist ein
Paar federnder Streifen 82 angebracht, welche nach ahwärts gegen den Boden des Magazins
reichen und dort sich im wesentlichen in einem rechten Winkel wenden, so daß sie
in das Magazin eintreten. um die Serie von Spulenrohren während der Überführung
einer neuen Spulenröhre in die Wickelstellung zu unterstützen. Das Magazin 8I ist
für eine besondere Länge von Spulenrohr bestimmt, und wenn Spulen von verschiediener
Länge gewickelt werden, wird ein neues Magazin von geeigneter Größe zwischen die
Pfeiler 79 und 80 eingesetzt.
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Die Federstreifen82 können aus dem alten Magazin entfernt und an dem
neuen Magazin angebracht werden.
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In Lagern 83 an den beiden Pfeilern 79 und 80 ist eine horizontale
Welle 84 befestigt, welche sich hinter dem Magazin 8I erstreckt und welche ein Paar
von herabhängenden Hebeln 85 und 86 trägt.
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Die Hebel 85 und 86 sind außerhalb der Begrenzungell des WIagazins
8i angeordnet, und zwar zwischen den Enden hiervon und den Pfeilern 79 und 80. Die
unteren Enden der Hebel sind nach einwärts unter das Magazin gekrümmt, wie bei 87
in Fig. I gezeigt, und tragen geformte Füße 88 und 89 innerhalb des Magazins, um
das unterste Spulen rohr der voll dem Magazin getragenen Serie aufzu nehmen. Der
Hebel 85 ist auf der Achse 84 befestigt im Bereich des inneren oder Antriebs zentralorgans
3. Der Hebel 86 dagegen ist entlang der Achse 84 einstellbar, und zwar in Übereinstimmung
mit der Größe des Magazins und der Länge der zu wickelnden Spule, wobei zu diesem
Zweck die Schraube 86', die den Hebel 86 auf der Achse 84 festhält, gelockert wird.
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Das unterste Rohr wird in dem Magazin 8I vermittels eines Paares
von Klauen 90 gehalten, die bei 9I nahe den Enden der Füße 88 und 89 angelenkt sind
und auf der Platte 19 ruhen. Die Spitzen der Klauengo reichen nach aufwärts, so
daß sie das letzte Spulenrohr in dem Magazin teilweise umfassen und es daran hindern,
aus seiner Stellung gebracht zu werden. Die Hebel 85 und 86 werden vorwärts geschwungen,
um auf diese Weise das Spulenrohr, das von den Füßen 88 und 89 getragen wird, zwischen
die Zentralorgane 3 und 5 in Stellung zu bringen vermittels einer Kette 92, welche
am oberen Ende mit einem Sektor 93, der von der Achse 84 getragen ist, und an ihrem
unteren Ende mit einem Hebel 9;, der unter der Platte 19 befestigt ist, verbunden
ist. Der Sektor 93 ist ungehindert von der innersten Stellung des Hebels 86.
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Der Hebel 95 trägt einen Scheibenabneh'mer 96, welcher mit einer Kantenscheibe
97 auf dem Schaft I6 (Fig. 7) zusammenarbeitet. Wenn die Füße 88 und 89 vorwarts
und aufwärts geschwungen werden, um das neue Spulenrohr in Stellung zu bringen,
schwingen die Klauengonach abwärts, wie in Fig.7 gezeigt. Zur gleichen Zeit schwingen
die Federn 82, deren untere Enden durch die Köpfe der Schrauben 9I, an welchen die
Klauen go angebracht sind, festgehalten werden, nach vorwärts und stützen so auf
diese Weise die Spulenrohre, welche in dem Magazin verbleiben. Wenn die Füße 88
und 89 das Spulenrohr zwischen das Zentralorgan 3 und das Hohlteil 5 in Stellung
gebracht haben, läßt die Scheibe 43 den Hebel 40 und den Hebel 37 in die Wickelstellung
zurückkehren, so daß das äußere Lager 6 bzw. das Hohlteil 5 mit der Spitze des Spulenrohrs
in Eingriff kommen und die Grundfläche des Spulenrohrs gegen die kautschukbelegte
Fläche des Antriebszentralorgans 3 drücken. Nach diesem Vorgang schwingen die Hebel
85 und 86 zurück in das Magazin, stoßen die Federn 82 zurück und erlauben den noch
vorhandenen Spulenrohren zu fallen, so daß ein neues Spulenrohr von den Füßen 88
und 89 und Klauen go erfaßt wird.
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Zu ungefähr der gleichen Zeit wirkt die Endscheibe 78 auf Zden Nocken
77 ein, so daß das Messer 68 zurückgezogen und das Ende des Garns freigegeben wird,
welches jetzt zwischen der Grundfläche des Spulenrohrs und dem Kautschukbelag des
Antriebszentralorgans 3 gesichert ist.
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Der Vorsprung 45 auf der Kante der Scheibe 43 wirkt jetzt auf den
Scheibenahnehmer 46 derart ein, daß der Hebel 25 aufwärts geschwungen und durch
das Gelenk 24 der Starterhandgriff I 5 in Startstellung gebracht wird. Das Wickeln
der neuen Spule nimmt dann seinen Fortgang.