-
Maschine zur selbsttätigen Herstellung von verkaufsfertigen Litzenaufmachungen
u. dgl. Es ist an sich bekannt, Textilstreifen dadurch aufzuwickeln, daß der Wickelkörper
selbsttätig Haltern zugeführt wird, der zu wickelnde Streifen durch einen Stoffholer
ergriffen und auf den leeren Wickelkörper gebracht, dann selbsttätig gewickelt,
abgetrennt, das Ganze ausgehoben und ein neuer Wickelkörper wieder eingebracht wird.
Hierbei sind die Wickelkörper mit zum Festhalten des Wickelgutanfanges dienenden
Zähnchen versehen, die Schere ist in größerer Entfernung von der Wickelachse angeordnet,
und zwischen ihr und der Wickelachse pendelt der an seinem freien Ende harkenartig
ausgebildete Stoffholer und bringt den Wickelgutanfang von der Schere an den leeren
Wickelkörper. Diese Maschine ist jedoch zur selbsttätigen Herstellung von verkaufsfertigen
Litzenaufmachungen nicht geeignet, weil einerseits die vorgeschlagene Vorrichtung
zum Befestigen des Wickelgutanfanges an dem leeren Wickelkörper den beabsichtigten
Zweck nicht erfüllt und andererseits keine Mittel vorgesehen sind, um das Ende des
aufgewickelten Streifens beim Abschneiden vom Stück festzuhalten und an dem Wickelkörper
bzw. an dessen Wicklung zu befestigen. Die Befestigung des Endes des aufgewickelten
Streifens muß hier außerhalb der Maschine in einem besonderen Arbeitsgang von Hand
erfolgen. Die Erfindung besteht nun darin, Litzenaufmachungen verkaufsfertig herzustellen,
ohne daß ein weiterer Arbeitsgang notwendig wäre, und zwar wird das dadurch erreicht,
daß die Vorrichtungen zum Festhalten des Wickelkörpers und des Wiekelgutanfanges
auf dem Wickelkörper auf der einen Wickelwelle, die Vorrichtungen zum Abschneiden
des aufgewickelten Streifens, zum Festhalten des Endes, des aufgewickelten Streifens
während und nach dem Abschneiden und zum Befestigen des aufgewickelten Streifenendes
an dem Wickelkörper bzw. an der Wicklung auf der anderen Wickelwelle verschiebbar
angeordnet sind und diese Vorrichtungen durch Hebelgestänge und durch einen auf
einer dauernd umlaufenden Trommel angebrachten Kurvenring und Knagge in Arbeitsstellung
gebracht und bewegt werden.
-
Im einzelnen ist die Bauart so getroffen, daß auf den beiden einander
gegenüberliegenden Wickelwellen je ein in der Längsrichtung der Wickelwellen beweglicher
Schieber angeordnet ist, auf dessen rohr- bzw. nabenartiger Führung eine kegelförmige
Muffe verschiebbar ist, die sich einerseits gegen eine zwischen Schieberkopf und
ihr eingeschaltete Schraubenfeder und andererseits gegen eine auf dem Ende der Schiebernabe
angebrachte Ringmutter abstützt und mit dem obenerwähnten Steuergestänge in Verbindung
steht.
An dem Schieber der einen Wickelwelle ist ein zweiarmiger
Hebel gelagert, dessen nach der gegenüberliegenden Wickelwelle gerichteter Hebelarm
als Spannklaue ausgebildet ist, während auf dem anderen Hebelarm die kegelförmige
Muffe wirkt. Der Wickelkörper wird an der einen Seite zwischen der Backe des auf
dem Wickelwellenkopf befestigten Wickelgutträgers bzw. -halters und der Spannklaue
des zweiarmigen Hebels eingespannt. An dem als Spannklaue ausgebildeten Hebelarm
ist ein blattfederartiger Finger zum Festhalten des Wickelgutanfanges auf dem Wickelkörper
derart angebracht, daß er gegen die Spannklaue voreilt, d. h. schon früher zur Wirkung
kommt als die Spannklaue. Dieser Finger drückt das Wickelgut fest gegen den Wickelträger.
Diese Vorrichtung tritt vor Beginn des Umlaufes der Wickelwellen in Tätigkeit und
bleibt während der ganzen Umlaufzeit in Wirkung, wodurch der Halt des Wickelgutanfanges
auf dem Wickelkörper gesichert ist. Sämtliche Windungen der- ersten Lage werden
hierbei über das freie Ende des blattfederartigen Fingers gewickelt.
-
An dem Schieber der anderen Wickelachse ist ein Untermesser für eine
Hebelschere ortsfest angebracht und ein zweiarmiger Hebel gelagert, an dessen nach
der gegenüberliegenden Wickelachse gerichteten Hebelarm das Scherenobermesser sowie
ein blattfederartiger, zum Niederdrücken bzw. Festhalten des Endes des aufgewickelten
Streifens dienender Finger befestigt ist. Der Finger hat gegenüber dem Scherenobermesser
wieder Voreilung, damit er früher zur Wirkung kommt als die Schere.
-
Die Befestigung des Endes des aufgewickelten Streifens erfolgt dadurch,
daß an der Muffe des die Schere tragenden Schiebers ein Zughaken angelenkt ist,
der beim Rückgang der Muffe zur Wirkung kommt und die vorletzte diagonal über die
Wicklung gelegte Windung des Wickelgutes über das Ende des aufgewickelten Streifens
und über den Finger zieht. Dieser Zughaken wird, sobald die erwähnte Windung parallel
zu den übrigen Windungen über der letzten Lage der Wicklung liegt, abgehoben und
geht gleichzeitig mit der Schere und dem Finger in die Grundstellung. Diese Vorrichtungen
tretan nach Beendigung des Umlaufes der Wickelwellen in Tätigkeit. Darauf gehen
sämtliche - Vorrichtungen in ihre Grundstellung zurück, wodurch die beideü Finger
zum Festhalten des Wickelgutanfanges und des Wickelgutendes aus der Wicklung herausgezogen
werden und der Wickelträger freigegeben wird.
-
Die Anordnung ist so getroffen, daß sich, von oben gesehen, der Finger
zum Halten des 'Wickelgutanfanges auf der nach dem Behälter zugekehrten Seite der
verlängert gedachten Schermesser und der Finger zum Festhalten des Endes des aufgewickelten
Streifens auf der entgegengesetzten Seite befindet. Der Zughaken liegt an der Außenseife
neben dem Finger zum Festhalten des aufgewickelten Streifenrandes.
-
Durch Verschieben einer der Muffen in der Richtung des Wickelkopfes
werden zunächst die zugehörigen Vorrichtungen unter dem Einfluß der Schraubenfeder
in die Arbeitsstellung bewegt, in der der Schieber gegen den auf der Wickelwelle
sitzenden Wickelkörperträger anschlägt. Bei weiterem Vorschieben der Muffe wird
die Schraubenfeder gespannt und der zweiarmige Hebel bewegt. Beim Rückzug der Muffe
werden zunächst die zweiarmigen Hebel und die Schraubenfedern entspannt. Darauf
werden, sobald die Muffen gegen die auf den Schiebern angebrachten Ringmuttern anschlagen,
die Schieber bzw. Vorrichtungen in ihre Grundstellung zurückgezogen.
-
Um das Wickelgut in richtiger Spannung zu halten, damit es nicht zu
lose oder zu fest auf dem Wickelkörper aufgewickelt wird, ist die an sich bekannte
Führung für das- Wickelgut als einstellbare Bremsklemme ausgebildet. Die Führung
wird durch einen aijf der dauernd umlaufenden Trommel angeordneten Kurvenring und
durch ein Hebelgestänge schrittweise der gewünschten Lagerung der Windungen entsprechend
gesteuert. Hierbei wird die vorletzte Windung diagonal über die Wicklung gelegt
und nachträglich durch den Zughaken in die parallele Lage zu den übrigen 'Windungen
gezogen, wobei sie den Finger zum Festhalten des aufgewickelten Streifens und dessen
Ende überdeckt.
-
Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i a und i b einen Längsschnitt, Abb. 2 eine Draufsicht
auf die Wickelwellenköpfe, Abb. 3 einen Schnitt nach der Linie A-B der Abb. i a
in Richtung des Pfeiles x, Abb. q. eine Vorderansicht der Vorratsbehälter, Abb.
5 einen Schnitt nach der Linie C-D der Abb. i b in Richtung des Pfeiles y.
-
Die Maschine trägt rechts einen Hauptantriebskasten i und ein Bett
2, das mit dem Hauptantriebskasten i verbunden ist. Auf dem Bett ist sowohl der
Vorratsbehälter 3, in dem die Wickelkörper q. aufgestapelt werden, als auch der
Reitstock 5, in dem verschieb- und feststellbar die Wickelwelle 6 lagert, angebracht.
Der Antrieb der Maschine erfolgt durch einen angebauten Elektromotor
mittels
der Stirnräder_7 und 8 und des Schnekkengetriebes 9, io auf eine parallel zu den
Wickelwellen 6, 20 lagernde Welle i i. Auf dieser Welle i i sitzt neben dem Schneckenrad
i o ein Bolzenrad 12, das während % einer Umdrehung mit dem auf der parallel zu
den Wikkelwellen 6, 2o angeordneten Welle 13 festsitzenden Malteserkreuz 14 (Abb.
5) in Eingriff steht, so daß die Welle 13 nur während '/5 Umdrehung des Schneckenrades
i i gedreht wird und während der übrigen %-Umdrehung stillsteht. Das Malteserkreuz
14 wird während des Stillstandes durch das am Bolzenrad 12 angebrachte Ringsegment
15 blockiert. Die Welle 13, auf der das Malteserkreuz 14 sitzt, dient 'mittels der
Stirnräder 16, 17 und 18 zur Kraftübertragung auf die parallel zu den Wickelwellen
lagernde Welle i9. Von dieser Welle aus wird sowohl die im Hauptantriebskasten lagernde
Wickelwelle 2o als auch die im Reitstock 5 lagernde Wickelw elle 6 durch je ein
Stirnractgetriebe 21, 22
im Verhältnis G : i angetrieben. Das Übersetzungsverhältnis
zwischen den Wellen 13 und i9 kann durch Auswechseln des auf dem einen Ende der
Welle 13 sitzenden Rades 16 von i : i bis 3 : i verändert werden, so daß jede durch
die Zahl i teilbare Windungszahl von 18 bis 54 für je eine Umdrehung der Welle i
i möglich ist. Zu diesem Zweck ist zwischen den Wellen 13 und i9 das mittels Winkelhebel23
schwenkbare Zwischenrad 17 angeordnet (Abb.5). Neben dem Bolzenrad 12 sitzt auf
der Welle i i eine mit zwei Steuerknaggen 24, 25 und zwei Steuerringen 26, 27 ausgerüstete
Trommel 28. Auf dem Umfang der SteuertrOMMMel28 ist zunächst auf deren linkem
Ende die Steuerknagge 24. befestigt, die den Vorschub des Wickelkörpers 4 aus dem
Vorratsbehälter 3 in das Maul der an den Wickelköpfen sitzenden Halter 61, 78 bewirkt.
Daneben folgt ein Steuerring 26, der zur Bewegung der Vorrichtung zum Einspannen
des byickelkörpers 4 in dem Maul des rechten Halters 78 sowie zum Festhalten des
Wickelgutanfanges auf dem Wickelkörper 4 dient. Neben diesem Ring ist die Steuerknagge
25 angeordnet, die zur Bewegung der auf der linken Wickelwelle angeordneten Vorrichtungen
(Hebelschere 6z, 63, Niederhalter 64 und Zughaken 66) dient. Auf dem rechten Ende
der Steuertrommel 28 ist schließlich der zur Bewegung der Führung 88 bis 9o (Abb.
5) für das Wickelgut dienende Steuerring 27 angebracht. Dieser kann und muß zwecks
Änderung der Umlaufzahl der Wickelkörper ausgewechselt werden. Die Steuerknaggen
und Steuerringe wirken je auf einen der auf dem senkrecht zur Steuertrommelachse
gelagerten Wellen 29 bis 32 sitzenden Hebel 33 bis 36 in der Weise ein, daß sie
diese nach rechts schwenken, wodurch eine der mit ihm in Verbindung stehenden waagerecht
gelagerten Zugstangen 37 bis 4o nach rechts verschoben und das damit verbundene
Hebelgestänge bewegt wird. Der Rückgang der Hebelgestänge erfolgt durch eine auf
dem linken Ende jeder Zugstange angebrachte Schraubendruckfeder 41. Der Hebe133
überträgt die Bewegung durch Anschläge ii9, Zugstange 37, Anschläge 42, Hebel 43,
Hohlwelle 44, Kegelräderpaar 45, 46 auf eine am Hauptantriebskasten gelagerte Welle
47, von dieser mittels des Kegelräderpaares 48, 49 (Abb. 5) auf eine am Behälter
3 gelagerte Welle So und von dieser mittels Hebels 51 auf den im Behälterdeckel
52 geführten, zum Vorschub des Wikkelkörpers 4 in das Maul der Halter 61, 78 dienenden
Schieber 53. Hebel 35 überträgt die Bewegung d14rch Anschläge 42a, Zugstange 38,
Anschläge 42b, Hebel 54, Welle 55, Kegelräderpaar 56, 57 sowie Gabelhebel 58 auf
die auf dem rechten freien Ende der Wickelwelle 6 axial verschiebbare kegelförmige
Muffe 59 (Abb. i). Auf der Welle 6 ist der in der Längsrichtung verschiebbare Schieber
65 angebracht, auf dessen rohr- bzw. nabenartiger Führung die Muffe 59 verschiebbar
ist, die sich einerseits gegen die zwischen Schieberkopf und ihr eingeschaltete
Schraubenfeder 6o und andererseits gegen die auf dem Ende der Schiebernabe angeordnete
Ringmutter stützt. An dem Schieber 65 ist das Untermesser 62 der Hebelschere ortsfest
angebracht und der zweiarmige Hebel 117 gelagert, an dessen rechtem Hebelarm das
Obermesser 63 der Schere sowie der blattfederartigz, zum Niederdrücken des Endes
des aufgewickelten Streifens dienende Finger 64 befestigt ist. Der Finger 64. hat
gegenüber dem Sclerenmesser 63 Voreilung. Bei Verschiebung der Muffe 59 nach rechts
wird zunächst urfiter der Einwirkung der vor ihr gelagerten Schraubenfeder 6o, der
mit Hebelschere 62, 63 .und Niederhalter 64 versehene Schieber 65 in die Arbeitsstellung.
gebracht, dann die Schraubenfeder 6o gespannt und unter der Einwirkung des Kegels
der Muffe 59 die Schere 62, 63 und der Niederhalter 64 bewegt. An der Muffe 59 ist
der Zughaken 66 angelenkt. Bei Beginn des Rückzuges der Muffe 59 wird zunächst der
an ihr angelenkte Zughaken 66 mitgeschleppt, der die vorletzte diagonal gelegte
Windung des aufgewickelten Streifens über das freie Ende des Niederhalters 64 und
über das abgeschnittene Ende des aufgewickelten Streifens zieht und dieses überdeckt.
Im weiteren Verlauf des Rückzuges der Muffe 59 wird dar mit Schere 62, 63 und Niederhalter
64 ausgerüstete Schieber 65 zurückgezogen. Durch zwei unter Federwirkung stehende
Zuhaltungsstifte 67, 68 (Abb.2)
und einer mit schiefer Ebene versehene
Leitschiene 118 wird die Schere 62, 63 erst kurz vor Erreichung ihrer Grundstellung,
d. h. Ruhestellung, links zum Öffnen und der Niederhalter 64 zum Anheben freigegeben.
Diese Anordnung hat den Zweck, daß der Niederhalter 64 erst angehoben wird, nachdem
er aus der Wicklung -herausgezogen ist und nicht schädigend auf diese einwirken
kann. Das Offnen der Schere und Anheben des Niederhalters geschieht unter dem Einfluß
einer unter dem beweglichen Scherenhebel 63 angeordneten Schraubenfeder 69.
-
Auf der Wickelachse 2o ist der Schieber 79 verschiebbar angeordnet,
auf dessen rchr-bzw. nabenförmiger Führung die Muffe 76 verschiebbar ist, die sich
einerseits gegen die zwischen Schieberkopf und ihr eingeschaltete Schraubenfeder
77 und andererseits gegen die auf dem Ende der Schiebernabe angebrachte Ringmutter
abstützt. An dem Schieber 79 ist der zweiarmige - Hebel 8o gelagert, dessen linker
Hebelarm als Spannklaue ausgebildet ist, während auf den anderen Ilebelarm die kegelförmige
Muffe 76 einwirkt. Der Wickelkörper 4 wird zwischen einer Backe des auf der Wickelwelle
2o befestigten Halters 78 und der Spannklaue des zweiarmigen Hebels eingespannt.
An dem als Spannklaue ausgebildeten Hebelarm ist der blattfederartige, zum Festhalten
des Wickelgutanfanges auf dem Wickelkörper 4 dienende Finger 81 derart angebracht,
daß er gegen die Spannklaue voreilt, d. b. schon früher als diese zur Wirkung kommt.
-
Der Hebel 34 überträgt seine Bewegung durch Anschläge 42c und 42d,
Zugstange 39, Hebel 70 (Abt. 5), Welle 71, Kegelräderpaar 72, 73, Welle 74
und Hebel 75 auf die Muffe 76, die bei ihrer Verschiebung nach links unter dem Einfluß
der ihr vorgelagerten Schraubendruckfeder 77 (Abt. i), den Schieber 79, an dem der
zweiarmige gabelartige Spannhebel 8o mit federndem Finger 81 lagert, in die Arbeitsstellung
bringt, dann die erwähnte Schraubenfeder 77 spannt und unter dem Einfluß des Kegels
der Muffe 76 den rechten Hebelarm des zweiarmigen Hebels 8o anhebt, wodurch der
linke gegabelte Hebelarm niedergedrückt wird. Der linke Hebelarm ist mit zwei Klemmschrauben
82 versehen und spannt den Wickelkörper 4 zwischen sich und einer Maulbacke des
1-Ialters 78 ein. Das freie Ende des federnden Fingers 81 hält in der Arbeitslage
den Anfang des Wickelgutes fest, indem er auf den Wickelkörp;r 4 drückt. Beim Rückzug
der Muffe 76 wird zunächst der zweiarmige Hebel 8o nebst dem Finger 8z entspannt
und dann in .die Anfangsstellung nach rechts gezogen. Sobald der Finger 81 aus der
Wicklung herausgezogen ist, wird er mit dem linken Heihelarm des Spannhebels 8o
unter dem Einfluß einer unter dem Hebel lagernden Schraubenfeder 83 angehoben.
-
Zur Führung des Wickelgutes dient eine der Wickelgutdicke sowie der
gewünschten Zugspannung des Wickelgutes entsprechend einstellbare Führungsklemme
88 bis 9o (Abt. 5), die auf der auf dem Behälterdeckel 52 parallel zu den
Wickelwellen gelagerten und in axialer Richtung beweglichen Achse 9i drehbar angeordnet
ist. Die Führungsklemme 88, 9o wird durch den auf der Steuertrommel 28 angebrachten
Kurvenring 27, Hebel 36, Anschläge 42e und 421, Zugstange 4o, Hebelgestänge 84 bis
86 (Abt. 5), Stellringe 87 (Abt. 4) und Achse 9i so gesteuert. daß die vorletzte
Windung der Wicklung diagonal über den Wickelkörper ¢ gelegt wird. Die Spannung
der F ührungsklemme 88, 89, 9o kann mittels einer Schraube 92 geregelt werden. Das
Wickelgut wird zwischen einer im hinteren Ende des Behälterdeckels 52 gelagerten
Rolle 93 und einer Rute 94 hindurchgeführt. Die Rute 94 ist hierbei in einem um
die Achse 95 der Rolle 93 schwenkbaren Bügel 96 gelagert. Der Bügel 96 wird unter
dem Einfluß der einerseits an dem Behälterdeckel 52 und andererseits an dem auf
der Achse 97 sitzenden Hebel 98 mit aasgelenkter Schrauhenzugfeder 99 und
des auf den Bügel drükkenden Bremshebels ioo in seiner äußeren Lage gehalten. Wird
durch einen Knoten in d,-m Wickelgut dessen Durchgang zwischen Rolle 93 und Rute
94 gehemmt und dadurch das Wickelgut über eine bestimmte Grenze gespannt, dann schwenkt
der Bügel 96 nach innen, und der Bremshebel ioo wird freigegeben und unter
dem Einfluß der Bremsfeder 99 und des Hebelgestänges ioi bis tos (Abt. 5) eine auf
der Schneckenwelle 9 vorgesehene Klauenkupplung ioS, io- ausgelöst und der Antrieb
stillgesetzt.
-
Das Wiedereinschalten des Antriebes erfolgt mittels des auf der Achse
97 angeordneten Handhebels ioi. Um einen genauen Eingriff der Wechselräder und die
waagerechte Lage des Maules der Halter 61, 78 in der Ruhestellung zu ermöglichen,
ist das getriebene Rad 18 (Abt. i) auf der Welle i9 lose laufend angeordnet und
mit einer Scheibenkupplungshälfte i o8 verbunden, die mittels zweier Schrauben iog
mit der anderen auf der Welle i9 festsitzenden Kupplungshälfte i io verbunden ist.
Eine der beiden Kupplungshälften ist mit zwei bogenförmigen Schlitzen für den Durchtritt
der Schrauben iog versehen, um die eine Hälfte gegenüber der anderen bzw, das Rad
18 gegenüber der Welle i9 drehen zu können.
-
Die Wickelkörper 4 werden in dem Behälter 3 auf einem Kolben i i t,
I 12 (Abt. 5) aufgestapelt,
dessen als Platte ausgebildeter Kopf
i i i an der inneren Behälterwandung und dessen als Rohr ausgebildeter Schaft 112
im Boden i 13 des Behälters 3 -geführt wird. Der Schaft ist zwecks Verringerung
des Eigengesichtes mit Längsschlitzen 114 versehen? Der Auftrieb des Kolbens mit
Belastung erfolgt mittels einer Schraubendruckfeder 115. Zum Auffüllen des Behälters
3 ist der Deckel 52 nach Lösen von zwei seitlich am Deckel angebrachten Schrauben
116 aufklappbar. Der Antrieb ist so eingerichtet, daß die Maschine durch entsprechende
Verlängerung des Bettes sowie der Zugstangen und Aufstellung entsprechend weiterer
Reitstöcke und Vorratsbehälter auf die mehrfache Leistung gebracht werden kann.
Für die einfache Verlängerung für doppelte Leistung sind nur die links des Hauptantriebes
liegenden Elemente noch einmal anzufertigen. ' Der Arbeitsvorgang ist: Der Wickelkörper
4., auf dem das Wickelgut aufgewickelt «erden soll, wird aus dem seitwärts der Wikkelstelle
mündenden Behälter 3 (zunächst von Hand) in das waagerecht stehende Maul der Halter
61 bzw. 78 der einander gegenüberliegenden Wickelwellen 6, 20 eingeschoben und durch
den Hebel 8o in dem Maul des Halters 78 der rechten Wickelwelle 2o eingespannt.
Gleichzeitig wird der Anfang des über dem Behälter 3 zwischen der Rolle 93 und der
Rute 94. sowie der Klemme 88 bis go hindurchgeführten Wickelgutes zwischen dem federnden,
am Hebel 8o angebrachten Finger 81 und dem Wickelkörper 4 festgehalten. Nun beginnen
die beiden Wickelwellen 6 und 2o sich mit dem Wickelgut ¢ zu drehen und wickeln
dieses auf den Wickelkörper, wobei dieKlemme 88 bis 9o den einzelnen Lagen der Windungen
entsprechend parallel zu den Wickelwellen 6 und 20 verschoben wird. Die Wickelwellen
6 und 2o werden nach einer bestimmten Umlaufzahl, die der Anzahl der Windungen auf
dem betreffenden Wickelkörper entsprechend eingestellt werden kann, stillgesetzt
und nehmen wieder ihre Grundstellung ein, in der das Maul der Halter 61 und 78 waagerecht
liegt. Nunmehr kommt der federnde Niederhalter 6.4 und die Schere 62, 63 zur Wirkung.
Der erste drückt das Wickelgut nieder, während gleichzeitig die Schere es quer durchschneidet.
Daraufhin zieht der Zughaken b6 die vorletzte diagonal geleaste Windung über den
Niederhalter 64 und über das niedergehaltene Ende des aufgewickelten Streifens,
worauf sowohl Schere 62, 63, Liederhalter 64 und Zughaken 66 in ihre Grundstellung
zurückgehen als auch die Freigabe des Wickelkörpers 4, und der Rückgang des Spannhebels
8o erfolgen. Hierauf wird der umwickelte Wickelkörper 4 durch den aus dein Behälter
3 folgenden leeren Wickelkörper ausgestoßen und auf eine schiefe Ebene geschoben,
von der er in einen Behälter fällt. Gleichzeitig geht auch die Führungsklammer 88
bis go wiederin ihre Anfangsstellung zurück, und der Arbeitsvorgang wiederholt sich
in der vorbeschriebenen Weise.
-
Das Wickelgut wird durch die Schere 62, 63 zwischen den Finger 81
und 64. abgeschnitten, so daß es noch so weit aus der Führungsklemme 88 bis go herausragt,
um in deren Grundstellung wieder vom Finger 81 erfaßt werden zu können.