DE909112C - Herstellung von Lack- oder Emailledraht - Google Patents

Description

• Herstellung von Lack- oder Emailledraht Lack- oder Emailledraht ist ein Kupferdraht mit einer sehr dünnen, fest auf das Metall aufgebrannten isolierenden Lack- oder Emailleschicht. Er wird vorzugsweise zur Herstellung von elektrischen Spulen benutzt. Bei ihnen liegen die Drahtwindungen dicht aufeinander. Verständlicherweise muß die Lackschicht zur Vermeidung von Windungsschluß den Draht überall gut isolierend bedecken, sonst sind Windungsschlüsse unvermeidlich. Erfahrungsgemäß ist die Herstellung einwandfreier Lackschichten schwierig, und es gelingt nicht immer, einen Draht mit einer völlig einwandfreien Lackschicht zu erzeugen.
• Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, Lack oder Emailledrähte mit einer einwandfreien Isolierhülle herzustellen. Sie geht dabei von der Erkenntnis aus, daß sich zur Herstellung von einwandfreien Lack- oder Emailledrähten nur blanke Kupferdrähte mit einer sehr glatten Oberfläche eignen und die bisher dafür benutzten blanken Kupferdrähte nicht die erforderliche glatte Oberfläche haben. Die Kupferdrähte werden üblicherweise aus Barren mit quadratischem öder rechteckigem Querschnitt hergestellt, die warm bis z. B. an 6 mm gewalzt, gebeizt und dann auf Fertigmaß gezogen werden. Diese Drähte sind gemäß der Erfindung für die Herstellung von einwandfreien Lack- oder Emailledrähten nicht gut geeignet, denn sie haben durch das Walzen der Barren eine rauhe Oberfläche erhalten, die durch die nachfolgenden Arbeitsgänge nicht beseitigt wird. Die Oberfläche dieser Drähte enthält nämlich feinste Splitter und Rauhigkeiten, welche die dünne Lackschicht schwächen oder gar durchdringen und so eine einwandfreie Isolierhülle unmöglich machen. Diese feinen Splitter und Raühigkeiten auf der Drahtoberfläche werden erfindungsgemäß vermieden, wenn als Ausgangswerkstoff für das Ziehen der Drähte ein Draht benutzt wird, der aus einem Kupferblock gepreßt ist. Beim Pressen des Kupferblocks zu Draht werden die durch die Profilwalzen bedingten Verformungen vermieden, welche die Fehler auf dem gewalzten und gezogenen Draht verursachen, und die Drähte bekommen von vornherein eine glatte Oberfläche. Üblicherweise wird Draht nach dem Preßverfahren nicht hergestellt, weil das zu unwirtschaftlich ist. Diese unwirtschaftliche Arbeitsweise wird aber für Emailledrähte deswegen wirtschaftlich, weil sie erfindungsgemäß den wesentlichen Vorteil mit sich bringt, daß die Drähte die für Emailledraht wesentliche glatte Oberfläche bekommen. Ein aus Preßdraht fertiggezogener Kupferdraht ist also für die Herstellung von Emaille- oder Lackdraht besonders geignet, weil er nicht die zahlreichen Splitter und Rauhigkeiten hat, welche die Lackschicht schwächen oder durchdringen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Herstellung von Lack- oder Emailledraht aus einem aus Preßdraht fertiggezogenen Kupferdraht. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 83 388, 4a3 127-701 287, 701 852, 7,5 147, 740 235; ETZ 1926, S. 1454 und 1937, S. 254; Werkstoffhandbuch Nichteisenmetalle 1927, Blatt D 1o/1 i ; Normblatt DIN-VDE 6440 von 1927.