DE83388C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAM
·< in erhitztem Zustande.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Presse zur Herstellung von Draht, Stäben,
Stangen u. s. w. aus Metall oder Metall-Legirun- j gen, welche bei höherer Temperatur plastisch :
werden. Es eignen sich hierzu insbesondere ! solche Kupfer-Legirungen, welche bei einer i
Temperatur von mindestens 400° C. rothwarm :
werden und welche so erwärmt plastisch und geschmeidig sind, wogegen sie abgekühlt den
lür die daraus hergestellten Artikel nöthigen j Härtegrad besitzen. Zum Beispiel würden sich i
Legirungen von Kupfer und Zink, Kupfer und Aluminium oder Kupfer und Zink in Verbindung
mit geringen Mengen anderer Metalle, wie Eisen, Aluminium, Nickel, Mangan u. s. w., j
in den nachstehend angeführten oder ähnlichen j Verhältnissen zusammengesetzt, für die Zwecke ;
dieser Erfindung eignen
Kupfer
Zink
Eisen
58% 85%
4o°/o io°/o
90%
λ Io
Aluminium ... — 5 °/0 io°/0
Aluminium ... — 5 °/0 io°/0
60%, 40%,
100% 100% 100% 100%.
Die Herstellung von Draht, Stangen, Stäben u. s. w. wird nun im wesentlichen dadurch
bewirkt, dafs man das plastische Metall auf i folgende Weise behandelt, um es durch eine j
Matrize hindurchzuquetschen oder zu spritzen: [
dafs man das durch die Wärme plastisch gemachte Metall während des Pressens in
einem Cylinder in dem plastischen Zustand erhält,
dafs man, um Abkühlung zu vermeiden, einen erhitzten losen Stahlstempel anordnet,
auf welchen eine Stange von geringerem Durchmesser, als die Bohrung des Cylinders ist,
drückt,
dafs man den Prefskolben möglichst gut gegen das plastische Material abdichtet, indem
man denselben nicht direct, sondern mittelst einer gewölbten oder gewellten Platte auf das
warme, plastische Material drücken läfst. und
dafs man schliefslich eine Matrize während des Pressens vor dem einen Cylinderende
festhält und dieselbe, nachdem das plastische Material zum gröfsten Theil oder vollständig
aus dem Cylinder hinausgedrückt ist, freigiebt, zum Zweck, die Matrize und das hinter dieser
noch befindliche Metall, sowie die an dem Metall haftende, ursprünglich gewölbte Platte
und den losen Stahlstempel aus dem Cylinder hinauszudrücken und diesen zu einer neuen
Operation wieder geeignet zu machen.
Alle bisherigen Versuche, Metalle und Metall-Legirungen, und zwar speciell Kupfer-Legirungen,
welche bei einer Temperatur von mindestens 4000 C. rothwarm werden, zu
Draht, Stäben und Stangen mit Hülfe eines Prefscylinders und einer Matrize zu pressen,
sind daran gescheitert, dafs das Metall leicht durch Abkühlung in einen festeren, durch
Prefsverfahren nicht bearbeitungsfä'higen Zustand übergeht, dafs sich ferner während des
Pressens infolge mangelhafter Dichtung das plastische Metall in dem unvermeidlichen Spiel-
raum zwischen Cylinderinnenwandung und Kolbenaufsenfläche festsetzt, daselbst erstarrt
oder einfriert, wodurch die Widerstände beim Pressen ins Ungemessene wachsen, dafs schliefslich
der Kolben mit seiner das plastische Metall berührenden Fläche an dem warmen Metall
haftet und ein Zurückgehen des Kolbens infolge dieses Umstandes und wegen der allmäligen
Erstarrung des metallischen Cylinderinhalts unmöglich wird.
Alle diese Uebelstände, welche beim Pressen von plastischen Metallen bei höherer Temperatur
auftreten, werden bei vorliegender Presse in erfolgreicher Weise beseitigt, und ist es
möglich, mit der neuen Presse aus einer Cylinderfüllung direct Draht, Stäbe und Stangen
von Profil mit geringem Querschnitt herzustellen und dabei noch die hierdurch erhaltenen
Producte in ihren Festigkeitseigenschaften und ihrer homogenen Beschaffenheit den WaIzvverksproducten
gegenüber bedeutend zu verbessern und dabei die Herstellungskosten zu
verbilligen.
In den beiliegenden Zeichnungen ist die zur Herstellung der Stangen u. s. w. geeignete Presse
dargestellt.
A (Fig. ia) ist ein Prefscylinder, welcher an
beiden Enden offen ist und je nach Erfordernifs wechselseitig gebraucht werden kann.
Dieser Prefscylinder ist aus Stahl oder anderem geeigneten Material hergestellt, welches
den Hitzegrad aushält, der erforderlich ist, das Metall oder die Legirung, welche in denselben
hineingelegt wird, in plastischem Zustande zu erhalten, und welches, so erhitzt, den hohen
hydraulischen Druck aushält, mit welchem das Metall durch die Matrize geprefst, gequetscht
oder gespritzt wird.
Der Prefscylinder wird mittelst eines geeigneten Koks- oder Gasofens B, der den Cylinder
in seiner ganzen Länge umgiebt, von aufsen erwärmt, so dafs der Inhalt des Prefscylinders
oder Behälters in den erforderlichen plastischen Zustand übergeführt wird und in
demselben erhalten bleibt, bevor das Pressen beginnt und so lange das Pressen andauert.
Die ganze Vorrichtung ist in einem Gestell untergebracht, welches hinreichend stark ist»
um dem angewendeten hohen hydraulischen Druck zu widerstehen. Der Prefscylinder selbst
wird an einem Ende durch einen kräftigen Kreuzkopf C, in dem die Matrize befestigt ist,
gehalten. An dem Kreuzkopf C, welcher in der Mitte eine runde Oeffnung besitzt, sind
zwei Backen E und E1 (Fig. ic) angebracht,
welche um Bolzen drehbar und so beschaffen sind, dafs sie vermittelst einer Schraube oder
auf andere geeignete Weise geöffnet oder geschlossen werden können; sie dienen dazu,
die Matrize während des Pressens vor dem einen Cylinderende Festzuhalten, sowie dieselbe
leicht und schnell einsetzen oder entfernen zu können.
Die Backen E und E1 befinden sich während
des Pressens in geschlossenem Zustande und werden nach beendeter Pressung zum Herausdrücken der Matrize geöffnet.
Die Matrize selbst ist aus Stahl oder anderem geeigneten Material hergestellt, und ist
je na^h_Exford.ernifs.,_mit_einer oder mehreren.
Oeffnungen versehen, welche die Form des Q_ü~erichnjtts_o~der dej Querschnitte des herzustellenden
Drahtes, Stabes, Stange oderjJergL__
haEen. Die "Matrize ist an belcteTT" "Flächen,
d. h. sowohl an der dem Cylinder zugekehrten, als auch der abgewendeten Fläche abgerundet,
um beim Pressen das Metall allmälig zu verdichten und ihm den Durchgang durch die
Matrize zu erleichtern, sowie jede unnöthige Reibung des fertigen Drahtes, Stabes, Stange
oder dergl. zu vermeiden.
Auf den Prefscylinder A wirkt ein hydraulischer Kolben F ein, dessen Stange zwecks
Vermeidung von Abkühlung von geringerem Durchmesser als die Bohrung des Cylinders ist
und auf einen Eisen- oder Stahlstempel G drückt, der in den Prefscylinder oder Behälter
an dem der Maschine entgegengesetzten Ende eintritt. Dieser Stahlstempel G, welcher eine
der Stange entsprechende Vertiefung oder Erhöhung hat, kann von der Kolbenstange entfernt
werden, um, wenn erforderlich, erhitzt zu werden. Um den Prefscylinder genau einzupassen
und in die richtige centrische Lage zu bringen, sowie jede Bewegung desselben beim Vor- oder Rückgange des Stempels bezw.
der Kolbenstange zu verhindern,, sind Stellschrauben
HH1, welche durch eine Traverse J des Gestelles gehen, angebracht; diese greifen
in konische Vertiefungen an dem Ende des Prefscylinders und halten ihn so in der Mitte
und sicher in der richtigen Lage.
Um Draht, Stangen oder Stäbe herzustellen, wird der Prefscylinder A vermittelst des vorerwähnten
Ofens B auf annähernd die Temperatur des plastischen Metalles oder der Legirung
von aufsen erwärmt, das zu pressende erhitzte Material in den Prefscylinder eingesetzt
und dieses dann durch den Ofen in derselben Hitze und plastischen Beschaffenheit während
der Dauer des Prefsverfahrens erhalten. Der Prefscylinder kann statt durch den Ofen auch
durch einen heifsen Block oder Cylinder von Eisen oder Stahl erwärmt werden, welcher in
den Prefscylinder gebracht und vor der Füllung des Prefscylinders wieder entfernt wird.
Nachdem die erforderliche Quantität Metall in den Prefscylinder eingesetzt und die nöthige
plastische Beschaffenheit des Metalles erreicht ist, wird der Kolben allmälig voran bewegt und
somit das Metall nach und nach durch die ■
Matrize in die gewünschte Form geprefst oder gedrückt.
Aus der Matrize tritt das Metall in Form von Stangen, ähnlich wie bei einem Walzwerk,
aus, welche Stangen dem. oder den Querschnitten der Matrize entsprechen.
Um zu verhindern, dafs das weiche plastische Metall sich beim Vorangehen des Kolbens
zwischen diesen und die Wände des Prefscylinders drückt und dadurch das Arbeiten
erschwert oder ganz unmöglich macht, wird zwischen dem plastischen Metall im Cylinder A
und dem Stempel G eine runde, gewölbte oder gewellte Metallplatte oder Scheibe K (Fig. 2)
von geringer Dicke angeordnet, welche locker in die Oeffhung des Prefscylinders pafst, so
dafs sie sich beim Pressen des Stempels G auf die runden Flächen ausdehnt und den Zwischenraum
zwischen dem Stempel und der inneren Wand des Prefscylinders gegen das Eindringen
des zu pressenden Metalles abschliefst. Diese Platte oder Scheibe K wird aus einem Metall
hergestellt, welches bei der Temperatur, in der das Pressen stattfindet, steifer und weniger
plastisch ist, als das im Prefscylinder befindliche und zum Pressen bestimmte Metall. Bei
Kupfer-Legirungen wendet man z. B. Eisen, Stahl, Nickelsilber oder dergl. an.
Wenn das' zu bearbeitende Metall aus dem Prefscylinder herausgeprefst ist, werden die
Backen EE1 am Kreuzkopf, welche die Matrize
festhalten, geöffnet und letztere und der Stempel durch die fortgesetzte Vorwärtsbewegung
der Kolbenstange aus dem Cylinder herausgedrückt; hierauf wird die Kolbenstange
zurückgezogen, der Prefscylinder aufs Neue mit plastischem Material gefüllt, die Matrize eingesetzt,
und das oben beschriebene Prefsverfahren beginnt von neuem.
Auch kann das Metall aufser den oben beschriebenen Arten des Erwärmens in dem
Prefscylinder in geschmolzenem Zustande durch Eingiefsen eingefüllt werden, so dafs der Ofen
in Fortfall kommen kann; statt dessen wird dann der Prefscylinder mit einem schlecht
wärmeleitenden Mantel von Asbest, feuerfestem Thon oder dergl. umgeben; das geschmolzene
Metall giebt dem Prefscylinder die erforderliche Temperatur, während das Metall sich so weit abkühlt, bis der richtige plastische
Zustand erreicht ist, ehe die Bearbeitung beginnt.
Es soll in Nachstehendem unter Bezugnahme auf Fig. 4 a bis 8 der Zeichnungen die Herstellungsweise,
bei welcher das flüssige Metall in den Prefscylinder eingegossen wird, näher erläutert werden.
In dem drehbar mittelst Zapfen aufgehängten Cylinder A, welcher beiderseits offen ist, wird,
nachdem derselbe in eine verticale Lage gedreht und unten mit einem Deckel Z (Fig. 7 und 5 a)
verschlossen ist, flüssiges Metall, z. B. eine Kupfer - Legirung (Deltametall), eingegossen.
Das Drehen des (Zylinders A erfolgt mittelst einer im Gestell U gelagerten Kurbel durch Zahnräder
Y1 F2 F3, wodurch der mit Zapfen im Gestell U gelagerte Cylinder in die jeweilig
erforderliche horizontale und verticale Lage gedreht werden kann. Das Gestell U ruht auf
zwei kräftigen Traversen T T1, welche den Vordertheil C der Einrichtung mit der Presse
verbinden.
Nachdem das Metall im Cylinder nach kurzer Zeit erstarrt ist und während dasselbe sich im
rothwarmen Zustande befindet, wird der Cylinder A wieder in eine horizontale Lage (Fig. 4 a
und 5 a) gebracht und der Verschlufsdeckel Z abgenommen. Es erfolgt dies bei dem gezeichneten
Ausführungsbeispiel nach Lösung der rechtsseitigen Schraube (Fig. 5 a) und nach Drehen des Verschlufshebels V. In das vordere
Ende des Cylinders A wird eine Matrize D hineingeschoben; in das hintere Ende des Cylinders
A wird eine gewölbte Platte K (s. Fig. 2) eingesetzt, auf welche mittelst losen Kolbens G,
welcher die Cylinderwandungen nicht berührt (s. Fig. 4a und 8), eine Prefskolbenstange -F
wirkt. Bei einem Druck des Prefskolbens G auf die gewölbte Fläche (s. Fig. 4 a und 8)
wird die gewölbte Platte K abgeflacht und dadurch fest an die Cylinderwandungen angeprefst,
und es wird hierdurch die Dichtung während des Vorganges des Prefskolbens an der inneren Cylinderwandung hergestellt. Der
Cylinder A stellt sich nach Eintritt des Prefsstempels selbstthätig in die horizontale Lage
ein.
Bei Ausführung des Verfahrens haben sich gewölbte Stahlscheiben von ungefähr 5 mm
Stärke als Dichtungsscheiben bewährt. Beim Pressen werden diese Scheiben platt gedrückt
und haften fest an dem warmen Metalleinsatz. Nach beendeter Pressung wird das Ende bezw.
der Kopf des Einsatzstückes abgetrennt, z. B. abgehauen oder- abgesägt, und die gewölbte
Stahlscheibe K wird durch Abschmelzen des Kopfes der Kupfer-Legirung wieder gewonnen
und mit Hülfe einer Matrize unter einem Dampfhammer von neuem zur weiteren Benutzung
wieder mit der gewünschten Wölbung versehen.
Um den letzten Rest von Metall aus dem Cylinder A auspressen zu können, werden die
Backen EE1, welche den Matrizenhalter X halten, zur Seite geschoben, z. B. entweder
von Hand mittelst Schrauben oder mittelst hydraulischen Druckes. Es ist alsdann möglich,
den Matrizenhalter X zu entfernen, und die Matrize D mit dem Stahlstempel sowie die
Scheibe können aus dem Cylinder A herausgedrückt und ebenso das etwa im Cylinder
noch enthaltene Metall vollständig ausgepreist
werden. Nach Auspressen des Cylinderinhaltes geht die Kolbenstange wieder zurück und die
Presse ist zum Beginn einer neuen Operation fertig.
Verwendet man eine getheilte Matrize D, so ist es1 sogar möglich, z. B. Kolben und Kolbenstange
oder ähnlich geformte Körper (Fig. 9) durch die Arbeit des Pressens herzustellen. Es
ist nothwendig, die Matrizen vor dem Einbringen in die Presse und vor dem Durchpressen
des warmen Metalles anzuwärmen. In der Matrize können die Oeffhungen dem herzustellenden
Profil entsprechend geformt sein. Man kann runde, vierkantige, z. B. rechteckige
(flache oder quadratische), dreikantige, I-förmige, fünf-, sechs- oder mehrkantige oder
irgendwie geformte Oeffnungen in die Matrize einarbeiten. Es können in der Matrize nur
eine oder auch mehrere Oeffnungen zum Durchlassen des rothwarmen plastischen Metalles
angeordnet sein, wodurch zugleich beim Pressen verschiedene Stäbe hergestellt werden
können. Auch kann man in eine Matrize verschieden profilirte Querschnitte einarbeiten.
Die aus der Matrize ausgepreisten Stäbe kufen entweder über Seilrollen (Fig. 4 a) oder
auch lediglich in einer [_|-förmigen Führung. Es geschieht letzteres, wenn zugleich mehrere
Stäbe ausgepreist werden.
Das Pressen auf den losen Kolben geschieht am besten durch hydraulischen Druck. Durch
das Pressen des warmen Metalles unter Druck wird dasselbe comprimirt und dadurch homogener
gemacht. Es wird dadurch die Festigkeit der geprefsten Stäbe ganz bedeutend erhöht.
Es ist auf diese Weise möglich, in einfacher Weise mit geringen Kosten homogene Stäbe von hoher Festigkeit in kurzer Zeit herzustellen.
Dabei übertreffen die durch das Pressen hergestellten Stäbe die durch Walzen hergestellten ganz bedeutend an Festigkeit und
homogener Beschaffenheit. Im übrigen können die Stäbe nach dem Prefsverfahren viel billiger
als nach dem Walzverfahren hergestellt werden, weil das Prefsverfahren an sich billiger
ist und dazu weiter nichts gehört als eine hydraulische Presse. Auch ist es nach einfachem
Einsetzen einer neuen Matrize in kürzester Zeit möglich, neue Profile zu pressen, was
beim Walzen in gleich einfacher Weise nicht möglich ist. Das Walzen ist nur dann wirthschaftlich
auszuführen, wenn man gröfsere Mengen auf einmal walzt.
Während beim Walzen ein kostspieliger Walzenpark nothwendig ist, ist bei dem neuen
Prefsverfahren nur ein Matrizenlager nöthig, welches wenig Raum beansprucht. Weil es
möglich ist, die erforderlichen Matrizen rasch und billig herstellen, sowie schnell in die Presse
ein- und aussetzen zu können, ist es auf diese Weise auch möglich, bei eintretendem Bedarf
schnell und billig solche Stangenprofile herzustellen, welche nicht auf Lager sind.
Anstatt die Matrize an dem dem Stempel gegenüberliegenden Ende des Prefscylinders
anzubringen, v kann dieses Ende des Prefscylinders auch durch einen Deckel oder auf
andere Weise provisorisch verschlossen werden (Fig. 3 a), und wird in diesem Falle der
Stempel G und der Kolben F hohl oder röhrenförmig hergestellt und die Matrize D mit dem
letzteren in Verbindung gebracht, so dafs das geprefste oder gequetschte Metall sich durch
die ebenfalls mit entsprechender Oeffnung versehene Verschlufsscheibe K und die Matrize
hindurchdrückt und das fertige Stück, Draht, Stab, Stange oder dergl. in den hohlen Stempel
und Kolben hineinragt. Nach Beendigung des Pressens wird der provisorische Deckel
entfernt, so dafs der letzte Rest von Metall aus dem Cylinder herausgedrückt werden kann.
Zweckmäfsig wird in die Bohrung des hohlen Kolbens und der Kolbenstange M (Fig. ia)
ein Rohr N eingeführt, dessen äufserer Durchmesser kleiner ist als die lichte Weite der
Kolbenstange, wodurch ein Hohlraum O entsteht, in welchem .Luft, Dampf oder Wasser
circulirt, um so die hergestellten Stäbe u. s. w. gleichmäfsig abzukühlen.
Anstatt den Prefscylinder feststehend und die Kolbenstange bezw. den Stempel beweglich
anzuordnen, kann man auch eine Einrichtung treffen, bei welcher sich der Prefscylinder gegen
den feststehenden Stempel bezw. die Matrize bewegt; doch sind die erstbeschriebenen Anordnungen
dieser letzteren vorzuziehen.
Auf die obenbeschriebene Art und Weise ist man im Stande, geschwind und billig grofse
Längen von Draht, Stangen oder Stäben in den verschiedensten Profilen herzustellen, und
da die Anfertigung unter sehr hohem Druck stattfindet, erhält das Material eine ganz enorme
Festigkeit und Dichtigkeit.
Claims (1)
- Pa tent-Ansprüche:i. Eine Presse zur Herstellung von Stäben, Stangen, Draht u. s. w. verschiedenen Profils aus Metallen und Metall - Legirungen, welche, auf höhere Temperaturen erwärmt, plastisch und dehnbar werden, dadurch gekennzeichnet, dafs· das in einen beiderseits offenen' Prefscylinder gebrachte gewärmte Metall einerseits der Wirkung einer leicht auswechselbaren Matrize EE1, welche mittelst zweier Backen während des Pressens gehalten und nach dem Auspressen des Cylinderinhaltes bei geöffneten Backen herausgedrückt wird, und andererseits dem Druck eines Prefskolbens unterliegt, welcher das plastische Metall durch eine Platte K aus widerstandsfähigem Metall nach der Prefsmatrize hinausschiebt.Die Presse nach Anspruch ι, gekennzeichnet durch eine runde, gewölbte oder gewellte, aus einem bei der angewendeten Temperatur widerstandsfähigerem Material als das zu pressende Metall bestehende Platte K zwischen dem Prefskolben und dem zu pressenden plastischen Material, welche Platte lose in die Oeffnung des Prefscylinders pafst, so dafs sie sich beim Pressen ausdehnt und den Zwischenraum zwischen Prefskolben und Cylinderwand gegen das Eindringen des zu pressenden Metalles abschliefst.Eine Presse nach den Ansprüchen ι und 2, gekennzeichnet durch die Anordnung eines lose in die Cylinderöffnung eingesetzten Stempels G zwischen der Platte K und der Kolbenstange F, welcher Stempel mit einer Vertiefung oder Erhöhung versehen ist, in welche die Kolbenstange F eingreift, so dafs letztere behufs Vermeidung einer Abkühlung mit der Cylinderwandung nicht in Berührung kommen kann.
Eine Abänderung der Presse nach Anspruch ι, gekennzeichnet dadurch, dafs das zu pressende Material in einen an seinem hinteren Ende verschlossenen Oy^Q linder eingesetzt wird und beim Einpressen l\ %ßk, des Stempels durch Oeffnungen in diesem Jn1^ **" Stempel und die mit dem Kolben verbun- i/ dene Matrize hindurchgeprefst wird, so dafs das fertige Stück (Draht, Stab, Stange oder dergl.) in den hohlen Stempel und Kolben hineinragt.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE83388C true DE83388C (de) |
Family
ID=355707
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT83388D Active DE83388C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE83388C (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE759603C (de) * | 1940-09-28 | 1952-09-15 | Mueller Fritz | Pressstempel mit abnehmbarem Presskopf zum Verpressen von Metall, insbesondere auf einer Strangpresse |
DE909112C (de) * | 1949-11-01 | 1954-04-12 | Osnabruecker Kupfer Und Drahtw | Herstellung von Lack- oder Emailledraht |
DE938184C (de) * | 1942-03-04 | 1956-01-26 | Ver Leichtmetall Werke Ges Mit | Verfahren zum Strangpressen von zur Grobkornbildung neigenden Metallen, insbesondere Leichtmetallen |
DE965220C (de) * | 1954-02-09 | 1957-06-06 | Intercito Holding | Presse zur Herstellung von mit Schweissmasse ummantelten Schweisselektroden |
-
0
- DE DENDAT83388D patent/DE83388C/de active Active
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE759603C (de) * | 1940-09-28 | 1952-09-15 | Mueller Fritz | Pressstempel mit abnehmbarem Presskopf zum Verpressen von Metall, insbesondere auf einer Strangpresse |
DE938184C (de) * | 1942-03-04 | 1956-01-26 | Ver Leichtmetall Werke Ges Mit | Verfahren zum Strangpressen von zur Grobkornbildung neigenden Metallen, insbesondere Leichtmetallen |
DE909112C (de) * | 1949-11-01 | 1954-04-12 | Osnabruecker Kupfer Und Drahtw | Herstellung von Lack- oder Emailledraht |
DE965220C (de) * | 1954-02-09 | 1957-06-06 | Intercito Holding | Presse zur Herstellung von mit Schweissmasse ummantelten Schweisselektroden |
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