DE903396C - Verfahren und Vorrichtung zum Richten drahtartigen Werkstoffes auf einer selbsttaetign Drehbank - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Richten drahtartigen Werkstoffes auf einer selbsttaetign DrehbankInfo
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Description
- Verfahren und Vorrichtung zum Richten drahtartigen Werkstoffes auf einer selbsttätigen Drehbank Bei automatischen Drehbänken mit umlaufenden Werkzeugen wird vielfach drahtförmiger Werkstoff unmittelbar vom Ring verarbeitet. Solcher Werkstoff muß zwecks Beseitigung der Ringkrümmung auf seinem Weg zur Arbeitsstelle geradegerichtet werden. Dieses Richten erfolgte bisher durch ortsfest angeordnete stillstehende oder durch rotierende Richtwerkzeuge, durch welche der Werkstoff während des Bearbeitungsvorschubes hindurchgezogen wurde. Es hat sich jedoch gezeigt; daß der Widerstand der Richtvorrichtung die Genauigkeit des Bearbeitungsvorschubes beeinträchtigt.
- Die Erfindung geht nun von der Erkenntnis aus, daß es bei gesteigerten Anforderungen an die Längsgenauigkeit des Werkstückes nicht möglich ist, der gleichen Vorschubvorrichtung außer den Bearbeitungsvorschub auch noch den Richtvorschub zu übertragen. Es wird zwar dabei der drahtartige Werkstoff, wie dies an sich bekannt ist, durch gegenseitiges Längsverschieben zwischen dem Werkstoff und den Backen einer Richtvorrichtung gerichtet, wobei die Richtvorrichtung dem umlaufenden Messerkopf einer selbsttätigen Drehbank vorgeschaltet ist, auf der der Vorschub beim Längsdrehen durch Verschieben des Werkstoffes erfolgt. Unterschiedlich gegenüber dem Stand der Technik erfolgt jedoch das Richten in vorteilhafter Weise dadurch, daß der Werkstoff bei ausgeschaltetem Längsvorschub vorübergehend festgehalten und gleichzeitig die Richtvorrichtung entgegen der Vorschubrichtung zum Richten verschoben wird.
- Vorteilhaft ordnet man zur Durchführung des neuen Richtverfahrens die Richtvorrichtung gleichachsig zum Werkstoff längs verschiebbar an und steuert sie von der Steuerwelle der Drehbank aus in solcher Weise, daß sie während des z. B. durch das Abstechen eines fertigen Werkstückes bedingten Stillstandes der Vorschubmittel unter gleichzeitigem Festhalten des Werkstoffes durch eine Halte- oder Klemmvorrichtung in der dem Längsvorschub entgegengesetzten Richtung zum Zwecke des Richtens verschoben und zweckmäßig erst mit dem Wiedereinsetzen des Längsvorschubes wieder in dessen Vorschubrichtung freigegeben wird. Die Richtvorrichtung wird hierbei so ausgebildet, daß ihre Richtwerkzeuge nur während des Richtvorganges geschlossen, spätestens aber bei Beginn des Arbeitsvorschubes wieder geöffnet sind, so daß beim Bearbeitungsvorschub keinerlei Hemmung durch irgendwelche Richtkräfte auftritt.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt. Die Zeichnung zeigt einen Längsschnitt durch eine vollautomatische Drehbank mit der neuen Richtvorrichtung.
- i ist der drahtförmige Werkstoff, der von einem handelsüblichen Ring 2 abgearbeitet wird. Der Werkstoff wird in üblicher Weise durch zwei zusammenwirkende Vorschubrollen 3 und 4 einer Führung 5 zugeführt, die zugleich als Drehzapfen für den rotierenden Werkzeugkopf 6 dient. Dieser trägt die radial beweglichen Stahlhalter 7, von denen bei dem Ausführungsbeispiel der eine mit einem Drehstahl 8, der andere mit einem Abstechstahl g ausgestattet ist. Die untere Vorschubrolle 4 wird durch ein Zahnsegment io angetrieben, das mit ihr aber nur in der Vorschubrichtung zwangsläufig gekoppelt ist und seinerseits durch eine auf der Steuerwelle i i der Drehbank angeordnete Kurvenscheibe 12 gesteuert wird.
- Die neue Richtvorrichtung hat ein Bett 13, auf dem ein Schlitten 14 in .der Achsenrichtung des Werkstoffes i längs verschiebbar geführt ist. Dieser Schlitten trägt zwei Lagerböcke 15, in denen die hohlen Wellenzapfen 16 und 17 eines Rotors 18 gelagert sind. In dem Rotor sind mehrere radial gerichtete Gleitbacken ig unbeweglich, wenn auch nachstellbar befestigt, während die eigentliche Richtbacke 2o radial beweglich gelagert ist. Die Radialbewegungen der Richtbacke 2o werden durch eine Kurvenscheibe 21 gesteuert, die auf einer mit der Steuerwelle i i der Drehbank synchron laufenden Steuerwelle 22 angeordnet ist. Auf dem mit einem Nocken 23 versehenen Umfang der Kurvenscheibe 21 läuft eine Rolle 24, die an einem geradlinig bewegbaren Gleitschieber 25 drehbar gelagert ist. Auf der Oberkante des Gleitschiebers gleitet das eine Ende eines Winkelhebels 26, dessen anderes Ende nach Art einer Verstellmuffe am Umfang einer Stehscheibe 27 angreift, die auf der Hohlwelle 17 des Rotors 18 zwar axial verschiebbar gelagert, aber mit ihr auf Drehung fest verbunden ist. 'Die Stellscheibe 27 ist durch eine Stange 28 mit einem Winkelhebel 29 verbunden, welcher mit der Richtbacke 2o zwangsläufig gekoppelt ist. Wird der Gleitschieber 25 durch den Nocken 23 der Kurvenscheibe 21 angehoben, dann wird die Stellscheibe 27 auf der Hohlwelle 17 nach rechts verschoben; sie verschwenkt dabei den Winkelhebel 29 so, daß die Richtbacke 2o gegen die Wirkung einer Rückholfeder 30 radial nach innen gegen den Werkstoff gedrückt wird.
- Wenn die Richtvorrichtung auf diese Weise geschlossen ist, wird der Schlitten 14 mit dem Rotor 18 entgegengesetzt zu der Vorschubrichtung des Werkstoffes (nach rechts) bewegt, so daß die Backen zg und 2o der Richtvorrichtung an dem Werkstoff entlanggleiten und diesen in an sich bekannter Weise geradrichten. Diese geradlinige Bewegung des Richtschlittens 14 wird durch eine ebenfalls auf der Steuerwelle 22 befestigte Kurvenscheibe 31 gesteuert, die mit einem Nockenanstieg 32 versehen ist und auf einen Winkelhebel 33 einwirkt, mit dessen anderem Ende der Schlitten 14 zwangsläufig gekoppelt ist. Der Schlitten 14 steht unter der Gegenwirkung einer Rückholfeder 34, die ihn in seine (linke) Ausgangsstellung zurückführt, wenn die Laufrolle des Winkelhebels 33 auf den abfallenden Teil der Kurvenscheibe 31 gelangt. Während der eben beschriebenen Richtbewegung des Schlittens 14 wird der Werkstoff i gegen die Mitnehrnerwirkung der Reibungskraft der Richtbacken festgehalten. Zu diesem Zweck ist eine Klemmvorrichtung 35 vorgesehen, deren bewegliche Klemmbacke 36 an einem unter der Wirkung einer Gegenfeder 37 stehenden Stößel 38 befestigt ist, welcher unter Zwischenschaltung eines Winkelhebels 39 durch den Nocken 4o einer ebenfalls auf der Steuerwelle 22 befestigten Kurvenscheibe 41 betätigt wird.
- Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist folgende: Wenn ein Werkstück durch den Drehstahl 8 fertig bearbeitet ist, wird der durch die Kurvenscheibe 12 gesteuerte Vorschub des Werkstoffes zum Stillstand gebracht, damit das fertige Werkstück durch den Abstechstahl g abgestochen werden kann. In diesem Augenblick nehmen alle Teile der Drehbank und der Richtvorrichtung sowie ihre Steuervorrichtungen die in der Zeichnung dargestellte Lage ein. Dabei liegt die Laufrolle des Vorschubhebels io auf einem zur Achse ii der Kurvenscheibe 12 konzentrischen Kurvenstück 42, dessen Länge durch den eingezeichneten Winkel a angedeutet ist. Auf diesem Teil der Kurvenscheibe 12 findet also kein Vorschub statt. Die Vorschubrollen 3 und 4. sowie der Werkstoff selbst stehen vielmehr still. Gleichzeitig ist die Laufrolle des Klemmhebels 39 auf den Nocken 4o der Kurvenscheibe 41 aufgelaufen und hat das Festklemmen des Werkstoffes durch die bewegliche Klemmbacke 36 bewirkt. Ebenfalls gleichzeitig wurde der Kulissenstein 25 durch die Nocken 23 der Kurvenscheibe 21 in die dargestellte Lage angehoben und dadurch die Richtbacke 2o in ihre Arbeitsstellung gebracht, in welcher sie den Werkstoff i zwischen den Gleitbacken i9 durchbiegt. Die Laufrolle des mit dem Schlitten 14 gekoppelten Winkelhebels 33 ist am Anfang des Nockenanstieges 32 der Kurvenscheibe 31 angelangt. Während nun die beiden Steuerwellen i i und 22, die z. B. mittels eines Kettentriebes 43 miteinander gekoppelt sind, sich um den Winkel a weiterdrehen, bleibt der Werkstoff in der Klemmvorrichtung 35 festgehalten, und die Richtbacke 20 verbleibt in ihrer Arbeitsstellung. Dagegen wird der Winkelhebel 33 durch den Nockenanstieg 32 gezwungen, den Richtschlitten 14 nach rechts zu verschieben, so daß die Backen 1g, 2o des durch eine Riemenscheibe 44 in Umlauf gehaltenen Rotors 18 über den zwischen ihnen liegenden Werkstoff i hinweggezogen werden und ihn geradrichten. Die Länge a dieser Richtbewegung des Schlittens 14 entspricht der Länge des fertigen Werkstückes, vergrößert um die Abstichbreite des Abstechstahles g. Nachdem beide Steuerwellen i i und 22 mit den auf ihnen befestigten Kurvenscheiben den Winkel a durchlaufen haben, werden die Richtbacke 20 und die Klemmvorrichtung 35 gelöst, so daß der Werkstoff wieder frei ist. Dann setzt die Vorschubbewegung der Vorschubrollen 3, 4 wieder ein, und zugleich wird der Richtschlitten 14 durch die Rückholfeder 34 in seine (linke) Ausgangsstellung zurückgeführt.
- Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß infolge der Wirkungsweise der neuen Richtvorrichtung die auf den Werkstoff während des Richtens wirkenden Zugkräfte sich nicht auf den Bearbeitungsvorschub auswirken können, so daß von dieser Seite her keine Beeinträchtigung der Längenmaßgenauigkeit des Werkstückes erfolgen kann.
- Während die zur Veranschaulichung der Erfindung dienende Zeichnung eine Richtvorrichtung mit rotierenden Werkzeugen zeigt, könnte an Stelle dieser natürlich auch eine andere bekannte Richtvorrichtung mit stillstehenden (nichtrotierenden) Werkzeugen verwendet werden.
Claims (6)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren beim Richten drahtartigen Werkstoffes durch gegenseitiges Längsverschieben zwischen dem Werkstoff und den Backen einer Richtvorrichtung, die dem umlaufenden Messerkopf einer selbsttätigen Drehbank vorgeschaltet ist, auf der der Vorschub beim Längsdrehen durch Verschieben des Werkstoffes erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff bei ausgeschaltetem Längsvorschub vorübergehend festgehalten und gleichzeitig die Richtvorrichtung entgegen der Vorschubrichtung zum Richten verschoben wird.
- 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtvorrichtung (i4, 18, i9, 2o) gleichachsig zum Werkstoff längs verschiebbar angeordnet ist und von der Steuerwelle der Drehbank aus in solcher Weise gesteuert wird, daß sie während des (z. B. durch das Abstechen eines fertigen Werkstückes bedingten) Stillstandes der Vorschubmittel (3, 4) unter gleichzeitigem Festhalten des Werkstoffes durch eine Halte- und Klemmvorrichtung (35) in der dem Längsvorschub entgegengesetzten Richtung zum Zwecke des Richtens verschoben und zweckmäßig erst mit dem Wiedereinsetzen des Längsvorschubes wieder in dessen Vorschubrichtung freigegeben wird.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtwerkzeuge (i9, 2o) auf einem parallel zur Werkstofflängsachse geführten Schlitten (i4) angeordnet sind.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Richtwerkzeuge (2o) von der Steuerwelle (22) aus zwangsläufig so gesteuert werden, daß sie nur während des Richthubes geschlossen, beim Rückhub aber geöffnet sind.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 3 mit rotierenden Richtwerkzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß die auf die radial verstellbare Richtbacke (2o) wirkenden Verstellkräfte durch eine Stellscheibe (27) übertragen werden, die auf der Welle der Richttrommel (i8) längs verschiebbar, aber undrehbar gelagert ist, und an deren Rand eine im Richtschlitten (i4) ortsfest gelagerte Verstellmuffe (26) angreift.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Richtschlitten (i4) und den Vorschubrollen (3, 4) eine von der Steuerwelle (22) zwangsläufig gesteuerte Klemmvorrichtung (35) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
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|---|---|---|---|
| DEE4314A DE903396C (de) | 1951-09-07 | 1951-09-07 | Verfahren und Vorrichtung zum Richten drahtartigen Werkstoffes auf einer selbsttaetign Drehbank |
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Publications (1)
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| DE903396C true DE903396C (de) | 1954-02-04 |
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ID=7066232
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