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Senkrecht verschiebbarer Türverschluß für Industrieöfen Die Erfindung
bezieht sich auf einen. senkrecht verschiebbaren Türverschluß für Industrieöfen,
insbesondere für die Wärmebehandlung von Metallen od. dgl., bei welchem die feuerfeste
Ausmauerung der Tür von einem in Form eines hochkant gestellten Rahmens ausgebildeten
Tragkörper gehalten wird, der mit seiner Stirnkante geneigt gegen die Umrahmung
der Türöffnung anliegt.
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Die Türöffnungen von Industrieöfen haben eine Breite von etwa 3 bis.
q. m und sind daher mit den bisher üblichen Türverschlüssen nur annähernd dicht
verschließbar.
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Die bekannten Türverschlüsse bestehen gewöhnlich aus einem starren
Eisenrahmen, der mit einer Ausmauerung von feuerfesten Steinen od. dgl. versehen
ist. Der rahmenartige Tragkörper der Tür dichtet gegen die Umrahmung der Türöffnung
ab. Durch den hohen Wärmeeinfall vom Herdraum wird die Tür auf der Innenseite stark
erwärmt, während ihre Außenseite relativ kalt bleibt. Dies führt bei den bekannten
Türren meist schon nach kurzer Betriebszeit zu einer solchen Verbiegung des Tragkörpers
der Tür, daß zwischen Tür und Türrahmen in der Schließstellung bereits Fugen klaffen.
Durch undichte Stellen der Tür leidet aber der Ofenbetrieb erheblich, sei es, daß
bei Unterdruck im Herdraum Kaltluft einzieht oder bei Überdruck hocherhitzte Abgase
austreten. Veränderung der Ofenatmosphäre, Abbrand an den Türleisten, Wärmeverluste
und Verschlechterung der Luft in dem Betriebsraum sind die Folge. Hat die Türöffnung
einie große Höhe, wie es bei gewissen
Industrieöfen mit großem Herdraum
der Fall ist, kann unter Umständen gleichzeitig unten an der verzogenen Tür Kaltluft
eindringen, und oben können Abgase austreten.
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Nach der Erfindung wird der in Form eines hochkant gestellten Rahmens
ausgebildete Tragkörper der Tür durch eine Reihe von. an seiner Innenseite senkrecht
zur Türöffnung verlaufenden Einschnitten unterteilt und an: dem ungeteilt ausgeführten
Umfang des Türtragkörpers eine die Türfuge überdeckende, mittels Stellschrauben,
Keile oder Hebel nachstellbare Dichtungsleiste angeordnet, die gegen einen Vorsprung
der Türumrahmung in der Schließstellung der Tür anliegt.
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ES ergibt sich dadurch die Möglichkeit, die relativ kalt liegenden
und daher vor Beschädigung (Verzunderung) geschützten Dichtungsmittel mittels Stellschrauben,
Keile oder Hebel genau dem jeweiligen Verlauf der Türumrahmung anzupassen. Dies
ist namentlich dort von Vorteil, wo Gefahr besteht, daß sich die Stirnkante des
Türtragkörpers oder die in die Ofenöffnung eingesetzte Umrahmung unter der Einwirkung
hoher Ofentemperaturen verzieht bzw. wirft oder abbrennt; so daß unmittelbar zwischen
Türtragkörper und Türumrahmung keine einwandfreie Dichtungsfläche mehr vorhanden
ist. Solange die unmittelbare Dichtung zwischen Türtragkörper und Türumrahmung erhalten
bleibt, ist die zusätzliche äußere Dichtung durch den. nachstellbare:n Dichtungsrahmen
als eine Art Labyrinthdichtung anzusehen, so daß die Tür auch gegenüber höherer
Druckdifferenz abgedichtet ist.
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Es ist bereits bei senkrecht verschiebbaren Koksofentüren, bei denen
die Abdichtung mittels Lehmschmieren erfolgt, bekannt; den der Ofenseite zugewandten
Türrahmen mit Einschnitten zur Aufnrahme der Dehnung zu versehen. Im Gegensatz zu
Industrieöfentüren handelt es sich jedoch bei Koksofentüren um Türen kleineren Ausmaßes,
da sie nur Ofenkammern von etwa 4oo bis 5oo mm Breite zu verschließen haben und
daher auch leichter zu bedienen sind.
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Die heute allgemein üblichen Koksofentüren sind durchweg nur mit selbstdichtenden
Dichtungsmitteln versehen, die aus nachgiebigen, gegen den Türrahmen andrückbaren
Dichtungsleisten bestehen. Diese Koksofentüren sind jedoch als in waagerechter Richtung
in die Ofenkammer verschiebbare Stopfentüren ausgebildet. Die Zeichnung stellt in
Abb. i eine Vorderansicht einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Industrieofentür
dar; Abb.2 ist ein waagerechter Schnitt nach Linie II-II in Abb. i und Abb. 3 ein
senkrechter Schnitt nach Linie III-III in Abb. 2; Abb.4 schließlich zeigt in größerem
Maßstabe, die angewandten Dichtungsmittel für die Tür. Der Herd i ist auf den Gleisen
2 verfabrbar. Der Herdraum 3 (Abt. 2) wird gebildet von feuerfestem Mauerwerk 4,
das rund um die Herdraumöffnung 5 mit einerTürumrahmung 6 und U-förmigen Ankerständern
7 bedeckt ist. Die Herdraumöffnung 5 wird, mittels einer senkrecht, beweglichen
Schiebetür abgeschlossen. Diese besteht aus einem aus Platinen hergestellten Rahmen
8, der außen mit einer durchgehenden Deckplatte g versehen ist. Diese hat an der
Innenseite Verstärkungen io, die zugleich zum Halten der feuerfesten Ausmauerung
i i der Tür dienen.
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Wie aus Abb. 4 ersichtlich, liegt die Vorderkante des hochkant gestellten
Tragrahmens 8 der Tür in der Schließstellung gegen die Türumrahmung 6 an, wodurch
die Abdichtung bewirkt wird.
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In dem Tragrahmen 8 des Türkörpers sind an der dem Herdraum zugewandten
Seite eine Reihe von Einschnitten oder schlitzförmige Aussparungen i2 vorgesehen
(vgl. Abb. 3). Diese Einschnitte sind so angeordnet, daß durch sie der Tragrahmen
in mehrere unabhängig voneinander dehnende Abschnitte unterteilt wird. Ani den Längsseiten
des rahmenartigen Tragkörpers 8 der Tür sind nachstellbare Dichtungsleisten 13 befestigt,
z. B. durch Schweißen, auf welche eine Reihe von Stellschrauben 14 wirken, die in
Böckchen 15 sitzen.
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Im Bereich der nachstellbaren Dichtungsleisten 13 ist an dem Ankerständer
7 ein U-Eisen 16 befestigt, gegen dessen eine Flanke die Dichtungsleiste 13 stößt,
wenn sich die Tür in Schließstellung befindet. Durch geeignete Verstellungen der
Stellschrauben; 14 oder ariderer Stellmittel, z. B. Keile, läßt sich erreichen,
daß in der Schließstellung der Tür sowohl die Vorderkante des Tragkörpers gegen
die Türeinfassung 17 (Abt. 4) als auch die nachstellbare Dichtungsleiste
gegen die Schenkel der U-Eisen 16 abdichtet.
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Um die Tür in Offenstellung lediglich durch seitliche bzw. senkrechte
Verschiebung zu bringen, ist die Dichtung am Kopf der Tür so ausgebildet, daß der
Verschiebungsbereich der Tür frei bleibt. Die Dichtung besteht hier, wie aus Abb.
3 ersichtlich, aus einem an dem oberen OOuerstück 18 des rahmenartigen Türtragkörpers
befestigtem elastischen Dichtungsrand i9, beispielsweise in Form eines Blechstreifens,
der mittels der Stellschrauben 22 flach gegen den oberen Querträger 2o der Türeinfassung
anliegt. Der Dichtungsrand i9 ist am Rande seitlich abgebogen, so daß er beim Hochziehen
der Tür, z. B. mittels des Zugorgans 2i, ohne festzuhaken, über die Türumrahmung
gleitet. Durch diese Anordnung wird also auch bei einer Schiebetür eine allseitige
einwandfreie Doppeldichtung der Türfuge erreicht. Dort, wo die Schiebetür gegen
den Boden des Ofenraumes bzw. den verfahrbaren Herd stößt, kann auf eine besondere
äußere Abdichtung verzichtet werden, weil es möglich ist, an dieser Stelle eine
Abdichtung durch Sand od. dgl. in einfacher Weise zu bewirken.
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Bei Ausbildung des Türverschlusses als Schiebetür werden nach einem
weiteren Merkmal der Erfindung an den seitlichen Ständern 7, welche die Türöffnung
umgeben, lappenförmige Abstandsstücke 26 angeordnet, welche die Tür mit. Spiel führen.
Hierdurch wird verhindert, daß beim Öffnen oder Schließen der Tür die Dichtungsleisten
13 aus dem Bereich der U-Eisen 16 gelangen bzw. sich dagegen
festklemmen,
wodurch unter Umständen die Dichtungsleiste beschädigt oder unwirksam werden könnte.
Wesentlich ist für die Abdichtung, daß die Dichtungsleisten 13 bei geschlossener
Tür eine. einwandfreie Auflage auf dem freien Schenkel der U-Eisen 16 finden.