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Tür für Kammeröfen, wie Koksöfen u. dgl. Die Erfindung betrifft eine
Tür für Kammeröfen, Koksöfen u. dgl. mit einem durch ein luftförmiges oder flüssiges
Druckmittel angepreßten Dichtungsrahmen. Bei einer bekannten Koksofentür dieser
Art wird der Dichtungsrahmen entweder mittels mehrerer unmittelbar wirkender oder
mittels eines .oder mehrerer durch Hebel auf den Dichtungsrahmen wirkenden Preßluftkolben
gegen den die Tür aufnehmenden Rahmen gedrückt. Diese Bauart ist verhältnismäßig
umständlich, da sie .entweder mehrere über den Dichtungsrahm,en verteilte Preßluftkolben
oder eine Anzahl von über den Dichtungsrahmen verteilten übertragshebeln erfordert.
Es ist ferner eine Koksofentürdichtung bekannt, bei welcher die Abdichtung durch
,einen in dem Türgestell angeordneten aufblasbaren Schlauch erfolgt. Bei dieser
Tür ist eine sichere und dauerhafte Dichtung infolge der Empfindlichkeit eines Schlauches
gegenüber den durch den Dichtungsdruck verursachten mechanischen Beanspruchungen
und den durch die flüchtigen Erzeugnisse des Ofens bewirkten chemischen Beanspruchungen
nicht zu erzielen. Beiden Vorrichtungen haftet insbesondere der Nachteil an, daß
das Druckmittel vor einem jedesmaligen Abheben der Tür abgelassen und nach einem
jedesmaligen Wiedereinsetzen der Tür erneut .eingelassen und die Tür zu diesem Zweck
jeweilig an eine Preßluftleitung angeschlossen. werden muß, die sich zudem über
die ganze Länge der Ofenanlage erstrecken muß. Die Kammerofentür gemäß der Erfindung
kennzeichnet sich demgegenüber dadurch, daß eine ein luftförmiges oder flüssiges
Druckmittelenthaltende Kammer oder derartige Kammern auf dem Dichtungsrahmen der
Tür derart angeordnet sind, daß sie durch den auf die Tür ausgeübten Anpreßdruck
verengt werden, wodurch das in den Kammern @enthaltene Mittel unter Druck bzw. unter
einen ,erhöhten Druck gelangt. In diesem Fall wird der Anpreßdruck selbsttätig durch
die beim Einsetzen der Tür selbsttätig verfolgende Raumverringerung jener Kammer
oder Kammern erzielt, so daß nur ein einmaliges Auffüllen der Kammern vor Ingebrauchnahme
der Tür erforderlich ist. Infolgedessen gestaltet sich die Verwendungsweise der
Tür äußerst einfach, @es wird andererseits auch ihre Bauart durch die Einfügung
jener Druckkammern nicht umständlicher als bei den bisher üblichen, mit einem Dichtungsrahmen
ausgerüsteten Türen, denn die Druckkammern können in einfacher Weise z. B. aus einem
an der Tür starr befestigten rahmenförmigen Bestandteil und .einer diesem gegenüber
in Richtung des auszuübenden Drucks beweglichen Blechwand bestehen, und @es wird
ferner selbsttätig ein in jeweilig gewünschtem Maß hohei und- infolgedessen unbedingt
sicherer Dichtungsdruck erzielt. Durch auf der Druckkammer angeordnete Dichtungsleisten
läßt sich der Reibungsverschleiß von der: eigentlichen Druckkammer fernhalten, iünd
durch eine einstellbare Ausbildung der Druckkammern
in Richtung
des auszuübenden Druckes läßt sich eine Anpassung an die mit der Zeit auftretenden
Verwerfungen des die Tür aufnehmenden Rahmens erzielen.
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Ein selbsttätiges Anpressen der Tür -beiihrem Einsetzen kann beispielsweise
mittels-:=-an die Tür angelenkter und beim Einsetzender Tür auf am Türrahmen angeordnete
Tragböcke o. dgl. sich abstützender Hebel erfolgen, die unter dem Eigengewicht der
Tür abwärts schwenken und dadurch die Tür zur Kammer hin bewegen. Mit Hilfe dieser
Hebel kann sodann auch das Anheben und Abheben der Tür durch eine unter jene Stützhebel
greifende Hebevorrichtung erfolgen. Ein weiterer Vorteil besteht hierbei noch darin,
daß in diesem Fall der Türdichtungsrahmen gegen den Türrahmen gedrückt wird, bevor
sich die Tür in der Tiefststellung hefindet, und durch die hierbei. erfolgende Reibung
zwischen Dichtungsrahmen und Türrahmen werden die Berührungsflächen bei einem jedesmaligen
Einsetzen der Tür blankgescheuert.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine gemäß der Erfindung ausgebildete
Kammerofentür in Abb. i in Stirnansicht, in Abb. z im Längsschnitt in zwei verschiedenen
Stellungen und in Abb.3 im waagerechten Querschnitt an einem Ausführungsbeispiel.
Abb. q. veranschaulicht eine zweite Ausführungsform im Querschnitt bruchstück-,veise,
und Abb. 5 zeigt eine -Einzelheit, die Druckkammer, in größerem Maßstab im Querschnitt.
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Die beispielsweise als Koksofentür gedachte Kammertür besitzt in der
bei diesen Türen üblichen Weise ,einen aus feuerfesten Steinen bestehenden Körpera
und einen außenseitig an diesem angeordneten Blechdichtungsrahmen b. Der
Rahmen b trägt Dichtungsleisten c (Abb. i bis 3), welche sich gegen
die Einfassung e des Mauerwerks der Ofenkamm,ern f legen. Zum Anpressen der Leisten
c gegen den Türrahmene dienen rahmenförmige Druckkammern, welche aus Profileisenleisten
g und einer an diesen mit Spiel befestigten Blechwandh und auf der letzteren befestigten
Leisten! bestehen (s. insbesondere Abb.5). Statt dessen können aber auch die Dichtungsleisten
c unmittelbar den Blechwänden k zugeordnet sein. Die Dichtungskammern sind mit einem
luftförmigen oder flüssigen Druckmittel, im letzteren Fall beispielsweise mit Öl,
gefüllt, und die Kammern weisen an ihrem oberen Ende ein Expansionsgefäß j auf.
An den Türkörper sind oben und unten Hebel k angelenkt, die an ihren freien Enden
Ansätze ml und m2 aufweisen. Mit diesen Ansätzen legen sich die Hebel h auf an den
Türrahmen s befestigte Stützen n, und zwar derart, daß beim Einsetzen der Tür, wie
insbesondere Abb. 2 und 3 veranschaulichen, der Ansatz ml sich auf die zugehörige
Stütze n aufsetzt und beim weite ren Absenken der Tür der Ansatz m= mit -,einer
an den Stützen n angeordneten Nase .k;iebelartig in Eingriff tritt, wodurch die
Tür ;quer zu sich selbst mit den Leisten c gegen den Rahmen e gedrückt wird. Hierdurch
wird die Blechwand h der Druckkammern der Leiste g genähert und entsprechend das
in dem Zwischenraum zwischen g und h befindliche luftförmige oder flüssige
Mittel in das Gefäß j verdrängt. Da das Gefäß j dicht verschlossen ist, so gerät
hierbei das in den Druckkammern befindliche Mittel unter einen entsprechenden Druck
bzw. unter einen entsprechend höheren Druck, sofern man das in der Druckkammer befindliche
Mittel von vornherein unter eine gewisse Vorspannung gesetzt hat, indem man beispielsweise
vor der Ingebrauchnahme der Tür in das Gefäß j Druckluft einbringt oder bei Verwendung
eines flüssigen Füllmittels in dem Gefäß i verbleibenden Luftraum Druckluft
@einläßt. Beim Anheben der Tür mittels der in den Abb.2 und 3 strichpunktiert- dargestellten
Türhebevorrichtung s werden an dieser 'angeordnete Schrägflächen C unter die Ansätze
ml gedrückt, die Tür hierdurch etwas g'elüft'et, alsdann wird die Tür mittels einer
an der Hebevorrichtung befindlichen und an geeigneter Stelle an der Tür angreifenden
Winde v angehoben, hierbei schwenken die Hebel k in die in Abb. 2 durch Pfeillinien
veranschaulichte strichpunktierte Lage, und die Tür ruht danach mit den Ansätzenmi
auf den Schrägflächent der Hebevorrichtung, so daß sie in dieser Lage von der Hebevorrichtung
aus- und eingefahren werden kann. Sowohl beim Einsetzen der Tür wie beim Abheben
derselben bleiben die Dichtungsleisten c während einer gewissen Zeit mit den entsprechenden
Dichtungsflächen des Türrahmens e in einer gleitenden Bewegung vereint, hierdurch
wird die Dichtungsfläche von etwaigen Unreinigkeiten befreit, so daß diese
Schleifwirkung die Dichtungswirkung begünstigt. Die Dichtungskammer kann rundum
einheitlich oder ein- oder mehrfach unterteilt sein; in letzterem Fall kann jedes
einzelne Abteil mit einem Expansionsgefäß ausgestattet sein. Damit der auf die Dichtungsleisten
ausgeübte Druck auf dem ganzen Umfang annähernd gleichmäßig ist bzw. um etwaige
Verwerfungen des Türrahmens ausgleichen zu können, ist die bzw. sind die Dichtungskammern
in Richtung des auszuübenden Drucks, also in Richtring zu dem Rahmen e hin, beispielsweise
mittels Langlöchern p (Abb. 2) -verstellbar befestigt. Man kann auf diese Weise
die Druckkammern derart einstellen, daß, wenn die Tür sich in
der
Schließstellung befindet, die Druckkammern unten und oben, also an denjenigen Stellen,
an welchen die Hebel k an ihnen angreifen, ganz oder nahezu ganz eingedrückt und
in der Türmitte etwa zur Hälfte eingedrückt sind, so daß an letzteren Stellen die
Blechhaut lz sowohl nach einwärts wie näcl@ auswärts nachgeben kann. Dient als Druckmittel
in den Druckkammern eine Flüssigkeit, so ist infolge des statischen Drucks der Flüssigkeit
der am unteren Teil der Tür auftretende Preßdruck tentspnechend höher, was in vielen
Fällen, wie z. B. bei Koksöfen, sehr erwünscht ist, wenn in dem unteren Teil der
Ofenkammern ein höherer Gasdruck als in dem oberen Teil der Kammer herrscht.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. q. wirkt die Druckkammer g, h auf
eine nachgiebige, beispielsweise aus Asbest o. dgl. bestehende Dichtungsleiste i.
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Die Druckkammer kann gegebenenfalls in einfachster Form auch aus einem
dünnwandigen Rohr bestehen, welches unter äußerem Druck eine diesem entsprechende
Gestalt annimmt.