DE900740C - Emulgiermittel - Google Patents

Description

• Emulgiermittel Es wurde gefunden, daß man unlösliche oder schwerlösliche Verbindungen der allgemeinen Formel R . R1 = N-CO-R2-G einwirkung mit öl- bzw. fettlöslichen organischen Lösungsmitteln, mit Vorteil als Emulgiermittel für Oleund Fettebzw. ö1- oder fettartige Stoffe verwenden kann. In der allgemeinen Formel bedeuten R und R1 aliphatische oder cycloaliphatische Kohlenwasserstoffreste, von denen wenigstens einer 6 bis 20 Kohlenstoffatome enthält, R2 einen zweiwertigen organischen Rest, der auch durch Heteroatome, insbesondere Sauerstoff, unterbrochen sein kann, und G eine saure salzbildende Gruppe, die durch anorganische oder organische Basen neutralisiert ist.
• Als saure salzbildende Gruppe kommen in erster Linie Sulfosäure- und Schwefelsäureestergruppen sowie Carboxylgruppen in Betracht, ferner Thioschwefelsäure-, Phosphorsäure-, Borsäuregruppen u. dgl. Als Basen zur Absättigung der sauren Gruppen sind in erster Linie Alkalimetalle oder Erdalkalimetalle geeignet, ferner Ammoniak und bekannte organische Basen, wie z. B. Triäthanolamin, Pyridin, Piperitdin, Alkylpiperidine, Cyclohexylamin, Methylcycldhexylamin usw.
• Beispielsweise kann man die Salze nachstehender Sulfocarbonsäureamide bzw. entsprechender Schwefelsäureester verwenden: Sulfoessigsäure-dioctylamid, Sulfoessigsäure-didodecylamid, Sulfoessigsäure-isopropyl-octylamid, Sulfoessigsäure-methyloctadecylamid, Sulfoessigsäure-eyclohexyl-dodecylamid, Sulfoessigsäure-dialkylcyclohexylamide, deren Alkylreste 3 bis I2 Kohlenstoffatome enthalten, Sulfoessigsäure-di-(butyloxyäthyl)-amid, Sulfoessigsäure-di-(ß-äthylhexyloxäthyl)-amid, 4-Sulfosäure-2 - methyl - phenoxyessigsäure - didodecylamid, der Schwefelsäureester des ß-Oxyäthoxyessigsäure-didodecylamids, die Schwefelsäureester der Glykolsäure- oder Milchsäureamide, die sich von obigen sekundären Aminen ableiten, sowie die Schwefelsäureester entsprechender Oxybuttersäureamide u. dgl. An Stelle dieser Sulfosäuren bzw. Schwefelsäureester können auch entsprechende -Carbonsäuren verwendet werden.
• Die Kohlenwasserstoffreste (R und R1) dieser Verbindungen können z. B. den Fettsäuren der Paraffinoxydation sowie natürlqchen Fetten entstammen, wobei auch Gemische Verwendung finden können. Die Kohlenwasserstoffreste können gleichartig und verschiedenartig sein, wobei einer der Reste eine Kohlenstoffatomzahl aufweisen soll, die zwischen 6 und 20 Kohlenstoffatomen liegt.
• Mit diesen Verbindungen werden erfindungsgemäß bekannte öl- bzw. fettlösliche organische Lösungsmittel kombiniert, wie z. B. Hexahydrophenol, Hexahydrokresol, Tetrahydronaphthol, Dekahydronaphthol, Benzylalkohol, Hexahydrobenzylalkohol, Menaphthylalkohol, Tetrahydromenaphthylalkohol, Benzin, Benzol, Toluol, Xylol, Tetrahydronaphthalin, Dekahydronaphthalin, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Trichloräthylen, Tetrachloräthan u. dgl.
• Die Verbindungen der allgemeinen Formel R R1 = NCOR2G und die fettlöslichenLösungsmittel können dabei in an sich beliebtgen Mischungsverhältnissen zusammengebracht werden. In der Regel wird das organische Lösungsmittel im Überschuß angewendet. Zweckmäßig wird mit Gemischen gearbeitet, die etwa 3 bis 50% der vorerwähnten Verbindungen und etwa 97 bis 50°/o organische Lösungsmittel enthalten.
• Diese Gemische eignen sich hervorragend zur Herstellung wäßriger Emulsionen von Ölen und Fetten aller Art, d. h. öl- und fettartigen Stoffen pflanzlichen, tierischen, mineralischen oder synthetischen Ursprungs. Besonderes Interesse beanspruchen die Mittel für die Emulgierung von Kohlenwasserstoffen, insbesondere Mineralölen. Als Beispiele für 01- und Fettstoffe, welche mit den erfindungsgemäßen Emulgatoren emulgiert werden können, sind zu nennen: Petroleum, Spindelöl, Vaseline, Paraffinöl, Paraffin, Olefine, Squalen, Gatsch, synthetische Benzinkohlenwasserstoffe, Tetrahydronaphthalin, Dekahydronaphthalin, Terpentinöl, Pne-oil, pflanzliche Öle und Fette oder deren Fettsäuren, tierische teile und Fette oder deren Fettsäuren, Wachse, Fettalkohole bzw. -thioalkohole, Fettamine, Fettketone, Fettaldehyde, höhermolekulare Nitro- bzw. Chlornitroparaffine u. dgl.
• Man verwendet von den Gemischen aus Verbindungen der allgemeinen Formel R Rj = N -CO-R2-G und organischen Lösungsmitteln für die Emulgierung der Öl- und Fettstoffe im allgemeinen 0,5 bis 300/o auf das Öl berechnet und kann damit wäßrige Emulsionen beliebiger Verdünnung herstellen, wobei die Emulsion je nach Konzentration an disperser Phase und nach der Art des Ö1- oder Fettstoffes und des Emulgators dünnflüssigen bis konsistentpastenförmigen Charakter haben.
• Es ist zweckmäßig, zur Herstellung der Emulsionen die Emulgatorgemische zunächst in der öligen Phase zu lösen, wobei man im allgemeinen klare Lösungen erhält. Der zu emulgierende Ö1-oder Fettstoff ist dann im Wasser bzw. in wäßrigen Flüssigkeiten durch einfaches Eingießen und Umrühren fein dispers verteilbar. Nötigenfalls kann man zur Feinverteilung auch eine der üblichen Emulgiervorrichtungen verwenden.
• Die Emulsionen sind stabil und in weiten Grenzen beliebig weiter verdünnbar. Gebrauchswässer üblicher Härte vermindern die Stabilität nicht, sofern die emulgierenden Verbindungen keine Carboxylgruppe enthalten.
• Beispiele I. 10 Gewichtsteile technisches praktisch wasserfreies Natriumsalz des Sulfoessigsäure-didodecylamids werden in go Gewichtsteilen Hexahydrokresol gelöst. Man erhält so einen Emulgator, der klar in Ölen löslich ist und sich vorzüglich dazu eignet, wäßrige Spindelölemulsionen für Schmälzzwecke herzustellen. Es genügen bereits 5 bis 10% Emulgator in 95 bis go °/o Spindelöl, um beständige wäßrige Emulsionen zu erhalten bei einem Verhältnis von 01 zu Wasser wie 1 : 0,5 bis 1 : 10. Die Schmälzen lassen sich leicht aus demTextilgut auswaschen. An Stelle des Hexahydrokresols kann man auch Tetrahydromenaphthylalkohol verwenden.
• 2. Zu 8o Gewichtsteilen Petroleum gibt man 20 Gewichtsteile des in Beispiel I genannten Emulgators. Diesen Ansatz verdünnt man nach und nach mit kaltem Wasser auf 5000 Teile und erhält auf diese Weise eine Spritzbrühe, die zur Blatt-und Schildlausbekämpfung dienen kann. Die Brühe ist auch mit hartem Wasser angesetzt genügend beständig.
• 3. 20 Gewichtsteile rohes Natriumsalz des Sulfoessigsäure-didodecylamids werden in 80 Gewichtsteilen Hexahydrokresol gelöst. 10 Teile dieser Mischung liefern mit 90 Teilen Mineralöl versetzt ein für die Herstellung von Bohrölemulsionen brauchbares Produkt. Zweckmäßig wendet man das Öl in 20facher Verdünnung mit Wasser an. An Stelle des Natriumsalzes des Sulfoessigsäuredidodecylamids kann man auch entsprechende Mengen des Natriumsalzes des Sulfoessigsäurehexyl-octadezvlami,ds verwenden.
• 4. Man stellt eine Emulsion her aus 50 Gewichtsteilen Wasser, 45 Gewichtsteilen Tetrahydronaphthalin, 3,5 Gewichtsteilen Hexahydrokresol und 1,5 Gewichtsteilen des rohen Natriumsalzes des Sulfoessigsäuredidodecylamids. Diese Emulsion ist eine eben noch gießbare, äußerst stabile weiße Paste, die besonders als Metallentfettungsmittel geeignet ist. Mann kann die Paste auch auf senkrecht stehenden Metallflächen anwenden, ohne daß sie zu rasch abläuft. Nach einiger Zeit wird die Paste mit Wasser abgespült, worauf das Werkstück gut ent- fettet ist. Unter Umständen ist es angebracht, Alkalien oder alkalische Salze mitzuverwenden. An Stelle des Natriumsalzes des Sulfoessigsäuredodecylamids kann man auch das Natriumsalz des Sulfoessigsäure-cyclohexyldodecylamids verwenden.

Claims (1)

1. P A T E N T A N S P R U C H : Emulgiermittel für Öle und Fette, bestehend aus in Wasser unlöslichen oder schwerlöslichen Verbindungen der allgemeinen Formel R R1 = N-C'O-R2-G und öl- bzw. fettlöslichen Lösungsmitteln, wobei R und R, aliphatische oder cycloaliphatische Kohlenwasserstoffreste bedeuten, von denen wenigstens einer 6bis oKohlenstoffatome enthält, R2 einen zweiwertigen organischen Rest, der auch durch Heteroatome, insbesondere Sauerstoff, unterbrochen sein kann, und G eine saure salzbildende Gruppe, die durch anorganische oder organische Basen neutralisiert ist.