DE1053139B - Textiloel auf Mineraloelgrundlage - Google Patents
Textiloel auf MineraloelgrundlageInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft ein Textilolj das sich vor dem Färben durch Waschen aus dem Textilgut entfernen
läßt.
Das erfindungsgemäße Textilöl enthält neben Mineralöl noch geringe Mengen dreier nichtionischer
Bestandteile in Lösung, und zwar ein Waschmittel, ein Emulgiermittel und ein Mittel mit synergistischer
Wirkung auf die Lösungsbeständigkeit, die Emulsionsbeständigkeit und die Auswaschbarkeit des Mineralöls.
Das erfindungsgemäße Textilöl eignet sich für die Behandlung tierischer Rohfasern, wie Rohwolle,
die erhebliche Mengen Kalk oder anderer Alkaliverbindungen enthält.
Die bisher verwendeten Textilöle auf Grundlage fetter tierischer oder pflanzlicher öle sind kostspielig
und oxydieren leicht. Mineralöle sind zwar gegen Oxydation widerstandsfähiger, lassen sich jedoch aus
dem Fertiggut durch Waschen mit Seife und Soda kaum entfernen.
Es sind viele Vorschläge bekannt, um die Verwendbarkeit von Mineralölen zur Textilbehandlung mit
Hilfe verschiedener Zusätze zu verbessern. Hierfür sind z. B. bekannt: Ionen bildende emulgierende oder
reinigende Sulfonate entweder für sich allein oder zusammen mit Emulgiermitteln, Rostverhinderungsmitteln,
Netzmitteln oder oberflächenaktiven Stoffen, wie Sorbitestern von Fettsäuren, Estern mehrwertiger
Alkohole, Polyoxyäthylenderivaten von Sorbit-monooleat usw. Obwohl einige diese Zusätze enthaltende
Mischungen zur Behandlung von Textilstoffen wertvoll sind, ergeben sich bei ihrer Verwendung zur Behandlung
von Rohfasern der obenerwähnten Art erhebliche Schwierigkeiten.
So wird z. B. zur Herstellung von groben Wolldecken aus Abfallwolle geringer Qualität sogenannte
Gerberwolle verwendet, die von den tierischen Fellen durch Kälken gewonnen und daher kalkhaltig ist. Bei
üblichen Textilölen bilden in den Waschbädern die in der Rohwolle vorhandenen Calciumionen mit den Anionen
der Sulfonate bzw. Seifen wasserunlösliche Cal- 4-0 ciumseifen und Calciumsalze, die an der Wolle adsorbiert
werden. Ähnliche Schwierigkeiten ergeben sich bei der Verwendung von hartem Wasser zum
Waschen aller Art von Textilstoffen1 die mit anionischen Textilölen behandelt worden sind.
Es ist bereits ein Schmälzmittel für Wolle bekannt, das aus einem Gemisch von 80 bis 95% Mineralöl
und dem Teilester aus einem Glykol bzw. einem gesättigten oder ungesättigten Polyoxykohlenwasserstoff
bzw. einem Glykoläther besteht, der mit Wollfettsäure oder einer unverzweigten gesättigten oder
ungesättigten Fettsäure, Oxyfettsäure oder cyclischen Naphthensäure verestert sein kann. Dieses Schmälzmittel
soll aus der Wolle mit einem Sulfonat oder Textilöl auf Mineralölgrundlage
Anmelder:
Anmelder:
Esso Research and Engineering Company, Elizabeth, N. J. (V. St. A.)
Vertreter: E. Maemecke, Berlin-Lichterfelde West,
und Dr. W. Kühl, Hamburg 36, Esplanade 36 ar
Patentanwälte
und Dr. W. Kühl, Hamburg 36, Esplanade 36 ar
Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 16. Februar 1954
V. St. v. Amerika vom 16. Februar 1954
einer Fettsäureseife üblicher Art auswaschbar .sein. Bei sehr stark kalkhaltiger Wolle stellen sich jedoch
die obenerwähnten Nachteile doch ein, weil das Sulfonat oder die Fettsäureseife beim Auswaschen des
Schmälzmittels mit dem in der Wolle enthaltenen freien Kalk ebenfalls unlösliche Calciumsalze bildet.
Die Erfindung überwindet diese Schwierigkeiten und bietet außerdem weitere Vorteile.
Es wurde gefunden, daß ein mineralölhaltiges Textilöl, das praktisch frei von in wäßrigen Lösungen
Ionen bildenden Bestandteilen ist und das geringe Mengen dreier nichtionischer öllöslicher Bestandteile,
nämlich Reinigungs-, Emulgiermittel und Kupplungsoder Stabilisiermittel, enthält, die angegebenen
Schwierigkeiten ausschließt. Diese drei Bestandteile üben aufeinander und auf die Mineralölgrundlage
eine synergistische Wirkung bezüglich der Öllöslichkeit, der Reinigungswirkung und der Emulsionsbeständigkeit aus.
Als Reinigungsmittel sind Polyglykolester ungesättigter hochmolekularer Fettsäuren der allgemeinen
Strukturformel
r_C-0- (Cnh2no)x-h
geeignet, wobei R einen ungesättigten aliphatischen Rest mit 14 bis 22, insbesondere 16 bis 18 Kohlenstoffatomen,
η eine ganze Zahl von 2 bis 6, insbesondere von 2 bis 4, und χ eine ganze Zahl von 5 bis 30,
insbesondere von 5 bis 15, bedeutet. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist R der
Kohlenwasserstoffrest der ölsäure, η = 2 und χ im Durchschnitt etwa 13. Diese Produkte sind wahrscheinlich
Gemische, die als Hauptbestandteil den
809· 770/465
Ansatz Nr.
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 j 8 | |||||
1 | 5 | 6,5 | 8 | 10 | 11,3 | ||||||
3 | 3 | 3 | 3 | 3 | 3 | 3 | 3 | ||||
4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | ||||
' 0,7 | 0,7 | 0,7 | 0,7 | 0,7 | 0,7 | 0,7 | 0,7 | ||||
91,3 | 87,3 | 85,8 | 84,3 | 82,3 | 81,0 | 79,8 | 77,3 | ||||
klar | klar | klar | klar | klar | klar | Trennung | Trennui | ||||
klar | klar | klar | klar | klar | Trennung | ||||||
klar | klar | klar | klar | klar | |||||||
15 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||||||
13 | 4 | 0 | 0 | 0 | |||||||
10 | 10 | 15 | 0 | 0 | 0 | ||||||
0 |
Zusammensetzung Gewichtsprozent
Ölsäurepolyglykolester
Kondensationsprodukt von Nonyl-
phenol und Äthylenoxyd
Sorbit-monooleat
Wasser
Mineralöl
Lösungsbeständigkei t
1 Tag bei Zimmertemperatur
7 Tage bei Zimmertemperatur
30 Tage bei Zimmertemperatur
Emulsionsbeständigkeit
(ecm Abscheidung nach 24 Stunden)
Destilliertes Wasser
Hartes Wasser, Härte 53,7°
Hartes Wasser, Härte 107,5°
Hartes Wasser, Härte 215°
Monoester und außerdem etwas Diester enthalten. Dieser Zusatz wird in einer Menge von 0,5 bis 20 Gewichtsprozent,
vorzugsweise etwa 5 bis 15 Gewichtsprozent, dem Mineralöl beigemischt.
Als Emulgiermittel ist ein Polyätheralkohol der
F0rmd R-(OCnH2n)x-OH
geeignet, wobei R eine Aryl-, Aralkyl- oder eine gesättigte oder ungesättigte Alkylgruppe mit 10 bis 20,
insbesondere 14 bis 16 Kohlenstoffatomen, η eine ganze Zahl von 2 bis 6, insbesondere von 2 bis 4, und
χ eine ganze Zahl von 2 bis 20, insbesondere von 2 bis 6, bedeutet. Bevorzugt werden als Emulgiermittel
Alkyl-arylpolyätheralkohole, bei denen R im wesentlichen eine Nonylphenylgruppe, η = 2 und χ im
Durchschnitt 4V2 ist. Geeignet ist z. B. ein alkylierter Aryl-polyätheralkohol der Formel
■χ
(OCsH2JajOH
dieses Produkt ist ein Gemisch homologer Polyätheralkohole. Das Emulgiermittel wird in einer Menge
von 0,5 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5 Gewichtsprozent dem Mineralöl zugesetzt. Zweckmäßig ist der Zusatz
an Emulgiermittel geringer als der des Reinigungsmittels und beträgt 20 bis 50% des letzteren.
Das als dritten Zusatz verwendete Kupplungs- bzw. Stabilisiermittel ist ein öllöslicher Teilester einer ungesättigten
Fettsäure mit einem höheren mehrwertigen Alkohol, besonders Sorbit-monooleat, und zwar
in Konzentrationen von etwa 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 6 Gewichtsprozent des Mineralöls. Die Konzentration
des Kupplungsmittels im gebrauchsfertigen Textilöl soll ebenfalls geringer sein als die des Reinigungsmittels
und etwa 50fl/o des letzteren nicht überschreiten.
Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, eine geringe Menge, d. h. 0,05 bis 2 Gewichtsprozent, vorzugsweise
weniger als 1 Gewichtsprozent, z. B. 0,5 bis 0,8 Gewichtsprozent Wasser, bezogen auf das Textilöl,
dem Gemisch zuzusetzen. Solche geringen Mengen Wasser bewirken zusammen mit dem Kupplungsmittel
eine Erhöhung der Verträglichkeit der anderen Bestandteile mit dem Mineralöl.
Als Mineralöl ist jedes Mineralöldestillat mit einer Viskosität von etwa 6,5 bis 43 cSt bei 37,8° C ge-
45
50 eignet. Bevorzugt werden verhältnismäßig leichte Destillate aus naphthen- oder paraffinbasischen Ölen,
wie z. B. Midkontinent-Rohölen, mit Viskositäten von 13,5 bis 32 cSt bei 37,8° C und einem Viskositätsindex von 50 bis 100.
Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung.
Es werden mehrere Ansätze von Textilölen mit verschiedenen Gehalten an Reinigungsmittel, Emulgiermittel,
Kupplungsmittel und Wasser durch Mischen der Bestandteile bei 60° C hergestellt. Als
Mineralöl dient ein Midkontinentdestillat mit einer Viskosität von 19,6 cSt bei 37,8° C und einem Viskositätsindex
von 70. Als Reinigungsmittel dient ein Polyglykolester der ölsäure, der 13 Mol Äthylenoxyd
je Mol Säure enthält. Das Emulgiermittel ist ein Alkyl-arylpolyätheralkohol mit einer kurzen Polyätherkette,
und zwar ein Kondensationsprodukt von Nonylphenol mit Äthylenoxyd:
(OCH2CH2)ajOH
und das Kupplungsmittel ist Sorbit-monooleat.
Die verschiedenen Textilöle werden folgendermaßen auf ihre Lösungsbeständigkeit und Emulsionsbeständigkeit
geprüft: Die Lösungsbeständigkeit wird untersucht, indem die frisch hergestellten Proben in verschlossenen
Glasflaschen bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden und der Grad der Trennung nach
1, 7 und 30 Tagen durch Augenschein festgestellt wird. Die Emulsionsbeständigkeit wird gemessen, indem
man 10 ecm des Öls zu 90 ecm des zn prüfenden Wassers in einem mit Glasstöpsel verschlossenen Meßzylinder
zusetzt, 1 Minute schüttelt und die Lösung dann 24 Stunden stehenläßt. Die Menge des Öls oder
des Rahms, die sich nach dieser Zeit aus der Emulsion abgeschieden hat, wird in ecm verzeichnet. Die Zusammensetzung
und die Eigenschaften der untersuchten Öle sind in Tabelle I zusammengefaßt.
(Fortsetzung)
Ansatz Nr.
9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | ||||||||
10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 5 | 20 | |||||||||
1,5 4 0,17 83,8 |
4,5 4 0,17 80,8 |
6 4 0,17 79,3 |
— 90 |
3 97 |
3 87 |
3 4 . 83 |
3 2 0,7 84,4 |
3 0,7 86,3 |
1,5 2 0,35 91,1 |
6 8 H Λ 1,4 64,6 |
||||||||
klar klar klar |
klar klar klar |
Trennung | Tren nung* |
trüb * trüb* |
Trennung | Trennung | Trennung | Trennung | Trennung | klar klar klar |
||||||||
2 | 0 | Q** | ||||||||||||||||
0,5 0 |
0 0 |
0 Q |
* Zusatz von 0,7% Wasser macht die Lösung nicht klar.
** Fast durchscheinende Emulsion.
** Fast durchscheinende Emulsion.
Aus den Zahlen ergibt sich, daß man bei gleichbleibenden Konzentrationen von 3 Gewichtsprozent
Emulgiermittel, 4 Gewichtsprozent Kupplungsmittel (Sorbit-monooleat) und 0,7 Gewichtsprozent Wasser
mit 1 bis 10 Gewichtsprozent des Reinigungsmittels im Rahmen der Erfindung beständige Lösungen erhält
(vgl. Nr. 1 bis 5). Aus den Ansätzen Nr. 9 und 10 ergibt sich, daß in einem Bereich von 1,5 bis 4,5 Gewichtsprozent
des Emulgiermittels bei gegebenen Konzentrationen der übrigen Bestandteile beständige
Lösungen gebildet werden. Eine beständige Lösung wird auch dann erhalten, wenn die Konzentration der
Bestandteile des Ansatzes Nr. 5 verdoppelt wird (vgl. Ansatz Nr. 19).
Weiterhin ist von Bedeutung, daß das Reinigungsmittel und das Emulgiermittel weder für sich allein
noch zusammen in dem Mineralöl löslich sind, wie sich aus den Ansätzen Nr. 12, 13 und 14 ergibt. Diese
Bestandteile werden jedoch in Gegenwart des erfindungsgemäßen Kupplungsmittels löslich, was aus dem
Verhalten der anderen Ansätze hervorgeht.
Die Werte zeigen auch, daß im Rahmen der Erfindung sowohl beständige Emulsionen als auch beständige
Lösungen erhalten werden. Dies ist für einen weiten Konzentrationsbereich der Bestandteile aus
den Ansätzen Nr. 5 und 19 ersichtlich. Die Ansätze 9 und 10 zeigen, daß man bei Emulgiermittelkonzentrationen
bis herunter zu 1,5 Gewichtsprozent und bis hinauf zu 4,5 Gewichtsprozent in Ölen von der
Art des Ansatzes Nr. 5 beständige Emulsionen erhält.
Es werden zwei Textilöle nach Ansatz Nr. 5 des Beispiels 1, jedoch mit dem Unterschied hergestellt,
daß in dem einen öl ein Polyglykolester von Ölsäure mit einem Gehalt von 5 Mol Äthylenoxyd je Mol
Säure und in dem anderen Öl ein Polyglykolester von ölsäure mit einem Gehalt von 8 Mol Äthylenoxyd je
Mol Säure als Reinigungsmittel verwendet wird. Das Mineralöl ist das gleiche wie im Beispiel 1. Diese Öle
werden nach Beispiel 1 untersucht. Zusammensetzung und Eigenschaften dieser Öle sind in Tabelle II denen
des Ansatzes Nr. 5 gegenübergestellt.
Ansatz Nr. | ||||||
20 | 21 | 5 | ||||
Zusammensetzung Gewichtsprozent |
||||||
ölsäurepolyglykolester | ||||||
mit 5 Mol Äthylen | ||||||
oxyd je Mol Säure | 10 | |||||
Ölsäurepolyglykolester | ||||||
mit 8 Mol Äthylen | ||||||
oxyd je Mol Säure | 10 | |||||
Ölsäurepolyglykolester | ||||||
mit 13 Mol Äthylen | ||||||
oxyd je Mol Säure | 10 | |||||
Kondensationsprodukt | ||||||
von NonylphenoI mit | ||||||
3 | 3 | 3 | ||||
4 | 4 | 4 | ||||
0,7 | 0,7 | 0,7 | ||||
82,3 | 82,3 | 82,3 | ||||
Lösungsbeständigkeit | ||||||
1 Tag bei Zimmer | ||||||
temperatur .. | trüb | klar | klar | |||
7 Tage bei Zimmer | leicht | |||||
temperatur .. | getrübt | klar | klar | |||
30 Tage bei Zimmer | leichte | |||||
temperatur .. | Trennung | klar | klar | |||
Emulsionsbeständigkeit | ||||||
(ecm Abscheidung nach | ||||||
24 Stunden) | ||||||
Destilliertes Wasser .. | 20 | 0 | 0 | |||
Hartes Wasser, | ||||||
Härte 53,7° | 12 | 10 | 0 | |||
Hartes Wasser, | ||||||
Härte 107,5° | 12 | 11 | 0 | |||
Hartes Wasser, | ||||||
Härte 215° | 0 |
DieWerte der Tabelle II zeigen, daß bei einer Konzentration von 10% nur das Reinigungsmittel mit dem
höchsten Molekulargewicht fähig ist, beständige Emulsionen, insbesondere in hartem Wasser (Ansatz
Nr. 5), zu bilden, woraus die Überlegenheit dieses Reinigungsmittels gegenüber den Verbindungen mit
niedrigerem Molekulargewicht (Ansätze Nr. 20und21) hervorgeht.
Ein Textilöl auf Mineralölgrundlage der bisher üblichen Art ist hinsichtlich seiner Lösungsbeständigkeit,
Emulsionsbeständigkeit und Auswaschbarkeit mit einem Öl nach der Erfindung (Ansatz Nr. 5) verglichen
worden. Das Öl des Standes der Technik enthält 12 Gewichtsprozent Natriumsulfonat, 1,8 Ge- 1S
wichtsprozent eines Polyoxyäthylen-sorbit-monooleats mit einem Gehalt von etwa 8 Mol Äthylenoxyd je Mol
Sorbit-monooleat und etwa 86 Gewichtsprozent eines lösungsmittelraffinierten Midkontinent - Destillatöls
von einer Viskosität von 19,6 cSt bei 37,8° C und einem Viskositätsindex von 90.
Die Lösungs- und Emulsionsbeständigkeit wird nach Beispiel 1 gemessen. Die Auswaschbarkeit wird
nach dem in der USA.-Patentschrift 2 565 403 beschriebenen Verfahren der »Ontario Research Foundation«
(O.R.F.) folgendermaßen bestimmt:
Eine 20 g wiegende, mit Äther extrahierte Tuchprobe wird mit 10% ihres Gewichtes an öl eingeölt.
Die Probe wird zusammen mit 1 1 Waschlösung in einen 4-1-Topf eingebracht. Die Waschlösung enthält
0,2% Seife und 0,1% wasserfreie Soda. Der Topf wird in einen Rahmen eingespannt, der mit 50 U/min
um seine Mittelachse drehbar ist. Die Prüfung dauert 1 Stunde und wird bei 43° C durchgeführt. Nach dem
Waschen wird die Tuchprobe gespült, getrocknet und der Ölgehalt durch Extraktion mit Äther bestimmt.
Der hierbei gefundene Ölrückstand wird in Prozenten des ursprünglich angewandten Öls ausgedrückt.
Außer dieser Normprüfung werden vier andere Waschprüfungen durchgeführt, um die nichtionischen +0
Wollöle zu bewerten. Diese Prüfungen sind Abänderungen des Normverfahrens, wobei die übliche anionische
Seife durch destilliertes Wasser und hartes Wasser mit einem synthetischen Reinigungsmittel ersetzt
wird. In einem Falle wird Kochsalz zugegeben, um die Verhältnisses im praktischen Betrieb nachzuahmen,
wo dieses Salz als synergistischer Bestandteil zur Unterstützung des Reinigungsmittels beim
Waschen der Wolle verwendet wird. Als synthetisches Waschmittel dient technisch reines Natriumlaurylsulfat.
Die Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengefaßt.
Ansatz Nr. | |||||
Stand | |||||
der | 5 | ||||
Technik | |||||
Zusammensetzung Gewichtsprozent |
|||||
12,0 | |||||
Kondensationsprodukt von | |||||
Sorbit-monooleat mit 8 Mol | |||||
1,8 | |||||
Mineralöl | |||||
(Viskositätsindex = 90) .... | 86,2 | ||||
ölsäurepolyglykolester mit | |||||
13 Mol Äthylenoxyd je Mol | |||||
10,0 |
Ansatz Nr. | ||||
btand | ||||
der | 5 | |||
Technik | ||||
Kondensationsprodukt von | ||||
Nonylphenol mit Äthylen- | ||||
3,0 | ||||
4,0 | ||||
0,7 | ||||
IVI1H C IcLl U1 | ||||
(Viskositätsindex = 70) .... | 82,3 | |||
Kennzahlen | ||||
1Dirhff* | 0,880 | 0,914 | ||
"RliVRnnnVt ° C | — | 1,7 | ||
V IaiS-Ubl Ld. L IJcl O / jO \~>} L-O L . . . . | 29,8 | 38,7 | ||
Lösungsbeständigkeit (30 Tage. | ||||
keine | keine | |||
Trennung | Trennung | |||
Emulsionsbeständigkeit (ecm Ab | ||||
scheidung in 24 Stunden) | ||||
0 | η | |||
Hartes Wasser, Härte 53,7°J) | o | f) | ||
Hartes Wasser, Härte 107,5° | 15 | 0 | ||
(öl + Milch) | ||||
Hartes Wasser, Härte 215° ... | m (Tin | π U |
||
O. R. F.-Waschprufung, | ||||
% Ölrückstand | ||||
Genormte Seife-Soda-Wasch- | ||||
Synthetisches Waschmittel3) . . | ||||
27 | 23,5 | |||
25 | 16,4 | |||
Synthetisches Waschmittel | ||||
+ NaCl 4) | 20 | 9,2 | ||
Waschlösung aus 53,7° hartem | ||||
Wasser + 0,25% Natrium- | ||||
26 | 8,2 | |||
Waschlösung aus 107,5° hartem | ||||
Wasser + 0,25% Natrium- | ||||
23 | 5,0 |
*)_ 0,2345 g Ca Cl2 · 2 H2 O + 0,2680 g Mg Cl2 · 6 H2 O/l
destilliertes Wasser.
destilliertes Wasser.
2) 0,2 % Seife + 0,1 °/o wasserfreie Soda in destilliertem
Wasser; Waschdauer 1 Stunde bei 43° C
Wasser; Waschdauer 1 Stunde bei 43° C
3) 0,25 % Natriumlaurylsulfat in destilliertem Wasser.
4) 0,25% Natriumlaurylsulfat + 0,5% Natriumchloridin
destilliertem Wasser.
destilliertem Wasser.
Die Zahlen der Tabelle III zeigen, daß beide Öle in destilliertem Wasser und in 53,7° hartem Wasser
beständige Emulsionen bilden. Bei dem anionischen Wollöl des Standes der Technik tritt jedoch in einer
mit 107,5° hartem Wasser hergestellten Waschlösung bereits etwas Ölabscheidung und bei 215° hartem
Wasser vollständige ölabscheidung auf. Das erfindungsgemäße nichtionische Textilöl bildet noch in
215° hartem Wasser beständige Emulsionen. ImFalle des anionischen Textilöls nach dem Stand der Technik
reagieren die Calcium- und Magnesiumionen des harten Wassers mit dem Sulfonat unter Bildung unlöslicher
Seifen, was zur Verarmung des Gemisches an Emulgiermittel führt. Ein solches außerordentlich
hartes Wasser kommt mitunter in Anlagen vor, in denen Gerberwolle verarbeitet wird.
Die Werte zeigen ferner, daß das Öl des Standes der Technik bei der O.R.F.-Waschprüfung bei Verwendung
von destilliertem Wasser, 0,2% Seife und 0,1% wasserfreier Soda einen ölrückstand von 27%
hinterläßt, während das nichtionische Öl nach der Er-
Claims (4)
1. Textilöl auf Mineralölgrundlage, dadurch gekennzeichnet, daß es frei von in wäßriger Lösung
Anionen bildenden Bestandteilen ist, die in Wasser schwerlösliche Calciumverbindungen ergeben, und
daß es neben Mineralöl einen geringeren Anteil eines öllöslichen, nichtionischen Reinigungsmittels,
z. B. eines Polyglykolesters einer ungesättigten Fettsäure, einen geringeren Anteil eines öllöslichen,
nichtionischen Emulgiermittels, z. B. eines Polyätheralkohols, und einen geringen Anteil eines
öllöslichen nichtionischen Stabilisierungsmittels, z. B. eines Teilesters einer ungesättigten Fettsäure
mit einem mehrwertigen Alkohol, enthält.
2. Textilöl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich eine geringe Menge,
z. B. 0,05 bis 2 Gewichtsprozent, Wasser enthält.
3. Textilöl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem Hauptanteil eines Mineralöldestillats
einer Viskosität von 6,5 bis 43 cSt bei 37,8° C, einem geringeren Anteil eines Reinigungsmittels der Formel
r_C-0-(CmH2„0),-H
in der R einen ungesättigten aliphatischen Rest mit 14 bis 22 Kohlenstoffatomen, η eine ganze
Zahl von 2 bis 6 und χ eine ganze Zahl von etwa 5 bis 30 bedeutet, einem geringeren Anteil eines
Emulgiermittels der Formel
R-(OCnH2n)x-OH
worin R eine Aryl-, Aralkyl- oder gesättigte oder ungesättigte Alkylgruppe mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen,
η eine ganze Zahl von etwa 2 bis 6 und χ eine ganze Zahl von im Durchschnitt etwa
2 bis 20 bedeutet, und einem geringeren Anteil eines öllöslichen Teilesters einer ungesättigten
Fettsäure mit einem höheren mehrwertigen Alkohol besteht.
4. Textilöl nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß es neben Mineralöl 0,5 bis 20 Gewichtsprozent
Reinigungsmittel, 0,5 bis 10 Gewichtsprozent Emulgiermittel und 1 bis 10 Gewichtsprozent
Stabilisiermittel enthält, wobei sowohl die Menge des Emulgiermittels als auch die Menge des Stabilisiermittels geringer ist als
diejenige des Reinigungsmittels.
In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 674 829.
© 809 770/465 3.59
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US410738A US2839464A (en) | 1954-02-16 | 1954-02-16 | Textile oil |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1053139B true DE1053139B (de) | 1959-03-19 |
Family
ID=23626022
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEST9395A Pending DE1053139B (de) | 1954-02-16 | 1955-02-03 | Textiloel auf Mineraloelgrundlage |
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