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Vorrichtung zur Herstellung von Faserstoffhohlkörpern, insbesondere
aus Papiermasse nach dem Saug- und Tauchverfahren Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur Herstellung von Faserstoffhohlkörpern, inbesondere aus Papiermasse nach dem
Saug- und Tauchverfahren, bei dem die Form in einen mit Faserstoffmasseaufschwemmung
gefüllten Behälter eingetaucht, der Formling auf der der Saugseite gegenüberliegenden
Seite der Form niedergeschlagen und Form nebst Formling aus dem Behälter zwecks
Ahnahme des Formlings herausgenommen werden. Es ist bereits vorgeschlagen worden,
Patent 891 7gz, im Tauchzustand der Formvorrichtung einen Filterbeutel unmittelbar
auf die Niederschlagseite der Form zu legen, den Formling darauf niederzuschlagen
und den Beutel im aufgetauchten Zustand von Form und Formling gleichzeitig abzuziehen,
so daß sich der Formling von der Form löst. Hierbei ist der Filterbeutel mit seinem
einen Ende an der Form, mit seinem anderen Ende an einer Haltevorrichtung befestigt,
wobei Form und Haltevorrichtung zueinander beweglich angeordnet sind.
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Die Erfindung hat nun den Zweck, eine Vorrichtung zu schaffen, die
die oben beschriebenen Arbeitsvorgänge automatisch ausführt. Die Vorrichtung gemäß
der Erfindung besteht aus einem drehbaren und in vertikaler Richtung auf und ab
beweglichen Verteilerkopf mit nach unten gebogenen. als Saugleitung ausgebildeten
kreuzförmig angeordneten
Armen, an .deren Enden die Haltevorrichtungen
für das eine Ende des Filterbeutels fest angeordnet sind, während die Formträger
nebst den Formen, an .denen das andere Ende der Filterbeutel befestigt ist, auf
den Armen in vertikaler Richtung beweglich angeordnet sind.
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Das Verschieben der Formträger nebst den Formen gegenüber der Haltevorrichtung
wird durch eine in horizontaler Richtung bewegliche Gabel, die in die Aussparung
der Formträger eingreift, -derart ermöglicht, daß die Gabel die Formträger in ihrer
höchsten Stellung ortsfest hält. während die Haltevorrichtung in vertikaler Richtung
nach unten bewegt wird.
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Mit Hilfe -der beschriebenen Vorrichtung können die während des Tauchzustandes
sich auf den Filterbeuteln derFormen niedergeschlagenenFormlinge aus dem mit Pappeaufschwemmung
gefüllten Behälter herausgehoben, in,die Trockenstellung gedreht und durch Verschieben
:der Haltevorrichtung des einen Beuteelendes gegenüber den von der Gabel festgehaltenen
Formen von den Beuteln abgezogen werden.
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In den. Abb. i, 2 und 3 ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Ansicht der Vorrichtung in Tauchstellung
des einen Armes und in Abzugstellung des Beutels des anderen Armes; Abb. 2 veranschaulicht
die Arme und die Formen in aufgetauchtem Zustand, teilweise im Schnitt; Abb. 3 ist
eine Draufsicht auf die Vorrichtung. Auf der Grundplatte i von -dreieckiger Form
mit abgerundeten Ecken sind zwei parallele Säulen 2 und 3 angeordnet, die an ihren
oben äußeren Enden durch eine Platte 4 verbunden sind. Längs dieser beiden Säulen
gleitet eine Traverse mit den Armen 5 bzw. 6. Die Traverse ist mit einem Lager 7
ausgerüstet, in welchem der Verteilerkopf 8 drehbar angeordnet ist.
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Um die Drehung dieses Verteilerkopfes zu erleichtern, liegt dieser
auf dem Lager 7 unter Vermittlung eines Kugelkranzes 9 auf. Der Verteilerkopf enthält
bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel vier Kanäle io, 11, 12, 13, die nacheinander
und bei jeder Drehung von go° vor die Öffnung des Lagers 7 kommen. Die Öffnung 14
kann mittels eines hiegsumen Rohres 15 mit einer Saug- oder Vakuumpumpe (nicht dargestellt)
verbunden werden. Jeder Kanal io, 11, 12, 13 steht im unteren Teil des Verteilerkopfes
8 mit den Rohren 16" 17, 18, i9 in Verbindung. An den Rohren sind im rechten Winkel
Krümmer 2o vorgesehen, in welche die Rohre 21 eingeschraubt sind. An jedem unteren
Ende der Rohre 21 ist eine viereckige Formplatte 2i2 befestigt, die vier Löcher
23 aufweist, um welche die Filterbeutel24 angeordnet sind. Jeder Beutel 24 ist in
der Mitte der gelochten Formen 25 an den Stellen 26 befestigt (Abt, i). Die vier
gelochten Formen i2(5 sind an einem Formträger 27 von viereckiger Form angebracht,
dessen Boden mit Ansaugrohren 28 für jede Form ausgestattet ist (Abt. 2). Das Innere
der Formträger 27 ist durch Öffnungen 29 mit den Rohren 2.1 verbunden (Abt. 2),
wenn .die Formen in das Speisebecken 30 eingetaucht sind. Jeder Formträger
27 ist an seinem oberen Teil mit einer eine Aussparung 59 aufweisenden iMuffe 58
versehen und kann längs des Rohres 21 gleiten. Zum Festhalten der Muffe 58 dient
eine,Gabel, die unter -dem EinfluB einer Feder steht und auf einem Träger 61 angeordnet
ist, der fest auf dem oberen Ende einer Säule 62 sitzt. Bei der Drehung des Formträgers
27 und in der Stellung zum Freilegender Formstücke greift die Gabel 6.o in die Aussparung
59 ein, um die Formträger 2@7 in einer ortsfesten Lage zu halten, während das Rohr
21 abwärts bewegt wird. Hierbei bringt die Platte 22 allmählich die Formstücke 63
nach unten. Da die Formen 25 an ihrer ortsfesten Stellung verharren, lösen sich
die Beutel 24 allmählich aus dem Innern der Formstücke, so daß diese freigelegt
werden, um sich auf .das Förderband 68 aufzulegen. Die Bewegung der Gabel 6o kann
gegebenenfalls von Zugstangen 64, 65, dem Doppelhebel 66 und dem Hebel 67 eingeleitet
werden, und zwar durch eine auf der Verteilerwelle 56 angeordnete Nockenscheibe.
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Das Füllen des Beckens 30 geht durch das Zuf üuhrungs.rohr
31 vor sich, durch welches der in Wasser aufgeschwemmtePapierbrei zugeführt wird.
Ein überlaufrohr 32 sichert eine beständige Höhe der Flüssigkeit. Die Höhenlage
des Beckens 30 kann mittels einer Schraube 34 reguliert werden, die von einer Handkurbel
33 und einer im Lagerbock 35 angeordneten Schraube ohne Ende betätigt wird.
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Die beschriebenen Teile, nämlich die Traverse mit ihren Gleitkörpern,
das Lager 7, der Verteilerkopf 8 und die den Formträger 27 und :die Formen 25 tragenden
rohrförmigen Arme sind an der Platte 4 mittels -der im Führungsstück 37 gleitenden
Zahnstange 36 aufgehängt. Die auf und ab steigende Bewegung dieser Teile wird durch
ein Zahnrad 38 eingeleitet, das am Lagerkörper 39 angeordnet ist. Das Zahnrad 38
steht im Eingriff mit einer Zahnstange 40, die über eine Stange 41, den Doppelhebel
42 und die Stange 43 bewegt wird, die gelenkartig mit dem oberen Ende des Doppelhebels
44 in Verbindung steht, der von einer Nockenscheibe 45 betätigt wird. Die
Nockenscheibe 45 ist auf der Antriebsachse 46 befestigt, die auf dem Bock 47 gelagert
ist. Eine zweite Nockenscheibe 48 (Abt. i) wirkt über den Doppelhebel 49, die Zugstange
5o, den Kniehebel 51 und schließlich über die Stange 52 und die Zahnstange 53 auf
ein Zahnrad ein, das dazu bestimmt ist; die Drehung des Verteilerkopfes 8 in dem
Lager 7 zu bewirken.
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Die Formträger 27 werden demnach durch zwei Bewegungen beeinflußt,
von denen die eine ein Aufundabsteigen und die andere eine Drehung von rechts nach
links hervorruft. Die Traverse nebst Verteilerkopf und Formen ist mittels zweier
Gegengewichte 54 ausbalanciert, die mit -dem über Rollen 56 laufenden Zugorgan 55
aufgehängt sind. Die beiden Gegengewichte 54 ikönnen durch ein einziges
Gewicht
57 (Abb. 2) ersetzt werden, das im Innern eines Rohres gleitbar angeordnet ist,
das in der einen Ecke der Grundplatte aufgestellt wird.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Gemäß Abb. i sind
vier Formen 25 in das Becken 30 herabgelassen. Die Pumpe wird in Gang gesetzt.
Das Wasser wird durch das bewegliche Rohr 15
abgesaugt. Der Stoff beginnt
sich um die Formen und die aus dehnbarem Stoff bestehenden Beutel 24. zu verdichten
und die Formstücke 63 zu bilden. Nachdem die Formstücke genügend dick sind, werden
die vier Formen von der Zahnstange 40 aus angehoben, wobei .die -zweite Za'hnsta'nge
53 die Drehung des Verteilerkopfes 8 um 9ö° hervorruft und die Platte von Stellung
II (Abb. 3) mit den Formen über das Becken 3o bringt. Dann beginnt die Eintauchbewegung,
um die Formlinge an den Formstücken dieser Platte zu bilden, usf. In -den beiden
Stellungen II und III sind die Formen während ihrer Drehbewegung einer Saugwirkung
unterworfen, um eventuell im Grund der Formstücke sich befindende Wassertröpfchen
anzusaugen. Erst in der Formstellung IV hört die Saugwirkung endgültig auf, um in
der Stellung I wieder neu einzusetzen. Wenn die Formträger 27, die die Formstücke
63 halten, in die Formstellung IV gelangen, sind sie in ihrer höchsten Stellung,
wie es Abb. 2 zeigt. In dieser Stellung trifft die Muffe 58 auf die angelenkte Gabel
6o und dreht diese, wobei die Gabel in die Aussparung 59 eingreift. Der Formträger
27 wird. dadurch festgehalten, wenn die absteigende Bewegung der drei anderen Formträger
vor sich geht. Da das Rohr 21 in der Muffe 58 gleiten kann, geht das Rohr 21 nach
unten unter Mitnahme der Platte 22, in deren Öffnungen die Beutel 24 sitzen, wie
es Abb. i zeigt. Die Formstücke 63 werden während der Abwärtsbewegung freigelegt
und von den Formen 2,5 entfernt, um sich schließlich auf das Förderband 68 zu setzen.
Durch die Aufwärtsbewegung wird die Platte 22 in ihre Arbeitsstellung im Formträger
27 zurückgeführt und die Form von neuem mit den Beuteln 24 bedeckt. Nach einer Viertelumdrehung
werden die Formstücke Stellung I aus dem Becken 3o herausgenommen und der Formträger
27 Stellung 1I über das Becken 30 gebracht. Die oben beschriebenen Vorzüge
wiederholen sich nach jeder Drehung des Verteilerkopfes um 9o°.
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Die Vorrichtung weist große Vorteile gegenüber den bekannten Ausführungen
auf. Man benötigt nur eine einzige Pumpe zum Ansaugen des Wassers für die Bildung
der Formstücke und erreicht mit der Vorrichtung eine große Leistung, wobei das Freilegen
der Formen mechanisch ohne komprimierte Luft vor sich geht.