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Vorrichtung zum Ätzen und Abspülen von Platten, insbesondere von Stichen,
Steinschnitten, photographischen Platten usw. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung,
welche es gestattet, Platten, insbesondere Stiche, Steinschnitte, photographische
Platten, äußerst rasch zu ätzen und mit Wasser abzuspülen, wobei die Ätzflüssigkeit
möglichst senkrecht gegen die Plattenoberfläche geschleudert wird.
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Es sind bereits Ätzvorrichtungen bekannt, wobei die Ätzflüssigkeit
auf geeignete Weise von unten gegen die zu ätzende, in hin und her gehende Bewegung
versetzte Platte gespritzt wird.
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Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß der die zu ätzende Platte
haltende Träger über einem die Ätzflüssigkeit ausspritzenden Röhren- o. dgl. System
bekannter Art um eine wagerechte Welle pendelnd angeordnet ist. Zweckmäßig ist die
Anordnung so getroffen, daß der Plattenträger außer der Pendelbewegung noch eine
hin und her gehende Bewegung in Richtung der Schwingachse ausführt. Die schwingende
und achsial hin und her gehende Bewegung des Plattenträgers wird mittels geeigneter
Übertragung (Daumenanschläge) durch gemeinsamen Motor bewirkt, welcher gleichzeitig
als Antrieb der Pumpvorrichtung derÄtzflüs.sigkeit dient. Der Plattenträger besteht
aus feststehenden und veränderlichen Greifern, welche auf einer Plattenunterlage
befestigt bzw. geführt sind. Die beweglichen Greifer stehen unter dem Einfluß von
Gegengewichten, welche die zu ätzende Platte in der Arbeitsstellung sichern und
dieselbe nach Hochklappen des Plattenträgers zwecks Auswechslung der Platte durch
Überkippen selbsttätig freigeben. Die Wasserspülung der zu ätzenden Platte erfolgt
während der Bewegung aus der Arbeitsstellung in die Stellung der Auswechslung, wobei
das Spülwasser in einem durch Unterteilung des Behälters gewonnenen Gefäß gesammelt
und aus diesem abgeleitet wird. Vorteilhaft wird der Stromkreis des Pumpenmotors
bei Hochheben des Plattenträgers in die Stellung der Auswechslung der zu bearbeitenden
Platte durch eine geeignete Kontaktvorrichtung selbsttätig unterbrochen.
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Die beiliegenden Abbildungen zeigen eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes,
und zwar: Abb. i einen Aufriß in teilweisem Schnitt, Abb. z den Behälter im Querschnitt
zu .,IM. i, Abb. 3 einen Grundriß zu Abb. i, Abb: d. einen Querschnitt durch die
Pumpe, Abb.5 die Verbindung der beweglichen Greifer mit ihren Gegengewichten, Abb.
6 -eine Seitenansicht zu Abb. 5,
Abb.7 das die Bewegung des Plattenträgers
bewirkende Getriebe im Aufriß im Schnitt; Abb.8 einen Seitenriß zu Abb.7 im Schnitt.
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Der Plattenträger besteht seinerseits aus einer rechteckigen Platte
i, welche durch Vermittlung von Winkelhaken 3, Stangen und Lageraugen 5 an einer
Achse oder Welle 2 schwingbar aufgehängt ist. Die Befestigung der zu ätzenden Platte
an dem Plattenträger erfolgt mit Hilfe von Greifern, deren einer, 6, feststeht,
deren anderer, 7, beweglich ist und aus zwei hakenförmigen Backen besteht, welche,
die Platte i in Schlitzen durchsetzend, auf dieser geführt sind. Die Sicherung oder
der Druck des beweglichen Greifers 7 gegen die zu ätzende Platte ist mit Hilfe von
Gegengewichten 8 erzielt, welche durch Hebel 9 getragen sind. Letztere bilden zusammen
mit Hebeln io durch gemeinsame, um die Welle 2 drehbare Naben i i hergestellte starre
Winkel, wobei an den freien Enden der Hebel io Bügel angeordnet sind, in welchen
Achsen 12, mit Spiel gelagert sind. Letztere stehen in fester Verbindung mit Winkeleisen
13, welche an den oberen Enden der beweglichen Greifer 7 befestigt sind.
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In Abb. 2 sind die äußersten Stellungen, welche die beweglichen Greifer
7 einnehmen können, punktiert angedeutet und mit A und B bezeichnet.
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Die schwingende Bewegung des Plattenträgers, dessen Achse 2 in Lagern
14 geführt ist, erfolgt durch einen Hebel 15, welcher dank der Wirkung der
Gegengewichte 8 sich dauernd gegen einen Daumen 16 stützt. Dieser wird durch Vermittlung
eines Schnekkenrades 17 und einer Schnecke 18 durch: einen Elektromotor i9 angetrieben.
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Auf der Welle des Daumens 16 und des Kegelrades 17 befindet sich eine
weitere Schnecke 2o, welche ein einen Daumen 22 steuerndes Schneckenrad antreibt.
Daumen 22 wirkt unmittelbar auf das Ende der Welle z und erzeugt zusammen mit einer
Rückholfeder 23 die achsial hin und her gehende Bewegung der Welle 2 und damit des
Plattenträgers.
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Der Plattenträger befindet sich in einem Behälter 24, welcher durch
eine Zwischenwand 25 in zwei Gefäße unterteilt ist. Das eine derselben dient als
Ätzbad, während das andere für die Aufnahme des Spülwassers bestimmt ist. Das Bespritzen
mit Ätzflüssigkeit erfolgt durch eine Pumpe 38, welcher die Atzflüssigkeit durch
ein Rohr 26 zufließt und aus welcher die Ätzflüssigkeit durch ein Rohr 27 in eine
Kammer 28 und von dieser in ein System von mit nach oben gerichteten Löchern versehenen
Spritzrohren 29 gelangt. Die Säure tropft nach Behandlung der Platte und vor Rückkehr
in die Pumpe durch einen Filter, welcher, aus einem Glasgewebe und einer mit engen
Löchern versehenen Platte 3o bestehend, unterhalb des Röhrensystems z9 angeordnet
ist. Das Wasser wird durch ein Rohr 3 i zu- und durch ein Rohr 32 abgeleitet.
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Die Pumpe 38 besteht entweder ganz aus einem gegen Säure widerstandsfähigen
Stoff, wie Glas, Steingut o. dgl., oder aus einem metallischen Gerippe, welches
mit einem derartigen Stoff überzogen ist. Außerdem ist die Pumpe so ausgebildet,
daß sie die Anwendung einer Stopfbüchse vermeidet, wodurch Einsparung an Energie
und erhöhte Dichte erzielt sind. Die Pumpe steht zu diesem Zweck senkrecht. Um ihre
Achse 33 ist ein Spielraum vorgesehen, welcher mit Flüssigkeit von demselben Niveau
ausgefüllt ist, wie es der Rezipient besitzt, so daß auf diese Weise eine hydraulische
Verbindung besteht. Um ein Verschwinden dieser die hydraulische Verbindung bildenden,
um die Welle 33 angeordneten Flüssigkeitssäule zu verhindern, ist der Querschnitt
des Zuführungsrohres 26 entsprechend gewählt.
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Die Drehung des Pumpenrotors kann durch ein geeignetes übertragungsmittel
oder unmittelbar durch die Welle des Motors i9 erfolgen. Für bestimmte Arbeiten
bei der Herstellung von photographischen Stichen ist es vorteilhaft, die Ätzflüssigkeit
in zerstäubtem Zustande gegen die zu behandelnde Platte zu bringen. Bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wird dies dadurch erreicht, daß die Pumpe durch einen Kompressor und
die Spritzrohre durch einen Zerstäuber ersetzt werden.
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Der Plattenträger ist durch einen außerhalb des. Behälters 24. angeordneten
Hebel 3.4 von Hand schwenkbar. Zum Auswechseln der Platten wird er mit diesem Hebel
34 in die in Abb. 2 mit C bezeichnete Stellung geschwenkt. In dieser kippen die
Gegengewichte, welche den Zusammenhalt der Greifer 6 und 7 in der Arbeitsstellung
sichern, nach hinten und lösen so die Verbindung der beweglichen Greifer 7 mit der
zu bearbeiteten Platte. Die Platte wird .sodann herausgenommen, eine neue Platte
wird eingesetzt. Die Gewichte 8 werden gehoben, so daß die beweglichen Greifer die
neu eingesetzte Platte wieder fassen; hierauf wird der Plattenträger wiederum in
die Arbeitsstellung D zurückgeführt, in welcher sich Hebel i 5 gegen den Daumen
16 stützt. Nach Inbetriebsetzung des Motors erhält der Plattenträger gleichzeitig
eine schwingende (um Achse 2) und
eine hin und her gehende Bewegung.
Die so angetriebene Platte wird an allen Stellen von der Ätzflüssigkeit getroffen.
Nach genügend erscheinender Behandlung wird Motor z9 abgestellt und die Vorrichtung
mit Hilfe des Hebels 34. in die Stellung C gebracht. Während dieser Bewegung von
B nach C nimmt der Plattenträger die beiden Zwischenstellungen E und F ein, zwischen
welchen die Abspülung der Platte mit Wasser erfolgt. In dem Augenblick, in welchem
der Plattenträger die Stellung E einnimmt, wird selbsttätig ein Wasserhahn 35 geöffnet,
so lange, bis der Plattenträger die Stellung F erreicht hat. Diese Anordnung bewirkt
die selbsttätige Spülung der zu behandelnden Platte. Nach Erreichung der Stellung
C geben die Gewichte 8 wiederum selbsttätig die Platte frei. Es kann alsdann, ohne
daß eine Berührung der Platte notwendig ist, geprüft werden, ob die Ätzung genügend
war. In einem Falle wird die Platte herausgenommen, im andern Fall wird eine Nachätzung
vorgenommen.
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Für den Fall, daß man vor Hochheben des Plattenträgers vergißt, die
Zuleitung der Ätzflüssigkeit abzustellen, ist die Anordnung so getroffen, daß bei
Hochheben des Plattenträgers selbsttätig der Stromkreis des Motors i 9 unterbrochen
wird.
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Das Gehäuse 2d. ist durch einen Rauchfang 36 überdeckt, welcher die
bei der Ätzung entstehenden Dämpfe auffängt. Um die Platte auswechseln zu können,
sind in der Wandung dieses Rauchfanges Schiebertüren 37 vorgesehen, welche eine-
genügend große (iffnung gestatten.