DE13633C - Hefe-Aufzieh- und Lüftungs-Apparat - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 6: Bier, Branntwein, Wein, Essig und Hefe.

Dr. JOSEPH BERSCH in BADEN bei WIEN. Hefe-Aufzieh- und Lüftungsapparat.

Patenürt im Deutschen Reiche vom 26. September 1880 ab.

Der Apparat besteht aus einem Bottich B, dessen Höhe 0,90 m, dessen Durchmesser unten 0,70 m, oben 0,80 m beträgt. Durch ein aus zwei Kegelrädern K und K_x bestehendes Getriebe kann die in den Bottich eingesetzte Vorrichtung in schnelle Umdrehung gebracht werden, indem das grofse Kegelrad fünf bis zehn mal so viel Zähne besitzt als das kleine.

Die drehbare Vorrichtung besteht aus einem hohlen Cylinder C von 0,30 m Höhe und 0,07 m Durchmesser, an welchem zwei in Gestalt von Schraubenflächen gebogene Bleche S und S₁ derart befestigt sind, dafs die Schraubenflächen um i8o° gegen einander versetzt stehen; die Breite der Schraubenflächen verringert sich nach oben hin allmälig bis auf die Hälfte.

Am unteren Ende jedes Schraubenganges ist ein kleiner Kasten L aus Blech angelöthet, in dessen vertical stehender Hinterwand eine Reihe enger Oefmungen angebracht ist; der Hohlraum dieser Kästen steht durch eine in der Mantelfläche des Cylinders C angebrachte Oefmung ο mit dem Hohlraum des letzteren in Verbindung. Das mit C verschraubte Rohr R von 0,04 m Durchmesser trägt oben ein Blechgefäfs G, welches mit Salicylsäure-Baumwolle ausgefüllt ist und auf welchem ein Deckel derart angebracht ist, dafs die Luft von der Seite her in das Gefäfs dringen kann.

Setzt man die oben beschriebene Vorrichtung in der Richtung des Pfeiles P in Bewegung, so steigt die in B enthaltene Flüssigkeit auf den Schraubenflächen empor; da aber letztere nach oben hin an Breite abnehmen, so fällt ein Theil der aufsteigenden Flüssigkeit an den Seiten wieder herab, und zwar auf die unter ihr befindliche Schraubenfläche.

Da sich dieser Vorgang so lange fortsetzt, als man die Vorrichtung dreht, so findet ein ungemein kräftiges Durchpeitschen und inniges Mischen des Inhalts statt, und wird das Mischen von Stellhefe und Würze in kürzester Zeit erreicht.

Hat die Umdrehungsgeschwindigkeit der Vorrichtung ein bestimmtes Mafs erreicht, so wird die in den Kästen L L enthaltene Luft durch die in der Rückwand dieser Kästen angebrachten engen Oefmungen infolge der sich entwickelnden Fliehkraft ausgeschleudert; durch den Druck der Atmosphäre strömt Luft durch G-R-C nach und wird auf ihrem Wege durch G von allen in ihr schwebenden festen Körpern befreit, so dafs durch die Oefmungen von L ein ununterbrochener Strom reiner Luft in die Flüssigkeit getrieben wird (in der Richtung der Pfeile pp).

Würze, welche mit, Stellhefe in den Apparat gebracht wird, verwandelt sich in kürzester Zeit in eine stark schäumende Masse, und soll die Hefepflanze durch die reichliche Sauerstoffzufuhr derart gekräftigt werden, dafs die Gährungen, welche man mit solcher Hefe stellt, ungemein schön und schnell ablaufen.

Die genügend gemischte und gelüftete Flüssigkeit wird . durch den Hahn H abgelassen und zum Stellen von Würze verwendet.

An Stelle der in den Kästen L angebrachten Löcherreihe kann auch ein schmaler Längsspalt

vorhanden sein. Die ganze Vorrichtung kann, durch Maschinenkraft bewegt, in beliebigen Dimensionen ausgeführt werden u. s. w. An, dem Princip, nach welchem der Apparat construirt wurde, wird hierdurch selbstverständlich nichts geändert.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein; Hefe-Aufzieh- und Lüftungsappärat, bestehend aus dem Bottich B, der hohlen Welle R, dem Gefäfs G, dem Kasten L und den Schraubenflachen S.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.