DE534600C - Vorrichtung zum Reinigen und Kuehlen von Auspuffgasen fuer Brennkraftmaschinen, insbesondere fuer Grubenlokomotiven - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
29. SEPTEMBER 1931

' RFICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M 534600 KLASSE 46 c⁶ GRUPPE

Orenstein & Koppel Akt-Ges. in Berlin

insbesondere für Grubenlokomotiven

Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. August 1930 ab

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen und Kühlen von Auspuffgasen für Brennkraftniaschinen, insbesondere für Grubenlokomotiven, bei welcher die Auspuffgase eine Waschflüssigkeit durchströmen.

Bei den meisten der bekannten Vorrichtungen dieser Art begnügt man sich damit, das freie Auspuffrohr unter die Oberfläche der Waschflüssigkeit zu führen. Um hierbei eine weitgehende Abkühlung der Gase vor Verlassen des Wasserspiegels zu erreichen, läßt man diese durch eine Anzahl kleinerer. Öffnungen des eingetauchten Rohres ausströmen, wodurch für eine feine Verteilung gesorgt wird. Diese Wirkung ist um so ausgeprägter, je kleiner die Öffnungen bemessen sind und je größer deren Anzahl ist. Kleine Öffnungen haben jedoch den Nachteil, einen hohen Auspuffwiderstand zu ergeben, besonders wenn die Öffnungen tief unter dem Wasserspiegel angeordnet sind, wie dies zur besseren Abkühlung meist der Fall ist.

Es ist ferner bekannt, den Auspuffwiderstand

zu verringern, indem die Auspuffgase vermittels eines im vollen Querschnitt offenen Rohres durch einen Wasserverschluß (ζ. Β. Wassersack) hindurchgeführt werden. Hierbei ist lediglich der Druck der Wassersäule entsprechend der Eintauchtiefe zu überwinden. Eine innige Vermischung von Auspuffgasen und Wasser erfolgt dabei nicht, so daß die Abkühlung mangelhaft ist und sich des öfteren im Innern der Waschflüssigkeit große Gasblasen bilden, wobei auch noch Ruß und andere schädliche und lästige Bestandteile der Auspuffgase mitgerissen werden können. Diesem Übelstande hat man dadurch abzuhelfen versucht, daß zwei oder mehrere Wasservorlagen hintereinandergeschaltet werden, was außer einer umfangreicheren Vorrichtung auch noch eine wesentliche Erhöhung des Auspuffwiderstandes zur Folge hat, da die Auspuffgase wiederholt den Druck der Wassersäule entsprechend der Eintauchtiefe überwinden müssen.

Alle diese Verfahren haben aber außerdem den grundsätzlichen Nachteil, daß keine gleichmäßige Strömungsführüng der Waschflüssigkeit erreicht wird. Da nun diese in der Hauptsache aus Kalkmilch besteht, deren Bestandteile zum Absetzen in toten Ecken neigen, wird der Wirkungsgrad der Waschflüssigkeit hinsichtlich der gewünschten Reinigung beträchtlich herabgesetzt. Zur Behebung dieses Mangels hat man bereits mit dem Wasserverschluß ein Schaufelrad verbunden, das durch die auf die Schaufeln auftreffenden Gase turbinenartig angetrieben wird und dessen Schaufeln teilweise in das Wasser eintauchen und dieses in Bewegung setzen. Die dadurch bewegte Strömungsbewegung wirkt sich jedoch vornehmlich nur in der Umgebung der Wasseroberfläche aus, so daß die Nachteile des Äbsetzens von Kalkbrei an den unteren Behälterstellen bestehen bleiben.

Die Erfindung vermeidet durch eine einfache Vorrichtung die Nachteile der bekannten Ver-

fahren, indem der Austritt der Gase in die Waschflüssigkeit durch eine Ejektordüse erfolgt zum Zwecke einer stetigen Durchströmung. Solche Ejektordüsen sind zum Mitsaugen von Luft zwecks Durchmischung mit den Auspuffgasen zur Erreichung einer Kühlung der letzteren bereits bekannt. Die Erfindung erreicht jedoch mit diesen Düsen außer einer innigen Durchmischung der Auspuffgase mit einer Wasch- flüssigkeit eine fortgesetzte Bewegung und Strömüngsführung der Waschflüssigkeit. Der stetige Flüssigkeitsstrom im Waschbehälter verhindert ein Ablagern von Bestandteilen der Waschflüssigkeit in toten Ecken.

Die Versuche haben ergeben, daß durch die Ejektordüsenwirkung ohne störende Rückwirkung auf die Leistung und auf die Auspuffleitung des Motors die gesamte Waschflüssigkeit in stetiger Strömung gehalten werden kann und daß diese Wirkung dann besonders groß ist, wenn die Düsenachse etwas unterhalb der halben Flüssigkeitshöhe liegt und der Waschbehäiter in 'der Richtung der Düsenachse eine sehr langgestreckte Form besitzt, während er senkrecht dazu schmal ist. Bei einer solchen Anordnung wird die Waschflüssigkeit am günstigsten ausgenutzt, so daß schon ein verhältnismäßig kleiner Überdruck der. Auspuffleitung gegenüber der Atmosphäre genügt, um eine hinreichende Strömung der Waschflüssigkeit herbeizuführen. Durch die stetig e Strömung wird auch ein stößweiser, zu Schwingungen in der Auspuffleitung neigender Austritt der Gase in die Waschflüssigkeit . vermieden.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

Abb. χ stellt eine Ansicht,

Abb. 2 eine Draufsicht dar.

In den Behälter a, der bis zur Marke b mit Waschflüssigkeit gefüllt ist, wird das Auspuffrohr c geführt, das etwas unterhalb der halben Flüssigkeitshöhe waagerecht umgebogen ist und · einen Ehdflansch d besitzt. An diesem Flansch ist das waagerechte Mündungsstück e befestigt, welches eine oder mehrere entsprechend ge- 45* formte Ausströmöffnungen besitzt und die Auspuffgase in die waagerechte Düse f ausströmen läßt, wodurch die gewünschte Ejektorwirkung zustande kommt, welche eine innige Vermischung der Gase mit der Waschflüssigkeit und eine stetige Strömung herbeiführt. Der Waschbehälter besitzt, wie aus Abb. 2 hervorgeht, eine in Richtung der Düsenachse langgestreckte Form, welche die Ausbildung der stetigen Wasserströmung fördert.

Claims (1)

1. Patentanspruch :

   Vorrichtung zum Reinigen und Kühlen von Auspuffgasen für Brennkraftmaschinen, So insbesondere für Grubenlokomotiven, bei welcher die Auspuffgase eine Waschflüssigkeit durchströmen, dadurch gekennzeichnet, daß der Austritt der Gase in die Waschflüssigkeit durch eine an sich bekannte Ejektordüse (/) erfolgt zum Zwecke einer stetigen Durchströmung, wobei die Düsenachse etwas unterhalb der halben Waschflüssigkeitshöhe liegt und der Waschbehälter («) in Richtung der Düsenachse eine 70 _; langgestreckte Form besitzt, während er senkrecht dazu schmal ist (Abb. 2).

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen

   Berlin. gedruckt in der heichsduuckehei