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Einrichtung zur Trennung des Ablaufs von Schleudern. Die Trennung
der Schleuderabläufe geschah bisher in der Weise, daß der Ablauf einem Trcge zugeführt
wurde, von dessen Boden zwei oder mehr durch Stöpsel verschlossene Leitungen in
die entsprechenden Sammelbehälter führten. Jeder der Stöpsel mußte bei jedem Schleudervorgange
zweimal umgestellt werden, einmal zu Beginn des Schleuderns und einmal, sobald die
gewünschte Menge Ablauf abgeschleudert war. Dieser Augenblick ist aber bei den bisherigen
Einrichtungen nicht erkennbar. Da die Umdrehungszahlen der Schleudern, und somit
die Ablaufmenge in einer bestimmten Zeit, mit den im Fabrikbetriebe vorkommenden
Schwankungen der Dampf- und Stromspannung zugleich Schwankungen unterworfen sind,
so ist schon das Arbeiten nach der Zeit ungenau. Die Umstellzeiten hingen mehr oder
weniger vön der Gewandtheit und Willkür des Arbeiters ab.
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Das gesteckte Ziel, _ Ungenauigkeit und Willkür bei der Ablauftrennung
zu vermeiden , wird -mit Hilfe der vorliegenden Ei.nriohtung dadurch erreicht, daß
die zur Bedienung erforderlichen Handgriffe gleichzeitig; mit anderen Handgriffen
an derselben Schleuder erfolgen müssen. Das Umstellen muß gleichzeitig mit dem Ein-
und Ausrücken der Schleuder oder dem Decken des. Schleudergutes vorgenommen werden.
Das Ein- und Ausrücken der Schleuder sind Handgriffe, die der Arbeiter nicht vergessen
kann. Die gleichzeitige BedIenun.g der Ablauftrennvorrichtung wird gewohnheitsmäßig
und daher richtig ausgeführt.
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Geht man nun noch einen Schritt «-eiter und kuppelt die L?mstel.lvorrichtung
mit dem Ausrücker der Schleuder rxler dein Hahn einer Deckeinrichtung, so erübrigt
sich ein besonderer Handgriff für das Umstellen; dasselbe erfolgt selbsttätig beim
Ein- und Ausrücken der Schleuder oder .beim An- und Abstellen der Deckflüssigkeit.
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Die Abb. r und :2 stellen eine Ausführung der die Erfindung bildenden
Einrichtung in Aufriß und Grundriß dar.
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LT ist die Schleuder, Z deren Ablaufrohr und Y, Y, das V orgelege.
-.Das Ablaufrohr Z führt in einen Trichterraum T, von dem, durch -eine niedrige
Zwischenwand u- getrennt, zwei Rohre E und F ausgehen. Ersteres steht mit einem
M eßkasten K mit Auslaufrohr A in 'Verbindung. Die Rohre A und F führen in getrennte
Behälter S_ und S_. Der Verschiuß der Rohre E und A wird durch Stöpsel V, und
V., bewirkt. Diese .sind in Zapfen H, und H., eines Gestänges H2,
D, H" Al, I., O befestigt, das um zwei feste Punkte D und (7 drehbar ist.
D ist eint Zapfen an dem einen Ende .des am Gefäß K befestigten Halters N, D (Abb.
t) und O ist die Lagerstelle der Ausrückerstange P, Q der Schleuder L1 (Abh.2).
Sobald die Schleuder durch Drehung der Ausrückerstange P, O_ mittels des Hebels
R um ihre Achse aus- oder eingerückt wird, bewegt sich auch das Gestänge L1_, M,
L, D so, daß die Stöpsel h, und V, wechselweise die Rohre E und A öffnen
und:- schließen. An das Ablaufrohr A schließt sich seitlich in den Kasten K ragend
das Schwenkrohr a., an, dessen oberes Überlaufende in verschied@ne Höhenlagen geschwenkt
werden kann.
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Die Arbeitsweise mit der beschriebenen Einrichtung ist folgende: Beim
Einrücken der Schleuder wird zwangsweise durch die Stöpsel L', und V2 Zuleitung
E geöffnet und Ableitung A geschlossen. Der von der Schleuder t7 durch das Rohr
Z kommende Ablauf läuft in das Gefäß K, füllt dieses und Rohr E bis zur Höhe der
Zwischenwand arr, läuft dann über diese durch Rohr F nach Sammelgefäß S,. Beim Ausrücken:
der Schleuder ändert sich die Stellung .der Stöpsel tT, und h, derart, daß Leitung
A geöffnet und Leitung E geschlossen wird. Jetzt läuft. von dem im Meßkasten K -zurückgehaltenen
ersten Ablauf durch Leitung A räch Sammel.gefä$ S, soviel ab, als die jeweilige
Höhenstellung des Schwenkrohres a., zuläßt. Der überschüssige Ablauf bleibt im Kasten
K zurück und letzterer kann beim folgenden Schleudervorgang nur so viel Ablauf aufnehmen,
als vorher abgezogen wurde.
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Bei leicht kristallisierenden Flüssigkeiten wird ein Schwenkrohr sich
leicht festsetzen. Man kann für diese keine Rohre gebrauchen, die am Kasten drehbar
befestigt sind, sondern verwendet dafür eine über ein im 'Meßkasten K (Abb. 3) aufsteigendes
Ablaufrohr ,q gestülpte frei schwebende Heber--locke G. In der dargestellten Ausführung
ist <leb Kopf der Glocke durch einen Halter h mit einer Schraube s verbunden,
die durch eine lfutter irr gehalten wird. Die Glocke kann daher mit Hilfe -der Schraube
höher und tiefer gestellt werden. Abb. 3 zeigt auch. wie man Zuleitung F_ und Ableitung
<4 mittets eines Dreiwegehahnes V vereinigen kann (vgl. Abb. i). Der Hahn V kann
ebenso wie die Stöpsel h, und h^ in Abb. z mit dem Ausrücker
der
Schleuder gekuppelt werden. Bei entsprechender Hahnstellung läuft- der Ablauf aus
dem Kasten K bis zum unteren. Rand der Glocke G durch Heber Wirkung ab. Es wird
.mehr oder weniger aus demKastenK ablaufen, je nachdem der untereRand d erGlocke
mehr oder weniger tief in den Kasten. hineinreicht. Der Wirkungsgrad der Glocke
ist besrhränkt. Wird beim Höherstellen der Glocke der Abstand ihrer Haiibe vom oberen
Rande des Rohres A zu groß, so verlangsamt sich in diesem Zwischenraum " die Geschwindigkeit
der äbzuhebernden Flüssigkeit so sehr; daß sich -mitgeführte Luftblasen dort abscheiden
und die Heberw irkung aufheben. - Man benötigt daher einen Satz längerer .und kürzerer
Glocken. Am Halter Ia ist ein Anzeiger i., der an einem Maßstabe u die abzumessende
Flüssigkeitsmenge angibt. Um mit einem möglichst kleinen Satz oder nur einer Glocke
auszukommen, bedient man sich folgenden Mittels: Man: befestigt in der Glocke G
ein Beiderseits offenes Rohr g (in Abb. 3 durch punktierte Linien angedeutet), das
sich in dem Rohr A frei ohne Berührung bewegen kann, dessen äußerer Durchmesser
sonst aber dem inneren Durchmesser des Rohres A: nahe kommt. Das Rohr g bildet dann
eine Verlängerung des Rohres A- nach offen und sein oberer Rand: hat immer gleichen
Abstand von der Haube der Glocke; so daß durch das Heben der Glocke die Geschwindigkeit
der abzuhebernden Flüssigkeit unter der Haube nicht ungünstig beeinflußt wird. Die
Glocke G hat dadurch einen erheblich gesteigerten Wirkungskreis. Das, was zwischen
den 'Rohren A und g hindurchläuft, ist -besonders 'bei dickflüssigen Stoffen unerheblich.
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Vom Augenblick des Deckens an läuft ein allmählich besser werdender'
Ablauf, der sich durch Spülen am Einlauf Finit dem früheren Ablauf mischen könnte.
Der -.dadurch mögliche Fehler in der Ablauftrennung läßt sich durch die in A,bb.
5 dargestellte neue Einrichtung vermeiden: Die Kipprinne r wird von der Nase n,
des Mitnehmers H3, n, beim Einrücken der Schleuder mittels des Gestänges HI" 1l,
I_, 0 in die in der Abbildung dargestellte Stellung geholyän. 'Beim
Anstellen der Decke, die mittels Druckluft aus Leitung p durch Hahn k und Deckgefäß,r
zur Schleuder U ;gedrückt wird, wird gleichzeitig Druckluft- durch .die Leitung
p, zur Umschaltvorrichtung B, iiz geleitet, ,wodurch der Kolben, B gehoben
und der um Zapfen H3 drehbare Mitnehmer H, , ia, zur Seite gedrückt wird und die
Nase ii, den auf ihr ruhenden schweren Teil der Kipprinne fallen läßt. Beim Umstellen
des Hahns h nach beendetem Decken entweicht die im Rohr p, aTigesammelte Luft' durch
einen Entlüftungskanal im Küken des Hahnes k,. und der Kolben B nimmt seine frühere
Lage wieder ein. Beim Ausrücken der Schleuder greift die Nase u, wieder unter die
Kipprinne, um sie beirr Einrücken wieder zu heben. Der zweite Ablauf wird durch
Leitung F dem Sainmelnefäß S", zugeführt, während der erste AAauf dem Sammelgefäß
S, durch Leitung E zuläuft. An Stelle .der für (las Deckgefäß und die Ablaniftrennvorrichtung
in Abb. 5 gemeinschaftlichen Zuleitung p und des gemeinschaftlichen Hahnes k können:
auch getrennte Leitungen und Hähne verwendet werden, wobei letztere zweckmäßig zu
kuppeln sind. Anstatt Druckluft kann man. auch andere Druckmittel, z. B. Dampf oder
Wasser, verwenden.