DE899902C - Verfahren zur Anfertigung von Tiefdruckformen ohne AEtzung - Google Patents
Verfahren zur Anfertigung von Tiefdruckformen ohne AEtzungInfo
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- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03F—PHOTOMECHANICAL PRODUCTION OF TEXTURED OR PATTERNED SURFACES, e.g. FOR PRINTING, FOR PROCESSING OF SEMICONDUCTOR DEVICES; MATERIALS THEREFOR; ORIGINALS THEREFOR; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
- G03F7/00—Photomechanical, e.g. photolithographic, production of textured or patterned surfaces, e.g. printing surfaces; Materials therefor, e.g. comprising photoresists; Apparatus specially adapted therefor
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 17. DEZEMBER 1953
K 9539 IVa 157 d
Josef Koch, Siegburg
ist als Erfinder genannt worden
Die Anfertigung von Kupfertiefdruckformen, nach der bisherigen Praxis ist sehr umständlich,
erfordert teure Einrichtungen, erhöhtes Können der Fachkräfte und ist dementsprechend teuer, so1 daß
der Kupfertiefdruck nur bei hohen, Auflagen Anwendung finden kann, da die Druckformenherstellung
für kleinere und mittlere Auflagen mit zu hohen Kosten· verbunden ist.
Beim Kupfertiefdruck geht die Druckformenherstellung nach der bisherigen Arbeitsweise wie
folgt vor sich: Von den zu druckenden Originalem werden Halbtonnegative angefertigt und diese
retuschiert. Von diesen retuschierten Negativen werden sodann Diapositive hergestellt, die ebenfalls
retuschiert werden. Von den zu druckenden Schriften werden im allgemeinenAbzüge auf durchsichtigem
Material, wie Cellulosefolien od. dgl., angefertigt, die durch Einstauben mit Ruß, Bronzepulver
u. dgl. lichtundurchlässig gemacht werden.
Die Schriften und Diapositive werden sodann auf einer Spiegelglasscheibe zu einer Montage zusammengesetzt,
die dem zu druckenden Druckbogen entspricht.
Diese Montage wird dann auf einen· Bogen lichtempfindliches
Pigmentpapier kopiert. Hierauf wird auf diese Kopie ein Kreuz- oder Backsteinraster
kopiert, das die Halbtonkopie ia kleine Quadrate oder Rechtecke zerlegt. Die hierbei entstehenden
Rasterstege sind als: Rakelauflage beim Druck erforderlich. Im folgenden Arbeitsgang wird diese"
Kopie auf eine polierte Kupferplatte oder Walze übertragen, d. h. sie wird eingeweicht und auf die
Platte oder Walze mittels Gummiquetscher oder Walze aufgequetscht und dann in warmem Wasser
entwickelt. Hierbei lösen sich die unbelichteten Teile der Kopie auf, wodurch sich das Papier der Kopie
abziehen und alle unbelichteten' Teile auswaschen bzw. ausspülen lassen, so daß nur das belichtete
Relief auf dem Kupfer zurückbleibt. Durch Übergießen
mit Spiritus wird dieses Relief beschleunigt getrocknet, und man hat somit ein· GelatinereLief,
welches- der Montage entspricht. An den durchsichtigen
Stellender Montage und den Rasterstegen ist die Gelatineschicht am stärksten, während sie
an den dunkelsten Stellen- am dünnsten ist. Nun werden alle Stellen, die nicht mit einer genügend
dicken. Schicht versehen sind, aber auch nicht ätzen ίο sollen, mit Asphaltlack abgedeckt. Alsdann erfolgt
die Ätzung, die mit Eisenchloridlösungen verschiedener
Dichte vorgenommen wird. Das Eisenchlorid dringt naturgemäß zuerst an den, dünnsten Stellen
der Übertragung durch und löst das Kupfer auf, wobei dieser Vorgang der Stärke des Gelatinereliefs
'entsprechend fortschreitet, bis auch die leichtesten Töne geätzt sind. Sodann wird die Ätzung
unterbrochen und die Druckform gereinigt, die nunmehr
druckfertig ist. Die Druckelemente bestehen in der Druckform aus mehr oder weniger tiefen Näpfchen
zur Aufnahme der Farbe, die infolge ihrer verschiedenen Tiefe beim Druck entsprechende
Tonwerte ergeben. Nach beendetem Auflagedruck wird die ganze Kupferhaut abgezogen oder die
Kupferschicht in der Ätztiefe abgeschliffen, wonach galvanisch eine neue Kupferhaut aufgebracht wird,
die für die nächste Ätzung erneut geschliffen und poliert werden muß.
Die Erfindung bezieht sich auf ein neues Herstellungsverfahren
für nicht geätzte Tiefdruckformen·, die vorzugsweise aus elastischem Material bestehen und insbesondere auf ein Verfahren zur
Anfertigung von Tiefdruckformen, die statt aus Kupfer aus Gummi, Kunststoffen oder sonstigem
geeigneten Material bestehen und bei deren Herstellung das Ätzen in- Wegfall kommt. Das erfindungsgemäße
Herstellungsverfahren erschließt infolge seiner Einfachheit und Billigkeit dem Tiefdruck
neue Anwendungsgebiete, die ihm bisher wegen der Kompliziertheit und Kostspieligkeit
der bekannten Druckformherstellung verschlossen waren.
Bei dem erfindungsgemäßem Verfahren werden
von den zu druckenden Originalen zuerst Halbtonnegative angefertigt und diese dann retuschiert.
Von den zu druckendem Schriften werden ebenfalls Negative angefertigt. Will man ein späteres Auflegen
des erforderlichen Negativrasters vermeiden, so kann man diesen Raster, bei dem die Stege
schwarz sein müssen, schon in den Negativen anbringen. Der Raster kann auch auf einer Kopierfolie
angebracht werden, so daß die Rasterstege nicht mitkopieren können, oder man preßt die
Rasterstege in die Schicht der Folie, so· daß die Rasterstege in diesem Fall ohne Schicht sind.
Die Negative werden sodann, ebenso wie beim bisherigen Herstellungsverfahren die Diapositive,
zu einer dem Druckbogen entsprechenden Montage zusammengesetzt. Falls die Negative selbst noch
nicht mit Raster versehen und auch keine, wie bereits erwähnt, mit Raster vorbereitete Folie verwandt
wurde, so wird die Montage mit einem negativen Kreuz- oder Backsteinraster überdeckt. Diese
Montage wird nun auf eine lichtempfindliche Folie kopiert, deren Schicht die Eigenschaft hat, nach
Lichteinfluß für warmes Wasser unlöslich zu wenden, z. B. Chromleim, Chromgelatine usw.
Die erhaltene Kopie wird dann auf eine polierte feste Platte übertragen und entwickelt, wobei sich
wie bei einer Pigmentkopie die uokopierten Teile auflösen. Der Träger der Folie, der aus Papier oder
ähnlichem Material besteht, wird abgezogen, und die unbelichteten Teile der lichtempfindlichen
Schicht werden ausgewaschen. Dann wind die übertragene Kopie getrocknet. Auf der Platte ist nun
ein Relief zurückgeblieben, bei dem im Gegensatz zur üblichen Tiefdruckätzung die Rasternäpfchen
aus erhabenen, der Montage entsprechend mehr oder weniger hohen Erhebungen bestehen und bei dem
die Rasterstege bis auf die Platte frei sind. Von diesem Relief wird nun die eigentliche Tiefdruckform
abgeprägt oder abgegossen. Es eignen sich hierzu vor allen Dingen Gummi, Kunststoff u. dgl.,
wobei aber auch Metalle aufgegossen werden können. In diesen Abformungen sind sodann die
Rasternäpfchen vertieft, während die weißen Stellen mit den Rasterstegen in einer Ebene 'liegen. Die erhaltenen
Druckformen entsprechen 'also· einer geätzten
Tiefdruckform und können als Plattentiefdruok sofort gedruckt werden. Nach erfolgter
Abformung kann die Übertragungsplatte abgewaschen werden und ist für die Herstellung des
nächsten Reliefs sofort wieder verwendungsbereit. Für sehr große Auflagen können von der Übertragungsplatte
aber auch mehrere identische Abf ormungen abgenommen bzw. sie kann auch längere
Zeit aufbewahrt werden. Handelt es sich um Rotationstiefdruck, so werden die erhaltenen Druckplattenauf
die Walzen aufgeklebt und die Naht verschweißt oder verklebt. Es können von den Reliefs
aber auch sofort Zylinder abgepreßt werden.
Bei der Wahl geeigneten Materials halten die erfindüngsgemäß hergestellten Tiefdruckformen
sehr hohe Auflagen aus. Sie ergeben völlig einwandfreie Druckresultate, die denen· des Kupfertiefdrucks·
in keiner Weise nachstehen. Nach erfolgtem Auflagedruck werden die Formen von den
Walzen einfach abgezogen, und die Walze ist sofort für die nächste Form wieder verwendbar, während
beim bekannten Kupfertiefdruck die Walzen erst wieder neu aufbereitet werden müssen.
Infolge der einfachen Arbeitsweise, des einfachen
Materials, welches zur Verwendung kommt, und der dadurch bedingten einfachen Einrichtung, femer dadurch,
daß das sehr teure Kupfer und ein großer Teil des Photomaterials und der zur Herstellung
der Diapositive erforderlichen Arbeiten wegfällt,
und insbesondere dadurch, daß der große Sorgfalt und teure Spezialkräfte und -einrichtungen erfordernde
Ätzprozeß und viele Arbeitsgänge in iao Wegfall kommen, werden diese erfindungsgemäß
hergestellten Tiefdruckformen bedeutend billiger als die bisher im Kupfertiefdruck hergestellten.
Der Fortschritt gegenüber dem bekannten Kupfertiefdruck kommt am besten, aus der nachfolgenden
Gegenüberstellung zum Vorsehein·:
Bekanntes Herstellungsverfahren für
Kupfertief druckformen ι. Negativanfertigung
2. Negativretusche
3. Diapositivanfertigung
4. Diapositivretasche
5. Montage
6. Pigmentkopie
7. Rasterkopie
8. Übertragung
9. Abdecken der nicht zu ätzenden; Stellen
10. Ätzen
11. Säubern der Walze
12. Auflagedruck
13. Abziehen oder Abschleifen der Ätzung
14. Aufkupfern
15. Schleifen und Polieren
Erfindungsgemäße Tiefdruckformenherstellung ι. Negativanfertigung
2. Negati.vretusche
3. Montage
4. Kopie auf lichtempfindliche Folie
5. Übertragung auf festen Träger und gleichzeitiges Auswaschen
6. Abformung
7. Auflagedruck
Mit den erfindungsgemäß hergestellten Druckformen lassen sich nicht nur die für den Kupfertiefdruck
üblichen Papiere bedrucken, sondern auch grobe Papiere, Folien od. dgl. und insbesondere
auch für die Herstellung von Ziehkörpern dienende Bleche, deren Spezialfarbe bisher nur durch
Stempeldruck aufgebracht bzw. eingebrannt werden mußte.
Claims (4)
1. Verfahren· zur Herstellung von Tiefdruckformen
ohne Ätzung, dadurch gekennzeichnet, daß von den zu druckenden Originalen Negative
angefertigt werden, diese dann gerastert auf eine lichtempfindliche Folie kopiert, diese Folien
nach Übertragung auf eine glatte Unterlage.ausgewaschen und getrocknet -werden, wonach von
dem erhaltenen Relief Tiefdruckformen in Gummi, Kunststoff, Metall od. dgl. abgeformt
werden, von denen im Plattentiefdruck sofort gedruckt werden kann und die für den
Rotationstiefdruck auf Walzen aufgeklebt oder sonstwie aufgebracht werden können, wobei die
Naht beispielsweise durch Verkleben oder Verschweißen beseitigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß gerasterte Negative kopiert •werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichet,
daß beim Kopieren auf die lichtempfindliche Folie ein Raster gelegt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Folie verwendet wird, die beispielsweise mechanisch mit einem Raster
verbunden ist.
Angezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 591 927, 618 838.
1 5643 12.53
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