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Verfahren zur Herstellung von Hoch-und Tiefdruck-Klischees.
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Licht-und Sehattenpartien, in grössere und kleinere Punkte zerlegt, wiedergibt.
Nach diesem Negativ wird eine Kopie auf Metall angefertigt und tiefgeätzt. Die ehemaligen, vor Erfindung der Autotypie versuchten he1iographisrhen Verfahren zur Herstellung von Hochdruekplatten beruhten auf Quellung oder Auflösung der Gelatine und galvanischer Abformung.
Gegenstand der Erfindung ist ein neues Verfahren zur Herstellung von Druckplatten in der Kamera nach der Natur (auch Momentaufnahmen) oder gegebenen Originalen, für ein-und mehrfarbigen Druck. durch Umschmelzung einer vorhandenen Oberflächenstruktur der Aufnahmeschichte (nach deren Belichtung usw.) zur direkten Druckplatte.
Die lichtempfindliche Schichte (z. B. Bromsilber) auf durchsichtigem oder undurchsichtigem Träger wird durch Prägen oder Giessen mit einer plastischen Pyramiden-oder Kegelstruktur (oder spitzem, konischem Korn) versehen, fabriksmässig hergestellt.
Fig. 1 a Schichtträger. b lichtempfindliche Schichte, c nach Belichtung und Entwicklung, durch Gerbung unlöslich gemacht. quellbarer, schmelzbarer Teil. Für die Herstellung von Buchdruckplatten werden Schichten auf durchsichtigem Träger verwendet und erfolgt die Belichtung von der Rückseite, durch den Schichtträger hindurch, unter Vorschaltung eines Umkehrspiegels oder Prismas. Das Bild wird sodann mit einem nichtgerbenden Entwickler hervorgerufen und mit einem vom Bromöldruck bekannten Bleicher, der eine Gerbung genau entsprechend den Schattenpartien des Bildes bewirkt, behandelt. Nach dieser Gerbung wird getrocknet. Das unsichtbare Bild in der trockenen Schichte muss mm wieder gefeuchtet werden und dies wird mit einem farbigen Feuchtwasser vorgenommen.
Man kann da. s ganze Bild durch Baden im Farbfeuchtwasser zwangläufig entwickeln oder aber mit dem Pinsel bloss beliebige Teile in erwünschter Stärke hervorholen, so dass jeder persönliche künstlerische Eingriff und jede Retouehe möglich ist, denn nur die gefeuchteten Teile geben dann entsprechend ihrem Feuchtig- keitsgehalte die grösseren und kleineren Druckelemente. Der Feuchtigkeitsgehalt ist an der mehr oder weniger intensiven Färbung, welche durch das angefärbte Feuchtwasser entsteht, erkenntlich. Das so gefeuchtete, in den Sehattenteilen gequollene Negativ wird nun durch Umsehmelzen zur Druckform verwandelt. Zu diesem Zwecke wird es zwischen zwei planen Glasplatten (Schichtseite nach unten) gepresst, im Trockenkasten oder über einem Ofen erwärmt, z.
B. 60-80 . Der Schmelzprozess kann durch
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bis an den Schichtträger, sondern sitzt auf einem Untergrund (Fig. 2 c). der in den tiefen Schattenpartien mit zum Schmelzen kommt und so den Druckelementen einen festeren Fuss verleiht (Fig. 2 e). Sobald der gewünschte Schluss der Schatten erreicht ist, wird abgekiihlt und die Folie vom Glas abgesprengt.
Fig. 2. a Schichtträger. b unquellbar gemachter Bildteil. c Pyramidenuntergrund. d gequollener Teil. e derselbe, durch Wärme umgeschmolzen und eingetrocknet als Druckelement. Die schmelzbaren, gequollenen Teile des eingefeuchteten Negativs haben sich solcherart zu einer Positiv-Druckform umgewandelt. Mit der folgenden Härtung der umgeschmolzenen Teile (durch Formalin usw. ) ist der Prozess beendet. Oben beschriebene Pyramiden oder Kornschiohten können auch zur Herstellung von Schabmanierplatten (auf photographischem Wege) verwendet werden. Schabmanierplatten (Mezzo tint) konnten bisher nur durch Handarbeit hergestellt werden und sind die Lichtpartien bei denselben durch Niederpolieren des Kornes der Kupferplatte erzeugt.
Der Arbeitsvorgang unterscheidet sich von der
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Herstellung der Buchdruckplatten nach Verfahren 1 nur dadurch, dass von'der Schiehtseite her belichtet, das erhaltene Negativ auf bekannte Weise in ein positives Silberbild verwandelt und dieses nach dem oben beschriebenen Bleieh-Härteprozess behandelt wird. Nach dem Einfeuchten erfolgt die Schmelzung durch Auflegen auf eine warme Platte (Schichtseite nach oben), wodurch die löslichen Spitzen abschmelzen und die Zwischenräume mehr oder weniger ausfüllen.
Fig. 3. a Schichtträger. b unlöslicher Teil. c umgeschmolzener Teil. Nach dem Trocknen und Aufkleben auf eine harte Unterlage ist die Platte druckfähig, wird angewärmt, mit Kupferdruckfarbe eintamponiert, mit Mull gewischt, mit Wischer und Tuchzipfel getont oder aufgehellt und kann nun auf der Walzenpresse oder mit den Falzbein der Abdruck genommen werden. Bei Ölwischdruck wird die Platte nicht gewärmt und kommen Künstlerölfarben in Tuben zur Verwendung. Diese Technik kommt besonders für die künstlerische Bildnisphotographie in Betracht.
Bei diesen neuen Verfahren ist keine Spezialeinrichtung, kein-Raster, kein Spezialphotograph und kein Ätzer notwendig. Die Aufnahmen können mit jeder Kamera ausgeführt werden. Für Dreifarbendruekaufnahmen sind eigens gewinkelte panchromatische Foliensätze vorgesehen. Es entfallen viele zeitraubende Manipulationen und sind bessere Resultate als mit der Autotypie zu erreichen, da die schmelzbaren Druckelemente besser den Formen des Bildes folgen können als das Metall, bei dem der Rasterpunkt immer nur konzentrisch abnimmt, während die schmelzbaren Pyramiden nach der weniger belichteten Seite hin abfliessen.
Zur Herstellung von Druckplatten nach vorhandenen Negativen oder Diapositiven können die Folien gleichfalls gebraucht werden und genügen dann billigere, weniger lichtempfindliche Sensibilisatoren (Chromate-. Kobaltverbindungen usw. us'.), nur ist zu beachten, dass beim Chrom von der Rück- seite, bei Kobalt sowie bei Eisenverbindungen jedoch von der Sehichtseite kopiert werden muss, da im letzteren Falle die belichteten Teile quell-und schmelzbar werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Buchdruckformen, dadurch gekennzeichnet, dass eine lichtempfindliche Schichte (z. B. Bromsilberemulsion) mit plastisch geprägter oder gegossener Pyramidenoder Kegelstruktur (oder spitzem, konischem Korn) versehen, durch den durchsichtigen Schichtträger hindurch belichtet, nach Entwicklung des Negativs, der belichtete Teil in bekannter Weise (wie z.
B. beim Bromöldruck) entsprechend den Schattenpartien unlöslich gemacht, nach dem Trocknen und Wiedereinfeuchten (mit angefärbter Lösung, welche gleichzeitig den Grad der Feuchtung anzeigt) zwischen zwei planen Platten gequetscht (Schichtseite nach lmten), bis zur Umschmelzung der nicht belichteten Teile erwärmt, die so entstandene Positiv-Druekform abgekühlt, vom Glase abgesprengt und vollständig mit Formalin usw. gehärtet wird.