DE87344C - - Google Patents

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DE87344C
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celluloid
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41NPRINTING PLATES OR FOILS; MATERIALS FOR SURFACES USED IN PRINTING MACHINES FOR PRINTING, INKING, DAMPING, OR THE LIKE; PREPARING SUCH SURFACES FOR USE AND CONSERVING THEM
    • B41N1/00Printing plates or foils; Materials therefor
    • B41N1/16Curved printing plates, especially cylinders
    • B41N1/22Curved printing plates, especially cylinders made of other substances

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Printing Plates And Materials Therefor (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 15: Druckerei.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 16. Mai 1895 a
Die Erfindung bezieht sich auf Drückwalzen aus Celluloid etc., welche geeignet sind, an Stelle der bisher üblichen Tief- und Hochdruckwalzen zu treten, und aufserdem eine vielseitigere Verwendung in Bezug auf Muster und zu bedruckendes Material gestatten.
Die bisherigen Tiefdruckwalzen bestehen aus abgedrehten und geschliffenen Metallcylindern, auf welchen die Gravirungen von Hand, mittelst Maschinen und Aetzung oder auf andere Weise angebracht sind. Die Hochdruckwalzen wurden meist aus Holz mit aufgesetzten Erhabenheiten aus Metall, Tuch und Metall und Gravüre in Holz hergestellt. Bei der vorliegenden Erfindung tritt an Stelle des Metalls etc. Celluloid. Das Master wird vertieft oder erhöht durch Druck eingeprefst, und zwar dient als Matrize ein auf photographischem Wege hergestelltes Relief von Chromgelatine auf einer biegsamen Unterlage, z. B. Blech.
Das neue Verfahren bietet den früher gebräuchlichen gegenüber eine ganze Reihe erheblicher Vortheile:
ι. die billigere Herstellung der Druckwalze in kürzerer Zeit mit weniger Mühe und Kunstfertigkeit;
2. die gröfsere Widerstandsfähigkeit der Celluloidwalzen den Säuren und Alkalien gegenüber. Der Druck ist daher mit allen üblichen Farben, Beizen und Reservagen möglich, und auch die Reinigung vollzieht sich anstandslos;
3. die Walze ist nahtlos;
4. bei mehrfarbigen Mustern wird leichter Rapport der einzelnen Drucke zu erzielen sein;
5. aufser den bisherigen Druckmustern sind
solche in Strich- und Punktmanier mit gleicher Leichtigkeit herzustellen und namentlich auch solche mit gethonten Farben, also eine ganz neue Art;
6. um das leichte Schmutzen, welchem die Tiefdruckwalzen ausgesetzt sind, zu vermeiden, stellt man Hochdruckwalzen dar, welche man ohne gröfsere Kosten und Mühe nach dem neuen Verfahren erhalten kann;
7. da die Zeichnung in beliebiger Feinheit ausgeführt werden kann, eignet sich diese Celluloidwalze auch für Papierdruck;
8. wie an den bisherigen Walzen sind auch an den Celluloidwalzen Reparaturen ausführbar, jedoch ist in der Regel die Neuherstellung derselben sicherer und billiger;
9. es können nach dem neuen Verfahren verschiedene Materialien zu diesen Walzen verwendet werden, sobald dieselben in weichem Zustande sich leicht formen lassen, ferner leicht härtbar sind, Säuren und Alkalien Widerstand leisten und sich nicht leicht abnutzen oder verkratzen. Solche Materialien sind z. B. Guttapercha, Ebonit, Celluloid, von denen das letztere deshalb das geeignetste ist, weil es immer wieder zu diesem Zwecke verwendet werden kann;
10. es können leicht identische Walzen hergestellt werden.
Der Prefsapparat besteht aus einem doppelwandigen Hohlcylinder, in welchem durch Vorschieben eines schlanken Konus mittelst einer Presse beliebiger Art ein hoher Druck erzeugt wird. Das Gelatinerelief, welches als Matrize dient, liegt der Innenwand des Cylinders an. In die Matrize wird die zusammengerollte
Ceiluloidplatte eingeschoben und durch die Oeffnung des so erhaltenen Celluloidrohres der Konus eingeprefst. Nach dem Pressen wird der Konus mitsammt dem Celluloidüberzug und dem Reliefblech herausgetrieben. Hat man sodann das Reliefblech entfernt und die Walze durch Reinigen mittelst Lauge von anhaftender Gelatine befreit, so sind höchstens noch kleinere Nachbesserungen durch den Graveur nothwendig, verursacht durch Zusammenstofsen des Relief bleches mit der Walze. Der ganze Prefsvorgang dauert ungefähr Vo Stunde für kleines Format, für gröfseres entsprechend langer. Die Matrize aus Chromgelatine wird auf bekannte Art hergestellt, und zwar dient zur Herstellung einer Tiefdruckwalze ein Glasnegativ, zur Herstellung einer Hochdruckwalze ein Glaspositiv. Entwickelt wird das Gelatinerelief der Festigkeit wegen auf einem dünnen Metallblech. Bei mehrfarbigen Mustern wird für jede Farbe eine Walze angefertigt, indem ein Glasnegativ bezw. Positiv durch Abdecken hergestellt und copirt wird.
Die beiliegende Zeichnung stellt einen Apparat zur Darstellung derartiger Walzen dar.
Der Prefsapparat befindet sich in einem Gestell, bestehend aus den mit Schrauben befestigten Platten F und G.
Er besteht aus einem doppelwandigen Hohlcylinder Ζ) mit zwei aufgeschraubten und abgedichteten Deckeln H und ist mit einer Dampfund Kaltwasserleitung E versehen. In dem Hohlcylinder kann man den mit dem Celluloidmantel zu versehenden Konus A, an welchem ein cylindrischer Führungskörper B und eine Prefsvorlage C angeschraubt werden, einführen und einpressen. Zum Festhalten des Reliefbleches dient ein Blechhalter /.. An geeigneter Stelle in dem Deckel mit Blechhalter ist eine Ausflufsöffhung für überschüssiges Celluloid gebohrt, welche mit einer Schraube verschliefsbar ist, um das Celluloid unter Druck setzen und verdichten zu können.
Das Relief blech von 0,2 bis 0,3 mm Dicke wird genau auf die Gröfse der inneren Oberfläche des doppelwandigen Hohlcylinders zugeschnitten, mit Berücksichtigung der Lage der Reliefs. Sollen nämlich mehrere Walzen mit verschiedenen Farben genau passend zusammendrucken, so macht man schon auf dem Negativ in den vier Ecken Richtpunkte, die dann auf allen Copien in genau gleicher Lage zur Zeichnung kommen, und nach diesen Richtpunkten wird das Blech beschnitten, nur auf einer Seite läfst man einen etwa 3 mm breiten Rand stehen. Das Relief blech wird cylindrisch gebogen, in den doppelwandigen Hohlcylinder, von welchem man den Deckel entfernt hat, eingesetzt und nun der vorstehende Rand nach aufsen umgeflantscht. Die warm zusammengerollte Ceiluloidplatte wird eingeschoben und die Deckel auf den Cylinder geschraubt. Der Blechhalter hält den Reliefblechflantsch fest. An den Konus wird der cylindrische Führungskörper B sammt der Prefsvorlage C angeschraubt und in den doppelwandigen Hohlcylinder bezw. in die Höhlung der Ceiluloidplatte eingeschoben, bis der Führungscylinder im zweiten Deckel abschliefst. Nun wird Dampf gegeben, damit das Celluloid erweicht, die Presse wird in Function gesetzt und der Konus eingetrieben. Dieser schliefst den Prefsraum im doppelwandigen Hohlcylinder ab, bevor er seinen Hub zurückgelegt hat. Es fliefst nun das überschüssige Celluloid durch das Bohrloch im Deckel ab, und es kann ,sodann diese Oeffnung verschlossen werden. Von nun an steht bei weiterem Pressen das Celluloid unter Druck und wird verdichtet. Ist nun der Konus, der mit der Celluloidschicht überzogen werden soll, vollständig eingeprefst, so wird der Dampf abgestellt und der ganze Prefsapparat mit kaltem Wasser abgekühlt, um das Celluloid unter Druck zu erhärten. Dann werden die beiden . Deckel, sowie Führungscylinder und Prefsvorlage abgeschraubt und der Konus mit Celluloidüberzug sammt dem Reliefblech aus dem doppelwandigen Hohlcylinder herausgetrieben. Das Relief blech wird entfernt, die Walze mittelst Lauge von eventuell anhaftenden Theilen des Gelatinereliefs gereinigt und sodann etwaige Nachbesserungen der Walze durch den Graveur vorgenommen. Der Cylinder ist nunmehr zum Druck fertig.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Apparat zur Herstellung von cylindrischen und nahtlosen Druckwalzen aus Celluloid, Ebonit u. s. w. für Hoch- und Tiefdruck, dadurch gekennzeichnet, dafs zwischen zwei mit Schrauben verbundenen Platten (F) und (G) ein doppelwandiger Cylinder (D) gelagert ist, in den der mit Führungskörpern (B) und Stofskörpern (C) verbundene Mantelcylinder eingeprefst wird, und mit einer Dampf- und Wasserleitung (E), sowie mit einem Blechhalter (J) versehen ist, welcher die aus einem gerollten, an der Innenseite das abzuformende Bild erhaben oder vertieft enthaltenden Blech bestehende Matrize trägt, während ,ferner eine Ausflufsöffnung mit Verschlufsschraube den Abflufs des Celluloids regulirt, eventuell die Ausübung eines Druckes auf dasselbe gestattet.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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