-
Ölumlauf-Schmiervorrichtung für tote Spindeln von Spinnmaschinen Gegenstand
der Erfindung ist eine Ölumlauf-Schmiervorrichtung für tote Spindeln von Spinnmaschinen,
bei denen die Spulenträgerfüße entweder mit Scheiben versehen sind, die Reibstücke
tragen oder auf an der Spulenbank befestigten Reibstücken umlaufen oder auf getrennten,
mit Reibstücken versehenen Scheiben ruhen.
-
Es gibt Spinnmaschinen, bei denen sich die Spulenträger um ortsfeste
Spindeln, sogenannte tote Spindeln, drehen. Entweder sind an den Füßen solcher Spulenträger
Reibstücke befestigt, die in Berührung mit der Spulenbank umlaufen, oder an der
Spulenbank sind die Reibstücke befestigt, auf denen die Füße der Spulenträger schleifen.
Ferner ist es bekannt, die Reibstücke beiderseits an getrennten Scheiben vorzusehen,
die sich zwischen den Spulenträgerfüßen und der Spulenbank drehen können. Jedenfalls
verlangsamt die erzeugte Reibung den Umlauf der Spulenträger und hemmt damit den
Faden beim Aufwinden auf die Spule. Zum Verhindern örtlicher Überhitzung und übermäßiger
Hemmung müssen die Reibflächen sorgfältig geschmiert werden, und zwar in der Regel
mit Schmierfett. Mit zunehmendem Verbrauch des Schmiermittels steigt die Reibung,
so daß die Hemmung selbst beim Winden einer einzelnen Spule stark schwankt. Noch
stärker werden die Schwankungen im Verlauf einer ganzen Schicht.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Ölumlauf-Schmiervorrichtung
bei toten Spinnmaschinenspindeln so auszubilden, daß die Reibung des Spulenträgers
im wesentlichen konstant gehalten werden und das Garn infolgedessen gleichmäßiger
ausfallen kann.
-
Die Erfindung besteht darin, daß auf der Spulenbank ein oder mehrere
Schmierölbehälter mit einwärts
gerichteten Spritzschutzflächen auf
oder nahe der Ebene der Scheiben an den Spulenträgerfüßen sowie Mittel zum Herbeiführen
des Ölumlaufs im Behälter infolge des Umlaufs der Spulenträger darin zum wirksamen
Schmieren der Reibstücke vorgesehen sind. Die Spulenträgerfüße reichen in einen
Olsammler im Schmierölbehälter und sind in geeigneter Höhe mit Kanälen versehen,
durch die hindurch das 01 herausgeschleudert wird, um dann durch die umlaufenden
Spulenträger in an sich bekannter Weise weiter nach der Spindelspitze hin gefördert
zu werden. Die Spulenträgerfüße sind mit Schaufeln od. dgl. zur Aufnahme und zum
Herausschleudern des Öles aus den Behältern versehen.
-
Gegebenenfalls können in den Flächen der toten Spindeln oder in den
zylindrischen, die ortsfesten Spindeln umfassenden Teilen der Spulenträger, wie
an sich bekannt, Schneckennuten nach oben zum Spindelkopf vorgesehen sein, in denen
das Schmiermittel zu den Spindelköpfen gelangt und in flache Vertiefungen darin
überläuft. Von dort gelangt es in an sich ebenfalls bekannter Weise durch Mittelbohrungen
in den Spindeln hindurch zum Ölbad zurück. Das derart sowohl die Spindelköpfe wie
die Reibflächen an den Spindelfüßen benetzende Schmiermittel bewirkt eine praktisch
konstante Schmierung während der ganzen Arbeit der Maschine.
-
Die Reibflächen müssen natürlich groß genug sein, um die erforderliche
Spulenhemmung trotz des durch die Schmierung verminderten Reibungskoeffizienten
zu ergeben. Der Umlauf des Schmiermittels verhindert örtliche Überhitzung und gibt
dem. Schmiermittel genügend Zeit zum Abkühlen, bevor es erneut gebraucht wird.
-
Die Erfindung ermöglicht demnach im wesentlichen die Aufrechterhaltung
einer gleichförmigen Hemmung umlaufender Spulenträger in Spinnmaschinen.
-
Die Erfindung ist in der Zeichnung an Ausführungsbeispielen erläutert,
und zwar zeigt Fig. i einen Schnitt durch eine .Spulenbank mit Ölbehälter und einen
Spulenträger, Fig.2 einen ähnlichen Schnitt mit einer toten Spindel, auf deren Mantelfläche
Ölnuten angebracht sind, Fig. 3, q. und 5 ähnliche Schnitte anderer Ausführungen,
Fig. 6 eine Teilansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels und Fig.7 eine auseinandergezogene
perspektivische Ansicht eines Teils einer Spulenbank mit einem Ölbehälter zum Unterbringen
mehrerer Spulenträger nebeneinander.
-
Die Spulenbank a in Fig. i ist mit abgesetzten und umgebördelten Flanschen
b versehen, die einen Schmiermittelbehälter bilden. Der aus einer Scheibe c und
einer zylindrischen Verlängerung d bestehende Spulenträger läuft um die feste Spindel
e um. Diese Spindel e ist durch eine Mutter f an der Spulenbank
a
befestigt. Der Fuß des Spulenträgers c, d reicht in eine Vertiefung g in
der Spulenbank a. An der Spulenbank a
sind Reibstücke k mit Schrauben
i befestigt. Die Scheibe cläuft in Berührung mit der Oberfläche der Reibstücke k
um. Das durch den Umlauf des Spulenträgers aus der Vertiefung g nach oben getragene
Öl geht zwischen dem Spulenträger c, d und der festen Spindel c hindurch und wird
durch Öffnungen k nach außen geschleudert, um die Oberfläche der Reibstücke h zu
schmieren. Das weiter nach außen geschleuderte und an den Flanschen b aufgefangene
01
läuft durch die Nuten m hindurch zum Schmierölbehälter g zurück. Vorsprünge
na an der Scheibe c des Spulenträgers c, d greifen in bekannter Weise in Aussparungen
der Spulenfüße, so daß die Spulenträger c, d durch die Spulen beim Aufwinden des
Fadens gedreht werden. Die Relativbewegung zwischen den Spulenträgern c, d und den
Reibstücken 1a schafft die notwendige Hemmung.
-
Fig. 2 zeigt eine Anordnung, bei der die Ölzirkulation um die tote
Spindel c durch eine Schneckennut o in der Oberfläche der toten Spindel e bewirkt
wird. Der Umlauf der zylindrischen Verlängerung des Spulenträgers d um die Spindel
c läßt Öl in der Nut o aufwärts steigen und sich über die ganze Spindelfläche verteilen.
Überschußöl gelangt in eine flache Vertiefung P im Spindelkopf, von wo es zum Schmiermittelbehälter
g durch eine Mittelbohrung q und einen radialen Kanal s in einer Schulter am Spindelfuß
hindurch zurückfließt. Der Ölbehälter g ist hierbei als getrennter Aufsatz
t auf der Spulenbank a ausgebildet, sonst aber gleich dem in Fig. z dargestellten.
Die Reibstücke lt sind hier an der Unterseite der Scheibe c des Spulenträgers
d durch Niete j befestigt und laufen in Berührung mit dem Boden des
Behälters t um. Die Bewegung der Reibstücke h bewirkt eine genügende
Ölzirkulation im Behälter t.
-
Die in Fig. 3 dargestellte Konstruktion ähnelt der nach Fig. i mit
der Ausnahme, daß die Reibstücke k an der Ober- und an der Unterseite einer Scheibe
u befestigt sind, die frei um die Nabe der Scheibe c des Spulenträgers c, d umlaufen
kann. Die Hemmung entsteht zwischen dem Spulenträger c, d und der Scheibe u, wenn
die Reibung auf der Spulenbank a
die größere ist, oder zwischen diesen Scheiben
und der Bank a, wenn der Spulenträger c, d die Scheibe z4 beim Umlauf mitreißt,
oder teils auf der einen, teils auf der anderen Seite, wenn die Scheibe zs eine
geringere Geschwindigkeit als die des Spulenträgers c, d aufnimmt.
-
Die Konstruktion nach Fig. q. gleicht ebenfalls der nach Fig. i mit
der Ausnahme, daß die Reibstücke k an der Scheibe c des Spulenträgers c, d befestigt
sind und mit ihr umlaufen. Die Reibstücke treiben das Öl nach außen, während es
durch Nuten oder Kanäle m zum Behälter g zurückfließt. Es kann sich auch unter dem
Flansch b des Behälters g ansammeln und zurückfließen, wenn die betreffende Spinnstelle
zum Abziehen einer gefüllten Spule und deren Ersatz durch eine leere stillgesetzt
wird. In diesem Fall sind keine Öffnungen k erforderlich, um das Öl nach außen zu
schleudern; da eine Schmierung nur am Boden des Behälters erforderlich ist, wo die
Reibstücke k sich drehen.
-
In Fig. 5 ist die Anordnung dieselbe wie in Fig. i. Die Reibstücke
k sind an der .Spulenbank a befestigt, aber statt radialer Kanäle k zum Herausschleudern
von Öl über die Reibstücke sind diagonale Kanäle v
zum gleichen
Zweck vorgesehen, das Öl aus dem Sammler g hochzuziehen.
-
Die Teilzeichnung Fig.6 zeigt eine Abänderung der Konstruktion nach
Fig. i oder 5. Schaufeln w um die Nabe des Spulenträgers c, d dienen zur Aufnahme
von Öl aus dem Behälter g, das sie beim Umlaufen des Spulenträgers c, d nach außen
über die zu schmierenden Reibstücke 1a schleudern.
-
Fig. 7 stellt die einzelnen Teile eines Satzes mehrerer Spulenträger
dar, die nebeneinander in einem gemeinsamen Ölbehälter untergebracht sind. Die ortsfesten
Spindeln e sind mit Schneckennuten o und Auffangnäpfen p für das emporgeförderte
Öl versehen.
-
Der untere Ölbehälter besteht aus einer Wand x auf der Spulenbank
a und einer an ihrer Oberseite befestigten Platte y mit Öffnungen, in denen die
Scheiben c der Spulenträger c, d sitzen. Die Spulenbank a weist Nuten m zum Zurückführen
des Öls in die Sammler g auf, in denen die Spindelfüße stehen. Die Reibstücke 1a
sind hier an der Unterseite der Scheiben c befestigt. Die Zahl der nebeneinander
in einem Ölbehälter angeordneten Spulenträger ist beliebig.
-
Das Schmiermittel braucht nur in langen Zwischenräumen erneuert zu
werden. Die Arbeit des Sehmierens und Reinigens sowie das Herumspritzen von Schmiermittel
ist vermieden,. während gleichzeitig die Arbeitsbedingungen für die Bedienungspersonen
verbessert sind. Außerdem verbessert sich die Qualität und Gleichmäßigkeit des erzeugten
Garns, und die Lebensdauer der Reibstücke wird wegen ihrer beständigen Schmierung
länger.
-
Als Reibstücke können Reibbeläge beliebiger Form und beliebigen Werkstoffs
verwendet werden, die sich nicht zu schnell abnutzen. Statt Blöcken oder Stücken
können z. B. auch Scheiben oder Ringe aus Reibmaterial verwendet werden. die Reibstücke
tragen oder auf an der Spulenbank befestigten Reibstücken umlaufen oder auf getrennten,
mit Reibstücken versehenen Scheiben ruhen, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Spulenbank
(a) ein oder mehrere Schmierölbehälter (g) mit einwärts gerichteten Spritzschutzflächen
auf oder nahe der Ebene der Spulenträgerscheiben (c) sowie mit dem Spulenträger
(c, d)
umlaufende Mittel (Kanäle 7,) zum Herbeiführen des (Ölumlaufs im Behälter
und zum wirksamen Schmieren der Reibstücke (h) vorgesehen sind.
-
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulenträgerfüße
in einen Ölsammler im Schmierölbehälter reichen und daß in den Spulenträgerfüßen
Kanäle zum Herausschleudern des Öles in geeigneter Höhe vorgesehen sind, das durch
die Spulenträger bei ihrem Umlauf in an sich bekannter Weise nach oben gefördert
wird.
-
3. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulenträgerfüße
mit Schaufeln (w) zur Aufnahme und zum Herausschleudern des Öles aus den Behältern
(g) versehen sind.
-
4. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die an
der Spindelbank (a) befestigten, in zylindrischen Verlängerungen (d) der Spulenträger
(c, d) nach oben reichenden Spindeln (e) in an sich bekannter Weise Schneckennuten
(o) zum Emporfördern des Öles beim Umlauf der Spulenträger (c, d) aufweisen.
-
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen i und 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spindelköpfe mit Ölnäpfen (p) versehen sind, die mit an sich bekannten Mittel-Längsbohrungen
in den Spindeln zum Zurückführen des überschüssigen Öles zu den Ölbehältern (g)
in Verbindung stehen.