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Vorrichtung zum Spreizen der Karten in Kartothekschubladen, Kästen
u. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen zum Spreizen der Karten in
Kartothekschubladen, Kästen u. dgl., wobei den Karten magnetisch leitende Elemente
zugeordnet sind.
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Es sind schon Vorschläge bekanntge"vorden, Karteien mit besonderen
Vorrichtungen zu verstehen, um durch Spreizen,d,er Karten diese ansehen zu können.
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Das erwünschte Spreizen der Karten wird bei den bekannten Vorrichtungen
im ällgemeinen durch mechanische Mittel erreicht. So ist z. B. eine Vorrichtung
bekannt, bei der ein besonderes, federnd ausgeführtes Spreizglied an den einzelnen
Karten angebracht ist. Diese Spreizglieder geben zwar ein zufriedenstellen@des Spreizen,
sie müssen aber, wenn die Karten beschrieben werden sollen, von diesen entfernt
und dann wieder aufgesetzt werden. Es sind auch Vorrichtungen bekannt, bei denen
durch mehr oder weniger komplizierte mannigfaltige mechanische Wähl- und Antriebssysteme
ein vollständiges Umschlagen d,-,r Karten erreicht werden soll.
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Diesen bekannten Vorrichtungen gegenüber liegt der Erfindung ,die
Aufgabe zugrunde, eine mechanisch einfache und widerstandsfähige Vorrichtung zu
schaffen, die zur Betätiggung von jedermann geeignet ist und bei der die Karten
nicht nur gespreizt und angesehen Nverden können, sondern auch ohne weiteres ,in
der Schreibmaschine beschreibbar sind. Dieses Ziel ist dadurch völlig erreicht,
daß die Vorrichtung ,im wesentlichen nur ortsfeste Teile umfaßt und daß die benutzten
Element- .derart aus.gebildet und,in jeder einzelnen Karte derart eingebettet oder
mit ihr verbunden
sind, daß,die Karten genau wie gewöhnliche Karteikarten
behandelt werden können und also auch das mit .dem Beschreiben in der Schreibmaschine
verbundene Biegen der Karten ohne weiteres ermöglichen.
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Gemäß ;der Erfindung wird ein Trennen bzw. Spreizen der einzelnen
Karten, um sie einzeln vorzuzeigen, durch Benutzung magnetischer Kraftwirkung hervorgerufen.
Zu,diesem'Zweck wird ein magnetisches Feld angeordnet, dessen Kraftlinien ungefähr
.senkrecht zum Boden der Lade verlaufen, ohne daß jedoch eine mechanische Berührung
zwischen den Elementen untereinander und zwischen .den Elementen und dem oder den
d @as Feld erzeugenden Magneten vorhanden ist. Wenn man also z. B. mit der Hand
oder mittels mechanischer Mittel oder durch magnetische Beeinflussung der Elemente
an einer beliebigen Stelle oben in dem Kartenstamm eine Öffnung bildet, wird an
dieser Stelle durch ,das magnetische Abstoßen zwischen den Elementen ein fächerartiges
Auseinanderspreizen .der Elemente und damit der Karten hervorgerufen; so daß mindestens
der obere Teil der einzelnen Karten leicht ersichtlieh und das Aussuchen der gewünschten
Karte dadurch wesentlich erleichtert wird.
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Die Erfindung ist nun an Hand der Zeichnung näher beschrieben, in
der einigeAusführungsformen der Erfindung schematisch dargestellt sind.
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Um die mit elektrischen Verbindungen verknüpften Komplikationen und
Unsicherheiten zu vermeiden, können zum Hervorrufen der Kraftwirkung permanente
Magneten benutzt -werden, da Magnetmaterial `bekannt ist, das einen für die angestrebte
Wirkung genügend hohen permanenten Magnetismus und eine ,genügend große Stabilität
besitzt.
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Die Elemente 2 (Feg. i bis 5) können aus dünnen Blechbändern od. dgl.
hergestellt werden, die entweder als Trennglieder zwischen den einzelnen Karten
i eingesetzt oder an den Karten befestigt sein können. Es ist hierbei möglich, permanentmagnetische
Trennbleche zu benutzen, die selbst die nötige Magnetkraft erzeugen. Da aber die
Legierungen, die hierfür in Betracht kommen, zu brüchig sind, um die nötige Stärke
aufzuweisen, wenn die Bleche so dünn sind, wie es mfit Rücksicht auf Raumersparnis
gewünscht ist, und da unverhältnisnismäßig große Mengen permanentmagnetischen Materials
benötigt würden, werden die Elemente vorzugsweise durch ein äußeres magnetisches
Feld beeinfluß t.
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Bei Anwendung eines äußeren magnetischen Feldes ist es vorzuziehen,
die Elemente an den Karten selbst anzubringen, wie in Fi.g. i ,gezeigt, wobei die
Elemente ganz -dünn, weniger äls -/-o mm bei einer Breite von eineigen Millimetern
sein können, da .die mechanische Steifheit dann von keiner Bedeutung ist. Die Elemente
sollten in diesem Fall aus einem Magnetmaterial ausgeführt werden, das prakfisch
ohne Remanenz ist, .damit die Elemente nicht dazu neigen, wenn sie aus der Schublade
herausgenommen sind, an Eisen bzw. aneinanderzukleben. Eine solche Karte kann in
gewöhnlicher Weise gehandhabt werden, indem die dünnen Elemente so biegsam sind
und einen so keinen Raum einnehmen, daß die Karte z. ,$, leicht in eine Schreibmaschine
eingesetzt werden kann.
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Vorzugsweise werden die Bänder durch Einkleben in die Karte selbst
befestigt, z. B. an den Seitenkanten der Karte und derart, daß sie von dem Papier,
.der Pappe od. dgl. auf beiden .Seiten gedeckt sind und die Karte dasselbe Aussehen
wie eine gewöhnliche Karte erhält.
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Ausführungsbeispiele dieser außenseitigen Magnetanordnung sind in
den Fig. 2 bis 5 gezeigt.
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In Fig. 2 ist ein Kartenbündel gezeigt, in dem jede Karte i Elemente
2 an .der Seitenkante trägt, wobei ein Hufeisenmagnet 3 auf jeder Seite des Kartenbündels
angeordnet ist, um das gewünschte Spreizen. der Karten zu erreichen. Der Magnet
3 ist so ausgebildet, daß sein Nord- und Südpol sich praktisch über die ganze Länge
des Kartenbündels in einem gewissen Abstand voneinander erstreckt. Die magnetischen
Kraftlinien verlaufen .infolgedessen von dem Südpol jedes Magneten durch den Luftspalt
zwischen. dem Pol und den Seitenkanten der Karten, den Karten entlang, durch den
Luftspalt ,zwischen den Karten und -dem anderen Pol zu dem Nordpol. In dieser Weise
werden a1k, Elemente gleichmäßig magnetisiert, so d.aß die Teile .derselben, die
nahe aneinderliegen, auseinanderstoßenden Kräften ausgesetzt werden in Übereinstimmung
mit .den bekannten magnetischen Gesetzen. Der Magnet 3 kann auch an der Außenseite
d 1-r Seitenwände der Schublade angeordnet werden. Diese Wände .sind dann aus magnetisch
neutralem Material auszufiilhren. Vorzugsweise werden die zu beeiden Seiten des
Kartenstammes angeordneten Magneten mit gleichgenannten Polen in derselben Ebene
angeordnet, um Streuungsverluste durch Kraftlinien, die von der einen Seite der
Schublade zur anderen z. B. durch den Boden verlaufen, zu vermeiden. Indem Luftspalt
zwischen den Magn:tpolen und den Elementen kann gegebenenfalls eine nicht magnetische
Scheidewand angeordnet werden.
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Die ein Fig.5 gezeigte Ausführungsform eiltspricht im wesentlichen
der in Fig. 2 gezeigten mit dem Unterschied, daß die Elemente 2, anstatt in den
Karten einbelegt zu .sein, nunmehr als Trennkarten ausgebildet sind zum Einsetzen
zwischen den einzelnen (nicht gezeigten) Karten.
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Bei Anwendung eines äußeren Feldes wird vorzugsweise eine sdlche Anordnung
getroffen, daß die Magnetpole als Stäbe ausgeführt werden, die sich praktisch über
die ,ganze Länge des Kartenstammes erstrecken. Beispiele hierfür sind in den Fig.3
und 4 gezeigt. Die .in diesen Figuren gezeigte Anordnung entspricht der ,in Fig.
2 gezeigten mit der Abänderung, daß der Magnet 3 mit Polschuhen 4, 5 versehen,ist,
von denen der erstgenannte stabförmig ausgebildet ist und sich dem Kartenbündel
entlang erstreckt und der letztgenannte als ein Kanaleisen ausgebildet ist, dessen
Flansche gegen das Kartenbündel gerichtet sind und der sich ebenfalls dem Kartenbündel
entlang erstreckt. Beim Ausführungsbeispiel
ist ein Magnetsystem
auf jeder Seite des Karternbündels angeordnet, und zwar in einer Ausnehmung in der
Seitenwand der Karteischublade. Das 1@i,agnetf,eld wird hierbei bestrebt sein, die
Karten in aufrechter Lage zu halten, aus der sie an einer beliebigen Stelle durch
einen äußeren Einflußgebracht werden können. Das einfachste ist, die Karten mit
der Hand zu beeinflussen, indem man einen Finger dem Kartenstamm entlang zieht,
so daß die Karten sich nach und nach umblättern, oder dadurch, daß man den Kartenstamm
an zwei einander nahe liegenden Stellen mit der Hand erfaßt und die davor und dahinterliegenden
Karten etwas v-eg.sch.iebt. Die zwischenliegenden Karten werden dann fächerartig
auseinanderspreizen.Wenn man dies bei Schubladen auszuführen wünscht, sind die Magnetpole
an der Schublade selbst so anzubringen, daß si.e die Elemente in 'herausgezogener
Stellung der Schublade beeinflussen.
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Um die Fächerbildung zu erleichtern, kann dlie eine Endwand oder es
können beide Endwände der Schublade in an sich bekannter Weise schräg angeordnet
werden.
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Die Anordnung nach der Erfindung ist einfach und bietet in den meisten
Fällen eine genügende Erleichterung zum Aussuchen einer Karte. Es ist aber auch
-möglich, das Spreizen an .der gewünschten Stelle hervorzurufen, ohne die Karten
mit der Hand anzufassen. In diesem Fall ist eine Vorrichtung anzuwenden, die im
Verhältnis zur Schublade in der Längsrichtung beweglich :ist -und Änderungen in
dem magnetischen Zustand der Elemente bewirkt. Die Vorrichtung kann z. B. mechanisch
so wirken, daß sie in einem vorhandenen Feld die Elemente außer Stellung bringt,
oder magnetisch dadurch, daß die Vorrichtung das Feld schwächt oder verstärkt oder
gegebenenfalls das Feld selbst hervorruft, indem sie die Magneten trägt. Im letztgenannten
Fall Mist die Anordnung so zu, treffen, d:aß die Karten .im voraus eine schräge
Lage einnehmen, aus .der sie von den Magneten aufgerichtet werden. .Das einfachste
ist aber, wie in den Fig. 3 und 4. gezeigt, die Vorrichtung ein vorhandenes Feld
schwächen zu lassen durch fldungzines magnetischen Shunts zu einem äußeren Teil,
hervorgerufen mittels Pole, die sich über die ganze Länge des Magneten erstrecken,
wobei man durch geeignete Formgebung des Shunts ein Spreizen der Karten an der Stelle,
wo der Shunt angebracht ist, erreichen kann. Wie gezeigt, ist ein magnetischer Brückenkörper
7 vorgesehen, der auf dem Polschuh 4. verschiebbar ist und einen Handgriff od. dgl.
aufweist, der sich dem Kartenbündel entlang erstreckt und ,an dem Brückenkörper
befestigt ist, um zu ermöglicJhen, ,diesen Körper mit der Hand zu. bewegen. An der
Stelle, an der der Zwischenraum zwischen -den Polschuhen 4 und durch den Brückenkörper
überbrückt wird, werden keine oder nahezu keine magnetischen Kraftlinien durch die
Elemente verlaufen, welhalb das Spreizen der Karten auf die Länge ,des Kartenbündels
b,;.-grenzt wird, die von dem Brückenkörper 7 nicht gedeckt ist. Bei zweckmäßiger
Stellung des Körpers 7 kann das Spreizen der Karten auf irgendeine Stelle dem Kartenbündel
entlang konzentriert werden.
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Um die gewünschte relative Bewegung zwischen der Vorrichtung und .der
Schublade hervorzurufen, kann bei: .ausziehbaren Schubfladen die Vorrichtung im
Verhältnis zu dem die .Schublade aufnehmenden Kasten oder Schrank feststehend seien,
so daß die Bewegung durch das Herausziehen und das Hineinschieben der Schublade
bewirkt wird.
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Vorzugsweise wird die Vorrichtung so ausgeführt, daß sie während .der
Bewegung selbst so wirkt, daß die Karten sich nach und nach umblättern. Es ist hierbei
möglich, die Magneten so in dem Kasten anzubringen, daß :die Karten in eine schräge
Lage nach vorwärts fallen, wenn die Schublade herausgezogen wird, und sich aufrichten,
wenn die Schublade hineingeschoben wird, oder der Kasten kann, wenn die Magneten
an der Schublade angebracht sind, einen magnetischen Shunt bilden, so daß die Karten
sich aus einer Schräglage aufrichten, wenn die Schublade herausgezogen wird, und
hinunterfallen, wenn sie hineingeschoben wird. In Fällen wie dem letztgenannten,
wo die Elemente normalerweise magnetisiert sind, wenn die Karten zugänglich sind,
kann natürlich jedes beliebige Verfahren zum Aussuchen einer Karte gewählt werden,
:d. h. die Karten können entweder durch unmittelbares Fassen oder @durch Hervorrufen
der Bewegung zwischen Beeinflussungsvorrichtung und Schubladen zum Spreizen gebracht
werden.
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Es ist aber auch möglich, ein selbsttätiges Blättern der Karten fächerartig
nach. und nach zu erreichen ohne Anwendung irgendeiner besonderen Vorrichtung zum
Ändern des magnetischen Zustandes der Elemente.
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Wenn man 'bei einer Ausführung, wo sämtliche Elemente gleichzeitig
magnetisiert sind, das Feld nur so stark macht, :d.aß der Kartenstamm schräg stehen
kann und man durch Schaffung genügenden Raumes oder vorzugsweise dadurch, daß die
eine Endwand schräg angeordnet ist, dafür sorgt, daß der Kartenstamm eine schräge
Lage einnimmt, wird normalerweise an :dem einen Ende, wo die Endwand senkrecht stehen
.kann oder weniger schräg .als an dem anderen. Ende sein kann, ein Fächer gebildet
werden.
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'Wenn man nun den Kartenstamm an dem Ende ,ntgegengesetzt demjenigen,
wo sich der Fächer gebildet bat, oder ,an einer beliebigen Stelle dem Stamm entlang
faßt und den Stamm aufrichtet, wird der Fächer, der sich nun, an der Stelle W4det,
an der der Stamm gefaßt wurde, wenn der Stamm wieder losgelassen wird, sich durch
:den Kartenstamm .n '\,Tellenform bis zu dem Ende, an dem der Fächer sich ursprünglich
befand, fortpflanzen, bis alle Karten in ihrer ursprünglichen Stellung stehen.