-
Karteikasten mit Kartenumlegevorrichtung Gegenstand der Erfindung
ist ein Karteikasten mit Kartenumlegevorrichtung, durch welche die Kanten der mehr
oder weniger schräg liegenden Karten erfaßt und von einer rückwärts geneigten oder
senkrechten Lage in eine vorwärts geneigte Lage oder umgekehrt gelegt werden, so
daß die Flächen der Karten nacheinander freigelegt werden, ohne sie mit der Hand
anzufassen.
-
Das Umlegen der Karten in Karten- oder Karteikästen ist bereits mit
Hilfe eines Stabes oder eines Trennkeiles ausgeführt worden. Einrichtungen dieser
Art können aber nur bei Kartenkästen mit wenigen Karten verwendet werden, da die
Bedienung sehr zeitraubend ist. Außerdem werden nicht nur :die Ränder der Karten
durch das Einschieben des Stabes oder des Trennkeiles, sondern auch die Kartenflächen
selbst beschädigt, da die Spitze der einzuschiebenden Trennklinge eine Stütze an
der Kartenfläche finden muß, um den Kartenstapel umlegen zu können. Es sind auch
schubladenförmige Karteikästen bekannt, bei denen in Synchronismus mit der Bewegung
der Schublade die Karten durch besondere Vorrichtungen ohneAnfassen mit der Hand
einzeln und nacheinander sichtbar gemacht werden derart, daß der Kopf der Karte
sichtbar wird.
-
Um nun eine Beschädigung der Kartenkanten und der Kartenflächen zu
vermeiden, um ferner die ganze Karte sichtbar zu machen und schließlich die Karten
nicht nur bei der Vorwärtsbewegung, sondern auch bei der Rückwärtsbewegung aufzudecken,
besteht gemäß der vorliegenden Erfindung,die auf einer Seite oder auf beiden Seiten
des Kartenstapels angeordnete Kartenumlegevorrichtung aus einem oder aus mehreren
sich drehenden Gliedern, die durch .die Bewegung der Schublade beim Öffnen oder
Schließen angetrieben werden, die Kanten der Karten erfassen und die Karten in der
einen oder in der anderen Richtung umlegen.
Dabei bewegt eine auf
der einen Seite des Schubkastens vorgesehene Einrichtung die Karten in Synchronismus
mit der Bewegung des Schubkastens seitwärts gegen die gegenüberliegende Seite des
Schubkastens, um die Karten in den Bereich derUmlegevorrichtung zu schieben.
-
Die aus einem oder mehreren sich drehenden Gliedern bestehende Umlegevorrichtung
besitzt nach außen stehende Arme oder Stifte zum Erfassender Kanten der Karten,
wobei diese Stifte abgerundet und beweglich angeordnet sind, so daß sie durch die
Zentrifugalkraft in ihre Außenlage kommen, in welcher sie die Karten erfassen.
-
An Hand der Zeichnung wird nun die Erfindung noch weiter im Wege eines
Ausführungsbeispieles beschrieben: Fig. i ist ein senkrechter Schnitt durch die
Mitte der einen Ausführungsform des Karteikastens gemäß der Erfindung.
-
Fig. 2 ist hierzu eine Vorderansicht, wobei der Vorderteil der Schublade
weggelassen ist. Fig.3 ist eine Draufsicht der gleitenden Tragvorrichtung für die
Kartenumlegevorrichtung. 1 Fig.4 ist eine perspektivische Darstellung der einen
Einheit der Kartenumlegevorrichtung.
-
Fig.5 ist eine Draufsicht, in etwas vergrößertem Maßstab gezeichnet,
der besonderen Form des sich drehenden Gliedes für die Umlegevorrichtung.
-
Fig.6 und 7 sind Schnitte vom Unterteil der Schublade und des Behälters.
Man sieht eine Klinkenvorrichtung, wodurch die Tragvorrichtung für die Umlegevorrichtung
in !, ihrer vorderen oder rückwärtigen Stellung gehalten wird.
-
Fig. 8 ist eine Ansicht von unten von der Schublade. Man sieht eine
Gelenkvorrichtung, um die Umlegevorrichtung zeitweise unwirksam zu machen.
-
Fig. 9 und io sind Ansichten von oben von der Tragvorrichtung. Man
sieht hierbei die wirksame und unwirksame Lage der Umlegevorrichtung.
-
Fig. ri ist eine Vorderansicht einer anderen Form des Karteikastens
mit dem Vorderteil der Schublade, die entfernt ist.
-
Fig. 12 ist eine Draufsicht der Vorrichtung für die Bewegung und Umlegung
der Karten, wie er bei dieser Ausführungsform Anwendung findet.
-
Fig. 13 ist eine Seitenansicht der Kartenschublade mit dem Gehäuse,
welches entfernt ist.
-
Der Karteikasten mit Kartenumlegevorrichtung besteht aus einem Außengehäuse
20 und einer Schublade 21, die in dem Gehäuse mit Hilfe von seitlichen Laufeinrichtungen
22 gewöhnlicher Bauart angebracht ist. Diese Laufeinrichtungen befinden sich ungefähr
am oberen Ende der Schublade. Damit die Umlegevorrichtung auf die Kanten der Karten
23 einwirken kann, sind die Seiten der Schublade bei 24 weggenommen. Die Schublade
besitzt eine nach vorwärts geneigte Vorderstütze 25 und eine nach rückwärts einstellbare,
geneigte Rückenstütze 26. Der Boden der Schublade kann auch gezahnt oder gerillt
bei 27 sein, um ein Hinweggleiten der Karten darüber zu verhindern.
-
Zwischen dem Boden der Schublade 21 und dem des Gehäuses 2o befindet
sich die flache Metalltragvorrichtung 28, die in Führungen 29 im Gehäuse gleitet
und Anschläge 3o besitzt. Dies wirken mit Anschlägen 31 und 32 am Boden des Gehäuses
zusammen, um die Bewegung der Tragvorrichtung im Gehäuse nach vorn und hinten -zu
begrenzen.
-
In Lagern 33 derTragvorrichtung 28 ist die Welle 34 mit dem Antriebsrad
35 gelagert. Dieses Antriebsrad 35 steht in Eingriff mit einer mittleren Zahnstange
36 auf der Vorderseite der Schublade 21, wodurch, wenn die Schublade relativ zu
der Tragvorrichtung bewegt wird, die Welle 34 in der einen oder anderen Richtung
in Abhängigkeit von der Bewegungsrichtung der Schublade gebracht wird. Die Unterseite
der Schublade besitzt auf beiden Seiten der Zahnstange 36 Führungen 37, die mit
einem Führungsstück 38 an der Tragvorrichtung zusammenwirken, um eineTrennung derSchublade21
und derTragv orrichtung 28 zu verhindern und damit auch ein Außereingriffkommen
der Zahnstange 36 vom Zahnrad 35.
-
An beiden Enden der Welle 34 befindet sich ein Kegelrad 39 zum Antrieb
der Umlegevorrichtungen. Diese sind identisch, und infolgedessen wird nur einer
ausführlich an Hand der Fig. :4 beschrieben, welche eine dieser Vorrichtungen darstellt.
-
Jede der Umlegev orrichtungen besitzt eine Grundplatte 4o, die gleitbar
in Quernuten 41 an den Seiten der Tragvorrichtung 28 angeordnet ist, so daß die
ganze Vorrichtung frei ist, um seitwärts relativ zu der Tragvorrichtung
28 zu gleiten. Auf der Grundplatte 40 ist drehbar ein Zahnrad 42 montiert,
welches auf seiner oberen Seite ein Kegelrad 43 trägt, welches mit dem Kegelrad
39 am Ende der Welle 34 in Eingriff kommen kann. Am Außenende der Grundplatte 40
ist eine senkrechte Endplatte 44 vorhanden, von welcher drei waagerechte
Arme 45, 46 und 47 vorstehen. Der unterste Arm 45 erstreckt sich über den Vorderteil
des Zahnrades 42 und bildet somit hierfür ein oberes Lager. Dieser Arm 45 erstreckt
sich ferner weiter nach innen und besitzt nach oben gewendete Vorspränge
48.
Die oberen beidenArme 46 und 47 dienen als Lager für die drei Wellen 5o,
5 1 und 52, von welchen die mittlere 5o sich zum Zahnrad 42 nach unten erstreckt
und mit einem Zahnrad 53 versehen ist, welches mit dem Zahnrad 42 kämmt. Die beiden
Außenwellen 5 r und 52 werden von der mittleren Welle 5o mit Hilfe der Zahnräder
54 angetrieben, die so angeordnet sind, daß die Wellen sich in der gleichen Richtung
drehen.
-
Jede der Wellen 50, 51 und 52 hat ein drehbares Glied mit nach außen
stehenden Stiften, um die Karten zu erfassen. Das drehbare. Glied 55 am oberen Ende
der mittleren Welle 5o ist größer als die drehbaren Glieder 55 an den beiden Außenwellen
51 und 52. Es ist oberhalb des obersten Armes 47 angeordnet, während die beiden
kleineren drehbaren Glieder 56 sich dazwischen befinden.
-
Die drehbaren Glieder auf den Wellen 5o, 51 und 52 können von irgendeiner
Form sein, vorzugsweise benutzt man aber die in der Fig. 5 gezeigte Ausbildung.
Hierbei ist das drehbare Glied mit einem ringförmigen Teil 57 versehen, in welchem
mit Köpfen versehene Stifte 58 frei angeordnet sind, deren Außenenden spitz-zulaufen.
Die beim Drehen der Glieder auftretende Zentrifugalkraft wird die Stifte so weit
als möglich herausschleudern, wodurch eine gleichmäßige Berührung der Karten sichergestellt
ist, während zu gleicher Zeit auch ein nachgiebiges Erfassen erzielt wird, so daß
ein Beschädigen derKarte verhindert wird.
-
Die Grundplatten 40 sind für gewöhnlich so zusammengedrängt, daß die
Zahnräder 43 und 39 miteinander in Eingriff stehen, und zwar geschieht dies durch
den gebogenen Federdraht 59, der an der Tragvorrichtung 28 bei 6o befestigt ist
und deren Enden in kleine Vorsprünge 61 an den Grundplatten q.o eingreifen.
-
Der obere waagerechte Arm 46 ist bei 62 abgerundet.
-
Die Gleitbewegung der Tragvorrichtung 28 ist deswegen vorgesehen,
um das Umlegen der Karte außerhalb des Gehäuses 2o zu erhalten, so daß die freigelegten
Kartenflächen leicht eingesehen werden können. Die Vorwärtsbewegung der Tragvorrichtung
28 soll unmittelbar dann vor sich gehen, wenn die Schublade geöffnet wird, und soll
beibehalten werden, welche Weglänge auch immer die Schublade 21 bewegt wird. Wenn
schließlich die Schublade vollkommen geschlossen ist, wird die Tragvorrichtung in
ihre innere Lage zurückgebracht. Die Anschläge 30 sollen, wie oben erwähnt,
die Vorwärts- und Rückwärtsbewegung derTragvorrichtung begrenzen. Zusätzlich zu
diesen besitzt die Tragvorrichtung an ihrer Oberfläche einen Federarm 70, der an
seinem hinteren Ende bei 71 befestigt und bei 72 an seinem vorderen Ende
nach oben gebogen ist. Dieser Arm 7o besitzt an seiner Unterseite eine sich verjüngende
Klinke 73, die sich nach unten durch eine Öffnung 74 in die Tragvorrichtung erstreckt.
Diese Klinke arbeitet mit einem gegenüberliegenden Vorsprung 75 an dem vorderen
Querbalken des Außengehäuses zusammen. Wird die Schublade geöffnet, so bewirkt die
Reibung zwischen der Schublade und der Tragvorrichtung infolge des Ineingriffstehens
der Zahnstange 36 und des Zahnrades 35 oder infolge des Inberührungstehens der Umlegevorrichtungen
mit den Karten, daß die Tragvorrichtung nach vorwärts gezogen wird, so daß die Klinke
73 darüber hinweggleitet und entsprechend in den. Vorsprung 75 einschnappt. Die
Anschläge 30 verhindern eine weitere Vorwärtsbewegung der Tragvorrichtung
bei ununterbrochener Öffnungsbewegung der Schublade, und das Zusammenwirken der
Klinke 73 mit dem Vorsprung 75 verhindert eine Rückwärtsbewegung der Tragvorrichtung
28. Schließlich ist es notwendig, die Tragvorrichtung 28 in das Gehäuse zurückzubewegen,
und aus diesem Grunde ist die Vorderseite der Schublade mit einer sich. nach rückwärts
erstreckenden Zinke 76 versehen, die sich oberhalb der Tragvorrichtung 28 befindet
und genau, bevor die Schublade vollkommen geschlossen ist, unter das vordere Ende
72 des Federarmes 7o eingreift, wodurch derselbe angehoben und somit die Klinke
73 von dem Vorsprung 75 freigegeben wird. Die Reibung zwischen der Tragvorrichtung
und der Schublade, wie oben beschrieben, bewirkt dann, daß die Tragvorrichtung in
das Gehäuse zurückgeht.
-
Es sei bemerkt, daß es auch wünschenswert sein kann, die Kartenumlegevorrichtungen
zeitweise außer Tätigkeit zu setzen. Zu diesem Zweck sind die beiden Kanten der
Schublade 2 1 bei 8o gehäuseförmig ausgebildet, um lange Verbindungsstücke 81 aufzunehmen,
die sich von vorn nach hinten erstrecken und miteinander verbunden sind, so daß
sie als parallele Gelenke mit Hilfe der Quergelenke 82 wirken, die unterhalb der
Zahnstange 36 zentral gedreht werden. Bei 8o' ist der Werkstoff etwas ausgespart,
um die Quergelenke 82 mit den Seitenstücken 8r verbinden zu können. Das eine Seitenstück
81 ist mit einem Druckknopf 83 an der Vorderseite der Schublade verbunden. Dieser
Druckknopf befindet sich nahe an der Handhabe 84 oberhalb dieser, so daß er leicht
durch den Druck der gleichen Hand betätigt werden kann, die die Handhabe hält. Wird
der Druckknopf 83 gedrückt, so werden die Seitenstücke 81 nach außen bewegt. Hierbei
kommen diese Seitenstücke 8i
mit den Vorsprüngen 48 an dem untersten
waagerechten Arm q:5-der Umlegevorrichtungen in Eingriff und bewegen die Grundplatten
d.o gegen die Federwirkung 59, - so daß die Kegelrüder 43 und 39 freigegeben
werden. Solange der Kopf 83 gedrückt wird, werden die Umlegevorrichtungen nicht
angetrieben. Es kann aber die Schublade bewegt werden. Sobald der Druckknopf 83
losgelassen wird, bewirkt die Feder 59, daß die Räder 43 und 39 `vieder in Eingriff
kommen, und die Umlegev orrichtung wird damit wieder angetrieben.
-
Bei der Beschreibung der-Wirkungsweise des Karteibehälters sei angenommen;
daß die Schublade vollkommen ;geschlossen ist und daß alle die Karten 23 in der
Schublade nach hinten gegen die rüiclcwäxtige Stütze z6geneigt sind. In diesem Falle
befinden sich die Umlegevorrichtungen an -der äußersten Vorderseite der Schublade,
und die drei drehbaren Glieder jederVorrichtung liegen in demRaum zwischen der ersten
Karte und der Vorderseite der Schublade. Dieser Raum entsteht infolge der Neigung
der Karten nach hinten. Der durch die Neigung .der Karten entstehende Raum wird
später-als der Abschnitt bezeichnet. Es sei bemerkt, Saß die Umlegev orrichtungen
der Erfindung sich immer in diesem Abschnitt befinden und in gleicher Weise darin
arbeiten.
-
Wird die Schublade geöffnet, so ist der erste Vorgang der, daß Schublade
2r und Tragvorrichtung 28 sich als eine Einheit nach vorwärts bewegen, bis- die
Klinke 73 hinter den Vorsprung 75 eingeschnappt ist und die Anschläge
30 zur Wirkung gekommen sind, um eine weitere Vorwärtsbewegung der Tragvorrichtung
28 zu verhindern. Eine weitere Öffnungsbewegung der Schublade bewirkt, daß die Karten
23 zwischen die Umlegevorrichtungen hindurchgezogen werden. Sobald die Vorwärtsbewegung
der Tragvorrichtung 2'8 angehalten wird, arbeitet die Zahnstange 36 mit dem Zahnrad
35 zusammen, wodurch die Welle 34 gedreht wird und infolgedessen auch das Glied
56. Da die Glieder 56 sich verhältnismäßig schnell infolge des Übersetzungsverhältnisses
nach oben drehen, werden die Stifte 58 ganz heraustreten.
-
Die Schublade 2r ist etwas breiter als die Karten 23, um diesen einen
seitlichen Spielraum zu lassen. Nähern sich die Karten 23 Iren sich drehenden Gliedern
56, so treffen sie' zuerst auf die abgerundeten Enden 62 des Armes 46 auf. Diese
Arme sind so angeordnet, daß durch die- Berührung mit den abgerundeten Enden die
Karten 23 gerichtet und richtig gestellt werden -für die Betätigung durch die Umlegevorrichtung.
Die Karten sind noch nach hinten geneigt und nähern sich nun dem ersten Paar der
sich :drehenden Glieder 56. Die Stifte 58 an diesem ersten Paar der sich drehenden
Glieder fangen infolge ihrer Drehgeschwindigkeit, die durch die Geschwindigkeit
gesteuert wird, mit welcher die Schublade bewegt wird, eine einzige Karte auf und
legen sie .etwas nach vorn. Nach dem Auffangen durch das erste Paar der sich drehenden
Glieder geht es weiter zwischen dem zweiten Paar der sich drehenden Glieder, deren
Stifte die Karten noch weiter nach vorwärts umlegen. Es geht dann zwischen dem dritten
Paar der sich drehenden Glieder vorüber, deren Stifte die Karten auffangen und sie
endgültig bis ganz nach vorn umlegen. Man bekommt einen umgelegten Kartensatz. Alle
diese Bewegungen erfolgen in einer sehr kurzen Zeit infolge der Drehgeschwindigkeit
der sich drehenden Glieder 56, und man braucht hierfür nur eine ganz kleine Bewegung
der Schublade. `Fenn eine Karte im Abschnitt umgelegt ist, so liegt die Seite der
Karte unmittelbar hinter dieser offen, so -daß sie eingesehen werden kann. Wenn
diese diejenige Karte ist, die man einzusehen wünscht, so ist dieBewegung der Schublade
anzuhalten. Wenn das nicht der Fall ist, so ist die Schublade noch weiter zu öffnen,
und es sind in dem Abschnitt noch mehr Karten umzulegen, bis die gewünschte Karte
freiliegt. Da die Karten gewöhnlich alphabetisch oder unter anderen bestimmten Gesichtspunkten
eingeordnet sind, hat man mindestens einen Anhalt, wo sich die gewünschte Karte
befindet, und man kann die Schublade sehr schnell öffnen, bis man den Teil der Schublade
hat, in welcher sich die gewünschte Karte befindet.
-
Die Geschwindigkeit, mit welcher die Karten zwischen den Umlegevorrichtungen
durchgehen, ist abhängig von der Geschwindigkeit, mit welcher die Schublade bewegt
wird. so daß es ganz unwesentlich ist, mit welcher Geschwindigkeit die Schublade
bewegt wird. In allen Fällen bleibt das vorher bestimmte Verhältnis der Stiftbewegung
für jede Karte bestehen, und eine richtige Wirkungsweise ist sichergestellt: Ein
großer Vorteil, eine Umlegevorrichtung auf beiden Seiten der Schublade vorzusehen,
ist der, @daß, wenn vielleicht eine unrichtig eingeordnete Karte durch den Stift
eines der sich drehenden Glieder aufgefangen werden soll, der Stift die Karte erfassen
wird und sie seitlich zu dem gegenüberliegenden sich drehenden Glied bringen wird,
wo sie bestimmt aufgefangen und umgelegt werden wird.
-
Nachdem die gewünschte Karte gefunden und freigelegt ist, kann man
sie entweder in der Schublade einsehen oder auch hierfür daraus entfernen. Im letzteren
Fall ist die Schublade offen zu lassen, uni die Karte wieder
an
Ort und Stelle zu bringen. Hat man sich die notwendige Auskunft geholt, so wird
die Schublade wieder geschlossen. Beim Schließen gehen die gleichen Vorgänge in.
genau derselben Weise vor sich, aber umgekehrt. Die Karten, die sich den Umlegevorrichtungen
nähern, werden nach vorwärts umgelegt. Die Karten werden gerichtet und richtig gestellt
für die Betätigung der Umlegemechanismen durch die abgerundeten Enden 62 des Armes
46. Sie werden durch das aufeinanderfolgende Zurwirkungkommen der drei Paare der
sich drehenden Glieder 56 aufgefangen und in dem Abschnitt umgelegt. Man hat in
diesem Fall nur die umgekehrte Reihenfolge.
-
Wie oben erwähnt, wird die Tragvorrichtung 28 während der Rückwärtsbewegung
der Schublade in ihrer vorderen Lage gehalten, in welcher der Abschnitt vorn freiliegt,
weil die Klinke 73 in Eingriff mit dem Vorsprung 75 steht. Ist die Schublade nahezu
geschlossen, so kommt die Zinke 76 mit dem nach oben gewendeten Ende 72 des Federarmes
7o in Eingriff und hebt die Klinke 73 über den Vorsprung 75 aus, worauf die Schublade
und die Tragvorrichtung zusammen als eine Einheit in das Gehäuse 2o bewegt werden
können.
-
Es ist leicht einzusehen, daß bei dem Karteikasten irgendeine Karte
in der Schublade leicht offengelegt werden kann, um sie einzusehen, ohne daß man
irgendwie die Karte mit der Hand zu berühren braucht. Ferner werden auch die Karten
nicht beschädigt. Die nachgiebige Anordnung der Stifte 58 in den sich drehenden
Gliedern 56 stellt dies sicher, wobei auch die Karten 23, wenn gewünscht, an den
Kanten verstärkt werden können.
-
Die Wirkungsweise des Karteikastens in der beschriebenen Weise bringt
es mit sich, daß es nicht notwendig ist, eine jede Karte selbsttätig umlegen zu
lassen, besonders beim Schließen der Schublade. Wenn die Karten alphabetisch angeordnet
sind und die betreffende Karte sich unter den W-Karten befindet, so besteht kein
Grund, alle Karten von A bis W nacheinander und einzeln im Abschnitt durch die Vorrichtung
der Erfindung umzulegen. Es sei auch angenommen, daß man eine Karte einsehen will,
die sich unter den P-Karten befindet. Auch hier wiederum ist kein Grund vorhanden,
alle die Karten von A bis O einzeln und selbsttätig im Abschnitt umzulegen, da es
vollkommen unnötig ist, daß diese einzeln freigelegt werden. Es genügt, wenn die
Karten, die nicht eingesehen werden sollen, auf einmal von Hand in die erforderliche
Richtung umgelegt werden. In dem ersten angenommenen Fall müßte man alle die Karten
vor der gewünschten W-Karte von der rückwärts geneigten Lage in die vorwärts geneigte
Lage umlegen. Dies kann durch die drehbare Anordnung der Vorderstütze und durch
die Betätigung dieser von Hand geschehen, während in .dem zweiten angenommenen Fall
a11 die Karten vor der P-Karte von der rückwärtigen in die vorwärts geneigte Lage
durch -eine oder mehrere einfache Handhabungen zu bewegen sind.
-
Um diese Vereinfachung des Vorganges beim Karteikasten zu erhalten,
kann man leicht Mittel vorsehen, wodurch die selbsttätigen Umlegevorrichtungen zeitweise
außer Wirkung gesetzt werden. Indem der Knopf 83 gedreht wird, werden nicht nur
die Kegelräder außer Eingriff gebracht, sondern zusätzlich werden auch die beiden
Grundplatten 4o genügend weit bewegt, um die Stifte von den Kanten frei zu bekommen.
Nachdem die erforderlichenHandhabungen ausgeführt sind, ist der Knopf 83 entsprechend
zu betätigen und die Schublade in dem erforderlichen Maße zu öffnen oder zu schließen.
-
Bei der anderen Ausführungsform der Erfindung nach den Fig. ii bis
13 (in welchen gleiche Bezugszeichen gleiche Bauteile kennzeichnen), hat man nur
eine einzige Umlegevorrichtung, und es sind Mittel vorhanden, um die Karten seitwärts
in den Eingriffsbereich mit der Umlegevorrichtung zu bewegen.
-
Bei dieser Ausbildung treibt die Welle 34 die beiden Zahnräder
125 und 12,6 an. Das rechte Zahnrad 125 (s. Fig. i2) dient dazu, das Kartenumlegeglied
und auch die Einrichtung, um die Karten in der Schublade seitwärts wieder zurückzubewegen,
anzutreiben. Zu diesem Zweck steht das Zahnrad mit den Zahnrädern 127, 128 und 129
in Eingriff. Das linke Zahnrad 126 (Fig. 12) wird dazu verwendet, um die Einrichtung
für die Bewegung der Karten seitwärts in der Schublade anzutreiben, damit sie durch
die Umlegevorrichtung erfaßt werden können. Zu diesem: Zweck kämmt das Zahnrad mit
einem Zahnrad 130. Auf der Welle des Zahnrades 130 ist eine Nockenscheibe 131 angeordnet,
die auf einen Hebel 1322 wirkt, der bei 133 in einem Arm 134 drehbar gelagert ist.
Mit Hilfe einer nicht dargestellten Feder wird der Hebel an seinem unteren Ende
an die Nockenscheibe 131 angedrückt. Der waagerechte obere Teil 135 des Hebels i32
dient dazu, die Karten seitwärts in der Schublade zu bewegen. Er ist auf,beiden
Seiten mit einem Vorsprung 136
versehen und scharfkantig ausgebildet, um die
Karten zu erfassen und zu bewegen, wenn sie sich dahinter befinden.
-
Auf der Welle des Zahnrades 127 befindet sich ein Querstück 137, dessen
Arm beim Drehen die Karten vorwärts oder rückwärts in Synchronismus mit der Bewegung
der Schublade umlegt. Auf den Wellen der Zahnräder
128 und 129
sind Rollen oder Scheiben 138, 139 angeordnet, die dazu dienen, die Karten
seitwärts in der Schublade in ihre normale Querlage zurückzubringen, nachdem sie
umgelegt worden sind. Die Rolle 139 ist wirksam, wenn die Schublade geöffnet
wird und -die Rolle 138 beim Schließen der Schublade. Die Rollen 138 und 139 können
aufgerauhte oder gezahnte Kanten besitzen, um die Karten iq.o besser erfassen zu
können.
-
Die normale Lage der Karten 140 ist die in .der Fig.-i3 gezeigte,
in welcher se auf der rückwärtigen Stütze 26 aufruhen, so daß die Karten von einer
rückwärts geneigten zu einer vorwärtsgeneigten Lage oder umgekehrt umgelegt werden
können.- .
-
Witd die Schublade herausgezogen oder hineinbewegt, so wird .der seitliche
Hebel 132 nach rückwärts und vorwärts bewegt, uni. die Karten einzeln zu erfassen
und sie quer in der Schublade zu -dem Querstück 137 zu bewegen, .dessen Arm
die Karten einzeln auffangen, sobald sie durch den Hebel 132 dazu geführt worden
sind. Die Karten werden dann dadurch entweder nach vorwärts oder rückwärts umgelegt,
je nachdem in welcher Richtung sich das Glied 137 dreht, welches natürlich
von der Bewegungsrichtung der Schublade gesteuert wird. Nachdem die Karten 140 durch
das Glied 137 umgelegt worden sind, werden sie durch die Rolle 138 oder 139 .erfaßt
und dadurch seitwärts in ihre normale Querlage in der Schublade zurückbe-,vegt.